Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2009/10Timo Rost

Mittelfeld Timo Rost

Geburtstag * 29.08.1978 in Lauf an der Pegnitz
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis226
Tore Profis11
Zeit bei Energie01/2002 - 12/2009
Energiefußballer des Jahres2007: 1. Platz
2008: 2. Platz
Mannschaftskapitän07/2007 - 08/2009
Erstes Spiel für Energie05.02.2002, FC Energie - Hertha BSC 1:0 (0:0)
Letztes Spiel für Energie01.08.2009, 1. FC Magdeburg - FC Energie 1:3 (1:2) (Pokal)
Vereine vor EnergieFC Amberg (07/1982 - 06/1983)
SC Happurg 1946 (07/1983 - 06/1990)
1. FC Nürnberg (07/1990 - 06/1997)
VfB Stuttgart 1893 (07/1997 - 06/2000)
FK Austria Wien (Österreich, 07/2000 - 01/2002)
Vereine nach EnergieRasenBallsport Leipzig (01/2010 - 07/2012)
FC Amberg (07/2013 - 06/2014)
Karriereende2014
TrainerkarriereFC Amberg (07/2013 - 06/2014, Spielertrainer)
FC Amberg (07/2014 - 06/2016, Trainer)
SpVgg Greuther Fürth 1903 II (05/2017 - 06/2018, Trainer)
SpVgg Oberfranken Bayreuth 1921 (09/2018 - 06/2022, Trainer)
FC Erzgebirge Aue (07/2022 - 09/2022, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2009/10DFB-Pokal1001
2008/091. Bundesliga32001
2008/09Relegation 1. Bundesliga2000
2008/09DFB-Pokal3000
2007/081. Bundesliga33304
2007/08Regionalliga Nord1000
2006/071. Bundesliga311012
2005/062. Bundesliga282312
2005/06DFB-Pokal1000
2004/052. Bundesliga29126
2004/05DFB-Pokal2000
2003/042. Bundesliga29207
2003/04DFB-Pokal1000
2002/031. Bundesliga27212
2002/03DFB-Pokal1000
2002/03NOFV-Oberliga Süd5000
2001/021. Bundesliga6010
2001/02NOFV-Oberliga Süd1000

Biographie

Mit dem Namen Timo Rost verbinden viele Fans noch immer Kampf und Leidenschaft, ehrlichen Fußball und viele Emotionen. Zwischen 2002 und 2009 bestritt Timo 226 Spiele für unseren Verein und erzielte dabei elf Tore - allein 129 Partien absolvierte er für uns in der Bundesliga. Der einstige Kapitän der Mannschaft schaffte es zum Vereins-Jubiläum sogar in die Elf aus 50 Jahren Energie und bleibt damit tief mit der Geschichte des Klubs verwurzelt.

Timo Rost wurde 1978 im mittelfränkischen Lauf an der Pegnitz geboren. Noch nicht einmal vier Jahre alt, meldeten ihn seine Eltern bereits bei seinem ersten Fußballverein an. Bei den Bambinis des FC Amberg blieb Rost ein Jahr, ehe er im zwanzig Kilometer entfernte Happurg seine Nachwuchskarriere fortsetzte. 1990 entdeckte der 1. FC Nürnberg den elfjährigen Rost und holte ihn in seine Jugend.

Beim Club reifte er dann unter hervorragenden Bedingungen zu einem Profi heran. Doch davor lag ein ganzes Stück harter Arbeit. Nachdem Rost alle Jugendabteilungen des Vereins durchlaufen hatte, wurde er im August 1996 beim zu der Zeit noch in der Regionalliga spielenden 1. FCN erstmals im Herrenbereich eingesetzt. Sein damaliger Trainer Willi Entenmann brachte den gerade 18-jährigen Mittelfeldspieler hin und wieder von der Bank, ehe er am 14. Spieltag gegen den Karlsruher SC II (5:0) von Beginn an randurfte und ein Tor vorbereitete. Am Saisonende stiegen Rost und die Nürnberger in die 2. Bundesliga auf. Sein Profidebüt in der zweiten Liga gab Timo dann unter Neutrainer Felix Magath ausgerechnet beim Auswärtsspiel in Cottbus (1:1), als er in den Schlussminuten eingewechselt wurde. Weitere acht mehr oder weniger kurze Einsätze folgten. Der Club spielte eine herausragende Saison als Aufsteiger und schaffte tatsächlich den Durchmarsch bis auf Platz drei, was den Bundesligaaufstieg bedeutete. Für den jungen Timo Rost ein Wahnsinnserlebnis schon zu Beginn seiner Karriere.

