Energie Cottbus
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2. Mannschaft 1983/84Günther Guttmann

Trainer † Günther Guttmann

Geburtstag / Todestag * 12.04.1940 in Markt Bohrau (Niederschlesien)
† 29.03.2008 in Prenzlau
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 03/1982 - 10/1984: Cheftrainer 1. Mannschaft
Vereine vor EnergieBSG Stahl Riesa (10/1968 - 07/1969, Co-Trainer)
FSG Landtechnik Großenhain (07/1969 - 02/1972, Trainer)
BSG Stahl Riesa (02/1972 - 06/1973, Co-Trainer)
BSG Stahl Riesa (07/1973 - 02/1982, Trainer)
Vereine nach EnergieSchüler-Bezirksauswahl Cottbus (10/1984 - 04/1985, Co-Trainer)
BSG Lokomotive/Armaturen Prenzlau (05/1985 - 07/1990, Trainer)
FSV Rot-Weiß Prenzlau (07/1990 - 06/1993, Trainer)
TSV 1814 Friedland (01/1997 - 12/1997, Trainer)
FSV Rot-Weiß Prenzlau (01/1998 - 06/1999, Trainer)
SpielerkarriereBSG Stahl Riesa (07/1953 - 10/1968)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
03/1982 - 10/1984 Cheftrainer
1. Mannschaft
68 29 17 22

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
1984/85DDR-Liga Staffel ACheftrainer8125
1984/85FDGB-PokalCheftrainer2101
1983/84DDR-Liga Staffel BCheftrainer221264
1983/84FDGB-PokalCheftrainer1001
1982/83DDR-Liga Staffel BCheftrainer221183
1982/83FDGB-PokalCheftrainer3201
1981/82DDR-OberligaCheftrainer9216
1981/82FDGB-PokalCheftrainer1001

Biographie

Günter Guttmann gilt in Riesa als Legende. Von seinem 13. Lebensjahr an kickte der 1940 geborene Mittelfeldspieler bei Stahl Riesa und wechselte bis zum Ende seiner Laufbahn als aktiver Fußballspieler nie den Verein. 15 Jahre Stahl Riesa im Schnelldurchlauf: der gelernte Metallformer durchlief selbstredend alle Jugendmannschaften der BSG Stahl. Guttmann stieg 1962/63 mit der Männermannschaft aus der drittklassigen 2. DDR-Liga in die DDR-Liga auf. Seinen größten Erfolg feierte der 1,74 m große Guttmann aber fünf Jahre später. In der Saison 1967/68 führte er den Verein als Mannschaftskapitän in allen 30 Punktspielen aufs Feld und stieg mit Riesa das erste Mal in die DDR-Oberliga auf. In der folgenden Oberligasaison brachte er es jedoch nur noch auf zwei Einsätze, da ihn eine schwere Oberschenkelverletzung zum vorzeitigen Karriereende zwang.
Nach dem abrupten Ende seiner Laufbahn wurde er jedoch sofort zum Co-Trainer unter Walter Fritzsch ernannt. Nach dessen Weggang kam es mit seinen Nachfolgern Karl Schäffner und Felix Vogel zu Unstimmigkeiten, worauf Guttmann Riesa fürs erste verließ. Im Anschluss wurde er in Großenhain als Sportlehrer am Institut für Lehrerbildung angestellt. Guttmann bildete sich zudem immer wieder auf Trainerseminaren an der Leipziger DHfK (Deutsche Hochschule für Körperkultur) weiter und wurde später dort sogar Seminarleiter. In seiner Gruppe konnte er spätere Trainer wie Hans Meyer und Bernd Stange begrüßen. 1973 holte Stahl Riesa Guttmann jedoch wieder zurück, wo er nun als Cheftrainer die erste Mannschaft übernahm. In der Saison 1974/75 erreichte Riesa einen sechsten Rang, welcher als bestes Resultat in die Oberligageschichte Riesas eingehen sollte. Nach vier Jahren stieg Riesa 1976/77 das zweite Mal aus der Oberliga ab, jedoch gelang im Jahr darauf mit Guttmann der sofortige Wiederaufstieg. Weitere drei Jahre hielt sich Riesa in der Oberliga, bevor man 1981 wieder den Gang in die DDR-Liga antreten musste. Guttmann marschierte mit Riesa bis zum 15. Spieltag durch die DDR-Liga, danach kam es zum Bruch mit den Riesaer Funktionären und er verließ seine große Liebe ein zweites Mal.
Schon wenige Wochen später, genauer im März 1982, heuerte er beim abgeschlagenen Oberligaaufsteiger Energie Cottbus an, um diese vor dem Abstieg zu retten. Er beerbte damit Dieter Schulz und Interimstrainer Rudi Speer bei unserer BSG. Der Abstieg war jedoch trotz Siegen gegen Chemie Halle oder Vorwärts Frankfurt (Oder) nicht mehr zu verhindern und Guttmann musste mit Energie auf dem vorletzten Platz absteigen. Der DDR-Liga-Alltag hatte Cottbus wieder und das Ziel war klar: so schnell es geht wieder zurück in die Oberliga. In der Spielzeit 1982/83 wurde das Ziel mit Platz 3 jedoch nicht geschafft, punktgleich ging man mit Fürstenwalde über die Ziellinie. Im Jahr darauf ging es für Guttmann und seine Truppe um Lempke, Reiß, Kulke und Pohland auch noch einen Rang herunter: Platz 4 hieß es im Sommer 1984. Guttmann stand nun in der Pflicht und die Vereinsverantwortlichen sollten wenig später handeln: im Oktober 1984 trennte man sich von Guttmann, nachdem der Auftakt 1984/85 wenig erfolgsversprechend begann. Von den ersten acht Partien konnte die BSG nur eine gewinnen. Nach Günter Guttmann sollte für die nächsten sechs Jahre Fritz Bohla die Trainer-Geschicke des Vereins übernehmen. Für Guttmann ging es nach kurzer Pause Anfang 1985 weiter: der Neubrandenburger Bezirksligist BSG Lok/Armaturen Prenzlau verpflichtete Guttmann, um die Elf in die DDR-Liga zurückzuführen. Nach dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft überstand er mit seinem Team auch die Aufstiegsrunde und spielte in der Saison 1985/86 wieder in der DDR-Liga, wo sich Prenzlau unter Guttmann drei Jahre halten konnte. 1988 stieg Guttmann mit Prenzlau wieder in die Bezirksliga ab, kehrte aber postwendend nach einem Jahr in die DDR-Liga zurück. Bis 1995 trainierte er Prenzlau, das nach der Wende in der neugegründeten NOFV-Oberliga spielte. Ein Jahr trainierte er noch die TSV 1814 Friedland, bevor er sich vom Fußball zurückzog. Der verwitwete Guttmann hatte drei Kinder und wohnte zuletzt als Rentner in Prenzlau. Am 29. März 2008 verstarb Günter Guttmann im Alter von 68 Jahren in Prenzlau.

(Stand: April 2016)