Energie Cottbus
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2. Mannschaft 2001/02Antun Labak

Angriff Antun Labak

Geburtstag * 14.07.1970 in Josipovac
NationalitätKroatien
Pflichtspiele Profis131
Tore Profis32
Zeit bei Energie07/1997 - 12/2001
Erstes Spiel für Energie27.07.1997, SC Freiburg - FC Energie 2:0 (0:0)
Letztes Spiel für Energie18.12.2001, Hamburger SV - FC Energie 5:2 (0:1)
Vereine vor EnergieNK Omladinac Josipovac (Jugoslawien, 07/1986 - 06/1989)
NK Croatia 1971 Ðakovo (Jugoslawien, Kroatien, 07/1989 - 06/1991)
NK Osijek (Kroatien, 07/1991 - 06/1996)
SV Stuttgarter Kickers (07/1996 - 06/1997)
Vereine nach EnergieLR Ahlen (01/2002 - 06/2002)
SV Eintracht Trier 05 (07/2002 - 06/2005)
NK Croatia 1971 Ðakovo (Kroatien, 07/2005 - 06/2009)
NK NAŠK Našice (Kroatien, 07/2009 - 06/2011)
NK Omladinac Josipovac (Kroatien, 07/2011 - 06/2014)
Karriereende2014
TrainerkarriereNK Omladinac Josipovac (Kroatien, 07/2009 - 06/2010, Trainer)
NK Zrinski Jurjevac (Kroatien, 07/2010 - 06/2014, Trainer)
HNK Ðakovo Croatia (Kroatien, 07/2014 - 09/2017, Trainer)
NK Marsonia 1909 (Kroatien, 11/2017 - 06/2018, Co-Trainer)
NK Zrinski Jurjevac Punitovački 1937 (Kroatien, 07/2018 - 06/2019, Trainer)
NK Vihor Jelisavac 1962 (Kroatien, 07/2020 -, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2001/021. Bundesliga15177
2001/02DFB-Pokal1001
2000/011. Bundesliga307917
2000/01DFB-Pokal1001
1999/002. Bundesliga3015716
1999/00DFB-Pokal3020
1998/992. Bundesliga194105
1998/99DFB-Pokal1010
1997/982. Bundesliga3051213
1997/98DFB-Pokal1000

Biographie

Er ist einer der Aufstiegshelden von 2000, die den FC Energie in die Bundesliga brachten. Antun Labak spielte damals mit 15 Toren seine persönlich beste Spielzeit und schoss den FC Energie gemeinsam mit seinem Sturmpartner Franklin Bittencourt ins Oberhaus. Auch am ersten Bundesliga-Klassenerhalt hatte der kroatische Angreifer einen riesengroßen Anteil, schoss vor allem im Saisonfinale wichtige Tore und bewahrte den Erstligafußball in der Stadt. Viereinhalb Jahre verbrachte Labak insgesamt in Cottbus und machte sich durch seine angedeuteten Pistolenschüsse beim Torjubel schon früh einen Namen. Der "Pistolero" ging dabei stets dort hin wo es weh tat, kämpfte um jeden Ball und schloss gnadenlos präzise ab. Labak gab später mal zu, dass Trainer Geyer mit ihm immer besonders hart ins Gericht ging, was ihn aber eher motivierte als kränkte. Auch das zeigt den Charakter des Angreifers und seine physische als auch psychische Stärke.

Antun Labak wurde 1970 im kroatischen Josipovac in der Nähe der Großstadt Osijek geboren. Er verbrachte auch einen Teil seiner Jugend im ortsansässigen Verein NK Omladinac Josipovac, wo er die Grundlagen für seine fußballerischen Fähigkeiten legte. Ab 1991 spielte er dann für den größeren Klub NK Osijek in der ersten kroatischen Liga, absolvierte für diesen ungefähr 100 Spiele und konnte dabei 30 Pflichtspieltore erzielen. Mit dem Klub qualifizierte sich Labak 1995 zudem erstmals für den UEFA-Cup. Als ein Jahr später ein Angebot aus Deutschland einflog, zögerte er nicht allzu lange und unterschrieb im Sommer 1996 beim Zweitligisten Stuttgarter Kickers.

Schon in seinem ersten Spiel für den neuen Verein traf Labak beim 4:0-Auswärtssieg der Kickers in Essen. Auch zwei Wochen später sicherte der Stürmer den Stuttgartern ein 1:1 in Oldenburg. Natürlich durfte Labak auch im DFB-Pokal ran - gegen niemand geringeren als den FC Energie Cottbus. Die Kickers unterlagen nach Verlängerung und Cottbus siegte sich in einer Fabelsaison durch den Wettbewerb bis ins Pokalfinale. Leider konnte Labak seine gute Anfangsform bei den Stuttgartern nicht ganz halten und schloss die Saison am Ende mit 24 Einsätzen und drei erzielten Toren ab. Die Kickers landeten auf dem fünften Rang. Derweil konnten die Cottbuser sogar den Aufstieg in die 2. Bundesliga festmachen und waren durch die Pokalsensationen in aller Munde. Und so kam es, dass Labak nach einer neuen Aufgabe Ausschau haltend im Sommer 1997 zum Aufsteiger Energie Cottbus wechselte.

