Energie Cottbus
Museumsseite

1. Mannschaft 2001/02Laurentiu-Aurelian Reghecampf

Mittelfeld Laurentiu-Aurelian Reghecampf

Geburtstag * 19.09.1975 in Tirgovişte
NationalitätRumänien
Pflichtspiele Profis142
Tore Profis17
Zeit bei Energie07/2000 - 01/2005
Energiefußballer des Jahres2003: 1. Platz
2004: 1. Platz
Länderspiele als Energiespieler1
Erstes Spiel für Energie12.08.2000, SV Werder Bremen - FC Energie 3:1 (2:1)
Letztes Spiel für Energie10.12.2004, FC Energie - Karlsruher SC 4:1 (2:1)
Vereine vor EnergieCS Tirgovişte (Rumänien, 07/1986 - 06/1993)
VSE St. Pölten (Österreich, 07/1993 - 06/1994)
Oţelul Târgovişte (Rumänien, 07/1994 - 06/1996)
CF Chindia Targovişte (Rumänien, 07/1996 - 01/1997)
FC Steaua Bucureşti (Rumänien, 01/1997 - 06/1998)
FC Litex Lovetch (Bulgarien, 07/1998 - 06/1999)
FC Steaua Bucureşti (Rumänien, 07/1999 - 06/2000)
Vereine nach EnergieTSV Alemannia Aachen (01/2005 - 06/2008)
1. FC Kaiserslautern (07/2008 - 06/2009)
Karriereende2009
TrainerkarriereA.C.F. Gloria 1922 Bistrita (Rumänien, 06/2010 - 10/2010, Trainer)
FC Universitatea Craiova (Rumänien, 01/2011 - 03/2011, Sportlicher Leiter)
FC Snagov (Rumänien, 03/2011 - 04/2011, Trainer)
FC Universitatea Craiova (Rumänien, 04/2011 - 05/2011)
FC Snagov (Rumänien, 06/2011 - 12/2011, Trainer)
CS Concordia Chiajna (Rumänien, 12/2011 - 05/2012, Trainer)
FC Steaua Bucureşti (Rumänien, 05/2012 - 06/2014, Trainer)
Al-Hilal Saudi FC (Saudi-Arabien, 07/2014 - 02/2015, Trainer)
FC Litex Lovetch (Bulgarien, 08/2015 - 12/2015, Trainer)
FC Steaua Bucureşti (Rumänien, 12/2015 - 02/2017, Trainer)
FCSB (Rumänien, 02/2017 - 06/2017)
Al Wahda FC (VAE, 07/2017 - 11/2018, Trainer)
Al Wasl SC 1960 (VAE, 01/2019 - 06/2021, Trainer)
Universitatea Craiova 1948 CS (Rumänien, 07/2021 - 06/2022, Trainer)
Neftçi PFK (Aserbaidschan, 06/2022 - 06/2023, Trainer)
Universitatea Craiova 1948 CS (Rumänien, 07/2023 - 09/2023, Trainer)
Al Tai FC (Saudi-Arabien, 09/2023 - 04/2024, Trainer)
Espérance sportive de Tunis (Tunesien, 11/2024 -, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2004/052. Bundesliga17207
2004/05DFB-Pokal2000
2003/042. Bundesliga32914
2003/04DFB-Pokal1000
2002/031. Bundesliga303614
2002/03DFB-Pokal1000
2001/021. Bundesliga30155
2001/02DFB-Pokal1000
2000/011. Bundesliga26215
2000/01DFB-Pokal2001

Biographie

Viereinhalb Jahre gehörte Laurentiu-Aurelian Reghecampf nach dem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2000 zu unserem Verein. Ein filigraner Techniker, der als Flügelflitzer mit seinen schnellen Tempodribblings überzeugte. Zwei Mal hielt er mit dem FCE die Klasse, war dabei Aktivposten und Dauerbrenner im Offensivspiel der Lausitzer. Mit seiner kreativen Spielweise verzückte er das Cottbuser Publikum, wurde zwei Mal Energiefußballer des Jahres und gab für den Verein in 142 Spielen mit 17 Toren und 23 Vorlagen alles.

