Energie Cottbus
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Frauen 2001/02Hagen Reeck

Trainer Hagen Reeck

Geburtstag * 06.09.1959 in Wolfen
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/1982 - 06/1983: Cheftrainer F-Junioren
07/1983 - 06/1984: Cheftrainer C2-Junioren
07/1984 - 06/1985: Co-Trainer C-Junioren
07/1986 - 06/1987: Cheftrainer A2-Junioren
07/1988 - 06/1989: Cheftrainer A-Junioren
07/1989 - 06/1990: Co-Trainer NWOL-Mannschaft
07/1989 - 06/1990: Fitnesstrainer 1. Mannschaft
07/1990 - 06/1991: Cheftrainer NWOL-Mannschaft
07/1991 - 06/1992: Cheftrainer 2. Mannschaft
09/1991 - 06/2004: Co-Trainer 1. Mannschaft
03/1996 - 06/1997: Cheftrainer 2. Mannschaft
Vereine vor EnergieBSG Energie Cottbus (07/1987 - 06/1988, Stellvertretender Sektionsleiter)
Vereine nach EnergieAl-Nasr SC (VAE, 07/2004 - 03/2006, Co-Trainer)
Apollon FC Limassol (Zypern, 09/2008 - 01/2010, Co-Trainer)
Apollon FC Limassol (Zypern, 01/2012 - 05/2012, Trainer)
VFC Anklam (07/2012 - 06/2015, Trainer)
Greifswalder FC (07/2015 - 06/2017, Trainer)
FC Insel Usedom (07/2017 - 11/2018, Trainer)
SV Siedenbollentin (01/2019 - 12/2019, Trainer)
FC Insel Usedom (07/2021 - 06/2024, Trainer)
SpielerkarriereBSG Energie Cottbus (07/1968 - 10/1979)
SG Dynamo Cottbus (11/1979 - 04/1981)
BSG Energie Cottbus (05/1981 - 06/1986)
FC Energie Cottbus (07/1991 - 06/1994)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/1982 - 06/1983 Cheftrainer
F-Junioren
07/1983 - 06/1984 Cheftrainer
C2-Junioren
07/1984 - 06/1985 Co-Trainer
C-Junioren
07/1986 - 06/1987 Cheftrainer
A2-Junioren
07/1988 - 06/1989 Cheftrainer
A-Junioren
07/1989 - 06/1990 Co-Trainer
NWOL-Mannschaft
07/1989 - 06/1990 Fitnesstrainer
1. Mannschaft
26 10 7 9
07/1990 - 06/1991 Cheftrainer
NWOL-Mannschaft
26 6 6 14 18
07/1991 - 06/1992 Cheftrainer
2. Mannschaft
09/1991 - 06/2004 Co-Trainer
1. Mannschaft
03/1996 - 06/1997 Cheftrainer
2. Mannschaft
48 23 15 10 75 1,70

