Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2007/08Dimitar Rangelov

Angriff Dimitar Rangelov


Autogrammkarten & Nummern

2019/208
Geburtstag * 09.02.1983 in Sofia
NationalitätBulgarien
Pflichtspiele Profis135
Tore Profis52
Zeit bei Energie07/2007 - 06/2009
07/2011 - 06/2012
10/2018 - 06/2020
Energiefußballer des Jahres2008: 3. Platz
2019: 1. Platz
2020: 1. Platz
Mannschaftskapitän02/2019 - 06/2020
Länderspiele als Energiespieler10
Erstes Spiel für Energie04.08.2007, SC Rot-Weiß Essen - FC Energie 8:7 n.E. (2:2, 1:1, 0:1) (Pokal)
Letztes Spiel für Energie08.03.2020, ZFC Meuselwitz - FC Energie 1:1 (0:1)
Vereine vor EnergieFK Levski 1914 Sofia (Bulgarien, 07/1993 - 06/1999)
PFK Slavia 1913 Sofia (Bulgarien, 07/1999 - 06/2006)
RC Strasbourg (Frankreich, 07/2006 - 01/2007)
FC Erzgebirge Aue (01/2007 - 06/2007)
FC Energie Cottbus (07/2007 - 06/2009)
BV Borussia 09 Dortmund (07/2009 - 09/2010)
Maccabi Tel Aviv FC (Israel, 09/2010 - 06/2011)
FC Energie Cottbus (07/2011 - 06/2012)
FC Luzern (Schweiz, 07/2012 - 06/2014)
Konyaspor 1981 (Türkei, 07/2014 - 06/2017)
Ümraniye SK 1938 (Türkei, 07/2017 - 06/2018)
Vereine nach EnergiePFK Slavia 1913 Sofia (Bulgarien, 08/2020 - 06/2021)
VfB 1921 Krieschow (09/2021 - 06/2022)
Karriereende2022

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2019/20Regionalliga Nordost221107
2019/20DFB-Pokal1001
2019/20FLB-Pokal2200
2018/193. Liga24789
2018/19FLB-Pokal2102
2011/122. Bundesliga301209
2011/12DFB-Pokal1000
2008/091. Bundesliga27938
2008/09DFB-Pokal3301
2007/081. Bundesliga226614
2007/08DFB-Pokal1110
2007/08Regionalliga Nord1001

Biographie

Dimitar Rangelov betrat erstmals 2007 Cottbuser Rasen, als er vom FC Erzgebirge Aue als Stürmer für Petrik Sanders Bundesligakader verpflichtet wurde. Zuvor hatte der in Sofia geborene Bulgare für Levski und Slavia Sofia im Nachwuchs als auch im Männerbereich gespielt und wurde nach einem halbjährigen Engagement beim französischen Erstligisten Racing Strasbourg im Januar 2007 in die 2. Bundesliga nach Aue verliehen. Dort konnte er in der Rückrunde in 16 Spielen fünf Tore erzielen und landete damit auch auf den Zetteln des FC Energie. Nach dem Leihende in Aue wurde Rangelov zunächst ebenfalls auf Leihbasis von Straßburg an die Spree geholt und ging mit unserer Mannschaft in sein erstes Bundesligajahr.

In Cottbus zeigte der Angreifer schon in seinem ersten Spiel, dass er den nötigen Torinstinkt besaß - beim DFB-Pokalspiel in Essen erzielte er in der Verlängerung den Treffer zum 2:2 und rettete Energie immerhin ins Elfmeterschießen. Auch dort schnappte sich Rangelov selbstbewusst als erster Schütze den Ball und verwandelte - am Ende schied Energie allerdings mit 7:8 aus. In der Bundesliga dauerte es bis zum 8. Spieltag, ehe der Knoten beim Neuzugang platzte. Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt sorgte er allerdings fulminant per Doppelpack für eine frühe 2:0-Führung, die Energie aber noch verspielte und am Ende nur einen Punkt mitnahm. Bei den Fans gehörte "Mitko" aber auf Grund seines Ehrgeizes, seiner Laufbereitschaft und nicht zuletzt dank seiner großartigen Schusstechnik zu den beliebteren Akteuren auf dem Platz. Besonders in Kontersituationen oder eins-gegen-eins-Duellen spielte der Angreifer seine Stärken aus und sorgte stets für Gefahr in der Offensive.