Laurentiu-Aurelian Reghecampf wurde 1975 im rumänischen Tirgovişte geboren. So begann seine fußballerische Vereinslaufbahn auch bei CS Tirgovişte, für die er von 1986 bis 1993 im Nachwuchs spielte. Auch den Sprung in den Herrenbereich schaffte er 1993, wurde allerdings vorerst nach Österreich zum VSE St. Pölten ausgeliehen. Zwar absolvierte er dort nur ein Spiel, kam nach einem Jahr dennoch hochmotiviert nach Rumänien zurück und erkämpfte sich einen Stammplatz bei Oţelul Tirgovişte. In den kommenden zweieinhalb Spielzeiten absolvierte er so 49 Spiele und schoss vier Tore für den Heimatclub. Zur Winterpause 1996/97 ging dann alles ganz schnell - der große Hauptstadtclub Steaua Bukarest nahm Reghecampf unter Vertrag. Und dort machte er sogleich die nächsten Schritte auf der Karriereleiter, wurde in einem Spitzenclub zur Stammkraft und holte auch den ersten Titel - 1997 gewann er mit Steaua die rumänische Meisterschaft. Diesen Titel konnte er mit Bukarest nur ein Jahr später verteidigen. Nach zwei Meistertiteln in seinem Heimatland, an denen er in 73 Spielen (fünf Tore) großen Anteil hatte, zog es den Offensivspieler nach Bulgarien. Dort fand er mit Litex Lovetch den nächsten Topclub, mit dem er 1999 ebenfalls sogleich die Meisterschaft feiern konnte. Nachdem Reghecampf 1999/2000 nochmal für ein Jahr zurück nach Bukarest ging, eröffnete sich plötzlich die Chancen in der Bundesliga groß aufzuspielen.

Denn Energie Cottbus war gerade frisch in die erste Liga aufgestiegen und hatte für das Unterfangen Bundesliga-Klassenerhalt die Fühler nach Osteuropa ausgestreckt. Reghecampf stand dabei ganz oben auf dem Wunschzettel von Ede Geyer, der den jungen Flügelflitzer von Energie Cottbus überzeugen konnte. Und so stand Reghecampf gleich am ersten Spieltag beim ersten Bundesligaspiel unserer Vereinsgeschichte in Bremen in der Startelf. Leider begann der dennoch gute Auftakt mit einer 1:3-Niederlage, von der sich Energie aber schnell erholte. Schon am vierten Spieltag folgte der erste Sieg gegen Eintracht Frankfurt, bei dem Reghecampf an der Seite von Miriuta und Latoundji wirbelte. Nachdem "Reghe" in den Herbstmonaten viele Spiele nur von der Bank aus betrachten musste, meldete er sich umso eindrucksvoller am 15. Spieltag im Heimspiel gegen Hansa Rostock zurück. Beim 1:0-Sieg erzielte er in der 70. Minute das Tor des Tages und distanzierte die Kogge im Kellerduell. Nur eine Woche später traf er auch gegen den HSV - das Spiel endete allerdings mit einer 1:2-Niederlage. Dafür glückte die Revanche gegen Werder Bremen, wo Energie das Rückrundenspiel 3:1 für sich entschied und Reghecampf eine Vorlage beisteuern konnte. Bis zum Saisonende kämpften er und seine Mitspieler um den Klassenerhalt, der mit einem 1:0-Sieg bei 1860 München gesichert wurde. Das hatte Fußballdeutschland dieser Mannschaft niemals zugetraut.

Auch im zweiten Bundesliga-Jahr war Reghecampf nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Nach zuvor 26 Bundesligapartien kam er diesmal auf 30 für den FCE. Wenngleich er sich bei der 2:5-Niederlage gegen Frankfurt mal wieder als Torschütze eintragen durfte, so waren es insbesondere seine Torvorbereitungen, die Reghecampf so stark machten. So legte er beim 3:2-Auswärtssieg im Berliner Olympiastadion ein Tor für Andrzej Kobylanski auf, was den Gästeblock zum Beben brachte. Weitere vier Vorlagen konnte er in dieser Spielzeit verbuchen, die für Energie wieder eine sehr erfolgreiche sein sollte. Mit Platz 13 ließen Reghe und die anderen Jungs vom gallischen Dorf viele Clubs hinter sich und beeindruckten abermals die Fachwelt. Der zweifache Klassenerhalt war für alle in der Region, die es mit dem FCE hielten, ein Traum. Dieser setzte sich leider 2002/03 nicht fort, als Energie den Kampf um den Ligaverbleib erstmals verlor. An Reghecampf lag es nicht, der mit seinen bis dato besten persönlichen Saisonwerten auftrumpfte. Drei Tore gelangen ihm in jener Spielzeit, so zum Beispiel beim 2:1-Sieg über Bochum und dem 3:0 gegen Hannover 96. Und auch die drei zusätzlichen Assists verhinderten am Ende den Abstieg nicht.

