Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2001/02Christian Beeck

Abwehr Christian Beeck

Geburtstag * 18.12.1971 in Rathenow
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis114
Tore Profis5
Zeit bei Energie07/1999 - 06/2005
Energiefußballer des Jahres2001: 3. Platz
Mannschaftskapitän09/2000 - 06/2004
Erstes Spiel für Energie31.07.1999, VfL Osnabrück 1899 - FC Energie 0:1 (0:0) (Pokal)
Letztes Spiel für Energie16.05.2004, SpVgg Unterhaching - FC Energie 2:0 (2:0)
Vereine vor Energie1. FC Union Berlin (07/1980 - 06/1987)
BFC Dynamo (07/1987 - 12/1989)
BSV Stahl Brandenburg (01/1990 - 06/1992)
PFV Bergmann-Borsig Berlin (07/1992 - 06/1993)
1. FC Union Berlin (07/1993 - 06/1995)
F.C. Hansa Rostock (07/1995 - 06/1997)
TSV Fortuna Düsseldorf (07/1997 - 06/1999)
Vereine nach Energie-
Karriereende2005
Trainerkarriere1. FC Union Berlin (09/2005 - 06/2011, Sportlicher Leiter)
FC Energie Cottbus (07/2012 - 06/2013, Sportlicher Leiter)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2003/042. Bundesliga25107
2003/04DFB-Pokal1000
2002/031. Bundesliga16102
2002/03NOFV-Oberliga Süd1000
2002/03DFB-Pokal1000
2001/021. Bundesliga20101
2000/011. Bundesliga17011
2000/01DFB-Pokal2000
1999/002. Bundesliga29211
1999/00DFB-Pokal3000