Unvergessen sind auch sein Auftritt gegen den KSC, wo er beim 2:0-Heimerfolg ein Tor schoss und eines vorbereitete, oder das tolle 5:1 gegen Hannover 96, bei dem Rangelov mit zwei Toren und einem Assist den höchsten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte mitgestaltete. Rangelov war einfach nicht zu stoppen - zumindest nicht auf normalem Wege. Allerdings ließ ihn ein Bandscheibenvorfall in der Rückrunde nur noch die letzten fünf Spiele bestreiten. Pünktlich zum 30. Spieltag und der spannenden Endphase im Abstiegskampf meldete sich Rangelov wieder auf dem Rasen zurück. Mit Hansa Rostock kam ein direkter Konkurrent aus den unteren Tabellenregionen nach Cottbus und auch in diesem Spiel war der Bulgare die prägende Figur. Nach 0:1 Rückstand wurde mit Igor Mitreski auch noch ein Cottbuser vor der Halbzeitpause mit Gelb-Rot vom Platz gestellt und alles sprach gegen die Lausitzer. Cottbus kämpfte aufopferungsvoll, kam durch Timo Rost trotz Unterzahl zehn Minuten vor dem Ende zum verdienten Ausgleich. Doch des Wahnsinns nicht genug, bewegte sich Hansa-Keeper Stefan Wächter nur noch humpelnd durch seinen Sechzehner und Energie lief und rannte ums Überleben. In der 92. Minute dann der kollektive Ausraster - Ervin Skela flankte auf den Kopf von Dimitar Rangelov, der den Ball am schmerzverzehrt fliegenden Wächter vorbei ins Eck wuchtete. 2:1, das Spiel gedreht und dabei einen ganz entscheidenden Sieg in Richtung Ligaverbleib geschafft. Energie hielt am Ende unter Trainer Bojan Prasnikar sensationell die Klasse. In seinem ersten Jahr hatte Rangelov in 22 Spielen sechs Tore erzielt und fünf Mal zu Toren aufgelegt.

Sein zweites Jahr beim FCE verlief für ihn persönlich sogar noch besser. Nachdem er zu Saisonbeginn wie die gesamte Mannschaft etwas Probleme hatte hineinzukommen und dann auch noch von Sprunggelenksverletzungen geplagt war, schoss er seine ersten Saisontore am 9. Spieltag wieder gegen Lieblingsgegner Eintracht Frankfurt. Erneut brachte er Energie mit zwei Toren in Front - erneut konnte die SGE zurückschlagen und am Ende sogar mit 3:2 siegreich vom Platz gehen. Eine Woche später traf Rangelov zum Punktgewinn bei Abstiegskonkurrent Arminia Bielefeld und sorgte mit dem 1:1 für Spannung im Keller. Besonders in der Rückrunde war der Angreifer wieder dauerpräsent, schürte beim Heimauftakt gegen Hannover durch zwei Tore zum 3:1 neue Hoffnung für Energie. Vor allem mit Angelov, Jula und Skela harmonierte er richtig gut und sorgte für weitere Saisonhighlights. Beim 2:1 über Werder Bremen erzielte er in der 90. Minute den Siegtreffer und auch beim nahezu perfekten Spiel gegen den Tabellenführer und anschließendem deutschen Meister VfL Wolfsburg (2:0) sorgte er mit dem Führungstreffer für ekstatische Gefühlsausbrüche beim Lausitzer Fußballanhang. Auf Grund einer Sprunggelenksverletzung verpasste Rangelov allerdings die letzten Saisonspiele - Energie erkämpfte sich am Ende den Relegationsrang, scheiterte ohne Mitko in den Entscheidungsspielen am 1. FC Nürnberg und stieg am Ende leider ab. Rangelov, der mit neun Toren in 27 Spielen bester Energietorschütze geworden war, verließ Energie in Richtung Borussia Dortmund.

