Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1991/92Detlef Irrgang

Angriff Detlef Irrgang

Geburtstag * 27.05.1966 in Finsterwalde
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis451
Tore Profis175
Zeit bei Energie07/1984 - 07/1991
07/1992 - 06/2001
Energiefußballer des Jahres1988: 3. Platz
1992: 1. Platz
1993: 1. Platz
1994: 2. Platz
1997: 1. Platz
Mannschaftskapitän07/1995 - 12/1996
04/1999 - 06/1999
Erstes Spiel für Energie18.08.1985, BSG Stahl Eisenhüttenstadt - BSG Energie 0:2 (0:1)
Letztes Spiel für Energie26.05.2000, FC Energie - 1. FC Köln 2:0 (1:0)
Vereine vor EnergieBSG Motor Finsterwalde Süd (07/1972 - 06/1984)
BSG Energie Cottbus (07/1984 - 06/1990)
FC Energie Cottbus (07/1990 - 07/1991)
BSV Stahl Brandenburg (07/1991 - 06/1992)
Vereine nach EnergieSG Burg (07/2009 - 06/2011)
Karriereende2011
TrainerkarriereFC Energie Cottbus (07/2000 - 06/2006, Marketingleiter)
FC Energie Cottbus (04/2005 - 06/2005, Mannschaftsleiter)
FC Energie Cottbus (07/2006 - 06/2008, Mannschaftsleiter)
SG Groß Gaglow (07/2011 - 02/2014, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2000/01NOFV-Oberliga Süd9300
1999/002. Bundesliga231110
1999/00DFB-Pokal2010
1998/992. Bundesliga295123
1998/99DFB-Pokal2100
1997/982. Bundesliga32787
1997/98DFB-Pokal2101
1996/97Regionalliga Nordost311355
1996/97Relegation 2. Bundesliga2201
1996/97DFB-Pokal6104
1996/97FLB-Pokal4601
1995/96Regionalliga Nordost332406
1995/96DFB-Pokal1000
1995/96FLB-Pokal6411
1994/95Regionalliga Nordost341707
1994/95FLB-Pokal7400
1993/94NOFV-Oberliga Mitte302011
1993/94FLB-Pokal5200
1992/93NOFV-Oberliga Mitte301929
1992/93FLB-Pokal5101
1991/92Intertoto-Cup Gruppe 46002
1990/91DDR-Oberliga / Oberliga Nordost15135
1990/91DDR-Nachwuchsoberliga2101
1990/91Intertoto-Cup Gruppe 53012
1990/91DFV-Pokal / NOFV-Pokal1001
1989/90DDR-Oberliga26526
1989/90FDGB-Pokal1000
1988/89DDR-Oberliga24505
1988/89FDGB-Pokal3300
1987/88DDR-Liga Staffel A332521
1987/88FDGB-Pokal2201
1986/87DDR-Oberliga191127
1986/87FDGB-Pokal1000
1986/87Bezirksliga Cottbus917
1985/86DDR-Liga Staffel A315515
1985/86FDGB-Pokal2001
1984/85Bezirksliga Cottbus87
00-12FC Energie Altliga16041600

Biographie

16 Jahre Energie Cottbus als Spieler. Weitere acht Jahre in leitenden Positionen innerhalb des Vereins. Er war an vier Aufstiegen direkt beteiligt. Er war Teil der Sensationsmannschaft, die 1997 den Aufstieg in die 2. Bundesliga und den Einzug ins DFB-Pokalfinale schaffte. Er kämpfte sich mit Energie durch den Profifußball und krönte seine Karriere mit dem Aufstieg in die Bundesliga. 451 Pflichtspiele. 175 erzielte Tore. Von den Fans wurde und wird er auch heute noch liebevoll als "Fußballgott" auf Händen getragen und in den Himmel gehoben - die Rede ist natürlich von Detlef Irrgang. "Irre" steht für alles, was Energie Cottbus für viele Menschen ausmacht. Er war auf und Abseits des Platzes stets ein Lautsprecher, stellte sich immer in den Dienst seiner Teamkameraden und leistete Unfassbares für diesen Verein. Ohne Detlef Irrgang wäre der Weg des FC Energie sicherlich anders verlaufen. Viele seiner Tore wurden selbst zur Legende und stellten sich als immens wichtig für Aufstiege, Pokaltriumphe und andere Erfolgserlebnisse der jüngeren Energiegeschichte dar. In drei Jahrzehnten Energie hat Irrgang vieles erlebt, viel mitgestaltet und dem Verein zu der Identität verholfen, die er nach wie vor in den Herzen der Energiefans hat. Da kommt es nicht von ungefähr, dass Irre in dem Jahr geboren wurde, als auch Energie Cottbus seine ersten Gehversuche unter neuem Namen unternahm.