Auch in Cottbus bekam der Kroate von Anbeginn seine Chance zu spielen. Bei der 0:2-Auftaktniederlage in Freiburg zeigte Geyer aber mal wieder, dass es auch für die Neuen keine Sonderbehandlung gibt und wechselte Labak noch vor der Pause aus. Labak haderte aber nicht, überzeugte den Trainer auch weiterhin durch Trainingsleistung und stand nur eine Woche später gegen den VfB Leipzig (1:1) über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Am dritten Spieltag ließ er dann sein Können aufblitzen, traf beim 3:0 in Jena gleich doppelt und bescherte dem FCE damit den ersten Sieg im Profifußball. Ihm zur Seite standen abwechselnd jeweils Toralf Konetzke, Marcel Rath oder Miroslav Jovic - Labak selbst kam auf 30 Einsätze, wovon er 18 Mal von Beginn an spielte. Mit am Ende fünf Treffern und einem souveränen achten Platz für Energie konnte der neue Mann beim Liganeuling durchaus zufrieden sein.

Nicht ganz so gut lief die Spielzeit 1998/99 für den Angreifer. Nachdem er nach den ersten sechs Spielen ohne Treffer blieb und danach nur noch von der Bank kam, verletzte er sich und fiel ab Oktober eine ganze Weile aus. Erst im April konnte Labak wieder für Energie auf Punktejagd gehen und beim 4:2 gegen Unterhaching nach Einwechslung sogar ein Tor erzielen. Eines seiner beeindruckensten Spiele machte Labak beim Saisonausklang gegen den KFC Uerdingen. Beim 5:0-Schützenfest markierte der Kroate gleich drei Treffer und ließ die ganze Anspannung der letzten harten Wochen im Kampf um den Klassenerhalt abfallen. Antun Labak schien nun endgültig in Cottbus angekommen zu sein.

Die Saison 1999/2000 war dann wieder so eine, die das Prädikat Wunder verdient hat. Aus der phasenweise schwierigen Vorsaison ging Energie gestärkt hervor und auch Antun Labak legte nochmals einige Schippen drauf. An den ersten fünf Spieltagen schoss sich Labak mit fünf Toren gleich mal an die Spitze der Torjägerliste der zweiten Liga und seinen Verein ebenfalls auf den ersten Platz. Dabei gab der Torjäger im Verbund mit der geballten Offensive um Latoundji, Miriuta und seinem kongenialen Sturmpartner Franklin den Vollstrecker und schien scheinbar alles zu treffen. Ob im Doppelpack gegen Mainz (3:0), Karlsruhe (3:2) und Mannheim (3:2) oder per Jokertor gegen Hannover (1:0) - seine Treffer waren die Lebensversicherung im Kampf um den vor der Saison nicht erwartbaren Aufstieg. Als er vor dem letzten Spieltag mit 15 Toren einen neuen Zweitliga-Vereinsrekord aufgestellt hatte, konnte er nun auch mit Energie das ganz große Wunder schaffen.

Gegen die schon aufgestiegenen Kölner musste nach Möglichkeit ein Sieg her, um Platz drei nicht noch an Gladbach zu verlieren. Als kurz vor der Pause Detlef Irrgang die Massen im Stadion mit seinem Führungstreffer erlöste, fiel sicherlich auch von Antun Labak einiges an Anspannung ab. Schon vor dem Spiel hatte der Kroate betont, dass ihm das ganze Gerede um den Aufstieg gar nicht so Recht sei und er lieber mit eigenem Druck statt mit dem von außen aufs Spielfeld gehen und gewinnen wolle. Und so geschah das, was die Saison für Labak noch einmal in einem echten Höhepunkt münden lassen sollte - der Angreifer legte in der 49. Minute auf den an diesem Tag überragenden Miriuta ab, der dann gekonnt zum 2:0 vollendete. Energie hatte den Aufstieg geschafft und Antun Labak setzte seine Reise mit Cottbus fortan in der Bundesliga fort.

Auch in der Bundesligaspielzeit 2000/01 konnte Labak seinen Stammplatz im Angriff lange Zeit behaupten. Gegen Eintracht Frankfurt (2:0) schoss er am vierten Spieltag nicht nur sein erstes Bundesligator, sondern sorgte mit dem Treffer auch für den ersten Bundesligasieg des FCE. Die folgenden Hinrundentore auswärts beim SC Freiburg und Hertha BSC verhinderten in beiden Fällen die Niederlagen nicht - Energie stand zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz. Erst in der Rückserie konnten sich die Cottbuser mit wichtigen Siegen weiter aus dem Abstiegsstrudel herausziehen. Das 4:1 gegen Schalke, sowie der 3:1-Auswärtssieg in Leverkusen waren sicherlich zwei Knackpunkte in jener Spielzeit - bei beiden Spielen traf Labak. Und wie wichtig der Kroate für Energie noch sein würde, zeigte sich erneut im Saisonfinale.