In Dortmund wurde Rangelov nie wirklich glücklich, absolvierte in 13 Monaten elf Bundesligaspiele (ein Tor) und wurde im September 2010 zu Maccabi Tel Aviv ausgeliehen. Nachdem er im Sommer 2011 von seinem Israel-Abenteuer zurückkehrte, fragte erneut Energie beim Bulgaren an. Der BVB verlieh seinen Stürmer schließlich an den FCE, der damit für die 2. Bundesliga einen wirklichen Transferkracher landen konnte. Rangelov spielte fortan als sei er nie weggewesen. Am ersten Zweitligaspieltag 2011/12 war er im Derby gegen Dynamo Dresden mit seiner Präsenz ein echter Zugewinn und legte für Dennis Sörensen mustergültig zum 2:1-Siegtreffer auf. Wollitz baute auf den Bulgaren in allen Spielen, der das Vertrauen im Verlauf der Saison auch mehrfach belohnte. Bei den Auswärtssiegen in Duisburg (2:1) und Aachen (2:0) traf er jeweils einfach, in den Heimspielen gegen den KSC (2:0) und erneut gegen Eintracht Frankfurt (3:3) jeweils doppelt. Nachdem Energie zwischenzeitlich mit Bommer einen neuen Trainer bekam und dieser mit Energie bis zum Saisonende um den Klassenerhalt bangte, war es erneut Rangelov, der in der entscheidenden Phase voranging und den FCE vor Schlimmerem bewahrte. Am letzten Spieltag wurde Union Berlin dank des Siegtores von Rangelov mit 2:1 besiegt und damit der Klassenerhalt festgemacht.

Dennoch endete die Leihfrist und Rangelov verabschiedete sich ein zweites Mal aus Cottbus. Seine nächste Station wurde der FC Luzern, der den Angreifer aus Dortmund fest verpflichtete. Bei den Schweizern erlebte Rangelov ein durchwachsenes erstes Jahr, in dem ihm nur ein Tor in 28 Spielen glückte. 2013/14 schoss Rangelov die Luzerner mit elf Treffern in 26 Einsätzen auf Rang 4 und damit in den Europapokal. Im Sommer 2014 wechselte er zum türkischen Erstligisten Torku Konyaspor. Mit den Türken spielte er drei Jahre erstklassig und wurde 2016 sogar Dritter in der Meisterschaft. 2017 konnte Rangelov mit seiner Mannschaft außerdem den türkischen Pokal gewinnen. 13 Tore erzielte der Stürmer in 78 Erstligapartien für Konyaspor. Zur Saison 2017/18 wechselte er zum Istanbuler Zweitligisten Ümraniyespor.

Nach nur einer Saison verließ er den Verein und die Türkei wieder und trainierte einige Wochen in Cottbus mit um sich fitzuhalten. Nachdem er konditionell wieder aufgeholt hatte, entschieden sich der Verein und Rangelov ein drittes Mal gemeinsame Wege zu gehen und besiegelten dies mit der Vertragsunterzeichnung am 18. Oktober 2018. Schon in seinem ersten Drittliga-Einsatz war der Rückkehrer für unsere Mannschaft erfolgreich und feierte ein starkes Comeback. Gegen Carl Zeiss Jena köpfte er dabei schulbuchmäßig nach Vorarbeit von Geisler den so wichtigen 2:1-Siegtreffer gegen die ebenfalls um den Klassenerhalt spielenden Thüringer. Auch beim Auswärtssieg in Rostock zeigte Rangelov seine Erfahrung und Ruhe vor dem Tor und schloss überlegt zum 2:0-Endstand ab. Auch in Aalen (3:3 in der 94. Minute) und zuletzt gegen Preußen Münster (3:0) sorgte der Bulgare für Punktgewinne unserer Mannschaft. Beim starken Auftritt des FCE in Halle war Mitko ebenfalls wieder unheimlich fleißig und führte die Mannschaft bereits zum zweiten Mal als Kapitän aufs Feld. Zudem war es seit Rangelovs Rückkehr im Oktober sein erster Einsatz über volle 90 Minuten - und ganz nebenbei auch sein 100. Pflichtspiel für unseren Verein.

(Stand: März 2019)
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Dimitar Rangelov wird 40 Jahre alt. Der einzige Spieler, der mit Energie in den ersten vier deutschen Ligen kickte, hat viele schöne, emotionale, aber vor allem unvergessliche Momente beim FCE erlebt. Ein chronologischer Rückblick.

● Sommer 2007: Dimitar Rangelov wechselt von Zweitligist Erzgebirge Aue nach Cottbus in die Bundesliga. Petrik Sander macht ihn zum Stammspieler. "Mitkos" erstes Pflichtspiel für den FCE führt ihn nach Essen, wo er die Mannschaft in der Verlängerung mit seinem ersten Tor belohnt und ins Elferschießen führt. Den ersten Elfer verwandelt er dann ebenfalls sicher - Energie scheidet dennoch aus.

● 11. August 2007: Rangelov gibt sein Bundesligadebüt für Energie. Am ersten Spieltag kommt er in Leverkusen von der Bank und erkämpft mit dem Team ein 0:0.

