Energie Cottbus
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A2-Junioren 1986/87Wolfgang Pietsch

Trainer Wolfgang Pietsch

Geburtstag * 12.01.1955 in Cottbus
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/1983 - 06/1984: Co-Trainer E2-Junioren
07/1984 - 06/1985: Cheftrainer E-Junioren
07/1985 - 06/1986: Cheftrainer E2-Junioren
07/1986 - 06/1987: Cheftrainer E-Junioren
07/1987 - 06/1988: Cheftrainer D2-Junioren
07/1988 - 06/1989: Cheftrainer D-Junioren
07/1989 - 06/1990: Cheftrainer C2-Junioren
07/1990 - 09/1991: Co-Trainer C-Junioren
Vereine vor Energie-
Vereine nach EnergieKolkwitzer SV 1896 (07/1992 - 06/1994, 07/1995 - 06/1998, Trainer)
SpielerkarriereSC Cottbus (07/1964 - 01/1966)
BSG Energie Cottbus (01/1966 - 06/1974)
BSG Lokomotive Cottbus (07/1974 - 06/1975)
BSG Energie Cottbus (07/1975 - 04/1976)
ASG Vorwärts Dessau (05/1976 - 10/1977)
BSG Energie Cottbus (11/1977 - 06/1980)
TSG Lübbenau (07/1980 - 06/1981)
BSG Motor Robur Zittau (07/1981 - 06/1982)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/1983 - 06/1984 Co-Trainer
E2-Junioren
07/1984 - 06/1985 Cheftrainer
E-Junioren
07/1985 - 06/1986 Cheftrainer
E2-Junioren
07/1986 - 06/1987 Cheftrainer
E-Junioren
07/1987 - 06/1988 Cheftrainer
D2-Junioren
07/1988 - 06/1989 Cheftrainer
D-Junioren
07/1989 - 06/1990 Cheftrainer
C2-Junioren
07/1990 - 09/1991 Co-Trainer
C-Junioren

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
1991/92C-Junioren-Bezirksliga Cottbus Staffel OstCheftrainer
1990/91Schüler-Bezirksliga CottbusCo-Trainer
1989/90Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCheftrainer
1988/89Knaben-Bezirksliga CottbusCheftrainer
1987/88Knaben-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCheftrainer
1986/87Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel xCheftrainer
1985/86Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel IICheftrainer
1984/85Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel xCheftrainer
1984/85Kinder-Bezirksmeisterschaft CottbusCheftrainer
1983/84Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel IICo-Trainer

Biographie

Wolfgang Pietsch spielte mit Unterbrechungen von 1964 bis 1980 sowohl im Nachwuchs- als auch im Herrenbereich für unsere BSG und erlebte in der Zeit viele Meilensteine des Vereins. So stieg Energie erstmals 1973 in die Oberliga auf, in der Pietsch auch sein erstes Pflichtspiel bestritt - und dabei den ersten und einzigen Sieg der Mannschaft in der Saison feierte. 1975/76 spielte Wolfgang Pietsch dann erneut mit der Ersten in der Oberliga, während er mit der zweiten Mannschaft die DDR-Liga-Premiere feierte. Auch nach seiner aktiven Zeit war Wolfgang Pietsch fast zehn Jahre als Nachwuchstrainer für Energie im Einsatz und betreute bis zur C-Jugend alle möglichen Altersklassen.

Wolfgang Pietsch wurde 1955 in Cottbus geboren. Mit neun Jahren fand er im noch recht jungen Verein SC Cottbus seine erste Station. Dort kam Pietsch anfangs im Knabenbereich unter Karl Krause zum Einsatz, wo er teilweise schon gegen Zwölfjährige kicken musste. Im Schüler-Bereich trainierte Pietsch dann unter Lothar Lehmann und feierte bald schon erste Erfolge. 1969 wurde er beispielsweise Bezirksmeister mit der Schülermannschaft von Energie. Mit der Junioren-Mannschaft und Trainer Heinz Wohlfahrt gewann er 1971 den Bezirkspokal und nahm außerdem an der Endrunde um den Wanderpreis des DFV für Junioren-Bezirksmeister teil. Dort schafften es Pietsch und die Junioren bis ins Finale, wo man dem FC Karl-Marx-Stadt mit 2:3 unterlag. Zur Saison 1972/73 schaffte er den Sprung in den Männerbereich und ging dort für die zweite Mannschaft auf Bezirksligapunktejagd.

