Energie Cottbus
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SpielerarchivMarcel Rath

Angriff Marcel Rath

Geburtstag * 03.09.1975 in Frankfurt (Oder)
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis60
Tore Profis8
Zeit bei Energie01/1998 - 06/2000
Energiefußballer des Jahres1998: 2. Platz
Erstes Spiel für Energie22.03.1998, SV Meppen 1912 - FC Energie 3:1 (3:0)
Letztes Spiel für Energie26.05.2000, FC Energie - 1. FC Köln 2:0 (1:0)
Vereine vor EnergieBSG Chemie PCK Schwedt (07/1981 - 06/1985)
BSG Stahl Eisenhüttenstadt (07/1985 - 05/1990)
Eisenhüttenstädter FC Stahl (05/1990 - 06/1991)
Frankfurter FC Viktoria 91 (07/1991 - 06/1992)
Eisenhüttenstädter FC Stahl (07/1992 - 06/1995)
Hertha BSC (07/1995 - 12/1997)
Vereine nach EnergieFC St. Pauli 1910 (07/2000 - 06/2002)
LR Ahlen (07/2002 - 12/2004)
1. FC Union Berlin (01/2005 - 06/2005)
SV Waldhof Mannheim 07 (07/2005 - 06/2006)
Digenis Akritas Morphou (Zypern, 07/2006 - 06/2007)
FC Haddeby 04 (09/2007 - 06/2008)
SG Sylt/Haddeby (07/2008 - 06/2009)
FC Sylt (07/2009 - 06/2011)
Eisenhüttenstädter FC Stahl (07/2011 - 12/2013)
Karriereende2014
TrainerkarriereEisenhüttenstädter FC Stahl U19 (07/2014 - 06/2015, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1999/002. Bundesliga213144
1998/992. Bundesliga285813
1998/99DFB-Pokal2010
1997/982. Bundesliga9063
1997/98Verbandsliga Brandenburg6300
1997/98FLB-Pokal1000

Biographie

Einst kämpfte und wühlte er sich durch gegnerische Abwehrreihen und war eines der Gesichter, die den FCE nach dem Zweitligaaufstieg 1997 in der 2. Bundesliga vertrat. Marcel Rath kam in der Winterpause 1997/98 nach Cottbus und mauserte sich in den kommenden Spielzeiten zu einer belebenden Figur im Cottbuser Angriff. 60 Spiele, acht Treffer und fünf Vorlagen sind nur die nackten Zahlen, des immer präsenten und einsatzfreudigen Mannes im Energie-Dress.

Marcel Rath kam 1975 in Frankfurt (Oder) zur Welt. Mit fünf Jahren legte er bereits bei der BSG Chemie Schwedt los und erlernte dort das Fußballspielen. Mit neun ging es dann zu seiner großen Liebe Stahl Eisenhüttenstadt, die sich noch mehrfach in Raths Karriere als Anlaufpunkt zeigen wird. In "Hütte" spielte Rath bis 1995, mit Unterbrechung von einer Saison bei Viktoria Frankfurt (Oder) 1991/92. Mit Eisenhüttenstadt verpasste Rath in der Amateuroberliga 1993/94 nur wegen eines fehlenden Punktes gegenüber dem BSV Brandenburg die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga. Dennoch war Rath als junges Sturm-Talent mit neun Treffern in 22 Spielen sehr auffällig gewesen. Eisenhüttenstadt landete dadurch in der neuen Regionalliga Nordost, wo Rath auch 1994/95 nahtlos an seine gute Form anknüpfte. Diesmal gelangen ihm zehn Tore in der Regionalliga, eines sogar im Stadion der Freundschaft - beim 1:1 von Stahl Eisenhüttenstadt bei Energie Cottbus war er der Torschütze für seine Mannschaft.

Seine durchweg starken Leistungen sorgten dafür, dass Hertha BSC 1995 zuschlug und den Stürmer unter Vertrag nahm. Fortan kickte Rath in der 2. Bundesliga für den Hauptstadtclub und war auch gleich erfolgreich. Beim Heimdebüt am 2. Spieltag gegen Unterhaching war er der goldene Siegtorschütze des 1:0 für die Hertha. Nachdem er dort im ersten Jahr 20 Partien absolvieren konnte (drei Tore) und am Ende der Klassenerhalt auf Rang 14 festgemacht wurde, sollte sich im Jahr darauf einiges verändern. Denn aus einem Fast-Absteiger wuchs in Berlin eine Spitzenmannschaft heran. Hertha spielte nun oben mit und landete letztlich auf Aufstiegsplatz zwei. Rath hatte dabei die Rolle des Edeljokers inne, kam acht Mal von der Bank und erzielte zwei Tore. Obwohl der Verein erfolgreich war, musste Rath mit persönlichen Rückschlägen kämpfen. Ein Kreuzbandriss in der Rückrunde verhinderte mehr Einsätze für ihn. So kam es auch, dass Rath nach dem Aufstieg die ersten Bundesliga-Spieltage verletzt, verpasste und auch nach der Genesung nicht mehr berücksichtigt wurde.