Der VfB Stuttgart sicherte sich anschließend die Dienste des Mittelfeldtalents und verschaffte Timo damit die ersten Bundesligaeinsätze. Sein Bundesligadebüt gab er am siebenten Spieltag gegen den MSV Duisburg (0:2). Auch international durfte Rost ran, spielte 45 Minuten beim 1:1 im UEFA-Cup gegen den FC Brügge. In der Bundesliga kam Rost auf 16 Spiele für den VfB und schoss beim 2:3 in Wolfsburg sogar sein erstes Tor im Oberhaus. Nach der Spielzeit wechselte er dann allerdings nach Österreich und kam in der Folge bei der Wiener Austria zu 23 Bundesligaeinsätzen. Nach nur einer Saison flatterte dann das Angebot des Bundesligaklubs aus Cottbus ins Haus. Rost musste gar nicht lange überlegen und wechselte in der Wintertransferperiode 2001/02 zum FC Energie.

Im Februar 2002 lief Timo dann erstmals im Energie-Dress auf. An der Seite von Miriuta, Reghecampf und Schröter kam er zu seinem Pflichtspieldebüt für den FCE und hatte gleich mal die Gelegenheit jede Menge Sympathien für sich zu gewinnen - denn mit Gegner Hertha stand ein kleines Derby auf dem Plan. Energie siegte vor fast 16.000 Zuschauern am Ende auch mit 1:0 durch Marko Topic und leitete so die Wende Richtung Klassenerhalt ein. Auch beim überzeugenden 3:0-Heimerfolg gegen Hansa einige Wochen später bestach Rost durch sein gutes Stellungsspiel und Zweikampfverhalten. Nachdem Rost am 28. Spieltag in Dortmund bereits nach 17 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz flog und Energie mit 0:3 verlor, verbannte ihn Geyer kurzzeitig in die zweite Mannschaft und setzte ihn bis zum Saisonende nur noch auf die Bank. Dennoch schaffte Rost mit Energie sensationell den Klassenerhalt und konnte sich in der nächsten Saison erneut beweisen.

Auch wenn der Start 2002/03 sicher nicht so verlief wie sich Rost und Energie das ausgemalt hatten. Nach einem 0:4-Heimdebakel gegen Hansa musste Timo erneut mit der zweiten Mannschaft Vorlieb nehmen. Doch Geyer brauchte nach immer schwächeren Auftritten seiner Mannschaft einen aggressiven Spieler im Mittelfeld und gab Rost ab dem achten Spieltag wieder vermehrt Spielzeiten. Beim 2:1-Heimerfolg über Abstiegskonkurrent Bielefeld gehörte er mit zu den Antreibern und ließ die Hoffnungen am 14. Spieltag nach dem erst zweiten Heimsieg wieder aufkommen. Sein erstes Tor für Energie erzielte er beim 1:3 gegen Kaiserslautern, wo er nach Vorlage von Gregg Berhalter den zwischenzeitlichen Ausgleich erzwang. Nachdem Energie bereits vor Saisonende rechnerisch abgestiegen war, mussten Timo und seine Mitspieler nach Dortmund reisen. Für den BVB ging es noch um den direkten Champions-League-Rang zwei. Standesgemäß gingen die Dortmunder auch mit 1:0 in Führung, ehe Timo Rost nach einer Reichenberger-Flanke zum 1:1 in der 73. Minute einköpfte und so den BVB in die CL-Playoffs schickte und der VfB Stuttgart zum eigentlichen Nutznießer wurde.

Nach dem Abstieg verpasste Energie nur denkbar knapp den sofortigen Wiederaufstieg. Die Spielzeit 2003/04 beendete man punktgleich auf Rang vier hinter Mainz 05. Timo Rost war inzwischen zum unumstrittenen Stammspieler im Cottbuser Mittelfeld avanciert und verpasste kaum ein Spiel. Auch in der Folgesaison konnte Rost im Mittelfeld Akzente setzen, musste allerdings wie die gesamte Mannschaft sehenden Auges Richtung Abstiegsränge blicken. Im November 2004 wurde Ede Geyer entlassen und auch nach der Übernahme von Petrik Sander gehörte Rost zur ersten Wahl. Das Saisonfinale spitzte sich dramatisch zu und wurde mit einer Niederlage in Karlsruhe besiegelt. Nur ob des ein Tor besseren Torverhältnisses gegenüber Absteiger Eintracht Trier blieb Energie drin - vielleicht war es ja jenes Tor, welches Timo beim 2:0 über Greuther Fürth vier Minuten vor Ende erzielte. Es war sein einziger Saisontreffer für Energie.

Nach der Schocksaison baute Sander wieder einiges am Kader um - aber Timo blieb die Konstante im Cottbuser Mittelfeldspiel. Besonders als Vorlagengeber tat sich Rost immer mal wieder hervor, legte beispielsweise gegen Burghausen und Ahlen zu 1:0-Auswärtserfolgen auf. Beim 1:1 in Dresden erzielte er mit dem Ausgleichstreffer zudem eines von zwei Saisontoren. Energie spielte eine verhältnismäßig starke Saison und setzte sich bereits ab dem sechsten Spieltag auf den vorderen Plätzen fest. Ständig zwischen Rang eins und vier pendelnd konnte sich Energie am Saisonende auf Platz drei behaupten und schaffte nach einem 3:1 am letzten Spieltag gegen 1860 München den erneuten Aufstieg in die Bundesliga. Timo Rost hatte mit 28 Einsätzen einen großen Anteil am Mannschaftserfolg.

