Energie Cottbus
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C2-Junioren 1989/90Jörg Woltmann

Trainer Jörg Woltmann

Geburtstag * 30.11.1968 in Annahütte
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/1987 - 06/1988: Co-Trainer E-Junioren
07/1988 - 06/1990: Co-Trainer F-Junioren
07/2002 - 06/2003: Co-Trainer 2. Mannschaft
Vereine vor Energie-
Vereine nach Energie1. FC Guben (07/2006 - 06/2008, Spielertrainer)
1. Guben (07/2008 - 06/2009, Trainer)
FSV Viktoria 1897 Cottbus (10/2018 -, Spielertrainer)
SpielerkarriereBSG Energie Cottbus (07/1975 - 06/1981)
BFC Dynamo (07/1981 - 06/1984)
BSG Energie Cottbus (07/1984 - 06/1988)
SG Schmogrow (07/1988 - 10/1989)
SpVg Aurich (11/1989 - 06/1990)
SG Schmogrow 1946 (07/1990 - 12/1991)
FC Energie Cottbus (01/1992 - 06/2003)
1. FC Guben (07/2003 - 06/2008)
FSV Viktoria 1897 Cottbus (04/2010 -)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/1987 - 06/1988 Co-Trainer
E-Junioren
07/1988 - 06/1990 Co-Trainer
F-Junioren
07/2002 - 06/2003 Co-Trainer
2. Mannschaft
36 15 4 17 46 1,35

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
2002/03NOFV-Oberliga SüdCo-Trainer341441646
2002/03FLB-PokalCo-Trainer2101
1989/90Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel ICo-Trainer
1988/89Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel ICo-Trainer

Biographie

Mit dem Namen Jörg Woltmann verbinden Fans des FC Energie noch heute die durchaus erfolgreiche Zeit im Amateurfußball der 1990er Jahre und den grandiosen Aufstieg unseres Vereins. Als Woltmann 1992 zum dritten Mal in Cottbus anheuerte, befand sich Energie noch in den Nachwende-Niederungen der Amateur-Oberliga. Mit den Jahren reifte Woltmann vor allem unter Ede Geyer zur absoluten Spielerpersönlichkeit und sorgte mit dafür, dass 1996/97 die wohl großartigste Saison der Vereinsgeschichte gespielt wurde. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga, der Triumphzug durch den DFB-Pokal, oder auch nicht zu vergessen der Oberliga-Aufstieg 1988 bereits zu Beginn seiner Karriere - auf viele siegreiche Spiele mit dem einen oder anderen selbst erzielten Tor kann Woltmann zurückblicken.

Jörg Woltmann wurde 1968 in Annahütte geboren. Schon 1974 machte er das erste Mal mit Energie Cottbus Bekanntschaft und spielte in der Jugend des Vereins. 1981 erfolgte sein Wechsel in den Nachwuchs des BFC Dynamo, die er nach drei Jahren jedoch wieder verließ, um 1984 nach Cottbus zurückzukehren. Als Energie-Jugendlicher gewann er 1985 den Bezirkspokal Cottbus und spielte in der Folge auch in der DDR-Juniorenoberliga für den Verein. Zur Saison 1987/88 schaffte Woltmann dann den Sprung in den Herrenbereich zur zweiten Mannschaft und gewann mit dieser den FDGB-Bezirkspokal gegen den Favoriten BSG Aktivist Schwarze Pumpe (1:0). Zugleich wurde Woltmann in jener Saison immer mal wieder in der ersten Mannschaft eingesetzt und absolvierte elf Spiele für das von Fritz Bohla geführte DDR-Liga-Team. So war Woltmann dabei, als 1988 der erneute Oberligaaufstieg der Cottbuser geschafft wurde.

