Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1999/00Witold Wawrzyczek

Mittelfeld Witold Wawrzyczek

Geburtstag * 22.05.1973 in Rybnik
NationalitätPolen
Pflichtspiele Profis102
Tore Profis13
Zeit bei Energie07/1997 - 06/2002
Erstes Spiel für Energie27.07.1997, SC Freiburg - FC Energie 2:0 (0:0)
Letztes Spiel für Energie09.03.2002, Bayer 04 Leverkusen - FC Energie 2:0 (1:0)
Vereine vor EnergieMKS Odra Wodzisław Śląski (Polen, ??? - 01/1994)
KS Ruch Chorzów (Polen, 01/1994 - 06/1997)
Vereine nach EnergieKarlsruher SC (07/2002 - 06/2003)
KS Szczakowianka Jaworzno (Polen, 07/2003 - 06/2004)
MKS Cracovia (Polen, 07/2004 - 06/2005)
1. FC Dynamo Dresden (07/2005 - 01/2006)
Diagoras GS Rhodos 1905 (Griechenland, 01/2006 - 06/2006)
GKS 1962 Jastrzębie Zdrój (Polen, 07/2006 - 12/2011)
RKS Cukrownik Chybie (Polen, 01/2012 - 06/2017)
KS 27 Gołkowice (Polen, 07/2019 - 06/2022)
Karriereende2022

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2001/021. Bundesliga7021
2000/011. Bundesliga6041
1999/002. Bundesliga25202
1999/00DFB-Pokal4200
1998/992. Bundesliga25452
1998/99DFB-Pokal2000
1997/982. Bundesliga31404
1997/98DFB-Pokal2120

Biographie

"Linke Klebe", "linker Hammer" oder einfach "der härteste Linksschuss der zweiten Liga". Alles Attribute, die Witold Wawrzyczek während seiner Zeit bei Energie von den Medienvertretern zugesprochen bekam. Und dies oft mit Recht. Denn wenn Wawrzyczek zum Schuss ansetzte, zog schon mal der ein oder andere Verteidiger aus Respekt den Kopf weg oder drehte ehrfürchtig den Körper zur Seite. 102 Mal war Wawrzyczek für Energie am Ball - darunter waren legendäre Spiele, in denen Wawrzyczek zum Matchwinner für Energie wurde.