Entgegen den bisherigen Erstligaspielzeiten konnte sich Energie in der Spielzeit 2006/07 sogar mal kurzzeitig mit anderen Dingen als dem Abstiegskampf befassen - so stand man nach dem 29. Spieltag und einem 3:2-Sieg über Wolfsburg sogar auf Platz sieben. Timo Rost wurde zudem in der Saison zum verlängerten Arm von Petrik Sander und zum Mannschaftskapitän ernannt. Nicht nur in der Trainergunst stand Rost hoch im Kurs - auch bei den Fans hatte er sich mittlerweile zum Publikumsliebling gemausert. Bei der Wahl zum Energiefußballer des Jahres 2007 heimste der Aufstiegsheld den ersten Platz ein. Timo war nicht nur lautstark auf dem Platz zugegen, er zeigte mit seiner Einsatzfreude und seinem unermüdlichen Kampfgeist das, was Energie gegen die vielen Topspieler und -mannschaften in der Liga auch bringen musste, um bestehen zu können.

Auch in der Saison 2007/08 reichte es für Energie wieder zum Klassenerhalt. Mit 33 Ligaeinsätzen gehörte Rost abermals zu den Dauerbrennern bei Energie und krönte die tolle Saison mit einem 14. Platz. Nur ein Jahr später lief es dann nicht mehr so gut für Rost und die seinen, als Energie sich wieder deutlich häufiger in den Abstiegsregionen wiederfand. Dass Rost dennoch nicht aufsteckte und mit gutem Beispiel voranging, zeigte eine legendäre Szene aus der letzten Bundesligasaison. Zur Rückrunde siegte Energie erst gegen Hannover mit 3:1 - und nach einem achtbaren 1:1 in Dortmund kam am 21. Spieltag Werder Bremen ins Stadion der Freundschaft. Diego war zu der Zeit der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Liga und wollte mit Werder spielerisch drei Punkte entführen. Doch Timo schaute sich den Zauberfußball nicht lange an und senste den Kreativspieler mit beiden Beinen voraus nach gerade mal einer Minute an der Mittellinie um. Dafür bekam er nicht einmal Gelb - eine Szene mit Symbolcharakter. Diego gelang an diesem Tag nichts mehr und Rost dafür alles. Mit seinem Pass in der 90. Minute auf 2:1-Siegtorschütze Rangelov krönte er eine seiner stärksten Vorstellungen im Energietrikot. Durch ein 3:0 am letzten Spieltag gegen Bayer Leverkusen schaffte es die Mannschaft zwar noch in die Relegation, wurde dort jedoch von Rosts alter Liebe aus Nürnberg besiegt. Energie stieg erneut ab.

Zu weiteren Zweitligaeinsätzen kam Rost dann nicht mehr. Eine hartnäckige Sprunggelenksverletzung setzte ihn wochenlang außer Gefecht. Inzwischen hatte der neue Trainer Pele Wollitz ohnehin neue Leute in der Hinterhand, die das neue Gesicht der Mannschaft nach dem Umbruch verkörperten. Rost bereitete seinen Abschied vor, der leider nicht den würdigen Rahmen bekam, den der Spieler aufgrund seiner Leistungen in 226 Pflichtspielen und elf Toren verdient hätte. Später wurde er mit der Wahl in die Elf aus 50 Jahren Energie dann doch noch ruhmreich geehrt.

Rost wechselte im Winter 2009/10 zu RB Leipzig, die sich gerade in der Oberliga formierten um oben anzugreifen. Mit RB schaffte er auf Anhieb den Aufstieg und gehörte in den folgenden Regionalligaspielzeiten zu einer Reihe von hochkarätigen Spielern im Kader, die das Projekt in Leipzig vorantreiben sollten. Nachdem mit Platz vier und Platz drei jeweils der Aufstieg misslang, verabschiedete sich Rost nach zweieinhalb Jahren RB, um beim FC Amberg, seinem Bambini-Jugendverein von 1982/83, den Kreis seiner Karriere zu schließen. Beim Bayernligisten fungierte er erst ein Jahr als Spielertrainer, beendete 2014 dann seine aktive Karriere, um sich voll und ganz auf das Traineramt zu fokussieren. Mit dem FC Amberg stieg Timo Rost 2015 in die Regionalliga Bayern auf. Nach nur einer Saison in der Regionalliga musste Timo Rost dann den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen. Er beendete anschließend seine Tätigkeit in Amberg und übernahm 2017/18 das Traineramt der zweiten Mannschaft von Greuther Fürth. Rost bewahrte anschließend die Reserve nach überstandener Relegation vor dem Abstieg aus der Regionalliga Bayern, bat zum Saisonende dennoch um Auflösung seines Vertrages.

(Stand: August 2018)