Da Rath auch 1997/98 nicht mehr für die erste Elf der Berliner in Frage kam, suchte er zur Winterpause nach einer neuen Herausforderung. Der inzwischen in der 2. Bundesliga spielende FC Energie bekundete Interesse. Bis zur Winterpause hatte sich der Verein als gute Mittelfeldmannschaft der Liga präsentiert, bei der es allerdings noch Verbesserungsbedarf im Angriff gab. Rath sollte mit seiner Wucht und Geschwindigkeit eine weitere Option im Offensivspiel sein. Im März 1998 kam Rath erstmals für Energie beim Auswärtsspiel in Meppen zum Einsatz. Insgesamt neun-mal stand er in der Rückrunde für Cottbus auf dem Rasen und wurde dabei sechs Mal als Joker eingesetzt. Auch eine Torbeteiligung erspielte sich der "Neue" - beim 2:2 gegen Gütersloh legte er kurz vor Schluss für Frank Seifert zum Ausgleichstreffer auf.

1998/99 kam dann Raths Durchbruch bei Energie. Schon am ersten Spieltag bildete er gemeinsam mit Antun Labak die Sturmreihe und sorgte mit einer Kopfballvorlage für Witold Wawrzyczek zum 1:0 (Endstand 2:0) für einen gelungenen Heimauftakt gegen die Stuttgarter Kickers. Besonders in der Hinrunde erlebte Rath ein echtes Formhoch und erzielte beim 4:0 über Karlsruhe auch sein erstes Tor für Energie. Auch gegen den FC Köln (2:3), SSV Ulm, Mainz 05 (jeweils 2:2) und St. Pauli (1:1) war Rath als Torschütze vertreten. Auch wenn in der Rückrunde kein Tor mehr hinzukam, war er nach Steffen Heidrich (10 Treffer) und Franklin Bittencourt (7 Tore) der drittbeste Offensivspieler der Lausitzer. Zur Winterpause wählten die Energiefans Rath sogar auf Platz 2 der Wahl zum Energiefußballer des Jahres, was die Beliebtheit beim Publikum widerspiegelte.

In der Saison 1999/2000 lief es für Energie dann herausragend gut. Frühzeitig setzte sich der Club auf die oberen Plätze und spielte ansehnlichen und erfolgreichen Fußball. Marcel Rath musste wieder etwas zurückstecken und fand sich in der Joker-Rolle wieder - Von seinen 21 Einsätzen kam er 14 Mal von der Bank. Sein wohl bestes Spiel im Energie-Trikot machte er aber von Beginn an gegen Kickers Offenbach. Beim 5:0-Kantersieg traf er gleich zweifach und sorgte gemeinsam mit Franklin Bittencourt für einen Gala-Auftritt. Ein ganz wichtiges Tor machte er zudem beim 1:1 gegen Aufstiegskonkurrent Bochum, wo Rath das Cottbuser Publikum in der 82. Minute erlöste. Am Ende schaffte er mit den Lausitzern einen sensationellen dritten Platz und damit den erstmaligen Aufstieg des FCE in die Bundesliga.

Für Rath endete hier allerdings die Reise mit den Cottbusern. Nach 60 Pflichtspielen, acht Toren, fünf Vorlagen und vielen tollen Momenten mit der Krönung zum Schluss, sollte Rath sein neues Glück beim FC St. Pauli finden. Auch dort avancierte Rath zum Publikumsliebling und blühte nochmals richtig auf. Denn sein Ziel hieß weiterhin die Bundesliga, die er nun mit St. Pauli erreichen wollte. Dafür steuerte er in 27 Zweitligaspielen starke 15 Tore bei und führte die Kiezkicker auf den dritten Platz. Damit war er nicht nur Aufstiegsheld, sondern durfte endlich auch Bundesligaluft schnuppern. 31 Spiele war er für Pauli im Oberhaus im Einsatz, erzielte Tore gegen Leverkusen (2), Hertha und Bochum und sah sich sogar seinem alten Club Energie wieder in zwei Partien gegenüber. Am Ende stieg er allerdings mit den Paulianern wieder ab.

Seine weiteren Stationen hießen ab 2002 LR Ahlen, bei denen er auch noch 38 Zweitligapartien absolvieren konnte. Im Januar 2005 erfolgte der Wechsel zu Regionalligist Union Berlin, die er allerdings auch nicht mehr vor dem Absturz in die Oberliga retten konnte. 2005/06 spielte er noch ein Jahr bei Waldhof Mannheim in der Oberliga Baden-Württemberg, ehe er sich für ein Jahr zum zypriotischen Erstligisten Digenis Akritas Morphou absetzte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte er fast nur noch in unterklassigen Vereinen (unter anderem auf Sylt) und kehrte 2011 zurück zu seinen Wurzeln nach Eisenhüttenstadt, wo er noch bis Ende 2013 die Karriere auslaufen ließ. 2014/15 übernahm Rath zudem noch das Traineramt beim Eisenhüttenstädter FC Stahl.

(Stand: September 2025)