Biographie

Beeck spielte von 1999 bis 2005 für unseren Verein und erlebte unter anderem den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga mit. Auch im Oberhaus absolvierte der beinharte Verteidiger 53 Bundesliga-Partien für den FCE und sorgte mit dem zweimaligen Klassenerhalt für eine echte Sensation. In insgesamt 114 Spielen gab Beecke wirklich alles für Energie und war auch abseits des Platzes als Mann direkter Worte und dem Herz auf der Zunge bekannt und beliebt. 2012/13 kehrte Beeck noch einmal als Sportlicher Leiter nach Cottbus zurück und konnte in der Zeit Spielerverträge mit Weiterverkaufsoptionen gestalten, die dem FCE auch später noch Geld in die Kassen spülten.
Christian Beeck kam 1971 in Rathenow zur Welt. Mit acht Jahren meldeten ihn seine Eltern beim 1. FC Union Berlin an, wo der fußballbegeisterte Junge die "Union-Schule" durchlief. Mit 15 wurde er von Scouts des BFC Dynamo gesichtet und 1987 in den Nachwuchs des Serienmeisters geholt. Beim BFC spielte Beecke noch seine Jugendzeit bis Dezember 1989 zu Ende, ehe er ab Januar 1990 beim DDR-Oberligisten Stahl Brandenburg anheuerte. Mit 18 Jahren gab er im März 1990 sein Oberliga-Debüt und gewann mit den Brandenburgern bei Lok Leipzig 1:0. Zwei weitere Oberliga-Spiele folgten in jener Saison. Nachdem er mit den Brandenburgern 1991 die Qualifikation zur gesamtdeutschen 2. Bundesliga erreichte, absolvierte Beeck bereits 1991/92 seine ersten 19 Zweitligaspiele. Leider stieg er mit Stahl sofort in die Amateuroberliga ab.
1993 wechselte er dann zu seinem Jugendverein Union Berlin zurück, die ebenfalls in der drittklassigen NOFV-Oberliga kickten. Am Saisonende setzte er sich mit den Eisernen auf Platz 1 vor Energie Cottbus und nahm als Staffelsieger an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teil. Zwar setzten sich die Unioner gegen TeBe Berlin und Bischofswerda durch, jedoch erhielten die Köpenicker keine Lizenz für Liga 2. Daher musste Beeck ein weiteres Jahr mit den Unionern drittklassig spielen und stand 1994/95 weitere 18 Mal in der Regionalliga auf dem Feld. Doch sein Talent ragte heraus - der junge Verteidiger konnte weitaus höher spielen. Das sahen auch die Verantwortlichen vom F.C. Hansa Rostock so, die den Innenverteidiger 1995 an die Ostsee holten.
Rostock hielt seinerzeit als einziger Ost-Club in der Bundesliga die Fahne des Ostfußballs hoch. Beeck gab sein Bundesliga-Debüt unter Frank Pagelsdorf am ersten Spieltag der Saison 1995/96 gegen den KSC (2:2). Weitere 13 Einsätze folgten im Saisonverlauf, in dem die Kogge letztendlich den Klassenerhalt feiern konnte. Rostock landete auf Platz 15, einen Platz dahinter musste die Düsseldorfer Fortuna den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Da Beeck in Rostock in der Rückrunde kaum noch gespielt hatte, folgte er den abgestiegenen Düsseldorfern in die 2. Bundesliga. Den direkten Wiederaufstieg verpasste die Fortuna dann 1997/98 mit Platz 8 deutlich. Immerhin stellte sich Beeck schon mal indirekt den Cottbusern vor - beim 1:2 gegen Energie sorgte er für den Führungstreffer der Düsseldorfer. 1998/99 lief es für die Fortuna dann weitaus schlimmer - die Saison verlief alles andere als rosig und das Abstiegsgespenst schwebte über dem Rheinstadion. Am Ende mussten Beeck und die Fortuna die Liga nach unten verlassen. Ein Glück, dass Energie sich den Namen des starken Verteidigers gemerkt hatte - der FCE nahm Beeck 1999 unter Vertrag.
Cottbus ging 1999/2000 in seine dritte Zweitligasaison. Auch vor dieser Spielzeit galt es vordergründig, die Klasse so früh wie möglich zu sichern. Das tolle Cottbuser Defensiv-Bollwerk um Rudi Vata, Mike Jesse, Rayk Schröder und Tzanko Tzvetanov erhielt nun durch Christian Beeck eine zusätzliche Stütze. Mit einem Auftakt nach Maß und drei Siegen am Stück stürmten Beeck und Energie an die Tabellenspitze der 2. Liga. Der zweikampf- und kopfballstarke Beeck war auf Anhieb zum Stammspieler avanciert und setzte Geyers Idee aus einer sicheren Abwehr heraus die Spiele zu gewinnen perfekt um. Beim 3:1-Sieg in Bielefeld erzielte er am 10. Spieltag dann auch das erste Tor für Energie. Und auch beim wichtigen 1:0-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers rettete er dem FCE kurz vor Ende mit einem verwandelten Elfmeter den wichtigen Dreier. Auch am letzten Spieltag, als es nach einer grandiosen Saison für Energie gegen den 1. FC Köln tatsächlich um den Aufstieg in die Bundesliga ging, gehörte Beeck zu der Elf, die am Ende das Wunder wahr machte. Nach dem 2:0-Sieg und 90 Herzschlagminuten war es vollbracht - Energie Cottbus stieg erstmals in seiner Geschichte in die Bundesliga auf. Die Jubelbilder aus der Kabine, die feiernden Spielern um Christian Beeck, den Sekt-durchtränkten Ede Geyer - all das wird für immer unvergessen bleiben.
