Energie Cottbus
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B-Junioren 1978/79Lutz-Michael Häder

Trainer Lutz-Michael Häder

Geburtstag * 06.07.1947 in Groß Ottersleben (Magdeburg)
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/1978 - 06/1980: Cheftrainer 2. Mannschaft
07/1981 - 06/1982: Cheftrainer A-Junioren
11/1983 - 06/1984: Co-Trainer E-Junioren
07/1984 - 06/1985: Co-Trainer D2-Junioren
Vereine vor Energie-
Vereine nach EnergieBSG Lokomotive Cottbus (07/1985 - 12/1985, Trainer)
BSG Lokomotive Cottbus (07/1986 - 06/1988, Co-Trainer)
BSG Fortschritt Cottbus (07/1988 - ???, Trainer)
BSG Aktivist Dissenchen (Trainer)
SpielerkarriereBSG Traktor Süd-West Magdeburg (07/1956 - 06/1961)
SC Aufbau Magdeburg (07/1961 - 06/1965)
SC Magdeburg (07/1965 - 12/1965)
1. FC Magdeburg (12/1965 - 06/1967)
FC Vorwärts Berlin (07/1967 - 06/1971)
ASG Vorwärts Stralsund (07/1971 - 06/1973)
BSG Energie Cottbus (07/1973 - 06/1978)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/1978 - 06/1980 Cheftrainer
2. Mannschaft
07/1981 - 06/1982 Cheftrainer
A-Junioren
11/1983 - 06/1984 Co-Trainer
E-Junioren
07/1984 - 06/1985 Co-Trainer
D2-Junioren

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
1984/85Knaben-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCo-Trainer
1983/84Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel ICo-Trainer
1981/82Junioren-Bezirksklasse Cottbus Staffel OstCheftrainer
1979/80Bezirksliga CottbusCheftrainer301938
1979/80FDGB-PokalCheftrainer1001
1979/80FDGB-BezirkspokalCheftrainer1001
1978/79Bezirksliga CottbusCheftrainer301686
1978/79FDGB-BezirkspokalCheftrainer7700

Biographie

Der einstige Spieler und späterer Nachwuchs-Trainer von Energie Cottbus wirkte fast zehn Jahre in unserem Verein. Als starker Mann in der Verteidigung erlebte er die ersten beiden DDR-Oberliga-Spielzeiten 1973/74 und 1975/76 mit und war als Stammspieler einer der Stützen unserer Mannschaft. Auch nach seiner aktiven Karriere blieb er dem Verein treu, Als Trainer der 2. Mannschaft holte er mit dem Team die Bezirksligameisterschaft 1979 und konnte 1982 auch den ersten Platz mit den Energie-Junioren in der Bezirksklasse holen. Auch den ganz jungen Jahrgängen vermittelte Häder sein Fußballwissen und formte spätere Energie-Profis sportlich und charakterlich. Viele ehemalige Mitstreiter beschreiben Häder als ehrgeizigen, aber auch sehr menschlichen Zeitgenossen, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte und ein echter Sportsmann war. Lutz-Michael Häder starb am 8. November 2024 in Burg (Spreewald).

Lutz-Michael Häder kam am 6. Juli 1947 in Groß Ottersleben (Magdeburg) geboren. Seine fußballerische Laufbahn begann mit 12 Jahren bei der BSG Traktor Südwest Magdeburg und führte ihn zu Aufbau Magdeburg (später als SC Magdeburg). Dort erlebte er im Dezember 1965 die Gründung des 1. FC Magdeburg als ausgegliederte Fußball-Abteilung des SC Magdeburg mit. Bis 1967 spielte er bei den Magdeburgern und wurde dann von Vorwärts Berlin verpflichtet. Dort gab er im Oktober 1971 auch sein Oberliga-Debüt und konnte in der Saison 1971/72 insgesamt 22-mal für die Berliner auflaufen.

Nachdem Vorwärts absteigen musste, holte Oberliga-Neuling Energie Cottbus Lutz-Michael Häder für den Aufbau einer Oberliga-tauglichen Defensive ins Boot. Häder brachte seine gesammelte Erfahrung mit in die Lausitz und wurde zum Stammspieler in Manfred Kupferschmieds Team. In guter Gesellschaft mit unter anderem Klaus Stabach und Hajo Prinz gab er in jedem Spiel alles, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. In 22 Liga-Spielen und in sieben weiteren FDGB-Pokalpartien, in denen Häder mit Energie bis ins Halbfinale vordrang (und im Halbfinale-Hinspiel beim 1:1 gegen Jena auch traf), gehörte er zu den Leistungsträgern.

