Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2024/25Claus-Dieter Wollitz

Trainer Claus-Dieter Wollitz


Autogrammkarten & Nummern

2019/20 Cheftrainer
2021/22 Cheftrainer
Geburtstag * 19.07.1965 in Brakel
Nationalität Deutschland
Zeit bei Energie 07/2009 - 12/2011: Cheftrainer 1. Mannschaft
04/2016 - 12/2019: Cheftrainer 1. Mannschaft
06/2021 -: Cheftrainer 1. Mannschaft
Vereine vor EnergieKFC Uerdingen 05 (07/2002 - 05/2004, Trainer)
VfL Osnabrück 1899 (07/2004 - 06/2009, Trainer)
FC Energie Cottbus (07/2009 - 12/2011, Trainer)
VfL Osnabrück 1899 (01/2012 - 05/2013, Trainer)
FC Viktoria Köln 1904 (07/2013 - 12/2014, Trainer)
FC Energie Cottbus (04/2016 - 12/2019, Trainer)
1. FC Magdeburg (01/2020 - 06/2020, Trainer)
Vereine nach Energie-
SpielerkarriereSpVg Brakel (07/1972 - 06/1987)
FC Schalke 04 (07/1987 - 06/1988)
TSV Bayer 04 Leverkusen (07/1988 - 06/1989)
VfL Osnabrück 1899 (07/1989 - 06/1993)
Hertha BSC (07/1993 - 06/1994)
VfL Wolfsburg (07/1994 - 06/1995)
1. FC Kaiserslautern (07/1995 - 06/1996)
KFC Uerdingen 05 (07/1996 - 06/1998)
1. FC Köln (07/1998 - 06/2001)
TuS 1910 Lingen (07/2001 - 06/2002)

Gesamtstatistik aller Pflichtspiele

Zeitraum Posten Spiele S U N Punkte Pkt-Schnitt
07/2009 - 12/2011 Cheftrainer
1. Mannschaft
93 40 19 34 124 1,45
04/2016 - 12/2019 Cheftrainer
1. Mannschaft
155 95 27 33 244 1,89
06/2021 - Cheftrainer
1. Mannschaft

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Posten Spiele S U N Punkte
2025/263. LigaCheftrainer
2025/26DFB-PokalCheftrainer
2025/26FLB-PokalCheftrainer
2024/253. LigaCheftrainer371881162
2024/25DFB-PokalCheftrainer1001
2024/25FLB-PokalCheftrainer4301
2023/24Regionalliga NordostCheftrainer33208568
2023/24DFB-PokalCheftrainer1001
2023/24FLB-PokalCheftrainer6600
2022/23Regionalliga NordostCheftrainer32207567
2022/23Relegation 3. LigaCheftrainer2002
2022/23DFB-PokalCheftrainer1001
2022/23FLB-PokalCheftrainer6600
2021/22Regionalliga NordostCheftrainer362010670
2021/22FLB-PokalCheftrainer5500
2019/20Regionalliga NordostCheftrainer19133339
2019/20DFB-PokalCheftrainer1001
2019/20FLB-PokalCheftrainer4301
2018/193. LigaCheftrainer371281744
2018/19DFB-PokalCheftrainer1001
2018/19FLB-PokalCheftrainer5500
2017/18Regionalliga NordostCheftrainer34285189
2017/18Relegation 3. LigaCheftrainer2110
2017/18DFB-PokalCheftrainer1001
2017/18FLB-PokalCheftrainer6600
2016/17Regionalliga NordostCheftrainer34199666
2016/17FLB-PokalCheftrainer6600
2015/163. LigaCheftrainer52036
2011/122. BundesligaCheftrainer1764722
2011/12DFB-PokalCheftrainer1001
2010/112. BundesligaCheftrainer341671155
2010/11DFB-PokalCheftrainer5401
2009/102. BundesligaCheftrainer341381347
2009/10DFB-PokalCheftrainer2101