Das Abenteuer Bundesliga war für Cottbus Neuland, für Beeck, der das zu Rostocker Zeiten ja bereits durchlebte, jedoch nicht. Gerade die Erfahrung des Abwehrspielers war es, auf die Energie weiter baute. Mit Faruk Hujdurovic und Vilmos Sebök holte sich Geyer aber noch zwei starke Leute für die Defensive dazu. Beeck behielt seinen Stammplatz von Beginn an. Zwar mussten die Cottbuser am Anfang einiges an Lehrgeld zahlen, kämpften sich aber immer wieder durch starke und von Leidenschaft getragene Leistungen zurück. Als am 8. Spieltag der FC Bayern zum Tabellenletzten in die Lausitz reiste, waren sich Beeck und Co bewusst, dass man nur mit einer Ausnahmeleistung standhalten könne. Und das taten die Cottbuser eindrucksvoll und hielten dem Druck des Rekordmeisters stand. Nicht nur das, am Ende siegte man dank Vilmos Seböks Tor sogar mit 1:0. Ein kleiner Wendepunkt, der Energie durchaus Auftrieb für den weiteren Saisonverlauf gab. Weitere Highlights waren für Beeck sicher auch das 1:0 gegen seinen Ex-Club Hansa Rostock, wo Energie dem einstigen Aushängeschild des Ostens Paroli bot. Auch beim 4:1 über Tabellenführer Schalke, sowie beim 3:1-Erfolg in Leverkusen boten Beeck und seine Mitspieler herausragende Leistungen. Am Ende verdiente sich die Mannschaft den ersten Bundesligaklassenerhalt durch tolle Leistungen, große Kämpfe und echte Willensstärke.
Auch das zweite Jahr, was ja als das schwerere gilt, lief für Energie ausgesprochen gut. Nach einem 3:2-Auswärtssieg am 4. Spieltag in Berlin stand Energie sogar kurzzeitig auf Rang 3, hatte aber natürlich die realistische Zielsetzung Klassenerhalt immer vor Augen. Beeck selbst stand 2001/02 20 Mal für die Lausitzer auf dem Rasen, und erzielte sogar sein erstes Bundesligator für den FCE - beim 3:0 über Hansa Rostock war der Bann gebrochen, als Beeck in seiner unnachahmlichen Art wuchtig zum 1:0 einköpfte. Aber auch das 1:0 gegen Hertha oder das 2:0 über Schalke zeigten, dass es vor allem der guten Abwehr um Beeck zu verdanken war, dass Energie wichtige Punkte einfuhr. Cottbus hielt dieses Mal souverän die Klasse und ließ alle Kritiker und Experten verstummen.
Nach dem dritten Jahr Bundesliga war es 2003 dann allerdings geschehen. Energie konnte sich nie aus den unteren Regionen befreien und musste den Gang in die zweite Liga antreten. Beeck, der noch einmal 16 Spiele zu seinen insgesamt 53 Bundesligapartien hinzufügen konnte, ging mit Cottbus den Gang in die Zweitklassigkeit. Und auch da gehörte er weiter zu den Führungsspielern. Mit Energie spielte er eine gute Serie, blieb lange oben dran und kämpfte bis zum Schluss um den Wiederaufstieg. Am Saisonende stand man punktgleich mit Mainz 05, die auf Platz 3 stehend jedoch das bessere Torverhältnis hatten. Der knapp verpasste Aufstieg war jedoch das geringste Problem von Beeck. Immer wieder hatte er in seiner Karriere Knieprobleme. Fünf Knie-Ops und ein nun auch noch diagnostizierter Knorpelschaden machten es für ihn unmöglich, der Mansnchaft in der schweren Saison 2004/05 zu helfen - in der Energie die Klasse nur wegen der um ein Tor besseren Tordifferenz gegenüber Eintrach Trier hielt. Ein ganzes Jahr ohne Fußball und die Ungewissheit wie es weiter gehen würde, veranlassten Beeck 2005 seine Karriere zu beenden.
Auf den Fußball verzichten musste er indes nicht. Schon im September 2005 heuerte Beeck beim Ex-Club Union Berlin als Sportlicher Leiter an. Er führte Union in dieser Funktion sechs Jahre lang und schaffte mit den Eisernen 2009 den Aufstieg von der 3. Liga in die 2. Bundesliga. Dort hielt er mit den Berlinern zwei Mal die Klasse und verabschiedete sich 2011 nach der erfolgreichen Ära aus der Hauptstadt. Im Sommer 2012 kehrte er als Sportlicher Leiter nach Cottbus zurück und übernahm die Kaderplanung beim Zweitligisten. Mit Boubacar Sanogo und Marco Stiepermann holte er zwei echte Verstärkungen und sorgte bei der Vertragsgestaltung von Stiepermann beispielsweise dafür, dass Energie später Anteile am Weiterverkauf erhielt. Sportlich konnte Energie mit Platz 8 die letzte gute Platzierung in der 2. Liga einfahren. Nach einem Jahr gingen die Wege von Beeck und Energie Cottbus jedoch wieder auseinander.

(Stand: Dezember 2021)