Energie Cottbus
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Saisonchronik 1996/97 → DFB-Pokal: SV Stuttgarter Kickers (H)

DFB-Pokal 1996/97 - 1. Hauptrunde
Sonntag, 11.08.1996
Stadion der Freundschaft, Cottbus

4.000 Zuschauer

1:0 n.V.
FC Energie Cottbus (0:0, 0:0) SV Stuttgarter Kickers

Schiedsrichter:
Harald Sather (Grimma)

Gegnerstatistik:
SV Stuttgarter Kickers

Programm Plakat Presseinfo Bericht

Tore

1:0 J. Woltmann (114.)

FC Energie Cottbus

A. Ananiev - T. Hoßmang  - M. Jesse, S. Benken, J. Melzig  - D. Irrgang , W. Kronhardt, J. Zöphel, H. Fraedrich - F. Seifert, T. Konetzke

Auswechslungen:
M. Zimmerling für F. Seifert (80.)
J. Woltmann für H. Fraedrich (100.)
K. Wenschlag für D. Irrgang (118.)

Trainer: Eduard Geyer

SV Stuttgarter Kickers

B. Klaus - R. Strogies - D. Wüllbier, A. Malchow, J. Novodomsky - R. Hofacker, A. Kevric  , A. Sirocks, S. Minkwitz - T. Maric, M. Beierle

Auswechslungen:
T. Raspe für J. Novodomsky (38.)
A. Pfuderer   für R. Hofacker (46.)
A. Labak für T. Maric (55.)

Trainer: Wolfgang Wolf

Besonderes Vorkommnis / Sonstiges

-Spielbericht-

Vor 25 Jahren startete die erfolgreichste Pokalsaison unserer Vereinsgeschichte. Der Weg führte bis ins Finale nach Berlin. Erste Etappe: Stuttgarter Kickers.

Die Losfee meinte es vergleichsweise gut mit dem FCE. Einige Wochen vor dem Erstrundenspiel um den DFB-Pokal nahm man den zugelosten Gegner Stuttgarter Kickers wohlwollend zur Kenntnis. Die Stuttgarter waren frischgebackener Aufsteiger in die 2. Bundesliga und damit auch ein stückweit Vorbild für Energie. Denn auch in Cottbus wollte man in der neuen Saison in der Regionalliga oben angreifen. Das Pokalspiel gegen die Stuttgarter Kickers war für Eduard Geyer daher auch eine Art „Standortbestimmung".

Am 11. August 1996 war alles angerichtet. An jenem Sonntag pilgerten 4000 Zuschauer ins Stadion der Freundschaft, die allerdings das Rund in einen kleinen Hexenkessel verwandelten. Denn Energie ließ dem Favoriten von Beginn an kaum Räume, warf vor allem kämpferisch alles in die Waagschale. Mit dem Abwehrbollwerk um Libero Thomas Hoßmang, Jens Melzig, Sven Benken und Mike Jesse taten sich die Stuttgarter schwer. Auch vorne ackerten Frank Seifert und Toralf Konetzke aufopferungsvoll und machten viele Wege. Dennoch hatte der FCE auch ein wenig Glück, als Hoßmang den enteilten André Sirocks zu Fall brachte und vom Schiedsrichter nur Gelb bekam. Gästetrainer Wolfgang Wolf nannte dies hinterher „die Schlüsselszene", die das Spiel bei einer härteren Bestrafung auch durchaus verändern hätte können. Cottbus erarbeitete sich allerdings insgesamt die besseren Chancen und hatte in der 69. Minute Pech, als sowohl Konetzke als auch Irrgang nur den Pfosten trafen.

Da nach 90 Minuten beide Mannschaften torlos geblieben waren, ging es in die Verlängerung. Hier wurde deutlich, dass die Mannschaft von Ede Geyer in der Vorbereitung vor allem konditionell gut gearbeitet hat. Sie marschierte weiter und kämpfte unerbittlich um jeden Ball. Als sich fast schon alle mit dem Elfmeterschießen abgefunden hatten, zahlte sich das goldene Wechsel-Händchen des Trainers doch noch aus. In der 114. Minute spielte der eingewechselte Matthias Zimmerling den mit aufgerückten Hoßmang an, der den ebenfalls eingewechselten Jörg Woltmann freistehend in der Mitte bediente. Woltmann vollendete zum 1:0. Das Stadion kochte, die Fans feierten als wäre der FCE gerade Meister geworden. Neben Standing Ovations schwappte nach Schlusspfiff auch die von der Mannschaft angestimmte Laola-Welle durch die Reihen.

Ein sichtlich erfreuter Eduard Geyer meinte hinterher treffend: „Da wo die Kickers stehen, da wollen wir hin. Heute hat man gesehen, dass der Abstand gar nicht so groß ist". Noch am selben Abend wurde übrigens der nächste Gegner ausgelost. „Am besten ein Heimspiel“, wünschten sich die Energie-Akteure. Der Wunsch wurde erhört – in Runde zwei empfingen die Cottbuser den VfL Wolfsburg.

(Text: August 2021)