Biographie

Eine Trainer-Legende wird 60! Eine Legende, nicht weniger als genau das ist Claus-Dieter Wollitz inzwischen geworden. Dabei ist er nicht nur charakterlich durch seine menschliche, authentische und ehrliche Art zum echten Lausitzer gereift. Mit über 400 Pflichtspielen in drei Amtszeiten beim FCE hat er selbst Ede Geyer als schier ewigen Rekordhalter abgelöst. Dabei führte er den Club 2010/11 ins DFB-Pokalhalbfinale, stieg mit der Mannschaft 2017/18 mit Rekordpunktzahl in die 3. Liga auf und führte das Team auch in der dritten Amtszeit zu zwei Meistertiteln. Dass Peles Arbeit auch in der abgelaufenen Saison wieder Früchte trug, war kein Zufall. Mit harter Arbeit, viel Kommunikation, Ehrlichkeit, gegenseitigem Respekt und Vertrauen zu seinen Spielern, dem Präsidium und seinem Staff, hat er Energie wieder zu sportlichen Erfolgen und deutschlandweiter Anerkennung geführt. Pele lebt den Verein, lebt Energie, identifiziert sich hier zu einhundert Prozent mit den Leuten, der Stadt und der Region.

Claus-Dieter Wollitz kam 1965 in Brakel zur Welt und verbrachte seine Jugend bei der ortsansässigen SpVg Brakel. 1987 bekam er vom FC Schalke eine Offerte und wechselte zu den Gelsenkirchenern in die Bundesliga. Dort schaffte er auf Anhieb den Sprung in die erste Elf und absolvierte nahezu alle Spiele in seiner Premierensaison. Am Ende stieg er jedoch mit dem Verein aus der Bundesliga ab und wechselte anschließend zu Bayer Leverkusen. Dort konnte er sich nie wirklich durchsetzen und entschied sich 1989 zum folgenschweren Wechsel nach Osnabrück - der Verein, der sich später als seine große Liebe herausstellen sollte. In Osnabrück absolvierte Wollitz in vier Zweitligaspielzeiten 141 Ligaspiele für den VfL und wurde durch sein technisch anspruchsvolles und auch torgefährliches Spiel zum Publikumsliebling. Besonders gefährlich war Wollitz, wenn er zu Standardsituationen antrat und bevorzugt Freistöße aus allen Positionen ins Netz bugsierte. 1993 stieg der VfL Osnabrück ab und Wollitz zog es weiter über Hertha BSC zum VfL Wolfsburg.

1994/95 scheiterte er mit den Wölfen nur knapp am Bundesligaaufstieg und schaffte es außerdem bis ins DFB-Pokalfinale, welches an Gladbach verloren ging. Nach dem guten Jahr in Wolfsburg folgte ein durchwachsen-kurioses in Kaiserslautern. Wollitz gewann mit dem 1. FC Kaiserslautern den DFB-Pokal, stieg aber gleichzeitig aus der Bundesliga ab. Es folgte der Wechsel nach Uerdingen, wo er sich in jener Zeit mit insgesamt 18 Toren in zwei Jahren zu einem der besten Spieler der 2. Bundesliga hervortat. Der 1. FC Köln, der gerade erstmals aus der Bundesliga abgestiegen war, wurde auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn zur Saison 1998/99. Obwohl er in seiner ersten Saison häufig zum Einsatz kam, war die Spielzeit für den Verein eine große Enttäuschung und nach einer Verletzung wurde es auch für Wollitz schwierig, Fuß zu fassen. Dennoch schaffte Wollitz im Jahr darauf mit dem FC den Wiederaufstieg - in der Bundesliga kam er anschließend noch zu zwei Einsätzen. Ende 2000 erwarb Wollitz die A-Lizenz und sorgte so für die Zukunft nach der aktiven Karriere vor.