In jenem Jahr spielte die erste Mannschaft erstmals in der DDR-Oberliga und tat sich dort sichtlich schwer. Zu stark waren die Gegner und Energie hatte nach zwölf Spielen noch keinen Sieg einfahren können. Trainer Manfred Kupferschmied beorderte für das letzte Auswärtsspiel der Hinrunde nun auch den jungen Abwehrspieler Wolfgang Pietsch in den Kader, der für den in der Vorwoche ausgeschiedenen Werner Wehner zum Einsatz kommen sollte. Die Mannschaft fuhr nach Riesa, wo die BSG Stahl auf den Tabellenletzten aus Cottbus wartete. Vor dem Spiel wurden die Punkte unter den Heimzuschauern schon verteilt - lediglich die Höhe des Sieges war streitbar. Doch es kam alles anders. Energie geriet zwar erneut früh ins Hintertreffen, drehte die Partie aber noch vor der Pause in ein 2:1. Dabei machte vor allem die Abwehr um Hajo Prinz, Klaus Stabach, Wolfgang Pietsch und Wolfgang Lehmann einen guten Job, eroberte viele Bälle und schickte die Offensivleute mit schnellem Konterspiel auf die Reise. Am Ende stand der erste Oberliga-Sieg der Mannschaft in der Vereinsgeschichte fest. Es sollte der einzige in der Spielzeit bleiben, in der Energie dennoch chancenlos abstieg.

Pietsch ging nach seiner ersten Männersaison den nächsten Schritt und wollte natürlich mehr Spielpraxis bekommen. Dafür schloss er sich 1974 Lokomotive Cottbus an, die gerade den Aufstieg in die DDR-Liga geschafft hatten und nun zweitklassig spielten. Für ihr Vorhaben den Klassenerhalt zu erreichen brauchten sie talentierte und fähige Verstärkungen, die sie unter anderem mit Wolfgang Pietsch fanden. Eine Saison kämpften Pietsch und Co um den Liga-Verbleib und erlebten vor allem in den Ortsderbys gegen Energie packende Spiele. So war es beispielsweise Wolfgang Pietsch, der im Heimspiel der Lok gegen Energie das 1:0 erzielte und fast vor der Pause noch auf 2:0 erhöht hätte, ehe seine ehemaligen Mitspieler Gröger, Wünsch und Becker den Sieg für Energie errangen. Am Ende schaffte es Lok Cottbus leider nicht in der Liga zu bleiben. Nach nur einem Jahr war der Traum wieder zu Ende. Pietsch wechselte nach dem Abstieg zurück zu Energie.

Energie war erneut in die Oberliga aufgestiegen und gleichzeitig hatte es auch die zweite Mannschaft geschafft, aus der Bezirksliga in die DDR-Liga zu klettern. Der Verein war somit mit zwei Mannschaften in den ersten beiden Ligen vertreten, was eine echte Sensation war. Pietsch begann die Saison für die Zweite in der DDR-Liga und tat sich dort nun auch vermehrt als Torschütze hervor. So erzielte er beim 3:2-Sieg über Schwarze Pumpe einen Doppelpack und sicherte der Mannschaft die Punkte. Doch auch in der Oberliga-Mannschaft waren Pietschs Fähigkeiten gefragt,wo er besonders in der Rückrunde vermehrt im Kader auftauchte und vor allem bei den Achtungserfolgen gegen Chemie Leipzig (1:1), Chemie Halle (1:0) und Carl Zeiss Jena (3:3) mitwirkte. Vor allem beim Spiel in Jena drückte er der Partie seinen Stempel auf und sorgte mit dem 2:3-Anschlusstreffer in der 88. Minute für die Aufholjagd und den schlussendlich verdienten Punktgewinn für Energie - obwohl Jena den Sieg bereits mit einer 3:0-Führung in Sack und Tüten hatte. Aber auch in diesem Jahr reichte es für Energie nicht zum Klassenerhalt. Pietsch konnte sich persönlich mit neun Oberliga-Einsätzen jedoch trotzdem über eine gute Saison freuen.

