
Abwehr Vilmos Sebök

Geburtstag | * 13.06.1973 in Budapest |
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Nationalität | Ungarn |
Pflichtspiele Profis | 47 |
Tore Profis | 3 |
Zeit bei Energie | 07/2000 - 12/2002 |
Länderspiele als Energiespieler | 17 |
Erstes Spiel für Energie | 27.08.2000, VfL Hamm/Sieg 1883 - FC Energie 0:6 (0:4) (Pokal) |
Letztes Spiel für Energie | 24.08.2002, FC Energie - F.C. Hansa Rostock 0:4 (0:2) |
Vereine vor Energie | Ferencvárosi TC 1899 (Ungarn, 07/1982 - 12/1986) Szent Istvan Szki (Ungarn, 01/1987 - 06/1990) Újpesti Dósza SC (Ungarn, 07/1990 - 06/1991) Tatabánya Bányasz FC (Ungarn, 07/1991 - 06/1992) Tatabánya SC (Ungarn, 07/1992 - 06/1993) Rákospalotai EAC 1912 (Ungarn, 07/1993 - 06/1994) Tatabánya SC (Ungarn, 07/1994 - 06/1995) Újpesti TE (Ungarn, 07/1995 - 06/1998) Újpest FC (Ungarn, 07/1998 - 06/1999) Bristol City FC 1897 (England, 07/1999 - 12/1999) SV Waldhof Mannheim 07 (01/2000 - 06/2000) |
Vereine nach Energie | Maccabi Akhi Nazareth FC (Israel, 07/2003 - 12/2003) Zalaegerszegi TE FC (Ungarn, 01/2004 - 06/2007) Diósgyőri VTK 1910 (Ungarn, 07/2007- 06/2009) SG ASV Neudorf/Parndorf (Österreich, 07/2009 - 06/2010) |
Karriereende | 2010 |
Trainerkarriere | Törökbálinti TC 1923 (Ungarn, 07/2011 - 06/2012, Trainer) |
Saisonstatistik
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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2002/03 | 1. Bundesliga | 3 | 1 | 1 | 0 |
2001/02 | 1. Bundesliga | 16 | 1 | 0 | 2 |
2001/02 | DFB-Pokal | 1 | 0 | 0 | 0 |
2000/01 | 1. Bundesliga | 25 | 1 | 3 | 0 |
2000/01 | DFB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 0 |
Biographie
Die meisten Legenden werden geboren, wenn Spieler in wichtigen Spielen Außergewöhnliches leisten oder, wie im Falle von Vilmos Sebök einfach mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort stehen. Der Ungar ist vielen Energiefans noch heute ein Begriff, schoss er doch im Oktober 2000 das 1:0 gegen den großen FC Bayern und hat durch jenes Tor und dem damit verbundenen Sieg der Cottbuser über die scheinbar Übermächtigen sich und den Verein deutschlandweit in die Schlagzeilen gebracht. Auch sonst war Vilmos Sebök ein toller Typ und ein starker Verteidiger, der Geyers Idee von einer sicheren Defensive nahezu perfekt verkörperte. Der Nationalspieler kam als ungarischer Meister nach Cottbus und konnte zwei Mal die Klasse mit Energie halten.
Vilmos Sebök wurde 1973 in Budapest geboren und begann im Alter von neun Jahren mit dem Fußballspielen. Dabei spielte der Ungar in diversen Jugendmannschaften verschiedenster Vereine. Auch im Erwachsenenalter wechselte Sebök das ein oder andere Mal den Verein und sammelte in den 1990ern reichlich Erfahrung im Männerbereich. 1995 wechselte Sebök nach Újpest und wurde dort über die Jahre zum Stammspieler. Zwischen 1995 und 1999 absolvierte der Verteidiger fast 100 Spiele für den FC Újpest und erreichte im letzten Jahr sogar den Gewinn der ungarischen Meisterschaft mit dem Verein. Während seiner Zeit beim UFC wurde Sebök zudem ungarischer Nationalspieler und nahm auch an den Olympischen Spielen 1996 teil. Insgesamt sollte der Ungar während seiner gesamten Karriere 52 Mal für sein Land auflaufen. Nach der gewonnenen Meisterschaft mit Újpest suchte Sebök nach neuen Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Seine ersten Auslandsstationen hießen im Anschluss für ein halbes Jahr Bristol City und für weitere sechs Monate Waldhof Mannheim. Dort sammelte er erste Erfahrungen in der 2. Bundesliga und schaffte mit den Waldhöfern den Klassenerhalt. Im Sommer 2000 ergab sich für den Ungarn dann die Chance höherklassig zu kicken, als Energie dem Defensivspezialisten ein Angebot unterbreitete.