Im letzten Heimspiel am vorletzten Spieltag war der HSV zu Gast im Stadion der Freundschaft. Cottbus stand auf dem 16. Platz und brauchte unbedingt einen Sieg. Wie schon im Jahr davor gingen Vasile Miruta und Antun Labak voran. Miriuta bereitete das 1:0 vor und Labak erhöhte nach 23 Minuten bereits auf 2:0. Auch das vielumjubelte 3:1 per Elfmeter durch den Rumänen wurde von Labak herausgeholt, sodass am Ende ein verdienter 4:2-Heimerfolg die Hoffnungen aufs letzte Spiel und den Klassenerhalt aufrecht hielt.

Am 34. Spieltag mussten die Cottbuser nach München zu 1860. Cottbus hatte es selbst in der Hand mit einem Sieg die große Überraschung klar zu machen. Niemand hatte es den Cottbusern vor als auch während der Saison zugetraut, doch nun war auch dieses Wunder möglich. Gegen die Löwen hieß die Sturmreihe Labak/Helbig - und diese harmonierte an diesem Tag ausgesprochen gut. In der 25. Spielminute bereitet Helbig für Labak vor, der dann in gewohnter Torjägermanier perfekt stehend zum 1:0 einnetzte. Da bis zum Schlusspfiff nicht mehr allzu viel passierte und Energie diesen knappen Vorsprung gut verwaltete, kannte der Jubel auf dem Rasen und auf den Rängen keine Grenzen mehr. Labak war erneut zum Helden geworden und bescherte dem Verein eine weitere Erstligasaison in Cottbus.

In seine letzte Saison mit Energie ging der inzwischen 31-jährige Labak dann 2001. Zwar spielte er anfangs noch gemeinsam mit Franklin und traf auch am zweiten Spieltag bei der 3:2-Niederlage in Bremen, doch merkte man ihm an, dass etwas Spritzigkeit verloren gegangen war. Es blieb dann bis zur Winterpause auch bei diesem einen Treffer und mit Marco Topic oder auch Andrzej Kobylanski hatte Geyer noch durchaus brauchbare Alternativen für die Offensive in der Hinterhand. Antun Labak entschied sich im Winter schließlich den Verein nach viereinhalb erfolgreichen Jahren zu verlassen. In 131 Pflichtspielen konnte der Stürmer 32 Tore für Energie erzielen und in vielen wichtigen Spielen entscheidend zum Erfolg beitragen. Labak wechselte in der Winterpause zum damals ambitionierten Zweitligisten LR Ahlen.

Nachdem Labak bereits im Februar nach seinem Wechsel beim 2:2 gegen Union traf und auch in Bochum beim 1:3 einen Treffer erzielte, schien es so schlecht gar nicht in Ahlen zu laufen. Doch nach nur neun Einsätzen in der Rückrunde brach der Kroate nach dem halben Jahr schon wieder die Zelte ab. Seine nächste Station hieß Eintracht Trier, die 2002 als frischgebackener Aufsteiger ebenfalls zweitklassig kickten. Labak blühte nochmal auf und traf sieben Mal in 26 Partien für die Eintracht. Der Klassenerhalt wurde ungefährdet frühzeitig festgemacht und Labak ging auch ein weiteres Jahr mit den Trierern in die Saison. Diesmal gelangen ihm zwar nur drei Treffer, jedoch spielten die Trierer erneut eine hervorragende Saison und schlossen am Ende auf Platz elf ab. Im letzten Jahr mussten Labak und die Eintracht dann aber doch den Abstieg hinnehmen, weil ausgerechnet Labaks Ex-Verein Energie Cottbus eine um ein Tor bessere Tordifferenz aufwies und stattdessen in der Liga blieb.

Labak verließ nach dem Abstieg Deutschland, ging zurück nach Kroatien und spielte dort noch für Croatia Ðakovo, NAŠK Našice und seinen Jugendverein Omladinac Josipovac, wo er 2009/10 auch als Trainer auftrat. Von Sommer 2014 bis in zum Herbst 2017 war Antun Labak Chefcoach des kroatischen Drittligisten HNK Ðakovo Croatia. Anschließend war er als Trainer beim NK Marsonia und Zrinski Jurjevac tätig. Seit diesem Monat ist er neuer Trainer des kroatischen Drittligisten Vihor Jelisavac. Er selbst lebt mit seiner Frau Maria in der 30.000-Einwohner-Stadt Ðakovo im Osten Kroatiens und ist stolzer Vater von fünf Kindern. Hauptberuflich betreibt er einen Autohandel für Gebrauchtwagen.

(Stand: Juli 2020)