Seine Karriere als Trainer begann Wollitz im Jahr 2002 beim Regionalligisten KFC Uerdingen, bei dem er bereits als Spieler aktiv gewesen war. Nach zwei Spielzeiten und jeweils einem Platz im Tabellenmittelfeld, wechselte Wollitz zur Saison 2004/05 zu einem weiteren ehemaligen Verein, dem VfL Osnabrück. Unter Wollitz gelang dem VfL am letzten Spieltag der Saison 2006/07 der Aufstieg in die 2. Bundesliga. 2007 absolvierte er einen Trainerlehrgang, der ihn nach den Richtlinien des DFB als Trainer im Profifußball qualifizierte. Er schloss den Lehrgang im Dezember 2007 als Zweitbester ab. 2008 konnte er dann mit dem VfL Osnabrück gerade noch die Zweitklassigkeit wahren, stieg jedoch im Jahr darauf mit dem Verein in die 3. Liga ab - was angesichts des im Nachhinein aufgedeckten Wettskandals, in dem einige Spieler des VfL involviert waren, einen faden Beigeschmack hinterließ und sehr an Wollitz nagte.

2009 holte dann Energie Cottbus den Trainer in die Lausitz. Wollitz sollte nach dem Abstieg aus der Bundesliga einen neuen Kader zusammenstellen und den sportlichen Umbruch einleiten. Dabei griff Wollitz auf seine Philosophie der jungen, talentierten Spieler zurück und holte einige namhafte Kicker zum Zweitligisten. Besonders die ehemaligen Dortmunder Brzenska, Kruska und Hünemeier fielen während seiner Amtszeit in Cottbus positiv auf. Wollitz schaffte es, auch abwanderungswillige Spieler von der zweiten Liga zu überzeugen und hielt beispielsweise mit Shao und Angelov zwei absolute Leistungsträger im Verein. Mit Bittroff, Miatke, Straith und Fandrich versuchte Wollitz zudem junge Nachwuchsleute, die zum Teil aus der eigenen Jugend stammten, in den Profikader zu integrieren. Seine Idee vom Offensivfußball kommunizierte Wollitz stets nach außen und lebte den Spielern Identifikation und Leidenschaft vor. In seiner ersten Saison landete Wollitz mit dem neu zusammen gestellten Kader auf Rang neun.

Im Jahr darauf lief es dann nach und nach immer besser, die Heimspiele wurden zu wahren Offensivspektakeln und der Stern des Nils Petersen ging auch nicht zuletzt dank Pele Wollitz auf. Mit Petersen, Jula und Shao spielten sich vorne drei starke Spieler die Bälle zu und bewiesen vor dem Tor großartige Abschlussqualitäten. Auch Uwe Hünemeier, seines Zeichens Innenverteidiger, bewies Torgefahr und war mit neun Toren Teil des funktionierenden Gebildes. Cottbus landete auf Platz sechs und schoss sich im DFB-Pokal nach großartigen Spielen gegen Freiburg, Wolfsburg und Hoffenheim sogar ins Halbfinale. Nils Petersen wurde Torschützenkönig und nur der Aufstieg hätte diese Saison noch veredeln können. 2011/12 lief es dann in der Hinrunde weniger gut. Nach den Abgängen des kompletten bereits erwähnten Offensivtrios lag Cottbus zur Winterpause nur auf Platz neun, woraufhin sich der Verein und Wollitz in gegenseitigem Einvernehmen trennten. Damit entsprach der Verein der Bitte um Freistellung von Wollitz, der persönliche, sportliche und familiäre Gründe nannte. Sein Nachfolger in Cottbus wurde Rudi Bommer.

Wollitz zog es im Anschluss zum Drittligisten VfL Osnabrück zurück auf die Trainerbank. Zusätzlich übernahm er in der Folge auch den Posten des Sportdirektors in Osnabrück. Unter Wollitz spielte der VfL eine gute Saison und blieb bis zum Schluss im Rennen um den dritten Platz, der die Relegation bedeutet hätte. Im Mai 2013 gab Wollitz seinen Rücktritt von all seinen Funktionen im Verein bekannt, und begründete sein Ausscheiden mit Unstimmigkeiten zwischen ihm und der Vereinsführung. Im Sommer 2013 fand er mit Viktoria Köln einen neuen Verein, den er in der ersten Saison auf Platz vier der Regionalliga führte. In der zweiten Saison trennte sich der Verein im Dezember 2014 nach einer Niederlagenserie von Pele Wollitz.

