Energie Cottbus
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A-Junioren 1981/82Peter Zierau

Trainer Peter Zierau

Geburtstag * 25.02.1950 in Magdeburg
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/1981 - 06/1982: Co-Trainer C2-Junioren
12/1981 - 06/1982: Co-Trainer C-Junioren
07/1982 - 06/1984: Co-Trainer A-Junioren
07/1990 - 12/1997: Cheftrainer Altherren
Vereine vor Energie-
Vereine nach Energie-
SpielerkarriereSC Aufbau Magdeburg (07/1958 - 06/1965)
SC Magdeburg (07/1965 - 12/1965)
1. FC Magdeburg (12/1965 - 06/1968)
ASG Vorwärts Stralsund (07/1968 - 06/1971)
FC Vorwärts Frankfurt (Oder) (07/1971 - 06/1974)
BSG Stahl Eisenhüttenstadt (07/1974 - 06/1977)
FC Energie Cottbus (07/1977 - 06/1981)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/1981 - 06/1982 Co-Trainer
C2-Junioren
12/1981 - 06/1982 Co-Trainer
C-Junioren
07/1982 - 06/1984 Co-Trainer
A-Junioren
07/1990 - 12/1997 Cheftrainer
Altherren

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
1983/84Junioren-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCo-Trainer221813
1983/84Junioren-Bezirksmeisterschaft CottbusCo-Trainer2
1983/84Junge-Welt-Bezirkspokal der JuniorenCo-Trainer4400
1983/84Junge-Welt-Pokal der JuniorenCo-Trainer1001
1983/84Junge-Welt-Kreispokal der JuniorenCo-Trainer4400
1982/83Junioren-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCo-Trainer
1981/82Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCo-Trainer
1981/82Schüler-Kreisliga CottbusCo-Trainer

Biographie

Peter Zierau spielte zwischen 1977 und 1981 für Energie und erreichte in jeder Saison Topstürmer-Werte. Drei Mal schaffte er es mit Energie in die Aufstiegsrunde zur Oberliga und erzielte dabei 1981 wichtige Tore zum lang ersehnten Aufstieg. Mit 64 Treffern in 112 Spielen trug er sich in die Energie-Geschichtsbücher ein und hat damit eine der besten Stürmer-Quoten der Vereinshistorie. Außerdem trainierte Zierau später noch das Juniorenteam unseres Vereins.

Peter Zierau ist gebürtiger Magdeburger und erblickte 1950 in der Elbestadt das Licht der Welt. Noch nicht einmal acht Jahre alt, fand er im SC Aufbau Magdeburg - dem Vorläufer des 1. FC Magdeburg - seinen ersten Verein. Dort spielte er sich durch alle Altersklassen und wurde 1966 mit dem FCM DDR-Jugendmeister. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre zum Rohrschlosser. 1968 verließ Zierau den 1. FC Magdeburg und wechselte zum Lokalrivalen Turbine Magdeburg, wo er als Mittelstürmer in der drittklassigen Bezirksliga spielte. Im Mai 1969 trat er seinen Wehrdienst an und wechselte dafür zur Armeesportgemeinschaft Vorwärts Stralsund in die DDR-Liga. In der Saison 1970/71 wurde er mit 15 Treffern Torschützenkönig in der Liga-Staffel Nord und schaffte mit der ASG den Aufstieg in die DDR-Oberliga.

Da Vorwärts Stralsund Ausbildungsgemeinschaft für den Armeeschwerpunktklub FC Vorwärts Frankfurt war, wurde Zierau zu Beginn der Spielzeit 1971/72 zum Oberligisten nach Frankfurt delegiert. Dort spielte er anfangs für die zweite Mannschaft, kam am 28. November 1971 dann allerdings zu seinem ersten Oberligaeinsatz. In der Begegnung des 8. Spieltages Frankfurt – Hansa Rostock (1:0) spielte er in vorderster Front und erzielte auch gleich das Siegtor. Während der gesamten Saison kam der großgewachsene Zierau zu 14 Einsätzen und erzielte dabei vier Tore.
Dann wurde es etwas stiller um Zierau, der erst am 12. Spieltag der Saison 1973/74 wieder in der ersten Mannschaft des FCV zum Einsatz kam und anschließend alle restlichen Oberligapunktspiele bestritt. Sein Comeback krönte er mit zehn Toren, mit denen er Torschützenkönig der Mannschaft wurde.

Anfang 1974 war Zierau in das Visier des DDR-Staatssicherheitsdienstes geraten, nachdem Kontakte nach West-Berlin ermittelt worden waren. Nach monatelanger Bespitzelung wurde im Juli die Armeeführung informiert, die Zierau daraufhin wegen der unerlaubten Westkontakte zum 31. August 1974 aus dem Armeedienst entließ. Damit war zugleich die Entlassung aus dem Armeeklub verbunden, der DDR-Fußballverband sprach zusätzlich eine lebenslange Oberligasperre aus. Die Öffentlichkeit wurde über den Vorgang nicht informiert, sein Abgang beim FCV wurde von der Sportpresse kommentarlos und ohne Angabe der neuen Mannschaft gemeldet. Zierau war jedoch im September 1974 zum DDR-Ligisten Stahl Eisenhüttenstadt gewechselt, wo man Fälle wie den in Ungnade gefallenen Spieler sehr gerne aufnahm. Dort blieb er für drei Spielzeiten und wurde 1976 mit 14 Treffern bester Torschütze der Stahl-Mannschaft.

