Energie Cottbus
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B-Junioren 2013/14Vragel da Silva

Trainer Vragel da Silva

Geburtstag * 29.03.1974 in Campo Grande (RJ)
Nationalität Brasilien
Zeit bei Energie 10/2010 - 06/2011: Cheftrainer B-Junioren
07/2011 - 06/2013: Co-Trainer A-Junioren
07/2013 - 06/2015: Cheftrainer 2. Mannschaft
Vereine vor Energie-
Vereine nach EnergieFC Oberlausitz Neugersdorf (07/2015 - 11/2017, Trainer)
SV Grün-Weiß Lübben (07/2019 - 06/2022, Trainer)
TuS Graf Kobbo Tecklenburg 1902 (01/2024 -, Trainer)
SpielerkarriereCampo Grande AC (Brasilien, 07/1994 - 06/1997)
Brøndby IF (Dänemark, 07/1997 - 01/2000)
Karlsruher SC (01/2000 - 06/2000)
SSV Ulm 1846 (07/2000 - 06/2001)
FC Energie Cottbus (07/2001 - 06/2009)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
10/2010 - 06/2011 Cheftrainer
B-Junioren
18 8 6 4 30 1,66
07/2011 - 06/2013 Co-Trainer
A-Junioren
07/2013 - 06/2015 Cheftrainer
2. Mannschaft

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
2014/15NOFV-Oberliga SüdCheftrainer301351244
2013/14NOFV-Oberliga SüdCheftrainer301431345
2012/13A-Junioren-Bundesliga Nord/NordostCo-Trainer26741525
2012/13DFB-Pokal der A-JuniorenCo-Trainer2101
2012/13FLB-Qualifikationsrunde zum DFB-Pokal der A-JuniorenCo-Trainer1100
2011/12A-Junioren-Bundesliga Nord/NordostCo-Trainer26961133
2011/12DFB-Pokal der A-JuniorenCo-Trainer1001
2011/12FLB-Qualifikationsrunde zum DFB-Pokal der A-JuniorenCo-Trainer2200
2010/11B-Junioren-Bundesliga Nord/NordostCheftrainer1886430

Biographie

Kopfballungeheuer. Fünf Jahre Bundesliga. 13 Jahre Energie Cottbus. 178 Pflichtspiele. Bestandteil der Elf aus 50 Jahren Energie. Rekordsperren. Kampf, unbändiger Wille - 100% Energie Cottbus. Alles Dinge, die nur unzureichend das beschreiben, was Vragel da Silva und Energie Cottbus füreinander waren.

Vragels unglaublich erfolgreiche Geschichte beim FCE beginnt im Juli 2001. Gerade ist der Brasilianer zum zweiten Mal in seiner Karriere aus der 2. Bundesliga abgestiegen. War es 2000 noch im Dress des Karlsruher SC, so musste er nun wiederholt die leidvolle Erfahrung mit dem SSV Ulm machen. Der Start in Deutschland lief denkbar schlecht für den großgewachsenen, wuchtigen Mann aus Campo Grande. Doch Ede Geyer und sein Trainerteam erkannten das Potenzial des Brasilianers und lotsten ihn ablösefrei nach Cottbus. Ein wahrer Glücksfall für den damals erstklassig spielenden Verein.

Die Umgewöhnung von der zweiten zur ersten Liga fiel da Silva erstaunlich leicht. Er war von Anbeginn Teil des 18er-Kaders und gab am 3. Spieltag beim 1:0 gegen Nürnberg sein Bundesligadebüt. In seinem zweiten Erstligaspiel schoss da Silva beim 3:2-Auswärtssieg bei Hertha BSC dann bereits sein erstes Tor in der Bundesliga. Überhaupt war da Silva für einen Verteidiger recht torgefährlich. Vier mal knipste der bullige Mann in seinem ersten Jahr beim FCE. Seine Stärke: das wuchtige und kompromisslose Kopfballspiel. Seine Zweikampfführung war unbändig und stellte seine Gegenspieler vor wahre Herausforderungen. Vragel kam stets über seine Physis, war für einen Brasilianer technisch eher grobmotorisch unterwegs. Doch das spielte tatsächlich eine eher untergeordnete Rolle - allein Vragels Präsenz auf dem Platz und seine kämpferische Einstellung waren auf und außerhalb des Spielfeldes mitreißend. 26 Mal stand da Silva in seinem ersten Jahr in Cottbus auf dem Platz. Es folgte ein weiteres Jahr in der höchsten Spielklasse (28 Einsätze), an dessen Saisonende 2002/03 dann leider ein weiterer Abstieg in seine Biographie geschrieben werden musste. Doch Vragel ließ sich davon nicht beirren, dachte nicht ein einziges Mal daran den Verein zu verlassen. Auch nach dem Abstieg in die 2. Liga blieb er Cottbus treu. 71 Zweitligapartien und sechs Tore folgten. Eines davon war ein besonders wichtiges: am 14. Mai 2006 machte er das vorentscheidende Kopfballtor zum 2:1 gegen den TSV 1860 München. Am Ende stand es 3:1 und für Cottbus hieß es abermals Aufstieg in die Bundesliga. Alle drei folgenden Bundesligajahre erlebte Vragel in Cottbus, lief dabei 47 Mal im rot-weißen Dress auf. Dass es vergleichsweise wenige Einsätze waren, hatte zwei für Vragel eher unschöne Gründe. 2007/08 bekam der Brasilianer acht Spiele Sperre aufgebrummt, nachdem er im Spiel gegen Hannover 96 seinen Gegenspieler Gaëtan Krebs mit dem Ellenbogen ins Gesicht gestoßen hatte. Da da Silva bereits einmal für ein solches Vergehen mit einer 7-Spiele-Sperre belegt worden war, stufte der DFB Vragel in die Kategorie "Wiederholungstäter" ein. Die ungewöhnlich hohe Strafe wurde damals deutschlandweit thematisiert, viele Fans und Experten empfanden das Strafmaß als unangemessen und übertrieben. Weitaus schlimmer und tragischer als das medial verbreitete "Treterimage" war für Vragel dann jedoch eine schwerwiegendere Sache, die letztendlich sein Karriereende bedeuten sollte. Da Silva erlitt im Sommer 2008 einen Knorpelschaden, der ihn fast die gesamte Saison außer Gefecht setzte. Der Hiobsbotschaften nicht genug, folgte ein Jahr später das nächste Verletzungspech. Schwere Knieprobleme setzten da Silva weitere neun Monate zu. Der Brasilianer beendete 2009 nach 178 Spielen und 14 Treffern für Energie seine geschichtsträchtige Karriere.

Doch der Energievirus sollte Vragel auch im Anschluss erhalten bleiben. Nach nur einem Jahr Pause übernahm Vragel das Traineramt der U17 und schaffte 2010/11 mit seinem Team den Klassenerhalt in der Bundesligastaffel Nord/Nordost. Ab Sommer 2011 wurde Vragel dann für zwei Jahre zum Co-Trainer der U19 gemacht und konnte mit den A-Jugendlichen 2011/12 den Klassenverbleib sichern. Ab der Saison 2013/14 war er Nachfolger von Vasile Miriuta als Trainer der U23. In der Oberliga Süd konnte Vragel in der ersten Saison Platz 7 feiern, ein Jahr später das Vorjahresergebnis um einen Platz verbessern. Zur Saison 2015/16 verließ der ehrgeizige Brasilianer dann nach insgesamt 13 Jahren Energie Cottbus den Verein. Er übernahm fortan als Trainer den FC Oberlausitz Neugersdorf in der Regionalliga Nordost.

(Stand: März 2016)