Im April 2016 kehrte Wollitz zum FC Energie Cottbus zurück, um den in arge Abstiegsnöte geratenen Verein noch irgendwie vor dem Fall in die Regionalliga zu bewahren. Er trat dabei die Nachfolge von Vasile Miriuța an. Wollitz setzte auch in der schwierigen Phase auf die Jugend, die vor allem in Persona von Philipp Knechtel, Jonas Zickert und Felix Geisler zum Ende hin die Leistungsträger bildeten und fußballerisch und kämpferisch zu überzeugen wussten. Nach dem dramatischen Finale gegen den FSV Mainz 05 II stieg Energie letztendlich aber doch aus der 3. Liga ab. Wollitz entschied sich auch nach dem Abstieg dem Verein zu helfen und beim Neuaufbau der Mannschaft für den sofortigen Wiederaufstieg mitzuarbeiten. Dieser wurde nach einem Komplettumbruch der Mannschaft und Platz zwei in der Liga hinter dem wiedererstarkten FC Carl Zeiss Jena jedoch verpasst. Dafür führte Wollitz den FCE zum Landespokalsieg und sicherte dem Verein damit zur neuen Saison ein denkwürdiges DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart.

In der Saison 2017/18 lief dann alles nochmals deutlich runder für Wollitz und seine Mannschaft. Mit guten Verstärkungen wie etwa Maximilian Zimmer und Andrej Startsev bekam die Mannschaft noch mehr Stabilität und Kreativität und setzte sich von Spieltag eins an an die Tabellenspitze der Regionalliga. Aus einer bärenstarken Abwehr heraus siegte sich der FCE von Spiel zu Spiel und sicherte sich bereits mehrere Spieltage vor Schluss die Meisterschaft in der Liga. Mit sensationellen 89 Punkten und nur 14 Gegentoren hatte Wollitz den Verein in die ungeliebte Relegation geführt und trotz terminlicher Not ganz nebenbei erneut den Landespokal in Babelsberg gewonnen. In den Aufstiegsspielen schickte Wollitz seine erste Elf aufs Feld und siegte nach einer starken Partie in Kiel mit 3:2 über Weiche Flensburg - im Rückspiel machten er und die Mannschaft schließlich den Sack zu. Pele Wollitz konnte somit die Rückkehr mit Energie in die 3. Liga feiern und den Verein damit wieder in den Profifußball führen.

Trotz schwieriger finanzieller Engpässe konnte er mit dem Regionalligakader und einigen Verstärkungen beachtliche Ergebnisse in der 3. Liga vorweisen - erwähnenswert sind vor allem der tolle Saisonauftakt mit den Siegen über Rostock und Wiesbaden, das fantastische Pokalspiel gegen den Bundesligisten aus Freiburg und Siege gegen Zwickau, Jena oder auf dem Betzenberg. Wollitz' vor der Saison geäußertes Ziel des Klassenerhalts wurde von der Mannschaft mitgetragen und durch des Trainers Ehrgeiz und unbändigen Willen vorgelebt. Bis zum letzten Spieltag in Braunschweig konnte die Mannschaft das Ziel auch aus eigener Kraft schaffen - am Ende reichte das 1:1-Unentschieden und der Punkt leider nicht. Genau ein Tor fehlte der Mannschaft in der Endabrechnung auf die Eintracht. Energie musste erneut den schweren Gang in die Regionalliga antreten. Dennoch ist es dem Team hoch anzurechnen, dass sie die Köpfe im Anschluss nicht hängen ließ und noch den wichtigen Landespokalsieg in Rathenow einfahren konnte.