Detlef Irrgangs wundervolle Karriere begann im Juli des Jahres 1972, als sich der damals Sechsjährige seinem Heimatverein BSG Motor Finsterwalde Süd anschloss - und dort auch für die nächsten zwölf Jahre Fußball spielte. Finsterwalde war dabei ein gutes Pflaster für junge Talente. So brachte Motor bekannte Fußballer wie den mehrfachen DDR-Nationalspieler Hans-Jürgen Riediger (BFC Dynamo), oder Peter Blüher als Torwart des FC Carl-Zeiss Jena hervor. Detlef Irrgang reihte sich nahtlos ein und durchlief in Finsterwalde alle Altersklassen. Mit 18 Jahren bot sich Irrgang dann die Chance höherklassig im Männerbereich zu spielen. Der FC Energie forcierte den im Nachhinein als absoluten Glücksfall zu bezeichnenden Wechsel und lotste Irrgang 1984 nach Cottbus.

Seinen ersten Einsatz hatte Irrgang dann in der Spielzeit 1985/86. Am 18. August 1985 stand er erstmals beim 2:0-Auswärtserfolg in Eisenhüttenstadt für den DDR-Ligisten auf dem Rasen. Nur eine Woche später tat Irrgang das, was er in den Folgejahren noch so oft tun sollte - er schoss ein Tor. Und auch das war ein besonderes, denn es war sein erstes Tor für Energie. Das 1:0 nach neun Minuten beim 3:1-Erfolg gegen KKW Greifswald verfolgten damals 3300 Zuschauer im Stadion der Freundschaft. Und das Publikum staunte nicht schlecht über den jungen Stürmer, der sich schon so früh so gut in die Mannschaft eingefügt hatte. Überhaupt hatte Trainer Fritz Bohla ein Händchen für talentierte Nachwuchsspieler. So gaben neben Irrgang auch die Nachwuchskräfte Hoßmang und Melzig in besagter Spielzeit ihr Bestes. Das harmonierte ziemlich schnell und Energie spielte von Anfang an um die vorderen Plätze mit. Zum Ende der Hinrunde zeichnete sich Irrgang als goldener Torschütze beim 1:0 in Neubrandenburg verantwortlich und ließ die Fans wieder von der Rückkehr in die Oberliga träumen. Diese wurde dann dank einer tollen Rückrundenserie auch besiegelt. Nach elf ungeschlagenen Spielen am Stück und 2 weiteren Treffern von Irrgang stand Energie in aussichtsreicher Position. Die Niederlagen gegen Chemie Leipzig, Schwarze Pumpe und dem Staffelsieger BFC Dynamo II zum Ende der Saison machten die Sache zwar nochmal etwas spannend, letztendlich stieg Energie aber dennoch auf, da die BFC-Reserve kein Aufstiegsrecht besaß. Irrgangs Bilanz im ersten Jahr: 31 Spiele, fünf Tore, ein Aufstieg in die Oberliga. Und dies sollte nur der Anfang sein.