Auch nach dem Abstieg von Energie arbeitete Häder akribisch daran mit, den Wiederaufstieg anzupeilen. Er und die Mannschaft lieferte auch wieder eindrucksvoll ab und holte die erneute Meisterschaft in der DDR-Liga-Staffel. Häder selbst stand 22-mal auf dem Platz und konnte sich in den Spielen auch immer wieder als Torschütze hervortun. So traf er beim 2:0 in Brieske-Senftenberg, zum 1:1 gegen Schwarze Pumpe und auch beim 2:1-Sieg gegen die Zweitvertretung von Wismut Aue. Durch den Meistertitel nahm Energie an der Aufstiegsrunde teil - und auch hier absolvierte Häder alle acht Aufstiegsspiele. Dabei konnte er mit Energie Wismut Gera, Dynamo Schwerin und Union Berlin hinter sich lassen und letztlich den Oberliga-Aufstieg perfekt machen.

Auch wenn man in die Oberliga-Spielzeit 1975/76 erneut nur als Außenseiter ging, konnte die Mannschaft einige Achtungserfolge feiern. Ob bei der knappen 3:4-Niederlage über den kommenden Meister Dynamo Dresden, beim 4:1-Sieg bei Chemie Leipzig, dem 2:2 gegen Häders Ex-Klub und Topteam 1. FC Magdeburg oder einem 2:1-Erfolg beim frischgebackenen Pokalsieger Lok Leipzig - es fehlte oft nicht viel, um konkurrenzfähig zu sein. Für Häder und seine Mitspieler wurde es am Ende dann aber doch der Abstiegsplatz und es ging erneut in die Zweitklassigkeit.

Häder selbst spielte zwar noch zwei Jahre bei Energie, allerdings im fortgeschrittenen Fußballeralter nur noch für die zweite Mannschaft. Mit der gewann er 1977 die Meisterschaft in der Bezirksliga, konnte aber natürlich nicht den Aufstieg in die DDR-Liga feiern, da dort ja die erste Mannschaft kickte. Im Folgejahr landete er mit Energie Cottbus II auf Platz zwei, und beendete schließlich seine Karriere. 83 Pflichtspiele für Energie (sechs Tore), davon 41 DDR-Oberliga-Einsätze zieren seine Vita.

Nahtlos schloss sich Häders Trainerkarriere im Verein an. Er übernahm die zweite Mannschaft als Cheftrainer und entwickelte dort viele Spieler, die später für die erste Mannschaft auflaufen sollten. Ob Torhüter Ingolf Krause, Klaus Pohle, René Röder, Uwe Weller, Ralf Daubitz oder Hagen Reeck - sie alle gingen erst den Weg über Häders zweite Mannschaft, um später den Sprung in die "Erste" zu schaffen. Häder hatte ein Talent besonders junge Spieler voranzubringen, ihre Stärken zu erkennen und zu fördern. Auch sportlich sah das alles sehr gut aus - 1979 führte er die Mannschaft zur nächsten Bezirksliga-Meisterschaft.

Zur Saison 1981/82 übernahm Häder dann die Junioren-Mannschaft von Energie, die er - wie sollte es anders sein - in der Junioren-Bezirksliga ebenfalls auf Platz eins führte. Auch bei der Aufgabe ging es primär wieder darum, Talente zu entwickeln und ihnen vom eigenen Erfahrungsschatz etwas mitzugeben. Unter Häder reiften so auch Beispielsweise ein Michael Wawrok oder die spätere Legende Ingo Schneider, der ja bekanntermaßen 1997 mit Cottbus in die 2. Liga Aufstieg und sogar im DFB-Pokalfinale stand. In der Saison 1983/84 sprang Häder dann nochmals als Co-Trainer der ersten Kinder-Mannschaft (heute E-Junioren) und 1984/85 bei der 2. Knabenmannschaft (heute D2-Junioren) ein.

Im Sommer 1985 bekam Häder die Möglichkeit bei Lokomotive Cottbus als Cheftrainer der ersten Mannschaft einzusteigen. Ein halbes Jahr saß er bei den Eisenbahnern auf der Trainerbank. Ab Juli 1986 wurde er dort für zwei Jahre als Co-Trainer eingesetzt. Anschließend coachte er auch noch Fortschritt Cottbus und saß später auch noch für Aktivist Dissenchen auf der Trainerbank, ehe er sich vom gänzlich vom Fußball zurückzog.

Am 8. November 2024 starb Lutz-Michael Häder im Alter von 77 Jahren in Burg (Spreewald).

(Stand: Februar 2025)