Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1996/97Mike Jesse

Abwehr Mike Jesse

Geburtstag * 01.05.1973 in Königs Wusterhausen
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis139
Tore Profis0
Zeit bei Energie07/1995 - 06/2000
Erstes Spiel für Energie22.10.1995, FC Energie - Hertha BSC (A.) 3:1 (1:1)
Letztes Spiel für Energie26.05.2000, FC Energie - 1. FC Köln 2:0 (1:0)
Vereine vor EnergieBSG Chemie Schmöckwitz (07/1982 - 06/1983)
BSG Pneumant Schmöckwitz (07/1983 - 06/1984)
BSG Motor Wildau (07/1984 - 06/1986)
BSG Lokomotive Schöneweide (07/1986 - 06/1987)
BSG Rotation Berlin (07/1987 - 06/1989)
BFC Dynamo (07/1989 - 02/1990)
FC Berlin (02/1990 - 06/1994)
BSV Brandenburg (07/1994 - 06/1995)
Vereine nach EnergieTennis Borussia Berlin (07/2000 - 06/2001)
BFC Dynamo (07/2001 - 12/2001)
Ludwigsfelder FC (01/2002 - 06/2005)
RSV Waltersdorf 09 (07/2005 - 06/2010)
Karriereende2010
TrainerkarriereRSV Waltersdorf 09 (07/2011 - 06/2015, Sportlicher Leiter)
RSV Waltersdorf 09 U7 (07/2015 - 06/2019, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1999/002. Bundesliga26053
1999/00DFB-Pokal4000
1998/992. Bundesliga26023
1997/982. Bundesliga22030
1997/98DFB-Pokal2000
1996/97Regionalliga Nordost32023
1996/97DFB-Pokal5000
1996/97FLB-Pokal6011
1995/96Regionalliga Nordost13011
1995/96FLB-Pokal3000
1995/96Verbandsliga Brandenburg8002
1995/96FLB-Pokal1000

Biographie

Mike Jesse hat mit dem FC Energie eine wahnsinnig erfolgreiche Zeit hinter sich. Allein wenn man sich anschaut, in welchem Zeitraum er in Cottbus weilte, weiß ein jeder Energiefan warum dem so ist. Von 1995 bis 2000 kickte er in der Lausitz. Seine Erfolge lesen sich fabelhaft: Regionalligameister, Aufstieg in die 2. Liga, DFB-Pokalfinalist und als krönender Abschluss der Aufstieg in die Bundesliga.