Das Oberliga-Jahr 1986/87 war indes ziemlich spannend für Irrgang. Erstmals konnte er sich mit den besten Spielern der DDR in der höchsten Spielklasse messen und so wichtige Erfahrungen sammeln. Fritz Bohla setzte dabei auf die Jokerqualitäten Irrgangs und brachte ihn in zwölf von 19 Spielen von der Bank. Einmal ging der Plan beim denkwürdigen Spiel gegen Lokomotive Leipzig auch auf. Am 21. Spieltag lag Energie zur Pause gegen die Leipziger schon denkbar aussichtslos mit 0:2 zurück. Fandrich traf nach dem Seitenwechsel zum 1:2 und brachte wieder Hoffnung unter die 10.000 Zuschauer. Bohla brachte dann Irrgang nach 75 Minuten ins Spiel und der dankte es ihm mit dem Last-Minute-Treffer kurz vor Ende. Das Stadion bebte und Irrgangs Geduld hatte sich ausgezahlt. Dass es am Ende dann trotzdem für Energie nicht zum Klassenerhalt reichte, lag mitunter auch an der mageren Torausbeute der Cottbuser. Nur 19 Tore bedeuteten den schlechtesten Wert der Liga und Energie musste wieder in die DDR-Liga absteigen. Und als hätte Irrgang es sich zur Aufgabe gemacht der Torarmut Abhilfe zu leisten, starte er umso furioser in die nächste DDR-Liga-Spielzeit.

1987/88 kann man durchaus als eine der stärksten Spielzeiten bezeichnen, die Detlef Irrgang je absolviert hat. Irrgang war besessen vom Wiederaufstieg und spielte sich phasenweise in einen Rausch. Zwei Namen las man immer wieder in den Spielberichten wenn man nach den Torschützen schaute: Detlef Irrgang und Petrik Sander. Irrgang begann dabei schon am ersten Spieltag mit einem Dreierpack beim 4:3 gegen KKW Greifswald und sorgte so für einen gelungen Start in die Liga. Der ärgste Verfolger Rotation Berlin wurde dabei immer wieder auf Distanz gehalten und die Mannschaft spielte richtig guten Fußball. In der Rückrunde verlor Energie nur noch ein Spiel (in Schwerin) und auch Irrgang kämpfte sich erfolgreich durch die Liga. Ganze fünf Mal konnte der Angreifer einen Doppelpack erzielen und sicherte so wichtige Siege für das große Ziel. Cottbus wurde souverän Meister der Staffel und stieg wieder auf. Irrgang hatte sich einen Stammplatz erspielt und erzielte in 33 Spielen enorm starke 25 Tore für die Rot-Weißen.

Die nächste Oberligaspielzeit sollte indes eine ganz besondere werden. Irrgang und die Mannschaft konnten erstmals in der Geschichte des Vereins einen Klassenerhalt in der höchsten Spielklasse feiern. Platz zehn am Ende war somit gleichbedeutend mit der besten Platzierung von Energie überhaupt. Irrgang und Sander harmonierten immer besser und so konnte auch das Toreproblem aus der letzten Oberliga-Spielzeit behoben werden. Sein bemerkenswertester Treffer war sicher das 1:0-Siegtor beim Auswärtsauftritt in Halle, als Irrgang in der 75. Minute ins Tor der Gastgeber traf und somit wertvolle Punkte mit nach Cottbus brachte. Irre schraubte seine Oberligabilanz erfreulich nach oben - er wurde in 24 von 26 Spielen eingesetzt und erzielte fünf Treffer.

1989/90 war dann das Jahr, in dem sich Energie in der DDR-Oberliga etablieren konnte und die beste Platzierung aller Zeiten erzielen sollte. Auch Irrgang hatte inzwischen seinen festen Platz in der Mannschaft gefunden und wurde von allen im Verein akzeptiert und respektiert. Und das Vertrauen welches der Trainer seinem Stürmer aussprach, sollte Irrgang auch diesmal nicht enttäuschen. In allen 26 Oberligaspielen stand der kampfstarke Irrgang auf dem Platz und konnte abermals fünf Tore für die Lausitzer erzielen. Eines davon war ein besonders emotionsgeladenes: am dritten Spieltag war der Vizemeister BFC Dynamo zu Gast in Cottbus und führte auch recht schnell mit 2:0. Sanders Anschlusstor und der unbändige Jubel der 11.000 Zuschauer wurde nur noch durch den Wahnsinn abgelöst, der nach Irrgangs 2:2-Ausgleich kurz vor Schluss abging. Das Stadion stand Kopf und Cottbus konnte dem Goliath mal wieder ein Bein stellen. Auch bei den 3:1-Siegen über Stahl Brandenburg (zwei Mal Irrgang) und Hansa Rostock konnte sich der Angreifer in die Torschützenliste eintragen. Energie landete letztendlich auf einem sehr guten siebenten Tabellenplatz und hielt zum zweiten Mal in Folge die Klasse. Im anschließenden Intertoto-Cup konnte Energie auch international überzeugen. Nach zwei Siegen gegen Prag und dem sensationellen 4:0 über Kaiserslautern hatten sich die Cottbuser auch über die deutsch-demokratischen Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Irrgang stand in drei der sechs Intertoto-Cup-Begegnungen auf dem Platz.

