-Spielbericht-
Vor 25 Jahren startete die erfolgreichste Pokalsaison unserer Vereinsgeschichte. Der Weg führte bis ins Finale nach Berlin. Zweite Etappe: VfL Wolfsburg.
Gerade einmal drei Wochen waren nach dem sensationellen Erstrunden-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers vergangen, da bekam es der FCE mit dem nächsten harten Brocken zu tun. Am 31. August 1996 war mit dem VfL Wolfsburg erneut ein Zweitligist im Stadion der Freundschaft zu Gast. Die Wölfe brachten dabei reichlich Zweitligaprominenz mit in die Lausitz. So stand mit Roy Präger ein echter Torjäger, mit Jens Keller ein beinharter Verteidiger und Deutscher Meister von 1992 (VfB Stuttgart), sowie mit Matthias Maucksch der zweifache DDR-Meister mit Dynamo Dresden und Ex-Nationalspieler in der Startelf. Eduard Geyer vertraute der selben Mannschaft, die sich in der ersten Runde gegen die Kickers durchsetzen konnte - mit einer Ausnahme. Für Frank Seifert begann diesmal Matthias Zimmerling im Angriff.
Auf den Rängen war es bereits vor Anpfiff stimmungsvoll. Im Grunde rechneten sich die wenigsten Energiefans eine weitere Pokalsensation aus, hofften aber zumindest auf eine gute kämpferische Leistung ihrer Mannschaft. Und die bekamen sie auch geboten. Mit viel Biss ging es in die Zweikämpfe, die Cottbuser leisteten zudem ein ungeheures Laufpensum und ließen die Wölfe kaum zur Entfaltung kommen. Die Vehemenz mit der Energie zu Werke ging beeindruckte den Gegner sichtlich. So ging es nach einer chancenarmen und sehr intensiven ersten Halbzeit in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen dann die Wolfsburger das Zepter, erspielten sich auch eine Reihe an Tormöglichkeiten. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir es versäumt Tore zu machen“, gab Gästetrainer Willi Reimann nach dem Spiel zu Protokoll. Vor allem Energie-Keeper Antonio Ananiev verhinderte ein ums andere Mal den Cottbuser Rückstand. Mithilfe des Publikums begann Energie sich noch einmal aufzuraffen, befreite sich sich wieder besser aus der Umklammerung. Das Signal zur Schlussoffensive gab dabei Kapitän Detlef Irrgang ab, der in der 81. Minute einen Lattenknaller ansetzte und damit fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte. Ede Geyer brachte in der 86. Minute dann doch noch Stürmer Frank Seifert für Zimmerling ins Spiel und bewies damit sein "goldenes Händchen". Nur eine Minute später traf nämlich der Eingewechselte per Kopf zur viel umjubelten 1:0-Führung. Das Stadion stand dadurch ebenfalls Kopf, die Wölfe verstanden die Welt nicht mehr. Bis in die Nachspielzeit verteidigte Energie den Vorsprung und ging am Ende erneut als Sieger vom Platz.
„Ich denke, das Erreichen des Achtelfinales ist für unser Publikum, die Region unf natürlich für den Verein eine tolle Sache“, strahlte Geyer nach dem Spiel. „Jetzt hoffen wir natürlich auch mal auf einen Bundesligisten, der unser Stadion füllt“. Und als hätte die Losfee den Trainer erhört, bekam der FCE im Achtelfinale mit dem MSV Duisburg dann doch noch einen Erstligisten zugelost.
(Text: August 2021)
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