Mike Jesses wunderbare Karriere begann im Alter von neun Jahren in der Jugend der BSG Chemie Schmöckwitz. Von 1982 bis 1984 konnte Jesse hier seine ersten fußballerischen Gehversuche unternehmen. Zwischen 1984 und 1986 setzte er seine Jugendzeit bei der BSG Motor Wildau fort. Es folgten weitere Nachwuchsstationen bei der BSG Lok Schöneweide (1986 bis 1987), BSG Rotation Berlin (1987 bis 1989) und beim DDR-Rekordmeister BFC Dynamo (ab 1990 als FC Berlin unterwegs). Für letztgenannten spielte Jesse seine ersten Spiele im Herrenbereich. Es folgte 1994 noch ein Wechsel zum BSV Brandenburg, für die Jesse 33 Spiele in der Regionalliga bestritt. Seine Leistungen hatten sich indes auch bis nach Cottbus rumgesprochen - und der Verein verpflichtete Jesse im Sommer 1995. Ede Geyer hatte gerade sein erstes Jahr mit den Rot-Weißen hinter sich und suchte weiter nach ehrgeizigen kampfstarken Spielern, die seiner Fußball-Philosophie entsprechend auch charakterlich in die Mannschaft passten. In Mike Jesse hatte Geyer dabei einen starken Defensivspieler gefunden, der genau diesen Anforderungen entsprach. Und der kam auch zeitnah zu seinen ersten Einsätzen im Energie-Dress. Sein Debüt feierte Jesse am 22. Oktober 1995 beim 3:1-Heimsieg gegen die Amateure von Hertha BSC. Insgesamt 13 Mal spielte Jesse in seiner Premierensaison für die Lausitzer. Energie landete trotz einer Klasse-Saison nur auf Rang drei, hinter den Berliner Klubs von TeBe und Union. Das nächste Jahr war dann ein wahrer Traum für Mike Jesse und den Verein. Nicht nur dass Jesse 31 Mal in der Regionalliga auf dem Rasen stand und dafür sorgte, dass Energie nach einer unglaublichen Serie ohne Pflichtspielniederlage souveräner Meister der Regionalliga wurde, auch gelang Jesse und dem FCE der Sprung ins DFB-Pokalfinale. Jesse verpasste dabei keine Minute bei den Sensationssiegen über die Stuttgarter Kickers, den VfL Wolfsburg, den FC St. Pauli und in der legendären Schneeschlacht gegen den Karlsruher SC. Lediglich im Finale in Berlin musste Jesse zuschauen. Neben den Erfolgen im Pokal stand nach erfolgreich absolvierter Relegation gegen Hannover 96 auch der Aufstieg in die 2. Bundesliga. In den kommenden Zweitligajahren zählte Jesse ebenfalls zu Geyers Stammkader und absolvierte insgesamt 74 Partien in der zweithöchsten Spielklasse. Berühmt wurde Mike Jesse neben seiner kompromisslosen Abwehrarbeit übrigens noch für eine andere Sache - seine weiten Einwürfe. Jesse konnte aus einem einfachen Einwurf einen gefährlichen Standard machen, wenn er den Ball wuchtig wie eine Flanke in den Strafraum warf. Viele gefährliche Offensivaktionen resultierten daher auch aus Jesses präzisen Einwurfkünsten. Und weil das Fußballmärchen noch nicht zu Ende erzählt ist, sollte Jesse vor seinem Abschied aus Cottbus einen weiteren Erfolg mit dem Team erlangen. Am Ende der Spielzeit 1999/2000 stieg der FCE als Tabellendritter überraschend in die Bundesliga auf. Jesse war mit 26 Einsätzen wesentlich am Aufstieg beteiligt und hatte sich zusammen mit seinen Teamkollegen in Cottbus unsterblich gemacht. Insgesamt blickt Mike Jesse auf 139 Pflichtspiele in fünf Jahren für Energie zurück. Nach dem größten Triumph zog es den gebürtigen Königs Wusterhausener allerdings wieder in den Berliner Fußball zurück. 2000/01 spielte der inzwischen 27-jährigen Jesse für TeBe Berlin 22 Mal in der Regionalliga und konnte am Ende den Abstieg nicht verhindern. Im Sommer 2001 wechselte er noch einmal für ein halbes Jahr zurück an seine alte Wirkungsstätte zum BFC Dynamo. Jesse war ab der Winterpause dann aber vorerst ohne Verein. Erst im Sommer 2002 schloss er sich dem damaligen Verbandsligisten Ludwigsfelder FC an. Mit den Ludwigsfeldern konnte Jesse 2003/04 in die Oberliga aufsteigen und seiner Vita somit noch 14 Oberliga-Partien und mit Platz zehn den souveränen Klassenerhalt mit dem LFC hinzufügen. 2005 wechselte Jesse dann zum RSV Waltersdorf in die Landesklasse Ost. 2006 gelang Jesse und den Waltersdorfern der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem Aufstieg in die Landesliga. Die erste Saison 2006/07 endete erfolgreich mit Platz fünf. Es folgten ein vierter und ein dritter Platz. Im Sommer 2010 beendete Jesse seine Karriere im Alter von 37 Jahren. Er blieb in Waltersdorf und hat seit 2011 die sportliche Leitung des Vereins inne. 2011 schafften die Waltersdorfer als souveräner Landesligameister den Aufstieg in die mittlerweile in Brandenburgliga umbenannte Verbandsliga, in der man auf Anhieb 2012 gleich die Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die überregionale Oberliga Nordost feiern konnte. 2014 musste Jesses Verein dann allerdings wieder in die Brandenburgliga absteigen. Seit Juli 2015 trainiert Jesse zudem die U7 des RSV Waltersdorf. Heute lebt der Familienvater Mike Jesse mit seiner Familie in Eichwalde und arbeitet bei einem privaten Bildungsträger in Ludwigsfelde im Vertrieb. Jesse ist überdies Projektleiter in einer Maßnahme für Flüchtlinge.

(Stand: Mai 2016)