Energie hatte kurz zuvor die Sensation geschafft und war erstmals in die Bundesliga aufgestiegen. Eduard Geyer wusste, dass der Verein spielerisch in der Bundesliga kaum mithalten können würde und baute daher besonders auf eine starke Defensive. Vilmos Sebök, seinerzeit ja aktiver Nationalspieler und ein als recht elegant und zuverlässig agierender Verteidiger bekannt, spielte in Geyers Überlegungen der Stabilisierung des Abwehrverbundes eine gewichtige Rolle. Und Sebök fügte sich von Anfang an hervorragend ein. Schon am 27. August 2000 stand er beim 6:0-Kantersieg im DFB-Pokalerstrundenmatch beim VfL Hamm in der Abwehr. Sein erstes Bundesligaspiel bestritt Sebök zwar erst am 3.Spieltag bei der 0:3-Niederlage auf Schalke, war in der Folge aber unumstritten auf der Libero-, respektive Innenverteidiger-Position gesetzt und sollte kaum noch ein Spiel verpassen. Am ersten Bundesligasieg des FCE überhaupt war der Ungar dann sogar direkt beteiligt. Beim 2:0 über Eintracht Frankfurt bereitete Sebök für den einschussbereiten Antun Labak das 1:0 vor. Was jedoch ein jeder Energiefan niemals vergessen wird, wenn er den Namen Vilmos Sebök hört, ist der 14.10.2000. Damals war der FC Bayern München zu Gast und Cottbus empfing als Tabellenletzter den Spitzenreiter der Liga. Kahn, Linke, Scholl, Elber und Jancker wussten bis zum Anstoß wahrscheinlich nicht einmal, wer dieser Vilmos Sebök eigentlich ist. 14. Minute: Akrapovic setzt sich auf der Außenbahn durch und spielt den Ball mustergültig in die Mitte. Doch weder Helbig, Labak oder Latoundji warten am Fünfer auf den Ball - Vilmos Sebök staubt aus Nahsdistanz mit links ab und drückt die Kugel über die Linie. Energie rettete den knappen Vorsprung über die Zeit und eine weitere Legende war geboren. Siegtorschütze gegen den FC Bayern, dazu an allen beiden Siegen zu Saisonbeginn direkt beteiligt - Sebök war mehr als beachtlich in Cottbus angekommen. Am Ende waren es 25 Spiele für Energie in seiner Premierensaison, die mit dem überragenden Klassenerhalt seinen Abschluss fand. Die folgende Spielzeit war für Sebök geprägt von Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen, sodass der Ungar sich nach anfänglich gewohnt starkem Start dann im Saisonverlauf immer wieder zurück kämpfen musste. 16 Partien absolvierte der Verteidiger in der Saison 2001/02 für den Verein, auch diesmal traf er einmal (beim 2:3 gegen Leverkusen) und feierte am Ende abermals den Verbleib in Liga eins. Seine letzte Saison in Cottbus lief dann leider völlig aus dem Ruder. Und das, obwohl der Ungar am ersten Spieltag gegen Leverkusen noch der gefeierte Mann war. Der eingewechselte Sebök glich den 0:1-Rückstand gegen die Werkself nach 79 Minuten per Kopf aus und rettete Energie einen Punkt. Nach drei Spieltagen und wenig überzeugenden Argumenten nach den deutlichen Niederlagen in Bochum (0:5) und zuhause gegen Hansa (0:4), baute Geyer seine Abwehr um und Sebök fiel diesen Plänen zum Opfer. Auch wenn Cottbus nochmal in die Saison hineinfand, so war der Abstieg in die 2. Bundesliga nicht mehr aufzuhalten. Sebök, der nach seinen 47 Spielen und drei Toren für Energie dennoch unvergessen bleiben wird, setzte seine Karriere nach kurzer Zwischenstation in Israel schließlich in seiner Heimat Ungarn fort. Bei den Erstligaklubs aus Zalaegerszeg und Miskolc (Diósgyöri VTK) spielte er drei beziehungsweise zwei Jahre, ehe Sebök 2009/10 seine Karriere beim österreichischen Verein SG ASV Neudorf/Parndorf beendete.
In der Saison 2011/12 trainierte Sebök den drittklassigen ungarischen Verein Törökbálinti TC. Seit Oktober 2012 ist er für die Altligamannschaft von Újpest Budapest aktiv.
(Stand: Juni 2016)