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
2003/042. BundesligaCo-Trainer341591054
2003/04DFB-PokalCo-Trainer1001
2002/031. BundesligaCo-Trainer33791730
2002/031. BundesligaCheftrainer i.V.10010
2002/03DFB-PokalCo-Trainer2101
2001/021. BundesligaCo-Trainer34981735
2001/02DFB-PokalCo-Trainer1001
2000/011. BundesligaCo-Trainer341231939
2000/01DFB-PokalCo-Trainer2101
1999/002. BundesligaCo-Trainer331841158
1999/002. BundesligaCheftrainer i.V.10010
1999/00DFB-PokalCo-Trainer4301
1998/992. BundesligaCo-Trainer3110111341
1998/99DFB-PokalCo-Trainer2101
1997/982. BundesligaCo-Trainer341015945
1997/98DFB-PokalCo-Trainer2101
1996/97Regionalliga NordostCo-Trainer34257282
1996/97Relegation 2. BundesligaCo-Trainer2110
1996/97DFB-PokalCo-Trainer6501
1996/97FLB-PokalCo-Trainer6600
1996/97Verbandsliga BrandenburgCheftrainer30159654
1996/97FLB-PokalCheftrainer4301
1995/96Regionalliga NordostCo-Trainer34218571
1995/96DFB-PokalCo-Trainer1001
1995/96FLB-PokalCo-Trainer6600
1995/96Verbandsliga BrandenburgCheftrainer1456321
1994/95Regionalliga NordostCo-Trainer3412148
1994/95FLB-PokalCo-Trainer7700
1993/94NOFV-Oberliga MitteCo-Trainer301875
1993/94NOFV-Aufstiegsrunde zur 2. BundesligaCo-Trainer4004
1993/94FLB-PokalCo-Trainer5401
1992/93NOFV-Oberliga MitteCo-Trainer322048
1992/93FLB-PokalCo-Trainer5401
1991/92NOFV-Oberliga MitteCo-Trainer301866
1991/92FLB-PokalCo-Trainer2101
1991/92LFV-PokalCo-Trainer5500
1991/92Bezirksliga CottbusCheftrainer30101010
1990/91DDR-NachwuchsoberligaCheftrainer266614
1989/90DDR-NachwuchsoberligaCo-Trainer
1989/90Junge-Welt-Pokal der JuniorenCo-Trainer1001
1989/90DDR-OberligaFitnesstrainer261079
1988/89DDR-JuniorenoberligaCheftrainer
1988/89Junge-Welt-Pokal der JuniorenCheftrainer
1986/87Junioren-Bezirksliga CottbusCheftrainer
1984/85Schüler-Bezirksliga CottbusCo-Trainer
1984/85DDR-Meisterschaft der Schüler (Vorrunde)Co-Trainer
1983/84Schüler-Kreisklasse Cottbus Staffel ICheftrainer

Biographie

Wer den Namen Hagen Reeck hört, denkt sicherlich mit Freuden an den Aufstieg unseres Vereins in den 90ern zurück, als Eduard Geyer gemeinsam mit Hagen Reeck und später Petrik Sander die Mannschaft und den FCE deutschlandweit berühmt machten. Dabei war Hagen Reeck ein ganz entscheidender Faktor, der vor allem im Hintergrund die Spieler perfekt begleitete und zu Ausnahmeleistungen führte. 36 Jahre war er für den Verein im Einsatz, begann hier als Jugendspieler und schaffte es später sogar zu DDR-Oberligaeinsätzen für die erste Mannschaft. Als Co-Trainer führte er Energie nach der Wende ins DFB-Pokalendspiel, feierte mit der Mannschaft den Aufstieg in die 2. Bundesliga und begleitete sie von 2000 bis 2003 sogar durch die Bundesliga. 495 Pflichtspiele als Co-Trainer der Ersten und über 200 Spiele als Spieler der zweiten Mannschaft zeigen, wie eng Hagen Reeck mit der Energiegeschichte verbunden ist.

Hagen Reeck wurde 1959 im Südosten Sachsen-Anhalts in Wolfen geboren. Für den Fußball begeisterte er sich seit frühester Kindheit. Im Sommer 1968 kam er bei der BSG Energie Cottbus zum ersten Mal in einem Verein unter und wurde dort im Knaben-Bereich sportlich gefördert. Der damalige Trainer Karl Krause (Spitzname "Papa") war mit einer der Gründe, dass Hagen Reeck die Liebe zum Ballsport erst so richtig entwickelte. Reeck durchlief anschließend alle Altersklassen im Jugendbereich und erfuhr durch Trainer wie Volker Ziegenhagen, Siegfried Franz, Hajo Prinz, Leo Stark, Manfred Duchrow oder Joachim Helas eine hervorragende Ausbildung. Im Nachwuchs gewann der Angreifer Hagen Reeck zudem einige Bezirksmeistertitel und -pokale, wurde beispielsweise 1977/78 in der Junioren-Bezirksliga Cottbus Erster und traf dabei 14 Mal in 20 Spielen.

Im selben Jahr schaffte es das Offensivtalent letztendlich auch in den Männerbereich und kam zehn Mal für die zweite Mannschaft zu Bezirksligaeinsätzen. Nur eine Saison später stand er dann auch mit der zweiten Männermannschaft von Energie an der Spitze der Liga und war unangefochtener Stammspieler. Ab November 1979 spielte Reeck kurzzeitig auch mal für Dynamo Cottbus, die er im April 1981 jedoch wieder verließ und seine Reise mit Energie fortsetzte. Gleichzeitig startete er ein Studium an der DHfK-Außenstelle in Cottbus und studierte Sportwissenschaften und wurde Diplomsportlehrer/Trainer mit der Spezialrichtung Fußball.