Für den erneuten Neuaufbau in Liga vier stellte sich wieder einmal Pele Wollitz zur Verfügung, der mit seiner Mannschaft gleich mal zu Saisonbeginn die Bayern im Pokal zugelost bekam und sich beim 1:3 vor ausverkauftem Haus mehr als achtbar schlug. Trotz einiger Ausrutscher zum Saisonbeginn schaffte Wollitz es, die neuformierte Mannschaft auf die Siegerstraße zu führen und eine echte Serie im Herbst und Winter hinzulegen. Vor allem die beeindruckenden Auftritte in Lichtenberg (2:0), bei Altglienicke (3:0) und zuhause gegen das mit Profispielern bestückte Team von Hertha BSC II (3:1) zeigten, wie stark Wollitz seine Mannschaft in kürzester Zeit gemacht hatte. Leider gab es zwischen der Vereinsführung und dem Trainer Unstimmigkeiten, weswegen Wollitz sich auf Grund fehlenden Vertrauens gezwungen sah, den Verein im Winter zu verlassen. Er trainierte anschließend die Drittligamannschaft des 1. FC Magdeburg bis Sommer 2020.

Nachdem die Corona-Pandemie für keine sportlichen Entscheidungen in der Regionalliga sorgte und Energie keine wirkliche Chance hatte die Rückkehr in die 3. Liga zu schaffen, war es erneut Pele Wollitz, der bei unserem Verein im Sommer 2021 anheuerte. Nach Platz 3 im ersten Jahr bastelte er weiter am Kader und baute eine Mannschaft zusammen, die um den Aufstieg mitspielen sollte. Und das glückte im zweiten Anlauf dann auch beinahe perfekt - denn nach einer tollen Saison 2022/23, in der Energie einen großen Rückstand auf Rot-Weiß Erfurt noch aufholte und am Ende noch vorbeiziehen konnte, hatte es Pele wieder einmal geschafft. Die Meisterschaft war ein Produkt aus Willenskraft und harter Arbeit, die der Trainer tagtäglich seinen Spielern vorlebte. Leider gab es da noch diese unsäglichen Aufstiegsspiele, in denen man mit Unterhaching, dem Meister der Regionalliga Bayern, unterlag. Doch auch dieser Rückschlag hinderte den Trainer nicht, auch in der Saison 2023/24 einen neuen Anlauf zu starten.

Diesmal war der größte Konkurrent der Greifswalder FC, mit dem Peles Mannschaft bis zur Winterpause mithalten konnte, und diesen in der Rückrunde im direkten Duell zuhause vor beeindruckender Regionalliga-Kulisse schlagen konnte. Generell war die Rückrunde der letzten Saison eine emotionale Achterbahnfahrt und vom unbedingten Willen, diese Spiele gewinnen zu wollen, geprägt. Und das, nachdem man Ende Januar bei der Niederlage in Erfurt noch vermeintlich am Boden lag und der erste Platz weit weg schien. Doch auch hier machte Wollitz aus der Not eine Tugend und zog aus dieser Situation seine Motivation und neuen Mut. Was folgte war eine beeindruckende Serie an Siegen und entscheidenden Spielen. Wer erinnert sich nicht an die Last-Minute-Siege gegen Viktoria Berlin, als man kurz vor Ende noch zurücklag, und Tim Heike mit auslaufender Uhr auf 4:3 drehte? Oder der Seitfallzieher von Shcherbakovski gegen Lok Leipzig, der einen weiteren 4:3-Sieg in letzter Sekunde brachte? Auch das beeindruckende 4:1 in Chemnitz, die 2:0-Erfolge in Zwickau und beim BFC zeugten von der Stärke unserer Mannschaft. Die Krönung folgte am letzten Spieltag in Berlin, wo sich Pele und sein Team für eine Wahnsinns-Saison belohnten und den zweiten Meistertitel in Folge holen konnten. Energie war zurück im Profifußball und der Erfolg, der von vielen Schultern getragen wurde, wird dennoch immer ganz besonders mit einem Namen in Verbindung stehen: Pele Wollitz. Dass er an den folgenden, tagelang andauernden Feierlichkeiten der Mannschaft teilnahm, spricht für die menschliche Seite des Trainers, dessen besonderes Verhältnis zu seinen Spielern auch abseits des Platzes gelebt wird. Trotz feuchtfröhlicher Woche gab es anschließend keine Katerstimmung im Landespokalfinale gegen Babelsberg - denn auch diesen Titel holte sich die Mannschaft und der Trainer nach einer weiteren starken Leistung.