Bereits im Mai 1976 schloss sich seine Wehrzeit an, für die er Cottbus verlassen musste und bei der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Dessau unterkam. Für Vorwärts spielte er bis Oktober 1977 und konnte mit der Mannschaft bis ins FDGB-Pokal-Viertelfinale vorstoßen. Nach dem Ende des Grundwehrdienstes kehrte er dann aber wieder zu Energie zurück. Nach seiner Rückkehr wurde Pietsch auch gleich Stammspieler und kämpfte mit der Mannschaft um den erneuten Oberliga-Aufstieg. Am Ende reichte es jedoch hinter Spitzenreiter Lok Dresden nur zu Rang zwei. Erst im Jahr darauf holte er mit der BSG wieder den Staffelsieg und erreichte die Aufstiegsrunde zur Oberliga. Dort kam Pietsch jedoch nicht mehr zum Einsatz und auch der Rest der Mannschaft konnte in den Aufstiegsspielen das Ziel nicht erreichen. Auch in seiner letzten Saison mit Energie stand Pietsch noch 14 Mal auf dem Rasen, erzielte drei Treffer und führte die Mannschaft erneut auf den ersten Platz. In drei von acht möglichen Aufstiegsspielen kämpfte Pietsch noch um den Aufstieg mit und konnte zwei Unentschieden gegen Wismut Gera (1:1) und Chemie Böhlen (2:2) holen. Dass es nicht mehr Aufstiegsspiele wurden hatte einen einfachen Grund: Pietsch hatte bereits seine Hochzeitsreise geplant und stand so der Mannschaft nicht zur Verfügung. Die Energie-Verantwortlichen reagierten mit Unverständnis und sahen für Pietsch bei Energie keine Zukunft mehr. Am Ende reichte es ohnehin wieder nicht zum Oberliga-Aufstieg und Pietsch verließ im Sommer den Verein.

Im Alter von 25 Jahren wechselte Pietsch nach über 13 Jahren Energie Cottbus und 56 Pflichtspielen (neun Tore) noch zur TSG Lübbenau und anschließend zur BSG Motor Robur Zittau, wo ein gewisser Fritz Bohla als Trainer wirkte. 1982 beendete Wolfgang Pietsch nach einer Knieverletzung seine aktive Karriere. Es folgte seine Trainerkarriere, für die er zu Energie zurückkehrte und ein Jahr zuvor das Sportdiplom an der DHfK abgelegt hatte. Ab 1982 betreute er die erste und zweite Knabenmannschaft des Vereins und war bis 1989 in der Funktion tätig, bevor er ab 1989 die zweite Schülerelf betreute. Nach der Wende nahm er noch bis Dezember 1991 die C-Jugend unter seine Fittiche und gab seine wertvollen Erfahrungen den Nachwuchskickern weiter. Danach verließ Wolfgang Pietsch den Verein. Für seinen Beruf als Lehrer bildete er sich ebenso weiter und absolvierte ein Wirtschafts- und ein Geographiestudium. Daran anschließend arbeitete Pietsch im Verlauf der Jahre an verschiedenen Cottbuser Schulen als Lehrer. Auch dem Trainerdasein blieb er treu und machte sich noch beim Kolkwitzer SV als Übungsleiter einen Namen. 2019 endete seine berufliche Laufbahn als Lehrer und Wolfgang Pietsch verabschiedete sich in den wohlverdienten Ruhestand. Noch heute lebt er mit seiner Frau in Cottbus, ist glücklicher Vater und genießt das Rentnerdasein.

(Stand: Januar 2020)