Energie Cottbus
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A-Junioren 1969/70Heinz Lemanczyk

Trainer Heinz Lemanczyk

Geburtstag * 13.11.1934 in Poley (Kr. Calau)
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/1967 - 06/1968: Co-Trainer 1. Mannschaft
02/1968 - 06/1970: Cheftrainer A-Junioren
07/1970 - 06/1971: Cheftrainer C-Junioren
07/1971 - 06/1972: Cheftrainer B2-Junioren
07/1972 - 06/1973: Cheftrainer B-Junioren
07/1973 - 06/1974: Cheftrainer C-Junioren
07/1975 - 06/1977: Cheftrainer E-Junioren
Vereine vor Energie-
Vereine nach Energie-
SpielerkarriereSG Grube Marga (07/1945 - 03/1949)
BSG Franz Mehring Marga (04/1949 - ???)
BSG Franz Mehring Brieske-Ost (??? - 07/1950)
BSG Aktivist Brieske-Ost (08/1950 - 06/1954)
SC DHfK Leipzig (07/1954 - 06/1955)
SC Aktivist Brieske-Senftenberg (07/1955 - 06/1963)
SC Cottbus (07/1963 - 01/1966)
BSG Energie Cottbus (01/1966 - 12/1966)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/1967 - 06/1968 Co-Trainer
1. Mannschaft
35 22 6 7
02/1968 - 06/1970 Cheftrainer
A-Junioren
07/1970 - 06/1971 Cheftrainer
C-Junioren
07/1971 - 06/1972 Cheftrainer
B2-Junioren
07/1972 - 06/1973 Cheftrainer
B-Junioren
07/1973 - 06/1974 Cheftrainer
C-Junioren
07/1975 - 06/1977 Cheftrainer
E-Junioren

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
1976/77Knaben-Sonderklasse CottbusCheftrainer
1975/76Knaben-Kreisklasse Cottbus Staffel ICheftrainer
1973/74Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel ACheftrainer
1972/73Jugend-Bezirksklasse Cottbus Staffel WestCheftrainer
1971/72Jugend-Kreisklasse CottbusCheftrainer
1970/71Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel xCheftrainer
1969/70Junioren-Bezirksliga CottbusCheftrainer
1968/69Junioren-Bezirksliga CottbusCheftrainer
1967/68DDR-Liga Staffel NordCo-Trainer302046
1967/68FDGB-PokalCo-Trainer5221
1967/68Junioren-Bezirksliga CottbusCheftrainer

Biographie

Unser ehemaliger Energiespieler Heinz Lemanczyk schrieb in seiner aktiven Zeit als Fußballer ein Stück Lausitzer Sportgeschichte mit. Als gelernter Stürmer, der in der Nachkriegszeit bei Grube Marga groß wurde, die später unter dem neuen Vereinsnamen Aktivist Brieske-Ost und Brieske-Senftenberg firmierten, blickt Lemanczyk auf eine imposante Karriere zurück. 252 DDR-Oberligaspiele, 60 Tore, elf Spielzeiten in der höchsten Spielklasse, sowie zwei Auswahlländerspiele für die DDR zeigen seine beeindruckende Laufbahn. Nachdem Brieske 1963 abstieg und die Mannschaft nach Cottbus zum SCC delegiert wurde, spielte Lemanczyk noch dreieinhalb Jahre für unseren Verein, war später auch noch Co-Trainer der ersten Mannschaft und zudem im Nachwuchsbereich tätig.

Heinz Lemanczyk wurde 1934 in Poley (Kreis Calau) geboren. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges begann der junge Mann in Marga - einer Kolonie des Dorfes Brieske - erstmals im Verein Fußball zu spielen. Der SV Marga war einst vor dem Krieg eine der Spitzenmannschaften in Brandenburg und knüpfte auch nach dem Krieg an alte Erfolge an. So wurde die Mannschaft 1949 brandenburgischer Vizemeister und qualifizierte sich somit als ein Gründungsmitglied für die neu geschaffene DDR-Oberliga. Dort ging Marga unter dem Namen BSG Franz Mehring Marga an den Start, der 1950 in BSG Aktivist Brieske-Ost geändert wurde. 1952/53 erhielt der noch recht junge Lemanczyk seine ersten 17 Oberliga-Einsätze (bei drei Torerfolgen) und spielte sich erstmals in den öffentlichen Fokus. Nach weiteren 25 Einätzen im Jahr darauf wurde das Sturmtalent erstmals aus seiner gewohnten Umgebung herausgezogen.