Der Drittliga-Auftakt mit den Niederlagen gegen die Topmannschaften aus Bielefeld und Dresden brachte indes keine Verunsicherung oder Unruhe in den Verein. Dafür sorgten sowohl der Präsident als auch Pele selbst, indem sie realistische Einschätzungen abgaben und daraus ihre Schlüsse zogen. Denn der anschließende Lauf, der durch den Last-Minute-Sieg gegen Aachen durch Rückkehrer Axel Borgmann eingeläutet wurde, fühlt sich immer noch an wie ein Rausch. Energie war nicht nur in der Liga angekommen, Energie zeigte attraktiven und erfolgreichen Offensiv-Fußball. Ob Timmy Thiele, der zum Goalgetter und Topscorer avancierte, der ligaweit notenbeste Spieler Elias Bethke, der gemeinsam mit den starken Defensiv-Leuten wie Pelivan, Slamar, Kusic, Rorig und Bretschneider das Tor absichern, ob Tolcay Cigerci, der mit unnachahmlichen Pässen und Abschlüssen die Experten begeistert, oder die weiteren offensiven Waffen wie die technisch starken Krauß, Halbauer, Copado oder Pronichev, die dem FCE eine Wucht verleihen und so unausrechenbar machen - es machte einfach Spaß Energie beim Klettern in der Tabelle zuzuschauen. Am 12. Spieltag übernahm der FC Energie erstmals die Tabellenführung und ganz Cottbus wähnte sich in einem Traum. Doch dieser Erfolg war und ist kein Zufall, genauso wenig wie es die insgesamt 12 Spieltage auf Platz eins waren. Cottbus hat nicht nur das Ziel Klassenerhalt blitzschnell erreicht, Energie spielte bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit. Auch wenn der ganz große Traum am Ende nicht in Erfülliung ging, so hat die Mannschaft alle Erwartungen, die man vor der Saison hattte, weit übertroffen. Und auch das ist der große und herausragende Verdienst von Claus-Dieter Wollitz.

Persönlich konnte Pele einen weiteren Meilenstein erreichen. Während der Saison knackte er den Pflichtspielrekord von Eduard Geyer und kann inzwischen auf weit über 400 Spiele als Trainer von Energie Cottbus zurückblicken. Schon in der kommenden Saison wird diese Zahl sich nochmals deutlich erhöhen und Pele uns weiter mit seiner Philosophie von schönem offensiven Fußball begeistern.

Lieber Pele, wie sagst du immer so schön: "Chapeau" vor dem was du für diesen Club bisher geleistet hast. Wir ziehen den Hut vor deiner Arbeit, deinem Einsatz und Engagement für den FC Energie. Bleib weiterhin der, der du bist, sag weiterhin das was du zu sagen hast und bewahre dir deine Authentizität. Danke für viele sportliche Erfolge, für unvergessliche Momente und Emotionen mit dem Verein, den wir alle lieben. Du hast Energie wieder groß gemacht und wirst auch bis zum letzten Tag mit vollem Einsatz für diesen Verein brennen. Wir gratulieren dir zu deinem 60. Geburtstag, wünschen dir auf diesem Wege alles erdenklich Gute - vor allem aber Gesundheit, Glück und Zufriedenheit, sowie all das was du dir persönlich wünschst!

(Stand: Juli 2025)