Energie Cottbus
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Saisonchronik 2007/08 → 1. Bundesliga: F.C. Hansa Rostock (H)

1. Bundesliga 2007/08 - 30. Spieltag
Sonnabend, 26.04.2008
Stadion der Freundschaft, Cottbus

21.357 Zuschauer

2:1
FC Energie Cottbus (0:1) F.C. Hansa Rostock

Schiedsrichter:
Thorsten Kinhöfer (Herne)

Gegnerstatistik:
F.C. Hansa Rostock

Programm Plakat Presseinfo Bericht

Tore

0:1 D. Cetkovic (16.)
1:1 T. Rost (81.)
2:1 D. Rangelov (90. +1)

FC Energie Cottbus

G. Tremmel - V. da Silva, I. Mitreski  (42.), M. Cvitanovic, D. Ziebig - S. Angelov, T. Rost - S. Rivic, E. Skela, M. Papadopulos - B. Jelic

Auswechslungen:
I. Radeljic für V. da Silva (35.)
D. Vasiljevic für B. Jelic (59.)
D. Rangelov für M. Papadopulos (70.)

Trainer: Bojan Prasnikar

F.C. Hansa Rostock

S. Wächter - T. Sebastian, Orestes, Gledson, M. Stein   - K. Bülow, T. Rathgeb - A. Shapourzadeh  , E. Kern  , D. Cetkovic - S. Hähnge

Auswechslungen:
H. Pearce für E. Kern (39.)
D. Langen für A. Shapourzadeh (63.)
A. Menga für S. Hähnge (82.)

Trainer: Frank Pagelsdorf

Besonderes Vorkommnis / Sonstiges

Der F.C. Hansa Rostock beendete die Begegnung mit lediglich zehn Mann. Torhüter S. Wächter schied in der 90. +2. Minute verletzt aus. Danach hütete Feldspieler T. Sebastian das Tor. Das Wechselkontingent hatte Hansa Rostock zu diesem Zeitpunkt bereits erschöpft.

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Im Bundesliga-Abstiegskampf 2007/08 trafen am 30. Spieltag Energie und Hansa aufeinander. Rückstand, Platzverweis, ein humpelnder Hansa-Keeper und ein Sieg in letzter Sekunde– mehr Drama geht nicht.

Im fast ausverkauften Stadion der Freundschaft gingen beide Teams die, für den Abstieg vorentscheidende, Partie engagiert an. Cottbus versuchte die Initiative zu übernehmen, scheiterte bei seinen Angriffsbemühungen aber immer wieder an der früh störenden Rostocker Offensive. Außer einer Einzelaktion von Rivic in der 2. Minute und einem verunglückten Kopfball von Kern auf der Gegenseite (12.) passierte vor den jeweilige Toren wenig. Dies änderte sich durch einen kapitalen Fehler der Energie-Abwehr. Hähnge hatte versucht, an der Strafraumgrenze zum Schuss zu kommen. Angelov wollte dazwischen gehen und verlängerte dabei den Ball unglücklich hinter die eigene Abwehr. Cetkovic ging dazwischen und konnte unbedrängt aus acht Metern verwandeln. 0:1 nach 16 Minuten, der Auswärtsblock tobte. Cottbus antwortete mit wütenden Angriffen, doch die taktisch gut stehende Abwehr der Rostocker ließ wenig zu. Einzig ein Distanzschuss von Angelov verfehlte in der 18. Minute sein Ziel nur knapp. Nur drei Minute später glaubten allerdings viele Zuschauer im Stadion, dass der Ausgleich fällig wäre. Vragel da Silva kam nach einer Skela-Ecke frei zum Kopfball, doch Hansa-Mittelfeldspieler Rathgeb konnte den Ball in höchster Not von der Linie kratzen. Danach passierte im ersten Durchgang nicht mehr viel. Kurz vor der Pause sorgte Energie-Verteidiger Mitreski allerdings noch für den negativen Aufreger der ersten Hälfte, als er, bereits verwarnt, Pearce im Mittelfeld umsäbelte und folgerichtig von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer die Gelb-Rote Karte bekam. Trotz Rückstand und Unterzahl begann Energie die zweite Hälfte mit viel Druck. Bereits in der 48. Minute wurde ein Skela-Freistoß vor dem Tor von Wächter an die Latte gelenkt. Wenige Minuten später kam Papadopoulos an eine Skela-Ecke heran, konnte aber keinen Druck hinter den Ball bringen, so dass Wächter klären konnte. Die Hansa-Abwehr kam immer mehr ins Schwimmen, während die Lausitzer den Druck erhöhten. Rivic bediente nach einer Stunde Papadopoulos mit einem Steilpass. Der war frei vor Wächter, scheiterte jedoch am Keeper von Hansa. Den Abpraller schoß zu allem Überfluss Jelic ans Außennetz. In der Folgezeit setzten die Lausitzer die Hansa-Defensive weiter unter Druck, doch die großen Möglichkeiten wollten sich nicht mehr einstellen. Dafür hatte Hansa mehrfach die Chance, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Zunächst versagten Pearce (68.), dann Hähnge (70.) die Nerven. Dies brachte Cottbus in der 81. Minute in die Partie zurück. Skela kam an eine abgewehrte Ecke nochmals heran und zog die Flanke scharf vor das Hansa-Tor, wo Timo Rost völlig ungedeckt aus kurzer Distanz einköpfen konnte. Ausgleich! Danach wurde die Partie dramatisch. In der 85. Minute köpfte Vasiljevic eine Hereingabe von Skela an die Latte. Dabei verletzte sich Hansa-Keeper Wächter am Knie und konnte kaum noch auftreten. Da Frank Pagelsdorf bereits drei Mal gewechselt hatte, versuchte Wächter, die letzten Minuten auf einem Bein humpelnd über die Zeit zu bringen. Zunächst gelang es ihm und Gledson in der 88. Minute Rangelov noch abzudrängen, so dass der eingewechselte Bulgare nur das Außennetz treffen konnte. In der 90. Minute war aber die Cottbuser Führung fällig. Stehend k.o. warteten die Rostocker in der eigenen Hälfte, bis Rivic den Ball hoch in den Strafraum von Hansa schlug. In der Mitte gewann Rangelov das Kopfball-Duell gegen Orestes, und der hinkende Wächter konnte den Ball nicht mehr erreichen. 2:1, Spiel gedreht, das Stadion bebte! Die schockierten Rostocker waren nicht mehr in der Lage zurückzuschlagen, so dass der Cottbuser Sieg trotz vier Minuten Nachspielzeit nicht mehr in Gefahr geriet. Dieser Sieg war ein Meilenstein zum Klassenerhalt, während die Kogge am Saisonende absteigen musste.

(Text: Dezember 2024)