Die nachfolgende Oberliga-Spielzeit glich einer Findungsphase für den gesamten DDR-Fußball. Es galt sich nach der Wende für die neuen ganzheitlichen DFB-Ligen zu qualifizieren. Energie erwischte dabei einen recht guten Start in die Saison 1990/91, und schnupperte kurzzeitig sogar mal an der Qualifikation zur Bundesliga. Das vorgegebene Saisonziel Qualifikation zur zweiten Liga wurde indes am Ende relativ deutlich verfehlt. Etliche Niederlagenserien in der Rückrunde ließen Energie in die Amateur-Oberliga stürzen. Irrgang ließ sich ebenfalls von den Rückschlägen anstecken und spielte seine wohl schlechteste Saison im Energiedress - wie viele andere allerdings auch. Zwölf Spiele und nur ein Tor standen am Ende in seiner Bilanz. Die anschließende Intertoto-Runde absolvierte Irrgang dann noch mit Energie und wechselte anschließend zum für die zweite Liga qualifizierten BSV Stahl Brandenburg.

In Brandenburg spielte Irrgang in einer aus zwölf Teams bestehenden zweigeteilten zweiten Liga mit Teams wie Bayer Uerdingen, St. Pauli, Hertha BSC und Hannover 96 zusammen. Irrgang konnte für Stahl zehn Mal auflaufen und ein Tor in der Liga erzielen. Am Ende musste Stahl in die Abstiegsrunde, in der Irrgang noch sechs weitere Spiele absolvierte. Der Abstieg konnte jedoch nicht mehr verhindert werden und so verabschiedete sich der Angreifer nach einem Jahr aus der Havelstadt. Die Liaison mit den Brandenburgern sollte übrigens Irrgangs einzige bleiben. Den Rest seiner Profikarriere verbrachte der Offensivmann ausschließlich in Cottbus.

So ging es 1992/93 für Irrgang zurück zu seinem Herzensverein. In der anschließenden Amateur-Oberligaspielzeit konnte Irre wieder durch Tore glänzen. In 30 Spielen traf Irrgang 19 Mal und spielte sich damit zurück in die Herzen der Fans. Der anschließende Titelgewinn als Energie-Fußballer des Jahres war da nur die logische Konsequenz. Energie landete auf Platz drei und musste sich lediglich der Konkurrenz aus Halle und Union Berlin geschlagen geben. Im Jahr darauf harmonierten sich Irrgang und Energie wieder bis fast ganz nach oben. Platz zwei und ein fantastisch aufgelegter Irrgang, der in 30 Partien zwanzig Mal in die Maschen traf, bedeuteten auf Grund der Zweitligalizenzverweigerung für Tabellenführer Union die Aufstiegsrelegation für Energie. In dieser scheiterte der FCE jedoch gegen Zwickau und Brandenburg und ging somit in die Regionalliga über, wo ab 1994 ein gewisser Eduard Geyer den Verein übernehmen sollte. Irrgang wurde erneut zum Energie-Fußballer des Jahres gewählt und baute so weiter an seinem Denkmal.