1977 kam das Interesse der BSG Energie an Zierau auf, der sich daraufhin Cottbus anschloss. Schon in seinem ersten Ligaspiel am 21. August 1977 erzielte Zierau sein erstes Tor für Energie und hätte bei der 2:3 Niederlage in Gröditz dank seines Ausgleichstreffers fast für einen Punktgewinn gesorgt. Nur eine Woche später war er beim Remis in Espenhain erneut als Schütze des 2:2 auf dem Spielberichtsbogen und brachte Energies ersten Saisonpunkt. Als es am 5. Spieltag zum Spitzenspiel gegen Lokomotive Dresden kam, erwischten Zierau und Co einen echten Sahnetag und schickten den Gegner mit 4:0 nach Hause. Zierau war auch diesmal wieder unter den Torschützen und fügte seinen insgesamt sieben Saisontoren einen weiteren hinzu. Am Ende landete Energie jedoch hinter den Dresdenern und verpasste somit die Aufstiegsrunde zur Oberliga.

Besser lief es für die Mannschaft 1978/79, wo auch Zierau noch einmal zwei Schippen drauflegte. Mit sieben Siegen startete Energie in die Liga-Saison und setzte sich gleich mal an der Spitze fest. Zierau war dabei in überragender Frühform und erzielte acht Tore in den besagten Auftaktspielen - dabei gelang ihm an Spieltag 2, 3 und 4 jeweils ein Doppelpack. Zierau traf aus allen Lagen, Winkeln und Situationen, bewies seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten und stand immer da wo ein Mittelstürmer zu stehen hatte. Sein Torinstinkt brachte ihm 17 Tore in 22 Spielen und schoss Energie zum verdienten Staffelsieg. Nur in der Aufstiegsrunde tat sich die Mannschaft merklich schwerer, wo der FC Vorwärts Frankfurt (Oder) und Chemie Leipzig die Spiele dominierten und letztendlich aufsteigen konnten.

So musste Peter Zierau auch in der Folgesaison wieder in der DDR-Liga ran und konnte seine Wahnsinnsquote aus dem Vorjahr sogar noch einmal verbessern. Gegen den ärgsten Verfolger Vorwärts Kamenz kam es schon am dritten Spieltag zum Gipfeltreffen, wo Zierau mit einem Tor den 2:0-Auswärtssieg mit entschied. Sein wohl bestes Saisonspiel machte er allerdings beim 3:2-Sieg bei Motor Fritz Heckert Karl-Marx-Stadt, wo er alle Tore für Energie im Alleingang erzielte. Nichts und niemand konnte den Toptorschützen der Liga aufhalten, der in 20 Spielen für Energie bärenstarke 19 Tore erzielte und damit den zweiten Staffelsieg in Folge und die nächsten Aufstiegsspiele mit Cottbuser Beteiligung ermöglichte. Und auch hier steigerte sich Zierau abermals, schoss in sechs Relegationsspielen vier Tore und tat alles für den Mannschaftserfolg - nur waren am Ende die Mannschaften von Hansa Rostock und die mit Energie punktgleichen Böhlener letztlich die Feiernden. Die Fans von Energie krönten ihren Peter aber dann doch noch erstklassig und sorgten mit der Auszeichnung "Energie-Fußballer des Jahres 1980" für etwas Aufmunterung.

Zierau ging in seine vierte und letzte Saison mit Energie und sollte der Mannschaft zum Abschied dann doch noch den Aufstieg schenken. Zum dritten Mal in Folge holte Energie den Sieg in der Liga-Staffel und ließ die Verfolger aus Gröditz, Werdau und Schwarze Pumpe meilenweit hinter sich. Gegen all diese Verfolger trug sich auch Zierau wieder in die Torschützenliste ein und verwies sie mit erneut sehr starken Leistungen auf die Plätze. In 18 Partien steuerte der Vollblutstürmer wieder elf Tore bei und konnte auch in der anschließenden Aufstiegsrunde zur Oberliga gegen Schiffahrt/Hafen Rostock und Motor Suhl (je 2:0) mit Toren aufwarten. Energie schaffte nach etlichen Jahren Abstinenz somit wieder einen Aufstieg in die höchste Spielklasse. Zierau hingegen sah dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge - der Mannschaft durfte er auf Grund seiner lebenslangen Oberliga-Sperre nicht nach oben folgen, mit seinen 31 Jahren hängte er auch deswegen nun die Schuhe an den Nagel. 112 Spiele und unglaubliche 64 Pflichtspieltore runden seine starke Zeit bei Energie ab.

Nach seinem Karriereende fand Zierau dann aber noch in zweierlei Hinsicht zum Verein zurück. Von 1982 bis 1998 spielte er für die Altliga-Mannschaft von Energie insgesamt 187 Spiele und schoss überragende 271 Tore. Außerdem gab er 1983/84 seine gesammelten Erfahrungen an den Nachwuchs weiter und war als Co-Trainer der Juniorenmannschaft der BSG tätig.

(Stand: Februar 2020)