Hoch anzurechnen ist Reghecampf allerdings, dass er den Gang in die 2. Bundesliga mitmachte, um den möglichen Wiederaufstieg voranzutreiben. Und es wurde seine Saison. Mit Power und Willenskraft ging Reghecampf voran, war der gefährlichste Offensivspieler im Kader von Energie. Das erste Ausrufezeichen setzte er beim 1:0-Auswärtssieg bei Union Berlin, wo er den einzigen Treffer erzielte. Beim 3:0 gegen Osnabrück gelangen ihm Tor und Vorlage, beim 2:1 gegen Aue war er sogar als Doppeltorschütze erfolgreich. Energie spielte eine gute Saison und kämpfte bis zum Saisonfinale um den dritten Platz mit. Reghe steuerte neun Tore und zehn Vorlagen zum großen Ziel Wiederaufstieg bei, was allerdings am Ende trotzdem nicht klappen sollte. Punktgleich mit dem Dritten Mainz 05 verpasste man die Rückkehr ins Oberhaus nur wegen der schlechteren Tordifferenz. Immerhin wurde dem rumänischen Ausnahmespieler noch eine Ehre zuteil - sowohl 2003 als auch 2004 wurde er von den Fans zum Energiefußballer des Jahres gewählt.

2004/05 sollte dann Reghecampfs letzte Saison im Energie-Dress werden. Zumindest in der Hinrunde ackerte er noch einmal 17 Spiele lang, um das Abrutschen des Vereins in den Tabellenkeller der 2. Bundesliga zu verhindern. Zwei Tore und drei Vorlagen rundeten seine Hinrundenbilanz ab, ehe sich der ebenso ambitionierte und weiter oben in der Tabelle postierte TSV Alemannia Aachen um die Gunst des Außenbahnspielers bemühte. Nach 142 Spielen endete die viereinhalb-Ijährige, sehr erfolgreiche Zeit von Laurentiu-Aurelian Reghecampf in der Lausitz. In Aachen spielte er trotz 2. Bundesliga sogar im UEFA-Cup (0:0 gegen AZ Alkmaar), da die Alemannia im Vorjahr das DFB-Pokalfinale erreicht hatte. Mit Platz 6 verpasste die Alemannia allerdings die Aufstiegsränge, während Energie immerhin den Klassenerhalt feiern sollte. 2005/06 kam es schließlich zur kuriosen Situation, dass sowohl die Aachener als auch sensationellerweise der FCE gemeinsam um den Aufstieg spielten und dabei verbitterte Konkurrenten waren. Im Hinspiel verlor Reghecampf mit der Alemannia haushoch 5:1 in Cottbus, das Rückspiel endete torlos. Am Ende standen allerdings beide Vereine auf einem Aufstiegsplatz, zu dem der Rumäne seinen Gelb-Schwarzen sechs Tore und sechs Vorlagen beigetragen hatte.

In der Bundesliga war Reghecampf nun also erneut angekommen. Und er war in der Form seines Lebens. Sieben Tore schoss er für Aachen im Oberhaus, legte zudem zehn Tore auf - eine starke Quote. Dabei gelang ihm sogar erneut das Kunststück, was ihm auch mit Energie glückte - ein 1:0-Heimerfolg gegen die Bayern. Auch beim Heimspiel gegen Cottbus traf Reghecampf für seinen Club - Energie siegte allerdings trotzdem 2:1 auf dem Tivoli. Während Cottbus abermals einen Bundesligaklassenerhalt feierte, musste Reghecampf mit den Aachenern als Vorletzter absteigen. Auch diesmal brach Reghe nicht die Zelte ab, sondern versuchte der Alemannia in Liga 2 zu helfen. In 21 Spielen gelangen ihm wieder gute fünf Treffer und sieben Vorlagen. Die Sieben stand am Ende auch unterm Strich: auf Platz sieben fuhr die Alemannia 2007/08 ein. Danach wechselte Reghecampf noch einmal nach Kaiserslautern, wo er in zwei Zweitligaspielen einen Treffer markierte, dann allerdings aus gesundheitlichen Gründen ausschied. Zum Saisonende beendete er auch seine aktive Laufbahn im Sommer 2009.

Es folgte die lange Karriere als Trainer und Sportfunktionär. Dies brachte ihn unter anderem von 2012 bis 2014 auf die Trainerbank von seinem Ex-Club Steaua Bukarest zurück, mit denen er 2013 und 2014 die Meisterschaft gewann. Auch zu seinem bulgarischen Ex-Club Litex Lovetch verschlug es ihn 2015 für ein halbes Jahr auf die Trainerbank. Auch bei Al-Wahda (Saudi-Arabien) feierte er Pokalerfolge. Neben weiteren Anstellungen in Rumänien bei Universitatea Craiova und FCSB in Bukarest, zog es ihn zuletzt nach Tunesien zum Espérance sportive de Tunis, mit denen er 2024 tunesischer Superpokalsieger wurde und noch bis heute als Trainer arbeitet.

(Stand: September 2025)