Mit Ede Geyer begann eine neue Zeitrechnung in Cottbus. Der ehemalige DDR-Auswahltrainer scharrte ein Team aus lauter charakterstarken und willigen Fußballern um sich, welche bereit waren, sich weiterzuentwickeln und dabei bis an die Grenzen der Belastbarkeit zu gehen. Detlef Irrgang passte dabei sehr gut in die Vorstellungen Geyers und blieb auch unter dem neuen Coach unumstrittener Stammspieler. Der Angreifer stand in allen 34 Ligaspielen für Energie auf dem Platz und schoss wieder starke 17 Saisontore. Energie landete in der ersten Saison des gegenseitigen Kennenlernens mit Geyer prompt auf Platz sieben. Im Jahr darauf steigerte sich Energie im Vergleich zur Vorsaison und fuhr auf Platz drei ein. Detlef Irrgang schoss sich dabei für alles warm, was die Zukunft noch bereithalten sollte. 33 Spiele und wahnsinnige 24 Tore erzielte Energies bester Angreifer. Damit war der inzwischen 30-jährige zudem Torschützenkönig der Regionalliga geworden.

1996/97 hielt dann bekanntermaßen der Wahnsinn Einzug im rot-weißen Energieland. Irrgang spielte wieder einen starken Part, ging vorneweg und pushte seine Mitspieler zu Höchstleistungen. Besonders bemerkenswert ist sicherlich die Souveränität, mit der Energie durch die Liga marschierte und seine Serie auf 57 ungeschlagene Spiele ausbaute. Irrgangs großer Anteil an der Meisterschaft lässt sich in 31 Punktspieleinsätzen und 13 Toren ablesen. Und niemals werden Energiefans den 5. Juni 1997 vergessen, an dem Detlef Irrgang seine in Unterzahl spielende Mannschaft in der Aufstiegsrelegation gegen Hannover nach dem Ausgleich der Niedersachsen zurückbrachte und die Tore zum 2:1 und 3:1 erzielte. Damit wurde Irrgang endgültig zur Legende und hatte sich den oft kolportierten Fanausspruch "Fußballgott" als Beinamen redlich verdient. Auch die Wahnsinnsleistungen im DFB-Pokal lassen sich mit dem Namen Detlef Irrgang verknüpfen. Der Stürmer beackerte die Abwehrreihen, war sich für keinen Weg zu schade und rannte stets um sein Leben. Sein 2:0 im Halbfinale gegen den Bundesligisten aus Karlsruhe war zudem der Befreiungsschlag für das Team und ließ die Fans vom Pokalsieg träumen. Das Finale in Berlin war sicherlich eines der schönsten Momente die die Mannschaft je erlebte, auch wenn sie ehrgeizig genug war, sich über die Niederlage gegen den VfB Stuttgart zu ärgern. Irrgang erhielt zudem 1997 zum dritten Mal überhaupt die Auszeichnung zum Energie-Fußballer des Jahres.

Für Irrgang bedeuteten die kommenden Spielzeiten in der zweiten Liga eine Art Rückkehr - denn schließlich hatte er dort Anfang der 1990er mit Stahl Brandenburg schon sein erstes Gastspiel. Doch mit Energie sollte er diesmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Die Offensive war abermals gut besetzt und bot mit Konetzke und Labak zwei kongeniale Sturmpartner für Irre. Sein erstes Tor erzielte "der Lange" aber erst am achten Spieltag beim 3:0 über Greuther Fürth. Das Spiel an welches viele (vor allem auch mitgereiste) Energiefans noch denken werden, wenn es um Irrgangs erste Zweitligasaison mit Energie geht, ist sicherlich sein Auftritt im Frankenstadion zu Nürnberg. Irrgang schoss am letzten Spieltag beim 3:3 gegen den Club alle drei Treffer und drehte so einen 1:3-Rückstand noch zu einem Punktgewinn. Insgesamt schoss Irrgang sieben Tore bei 32 Einsätzen. Auch 1998/99 zeigte Energie als Verein ohne große Namen, was mannschaftliche Geschlossenheit bewirken kann und fuhr zum zweiten Mal in Folge den Klassenerhalt ein. Platz elf und 29 Ligaeinsätze für Irrgang bei fünf Toren waren der unscheinbare Aufgalopp für das Unerwartete, was die nächste Saison bereithalten sollte. Wenngleich für Irrgang angesichts seines inzwischen vorangeschrittenen Alters und den unbekümmert aufspielenden Nachrückern wie Labak und Franklin der Kampf um den Stammplatz immer schwerer wurde. In zwölf seiner 29 Einsätze war Irrgang inzwischen nur noch als Joker eingesetzt - was seinen Anteil am Klassenerhalt jedoch keineswegs in Frage stellen soll. Denn nach wie vor war Irre ein Muster an Kampfbereitschaft und Einsatz. Und wenn das einer bestätigen konnte, dann war das sicherlich Ede Geyer, der den Langen nach wie vor immer wieder in die Schlacht schickte und damit Recht behielt.