Witold Wawrzyczek kam 1997 vom polnischen Klub Ruch Chorzow zum frischgebackenen Zweitligaaufsteiger und amtierenden Pokalfinalisten Energie Cottbus. Er konnte sich auf Anhieb einen Stammplatz in Geyers Mannschaft erarbeiten und wurde bereits im ersten Jahr mit 31 Spielen und vier Toren zur wichtigen Stütze auf der linken Seite. Wawrzyczek beackerte die Außenbahn, war zweikampfstark und kompromisslos im Kampf um den Ball. Zudem schaltete er sich immer wieder mit Tempo ins Offensivspiel der Cottbuser ein und feuerte den einen oder anderen Distanzschuss mit seinem starken linken Schussbein ab. Das bemerkenswerteste Spiel im ersten Jahr war sicherlich der Heimauftritt gegen die Stuttgarter Kickers am 15. Spieltag. Beim 2:1 traf Wawrzyczek zwei Mal für Energie und drehte so das Spiel zugunsten der Cottbuser. Überhaupt spielten Wawrzyczek und sein Team eine klasse Zweitligasaison und konnten frühzeitig den Klassenerhalt sichern. Auch im Jahr darauf bestritt Wawrzyczek wieder einen starke Saison, kam auf insgesamt 25 Einsätze in der Liga. Abermals konnte sich der polnische Linksverteidiger als Torschütze feiern lassen. So traf er bereits am ersten Spieltag gegen seinen Lieblingsgegner Stuttgarter Kickers beim 2:0-Heimerfolg. Auch seinen zweiten Doppelpack konnte der Pole nur wenige Wochen später beim 4:0 über den Karlsruher SC schnüren. Cottbus wurde am Ende der Spielzeit Elfter und war mit dem Endresultat mehr als zufrieden. Da war jedoch auch noch nicht absehbar, was für ein Wahnsinn im Jahr darauf passieren sollte. In der dritten Zweitligasaison 1999/2000 zählte Wawrzyczek nach wie vor zum Stamm der inzwischen zu einer Einheit gewachsenen, fantastischen Mannschaft. Energie spielte sich während der Spielzeit phasenweise in einen Rausch und konnte sich insbesondere zum Saisonende hin auf seine Heimstärke verlassen. Bei den 4:2-Siegen in Bochum und zuhause gegen Greuther Fürth erzielte Wawrzyczek wieder jeweils ein Tor für den FCE und trug mit seinen konstant guten Leistungen als Verteidiger auch in dieser Spielzeit zum Erfolg der Mannschaft bei. Das wohl beste Spiel in dieser Saison bestritt Wawrzyczek allerdings nicht in der Liga - sondern im Pokal. In der dritten Runde des DFB-Pokals gastierte der FC Schalke im Stadion der Freundschaft und war natürlich der haushohe Favorit. Nach gespielten 90 Minuten stand es 1:1 und in der Verlängerung ging Schalke durch Ebbe Sand mit 1:2 in Führung. Drei Minuten vor Ende donnerte Wawrzyczek das Leder dann zum 2:2 in die Maschen. Im gesamten Spiel war der Verteidiger immer wieder kurz davor gewesen den Ball zu versenken, scheiterte aber oft knapp. In kaum einem Spiel war Wawrzyczek für Energie präsenter auf dem Platz, als in diesem. Er ging voran, pushte seine Mitspieler und war am Ende nach Elfmeterschießen der Matchwinner, als er den letzten Elfer zum 7:6 ins Netz bugsierte. Dieser Abend wird vielen Energiefans nach wie vor in Erinnerung bleiben. Doch der Aufstieg in die Bundesliga brachte anschließend für Wawrzyczek nicht den erhofften persönlichen Erfolg. Zwar belohnte sich die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft zwei Mal mit dem Klassenerhalt, doch Wawrzyczek spielte in den Plänen Geyers nur noch eine untergeordnete Rolle. 2000/01 kam Wawrzyczek auf sechs Bundesliga-Einsätze zum Ende der Saison (davon vier Einwechslungen). In der Spielzeit 2001/02 waren es dann noch einmal sieben Partien (davon vier über 90 Minuten). Für den ehrgeizigen Wawrzyczek endete so 2002 das Kapitel Energie Cottbus nach fünf Jahren. Im Sommer wechselte er zum Karlsruher SC und konnte sich im dortigen Zweitligateam in zwölf Spielen beweisen. Nach nur einem Jahr verließ er die Badener jedoch und schloss sich dem Klub Szczakowianka Jaworzno in der zweiten polnischen Liga an. 2004 ging es dann in der ersten Liga weiter für Cracovia Kraków, bei denen er sich in zehn Ligaspielen wieder ins Rampenlicht spielen konnte. So erhielt er 2005 ein Angebot von Dynamo Dresden und wechselte wieder nach Deutschland. Bei den Dresdenern spielte er zusammen mit seinem Landsmann Mariusz Kukielka im Team. Für die Sachsen bestritt Wawrzyczek insgesamt 15 Spiele. Während Kukielka am Saisonende zu Energie wechselte, entschloss sich Wawrzyczek bereits in der Winterpause zu einem Wechsel nach Griechenland zu Diagoras GS Rhodos. Auch bei den Griechen war nach nur einem halben Jahr Schluss und Wawrzyczek kehrte im Sommer 2006 zurück in seine Heimat. Er heuerte bei GKS 1962 Jastrzebie Zdrój - einem polnischen Drittligisten - an und konnte in seiner ersten Saison den Aufstieg in die zweite Liga feiern. 2009 musste der Verein auf Grund finanzieller Schwierigkeiten zwangsabsteigen und konnte auch den sportlichen Fall ein Jahr später nicht abwenden, als man aus der dritten Liga abstieg. Wawrzyczek spielte noch bis in den Dezember 2011 für den Klub und wechselte zum Karriereausklang im Januar 2012 zu RKS Cukrownik Chybie, für die er im Dezember 2014 sein letztes Spiel bestritt.

(Stand: Mai 2016)