Nachdem Woltmann jedoch über die Jokerrolle nicht hinausgekommen war, entschied er sich im Sommer 1988 zu einem Wechsel zur SG Schmogrow, bei der er mit Unterbrechung des Mauerfalls 1989 und einigen Monaten bei der SpVg Aurich, insgesamt drei Jahre verbrachte. Erst im Januar 1992 entschied sich Woltmann zu einer Rückkehr zu Energie, als der Verein längst in der NOFV-Oberliga eingegliedert war und um die Qualifikation für die 2. Bundesliga kämpfte. In seinen 16 Rückrundenspielen erzielte Woltmann für die Cottbuser fünf Tore und sorgte somit dafür, dass Energie die 100er Marke an selbst geschossenen Toren übertraf und auf Platz drei einfuhr. Auch in der nächsten Saison gehörte Woltmann zur Stammelf, spielte 31 Mal für Energie, wiederholte sich mit fünf erzielten Treffern und landete mit Cottbus erneut auf dem dritten Rang. Nachdem Energie sich 1993/94 um einen Platz verbessern konnte und Woltmann die Mannschaft mit acht Toren in die Relegation zur 2. Bundesliga schoss, waren die Chancen erstmals groß den Amateurbereich nach oben zu verlassen. Zwar konnte Woltmann in Zwickau ein Tor erzielen - mehr als eine 1:3-Niederlage und damit der vierte Misserfolg in Serie in den Aufstiegsspielen gelang den Cottbusern jedoch nicht.

Als 1994 Eduard Geyer das Zepter in Cottbus übernahm, erfolgte ein weiterer Umbruch. Woltmann blieb davon verschont und gehörte auch unter dem neuen Trainer zur ersten Elf. Zwar klappte im Übergangs- und Findungsjahr längst noch nicht alles, was sich insbesondere in der Platzierung mit Rang sieben widerspiegelte - doch formte Geyer seine Mannschaft Stück für Stück immer weiter und vermittelte ihr die Philosophie des unbändigen Willens und des Kampfes. Nachdem Woltmann 1995/96 wie auch in der Vorsaison 31 Mal in der Regionalliga auflief und die Mannschaft Platz drei holte, war die Entwicklung bereits deutlich erkennbar. 1996/97 nahm der Wahnsinn dann seinen Lauf. Die Mannschaft holte sich nicht nur den Staffelsieg, Woltmann und Co setzten sich auch in der Relegation gegen Hannover 96 durch und schafften den lang ersehnten Sprung in die 2. Bundesliga. In beiden Aufstiegsspielen stand Woltmann auf dem Platz und erlebte das Lausitzwunder hautnah mit.

Doch nicht nur der Aufstieg, auch die DFB-Pokalerfolge der Mannschaft bleiben bis heute unvergessen. Und diese wären ohne Jörg Woltmann eventuell schon nach Runde eins beendet gewesen. Dort erlöste er nach einem 0:0 nach 90 Minuten gegen die Stuttgarter Kickers die Fans erst in der Verlängerung durch sein goldenes Tor in der 114. Minute und öffnete so die Tür, die den Weg und den Durchmarsch bis ins DFB-Pokalendspiel ebnete. Auch in den Elfmeterschießen gegen MSV Duisburg (7:6), wo Woltmann den entscheidenden letzten Elfer verwandelte, und gegen St. Pauli, gegen die er ebenso Nervenstärke vom Punkt bewies, wurde er zum gefeierten Helden. Nur logisch, dass Woltmann auch im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart von Anfang an ran durfte und 81 Minuten vom Endspiel genießen konnte.

In der anschließenden Zweitligasaison stand Woltmann dann nur noch zwei Mal auf dem Feld. Das Profiteam hatte Zuwachs von außen bekommen und Woltmann spielte in den Planungen nicht mehr die erste Rolle. Stattdessen spielte er für die zweite Mannschaft in der Verbandsliga, holte mit den Amateuren die Meisterschaft und stieg in die NOFV-Oberliga Süd auf. Bis 2003 absolvierte Woltmann weit über 100 Partien für die Amateure und etablierte die Mannschaft in der Spielklasse. Nach 206 Profispielen und 30 Toren und erwähnter Amateure-Karriere verließ Woltmann im Sommer 2003 die Cottbuser nach insgesamt 21 Jahren im Verein. Anschließend spielte er noch fünf Jahre beim 1. FC Guben und war von 2010 an bis zuletzt beim FSV Viktoria 1897 Cottbus am Ball. Innerhalb der laufenden Saison hat Jörg Woltmann den Trainerposten übernommen und betreut Viktoria in der Kreisoberliga nun vom Spielfeldrand.

(Stand: November 2018)