1999/2000 spielte die Mannschaft von Ede Geyer abermals eine herausragende Saison. Die Offensive war spielfreudig und traf nach Belieben, die Defensive überstand auch die größten Abwehrschlachten mit Bravour - und Energie verlor vor allem in den wichtigen Spielen gegen die direkte Konkurrenz aus Nürnberg und Gladbach kein Spiel. Für Irrgang bestand insbesondere die Hinrunde aus Geduld und Selbstmotivation, denn Geyer setzte seinen einst besten Angreifer nun desöfteren auf die Bank. Dennoch war Irre da, wenn er gebraucht wurde. In der Rückrunde konnte sich Irrgang dann auch wieder an die Stammplätze herankämpfen und stand zwölf Mal in der Startelf. Insgesamt stand der Fußballgott in 23 Spielen auf dem Feld und schoss ein einziges Tor. Und was für eines. Das Tor, das für die Fans, für die Mannschaft, für den Verein und eine ganze Region die Welt bedeuten sollte. Es war der 26. Mai 2000. Der 1. FC Köln war zu Gast in der Lausitz und Energie konnte mit einem Sieg den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen. Energie kam sicherlich zugute, dass der FC bereits den Aufstieg klargemacht hatte und sich einen etwas lockereren Auftritt in Cottbus leisten konnte. Und dennoch zitterten alle vor Anspannung. Bis, ja bis Detlef Irrgang das erlösende 1:0 in der 43. Minute erzielte und ein ganzes Stadion, eine ganze Stadt zum Beben brachte. Der Schlüssel in die Bundesliga wurde durch das 2:0 von Miriuta nach der Pause dann in Blei gegossen und der Verein feierte seinen bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte - auch und gerade wegen Detlef Irrgang. Nach 1997 war er also nun zum zweiten Mal in einem Spiel um den Aufstieg für den FCE erfolgreich und ebnete so den weiteren Weg des Vereins. Für ihn selbst war es hingegen das letzte Spiel in der ersten Mannschaft. 2000/01 absolvierte Irrgang kein Bundesligaspiel mehr für die Profis und spielte stattdessen in der zweiten Mannschaft um Oberligapunkte.

Zudem erhielt Irrgang ab Juli 2000 eine Anstellung als Leiter der Marketingabteilung des FC Energie und war dabei unter anderem für das Merchandising verantwortlich. Diese Aufgabe bekleidete Irrgang ganze sechs Jahre bis zum Juni 2006. Ab der Saison 2006/07 wurde Irrgang dann als Mannschaftsleiter für die Bundesligamannschaft des FC Energie Cottbus vorgestellt, nachdem Hans-Joachim Prinz aus selbiger Funktion ausscheidend in den Ruhestand verabschiedet wurde. Dieses Amt hatte Irrgang bis in den Sommer 2008 inne. Gleichzeitig spielte Irrgang von 2000 bis 2012 in der Altliga des FC Energie und erzielte in 160 Spielen unglaubliche 416 Tore. Von Juni 2009 an schnürte Irrgang anschließend noch zwei Jahre die Schuhe für die SG Burg. Außerdem hat Detlef Irrgang sich gemeinsam mit anderen ehemaligen Spielern der Traditionspflege verschrieben und nimmt unter dem Mannschaftsnamen "Lausitzer Legenden" an Traditionsturnieren teil und veranstaltet jährlich stattfindende Spiele mit den Helden vergangener Tage. Zudem betreibt Irrgang als Team-Manager der VIP Pictures World GmbH einen Online-Shop, in dem hochwertige Fußballfanartikel aber auch Artikel aus anderen Kategorien vertrieben werden.

(Stand: Mai 2016)