Nachdem Energie in die Oberliga aufgestiegen war, konnte auch Reeck sich berechtigte Hoffnungen auf Erstligaeinsätze machen. Am 2. Spieltag ging es zum Auswärtsspiel zu BUNA Schkopau, wo er erstmals in der Startelf neben Wellschmidt und Paulo im Angriff aufgeboten wurde. Leider verlor Energie das Spiel auf der Zielgeraden noch mit 1:3, obwohl ein Punkt greifbar gewesen war. Auch am 3. Spieltag gegen Zwickau schenkte Trainer Dieter Schulz seinem Schützling erneut das Vertrauen, doch auch diesmal ging Energie mit 0:1 als Verlierer vom Platz. Reeck spielte in besagter Spielzeit dann nicht mehr für das Oberligateam, kam aber in der zweiten Mannschaft auf 21 Einsätze in der DDR-Nachwuchsoberliga (5 Tore). Nach einigen Jahren im Bezirksligateam feierte er erst 1985/86 sein Comeback in der ersten Mannschaft und absolvierte in der Hinrunde acht Partien. Am Saisonende stand für Energie der Aufstieg und die damit verbundene Rückkehr in die Oberliga zu Buche.

Für Reeck begann nun aber ein anderer Karrierezweig. Er widmete sich nun der Nachwuchsförderung und trat im Verein im Sommer 1986 die Stelle als Jugendtrainer an. Dies sollte der Beginn einer unverwechselbaren Laufbahn werden. Gemeinsam mit Ralf Lempke führte er beispielsweise die Juniorenmannschaft durch die Juniorenoberliga 1988/89 und betreute anschließend auch das Nachwuchsoberligateam. Als es dieses nach der Wende nicht mehr gab, wurde Hagen Reeck damit beauftragt eine neue zweite Männermannschaft zusammenzustellen. Auch schnürte er höchstselbst nochmal die Töppen und absolvierte insgesamt 24 weitere Spiele für die Zweite. Aber auch als Nachwuchstrainer der A-Junioren war Reeck gefordert. Nach der Wende fuhr er zum Beispiel mit der U19 zu einem Turnier nach Augsburg, an dem Bayern München, Hertha BSC oder Dynamo Kiew teilnahmen und schaffte es mit dem Energienachwuchs bis ins Endspiel gegen Leeds United (0:2).

Ab 1991 gehörte Reeck schließlich dem Trainerstab der ersten Männermannschaft an. Cheftrainer Hans-Jürgen Stenzel sah in ihm die perfekte Ergänzung, da er mit seinen jungen 32 Jahren auch die Sprache der Spieler sprach und durch die Nachwuchserfahrungen auch schon einiges an Erfahrung in der Vermittlung von Trainingsinhalten mitbrachte. Auch als Stenzel ging und durch Ulrich Nikolinski ersetzt wurde, hieß die Konstante im Trainerteam Hagen Reeck. Durch die wilden Nachwendejahre, in denen Energie in der Amateuroberliga um einen Platz im deutschen Profifußball kämpfte, saß er ebenso auf der Bank wie einige Jahre später unter Trainerlegende Eduard Geyer.

Eduard Geyer übernahm 1994 das Zepter in Cottbus und vertraute ebenfalls auf die hervorragende Arbeit und die Vereinskenntnisse von Reeck. Gemeinsam bauten Reeck und Geyer eine Mannschaft zusammen, die sie stetig entwickelten und verstärkten und griffen schließlich 1996/97 zum ganz großen Coup an. Mit einer beeindruckenden Serie an ungeschlagenen Spielen setzte sich die erste Mannschaft an der Tabellenspitze der Regionalliga fest und erreichte die Relegationsspiele gegen Hannover. Als wäre dies nicht schon großartig genug, kegelte Energie als Underdog im DFB-Pokal mehrere höherklassige Teams aus dem Wettbewerb und war spätestens beim 3:0-Halbfinalerfolg über Bundesligist Karlsruher SC deutschlandweit in aller Munde. Die Mannschaft wurde vom Duo Geyer-Reeck vor jedem Spiel bestens vorbereitet und wuchs kontinuierlich über sich hinaus. Der Höhepunkt jener Saison war dann der Aufstieg nach gewonnenem Relegations-Rückspiel gegen Hannover 96 und das einzigartige Erlebnis des DFB-Pokalfinales gegen den VfB Stuttgart. Doch dies war für Reeck und den Verein noch längst nicht das Ende des Erfolgs.