1954 wurde bei der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig eine Sektion Fußball gegründet mit dem Ziel, junge Talente zu Spitzenfußballern zu entwickeln. DDR-weit wurden aus zahlreichen Sportgemeinschaften junge Fußballspieler in Leipzig zusammengezogen und in zwei Mannschaften (SC DHfK I und II) in den Spielbetrieb der zweitklassigen DDR-Liga eingegliedert. Unter den Ausgewählten befand sich auch der 19-jährige Heinz Lemanczyk, der ab August 1954 mal in der ersten und mal in der zweiten Mannschaft eingesetzt wurde. Die Aussicht auf Spitzenfußball bei der DHfK schwand jedoch schnell, denn beide Teams kamen in ihrer Ligastaffel über Mittelfeldplätze nicht hinaus. Daraufhin wurde das Projekt nach sechs Monaten kurzerhand eingestellt und beide Mannschaften wieder aufgelöst. Lemanczyk kehrte anschließend nach Brieske zurück.

Beim inzwischen als SC Aktivist Brieske-Senftenberg firmierenden Verein setzte er seine Erfolgsgeschichte in der Oberliga fort. In der Übergangsrunde 1955 überzeugte er zudem auch die Verantwortlichen der DDR-Auswahl, die ihn anschließend in die DDR-Nationalmannschaft beriefen. Am 18. September 1955 erhielt er seine erste Chance in der A-Elf, wo er im Spiel gegen Rumänien (3:2) für 62 Minuten auf der Position des linken Stürmers eingesetzt wurde. In der Saison 1956 schaffte er mit Brieske eine kleine Sensation, als der Senftenberger Vorstadtklub mit nur zwei Punkten Rückstand zum Meister SC Wismut Karl-Marx-Stadt Oberliga-Vizemeister wurde. Auch in den folgenden Jahren spielte Lemanczyk, der inzwischen zum Mannschaftskapitän ernannt worden war, mit den Brieskern in der höchsten DDR-Fußballklasse. Am 14. September 1958 bestritt er außerdem ein weiteres A-Länderspiel, bei dem es wieder einen 3:2-Sieg gegen Rumänien gab. Lemanczyk wirkte als Einwechselspieler für 32 Minuten mit. Neben seinen beiden A-Länderspielen wurde er auch in zehn Spielen der B-Auswahl eingesetzt und erzielte dort zwei Tore.

Mit dem Ende der Spielzeit 1962/63 war das Kapitel Oberliga für Brieske beendet, als Tabellenletzter folgte der Abstieg in die zweitklassige DDR-Liga. Von 1955 bis 1963 hatte Lemanczyk noch einmal 190 Oberligaspiele absolviert und kam damit zusammen mit seinen ersten Briesker Jahren auf 252 Erstligaeinsätze, in denen er 60 Tore erzielte. Mit dem Abstieg der Fußballmannschaft war auch das Ende des SC Aktivist besiegelt. An seiner Stelle wurde in der Bezirkshauptstadt der SC Cottbus gegründet. Ihm wurde auch die erste Fußballmannschaft der Briesker zugeteilt, während die Reservemannschaft als BSG Aktivist Brieske-Ost in der Bezirksliga Cottbus weiterspielte.

Der inzwischen 29-jährige Lemanczyk kam beim SC Cottbus in seiner ersten Saison nur zu einem Einsatz in der DDR-Liga und erreichte mit dem neugegründeten Verein Platz vier. Besser lief es da schon im zweiten Jahr, als der Stürmer neun Pflichtspiele für die erste Mannschaft spielte und am Ende auf Rang zwei einfuhr. Insgesamt aber konnte der erfahrene Mann nicht mehr so recht Fuß fassen und kam nun vermehrt in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Sein letztes Spiel für die DDR-Liga-Elf des SCC absolvierte er am 29. August 1965 im Spiel gegen die BSG Motor Köpenick (3:1) - nach der Gründung der BSG Energie Cottbus beendete er dann im Dezember 1966 seine aktive Karriere.

Ab Sommer 1967 nahm er dann auf der Cottbuser Bank in seiner neuen Funktion als Co-Trainer Platz. Er assistierte dabei ein Jahr lang Chefcoach Helmut Beulich und wurde mit der Mannschaft nur knapp hinter dem BFC Dynamo Zweiter. Ähnlich erfolgreich war er auch bei seiner neuen Aufgabe: ab der Spielzeit 1968/69 übernahm er die Junioren von Energie Cottbus und führte diese bis ins Endspiel um die DDR-Meisterschaft. Dort unterlagen die Cottbuser allerdings dem Nachwuchs der SG Dynamo Schwerin mit 2:3, nachdem man zuvor das Halbfinalspiel gegen die SG Dynamo Dresden mit 1:0 für sich entschieden hatte. Ab 1971 trainierte Lemanczyk dann auch noch ein Jahr lang die Schülermannschaft des BSG und arbeitete außerdem noch viele Jahre lang als Sportlehrer an einer Cottbuser Oberschule.

(Stand: November 2020)