Energie Cottbus
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Saisonchronik 1999/00 → 2. Bundesliga: SV Waldhof Mannheim 07 (H)

2. Bundesliga 1999/00 - 31. Spieltag
Sonntag, 14.05.2000
Stadion der Freundschaft, Cottbus

10.960 Zuschauer

3:2
FC Energie Cottbus (1:0) SV Waldhof Mannheim 07

Schiedsrichter:
Rainer Werthmann (Iserlohn)

Gegnerstatistik:
SV Waldhof Mannheim 07

Programm Plakat Presseinfo Bericht

Tore

1:0 L. Cissé (20., Eigentor)
2:0 A. Labak (53.)
3:0 A. Labak (63.)
3:1 H. Balitsch (72.)
3:2 W. Protzel (75.)

FC Energie Cottbus

T. Piplica - R. Vata  - C. Beeck , R. Schröder  - O. Renn, J. Scherbe, V. Miriuta, M. Latoundji - J. Rödlund - A. Labak, M. Rath

Auswechslungen:
S. Helbig für M. Rath (69.)
D. Irrgang für A. Labak (83.)
M. Jesse für J. Rödlund (85.)

Trainer: Eduard Geyer

SV Waldhof Mannheim 07

M. Todericiu - L. Cissé, V. Barbosa Santos  , V. Sebök, N. Zhou - S. Teber, D. Montero, W. Protzel - O. Vincze   - L. Klausz, F. Vata

Auswechslungen:
H. Balitsch für S. Teber (37.)
C. Fickert für L. Klausz (68.)

Trainer: Uwe Rapolder

Besonderes Vorkommnis / Sonstiges

Es war im Mai 2000. Nur noch wenige Spieltage zu gehen. Der Gegner hieß Waldhof Mannheim. Ein Spiel, das den Wahnsinns-Endspurt einleitete und das Lausitzer Wunder brachte.

Der Mensch klammert sich gern an Strohhalme. Nicht weil sie besonders sicheren Halt geben - vielmehr, weil sie oft die letzte Hoffnung in einer aussichtslos scheinenden Situation bedeuten. Doch die Geschichte hat gezeigt, dass Energie im Saisonfinale über sich hinauswachsen kann. Cottbus verlor in der 2. Liga am 30. Spieltag 0:1 in Aachen und stand somit punktgleich mit Verfolger 1. FC Nürnberg auf dem dritten Platz. Ein Sieg gegen den kommenden Gegner Waldhof Mannheim war schon fast verpflichtend, um den Aufstiegsplatz zu halten. Die Parallelen zum heutigen Spiel sind also unverkennbar. Damals wie heute strömten mehr als 10.000 Energiefans ins heimische Stadion, um die Mannschaft tatkräftig zu unterstützen. Und Energie gab von Beginn an die Marschrichtung vor. Zwar waren die langgeschlagenen Bälle aus der Abwehr heraus nicht immer schön anzusehen, allerdings hielten sie die Mannheimer auch weit weg vom eigenen Strafraum. In der 20. Minute trugen dann die Gäste auch aktiv dazu bei, dass das Spiel in Fahrt kam. Nach einem weiten Einwurf von Moussa Latoundji köpfte der Mannheimer Lamine Cissé den Ball ins eigene Tor. Die Cottbuser Führung war zu dem Zeitpunkt bereits verdient, auch wenn es nicht viele Chancen bis dato gab. Bis zur Pause blieb die knappe Führung bestehen und Ede Geyer schwor seine Jungs noch einmal in der Kabine ein, die gefährlichen und spielstarken Waldhofer nicht ins Spiel kommen zu lassen. Und zu Beginn der zweiten Halbzeit funktionierte das auch hervorragend. Cottbus wollte nachlegen und ließ Ball und Gegner laufen. Vor allem Vasile Miriuta, Moussa Latoundji und Jonny Rödlund wussten die Spitzen Antun Labak und Marcel Rath immer wieder gefährlich in Szene zu setzen. Und so bugsierte der "Pistolero" Labak in der 53. Minute nach einem klasse Solo-Lauf und in der 63. Minute gleich zwei Mal den Ball ins Netz. Es waren die Saisontore 14 und 15 für den kroatischen Angreifer, womit Cottbus scheinbar uneinholbar 3:0 führte. Die Fans besangen die Leistung ihres Teams und alles schien auf einen ungefährdeten Heimsieg hinauszulaufen. Doch wer Gästetrainer Uwe Rapolder kennt, der weiß, dass auch jetzt nicht aufgegeben wurde. Im Gegenteil, auf einmal begann auch der Waldhof mitzuspielen. In der 72. Minute traf Hanno Balitsch zum 3:1, nur drei Minuten später stellte Werner Protzel auf 3:2. Die Schlussviertelstunde wurde zur Zitterpartie für Energie, die die Mannheimer durch zwei Abwehrfehler ins Spiel zurückgebracht hatten. Doch trotz großer Chancen in der Schlussphase hielt t die Cottbuser Führung bis zum Abpfiff. „Ich habe ganz schön gezittert, dass noch der Ausgleich fällt“, gab Ede Geyer nach dem Spiel sichtlich erleichtert zu. Der hart umkämpfte Sieg läutete eine Serie ein, die Energie zwölf Punkte aus den letzten vier Spielen und damit den Aufstieg einbrachte.

(Text: Mai 2025)