Mit den wachsenden Aufgaben im Profifußball stellte sich auch das Trainerteam breiter auf und holte mit der einstigen Stürmerlegende und Trainer der zweiten Mannschaft Petrik Sander einen weiteren Mann ins Boot. Als Gespann schafften die drei dann auch zwei Mal souverän den Zweitligaklassenerhalt. Dass 1999/2000 dann für Energie erneut alles perfekt laufen sollte und am Saisonende mal nicht der Klassenerhalt bejubelt wurde, war eine weitere Sternstunde für den Verein und den Machern jenes Erfolges. Energie setzte sich schnell oben fest und konnte auch in den entscheidenden Spielen gegen die Konkurrenz mithalten. Im letzten Spiel der Saison konnte Energie mit einem Sieg gegen den bereits aufgestiegenen 1. FC Köln alles klar machen und ebenfalls den Einzug in die Bundesliga schaffen. Der Traum wurde wahr, als vor ausverkauftem Haus ausgerechnet Vereinslegende Detlef Irrgang kurz vor der Pause den erlösenden Führungstreffer erzielte, den Vasile Miriuta dann kurz nach dem Seitenwechsel zum 2:0 veredelte. Hagen Reeck und die seinen hatten es geschafft und den FC Energie in die Bundesliga geführt.

Fast noch höher zu bewerten waren allerdings die anschließenden drei Jahre im Fußballoberhaus, in dem das Trainertrio mit dem Anrühren von Beton in der Abwehr aber auch durchaus sehenswerten Nadelstichen in der Offensive die Gegner reihenweise zum Verzweifeln brachte. Dass die Taktik auf Grund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten zwei Mal aufging und zum Klassenerhalt führte, ist bis heute unvergessen und nicht wenige Spieler sagen, dass dies auch auf Hagen Reecks akribische Trainingsarbeit zurückzuführen ist. Nachdem Energie sich 2003 wieder aus der Bundesliga verabschieden musste und die Mannschaft 2004 knapp den sofortigen Wiederaufstieg verpasste, folgte eine wahre Zittersaison mit dem Fast-Abstieg 2004/05. Diese fand allerdings dann schon ohne Hagen Reeck statt, der im Sommer 2004 den Verein verließ. Im November sollte dann nach schwächerem Saisonstart auch Eduard Geyer seinen Stuhl räumen, den Petrik Sander schließlich übernahm.

Hagen Reeck, dem der Abschied aus Cottbus auch in Nachhinein noch recht schwer fiel, versuchte nun sein Glück im Ausland. Bei Al-Nasr SC, einem Club aus den Vereinigten Arabischen Emiraten war er zwei Jahre als Co-Trainer tätig, ehe er im September 2008 für Apollon Limassol auf Zypern arbeitete. Dies tat er erst als Co-Trainer, wurde im Januar 2012 jedoch zum Chef befördert. Im Sommer 2012 kehrte Reeck dann allerdings nach Deutschland zurück und setzte sich in den Norden der Republik ab. Mit dem mecklenburgischen VFC Anklam spielte Reeck drei Jahre in der Verbandsliga, ehe er den Club 2015 für eine Anstellung beim Greifswalder FC verließ. In Greifswald setzte man alles daran um die vorderen Plätze, wenn möglich gar um den Aufstieg mitzuspielen. Hagen Reeck wurde schon in seiner ersten Saison Zweiter mit der Mannschaft und konnte 2016/17 mit erfrischendem Offensivfußball und 103 erzielten Toren erneut den zweiten Rang einfahren. Anschließend verließ er Greifswald wieder, um auf Usedom seine Laufbahn fortzusetzen. Mit dem FC Insel Usedom reiste er dann anderthalb Jahr durch den Norden. Seine letzte und auch noch aktuelle Trainerstation ist der SV Siedenbollentin, den Reeck seit Januar 2019 in der Landesliga betreut.

(Stand: September 2019)