● 30. September 2007: Rangelovs erstes Bundesligator für Cottbus wird gleich ein Doppelpack gegen die Frankfurter Eintracht. Beim 2:2 bringt er Energie zur Pause mit 2:0 in Front - am Ende reicht es leider nicht zum Sieg.

● 02. November 2007: Rangelovs erster Bundesligasieg mit Energie. Ausgerechnet gegen Spitzenteam Schalke 04 feiert er mit der Nordwand ein 1:0 über die Knappen.

● Dezember 2007: Die bulgarischen Torwochen starten. Gegen Karlsruhe (2:0) trifft er einfach, gegen Hannover doppelt. Das 5:1 gegen 96 ist zugleich der höchste Bundesligasieg des FCE.

● 26. April 2008: Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Beim 2:1 über Hansa Rostock dreht Energie in Unterzahl innerhalb der letzten zehn Minuten einen Rückstand. Rangelov trifft nach monatelanger Verletzungspause beim Comeback zum irren 2:1.

● 10. Mai 2008: Energie siegt 2:0 gegen den HSV und hält mit Trainer Bojan Prasnikar und Mitko sensationell die Klasse.

● Februar 2009: Rangelov trifft beim 3:1 gegen Hannover zum vierten Mal doppelt und leitet eine kleine Rückrundenserie ein. Auch zwei Wochen später trifft er in der 90. zum 2:1 gegen Werder Bremen.

● 26. April 2009: Sieg gegen Spitzenreiter und kommendem Meister VfL Wolfsburg nach bärenstarkem Auftritt der Mannschaft. Rangelov erzielt beim 2:0 über die Wölfe den Führungstreffer.

● Sommer 2009: Rangelov wechselt nach dem Abstieg und neun Saisontreffern zu Borussia Dortmund.

● Juli 2011: Rangelov kehrt nach Cottbus zurück. Pele Wollitz beordert den Bulgaren sofort in die Startelf. Nach dem Auftaktsieg gegen Dynamo Dresden (2:1) folgt ein Auswärtssieg in Duisburg, bei dem Mitko sogleich wieder für Cottbus trifft.

● August/September 2011: Doppelpack gegen Karlsruhe (2:0), Doppelpack gegen Eintracht Frankfurt (3:3). Der Stürmer trifft auch in der 2. Bundesliga für unseren Club nach Belieben.

● 06. Mai 2012: Im Kampf um den Klassenerhalt kommt es am letzten Spieltag gegen Union Berlin zum absoluten Krimi. Lange steht es 1:1, bis Rangelov in der Schlussviertelstunde alle Energiefans erlöst und zum 2:1 gegen Mattuschka und Co trifft.

● Sommer 2012: Rangelov wechselt in die Schweiz zum FC Luzern. Später führt ihn sein Weg noch in die Türkei zu Konyaspor und Ümraniye SK.

● Oktober 2018: Rangelov kehrt ein drittes Mal zu Energie zurück. Diesmal in die 3. Liga, wo er sich gleich beim Einstand gegen Carl Zeiss Jena (2:1) in die Torschützenliste einträgt.

● 22. Dezember 2018: Wichtiger Sieg kurz vor Weihnachten in Rostock. Gegen die Kogge kämpfen sich Rangelov und seine Mitspieler zu einem 2:0-Auswärtssieg. Der Bulgare trifft zur Entscheidung.

● 05. Mai 2019: Rangelov erhält die Hoffnungen auf den Klassenerhalt durch seine individuelle Klasse und trifft beim 2:1-Sieg in Uerdingen doppelt.

● Juli 2019: Rangelov bleibt Energie erhalten und geht auch den schweren Gang in die Regionalliga mit. Beim 3:1-Auftaktssieg gegen die VSG Altglienicke eröffnet er die Saison mit dem Treffer zum 1:0.

● September 2019: Heißer Herbst mit Mitko. Der Bulgare torgefährlich wie eh und je, trifft an vier Spieltagen in Folge und erzielt fünf Tore – u.a. gegen die Spitzenteams Berliner AK und BFC.

● 08. März 2020: Rangelovs letztes Spiel für Energie endet 1:1 in Meuselwitz. Nach 135 Spielen und 52 Toren verabschiedet sich Mitko nach Bulgarien. Nach einer Saison in Krieschow beendet er 2022 seine aktive Karriere.

(Stand: Februar 2023)