Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1963/64Werner Röhl

Angriff † Werner Röhl

Geburtstag / Todestag * 15.12.1938 in Köslin (Westpommern)
† 13.09.2023 in Schwerin
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis64
Tore Profis17
Zeit bei Energie05/1964 - 06/1968
Erstes Spiel für Energie24.05.1964, SC Cottbus - BSG Motor Dessau 4:0 (1:0)
Letztes Spiel für Energie05.05.1968, ASG Vorwärts Neubrandenburg - BSG Energie 0:3 (0:2)
Vereine vor EnergieBSG Motor Eberswalde (07/1952 - 08/1958)
ASK Vorwärts Berlin (05/1959 - 12/1960)
ASG Vorwärts Neubrandenburg (04/1961 - 04/1964)
Vereine nach EnergieTSG Wismar (07/1968 - 12/1968)
BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort (01/1969 - 06/1971)
Karriereende1971
TrainerkarriereBSG Hydraulik Nord Parchim Kinder (07/1982 - 06/1986, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1967/68DDR-Liga Staffel Nord8020
1967/68Bezirksliga Cottbus1
1967/68FDGB-Pokal2000
1966/67DDR-Liga Staffel Nord3100
1966/67Bezirksliga Cottbus16100
1965/66DDR-Liga Staffel Nord21600
1965/66FDGB-Pokal1000
1964/65DDR-Liga Staffel Nord23500
1964/65FDGB-Pokal2100
1963/64DDR-Liga Staffel Nord4400

Biographie

Werner Röhl hat eine recht beeindruckende Karriere hinter sich. Aus Eberswalde kam er 1959 zu Vorwärts Berlin und wurde sogleich DDR-Meister mit dem Hauptstadtklub. Von 1964 bis 1968 spielte er dann für unseren Verein und zeigte sich besonders in der Anfangszeit als spielstarker und torgefährlicher Angreifer. 64 Spiele absolvierte Röhl für den SC Cottbus bzw. Energie.

Werner Röhl wurde 1938 in Köslin in Westpommern geboren. Als fußballbegeisterter Jugendlicher konnte sich Röhl erst nach dem Krieg einem Verein anschließen und fand 1952 in der BSG Motor Eberswalde seine erste Station. In Eberswalde spielte Röhl in allen Altersklassen des Nachwuchses und entwickelte sich und sein Talent weiter. Im August 1958 begann sein Grundwehrdienst und Röhl setzte einige Monate das Fußballspielen aus. Im Mai 1959 fand er dann bei Oberligist ASK Vorwärts Berlin eine neue Bleibe und sollte dort schon bald den größten Erfolg seiner Karriere feiern. Vorerst wurde Röhl allerdings in der Nachwuchsmannschaft von Vorwärts eingesetzt und gewann mit dieser die DDR-Meisterschaft. In der Saison 1960 kam er schließlich zwei Mal für die erste Mannschaft zum Einsatz. Sein Oberligadebüt feierte er am 4. September 1960, als er am 15. Spieltag gegen den SC Einheit Dresden in der Startelf stand. Beim 6:1-Sieg gelang ihm in der 43. Minute auch sein erster und einziger Treffer in der Oberliga. Werner Röhl wurde mit dem ASK Vorwärts Berlin am Ende der Saison DDR-Meister. Anschließend verließ er den Armeesportklub mit dem Titel im Gepäck wieder.

Im Frühjahr 1961 wechselte Röhl zur nächsten Armeesportgemeinschaft und spielte fortan für die ASG Vorwärts Neubrandenburg. Beim DDR-Ligisten absolvierte er im Juni sein erstes Spiel für den Klub und präsentierte sich in überragender Form. Mit einem Hattrick besiegte er Spitzenreiter Dynamo Dresden praktisch im Alleingang und war der gefeierte Mann auf dem Platz. Als Aufsteiger schaffte Neubrandenburg mit Röhl als Neuverpflichtung auch souverän den Klassenerhalt. 1962/63 erreichte er mit Neubrandenburg sogar Platz sieben, gefolgt vom erneuten Klassenerhalt 1964. Noch im Mai jenes Jahres beendete Röhl seinen Armeedienst, verließ Neubrandenburg und wechselte vier Spieltage vor Saisonende zum SC Cottbus.

In den restlichen vier Spielen 1963/64 kam Röhl somit noch für unseren Verein zum Einsatz. Und wie schon bei seinem Einstand in Neubrandenburg spielte sich Röhl gleich zu Beginn in die Herzen des Cottbuser Publikums. Vor 5000 Zuschauern lief er am 27. Spieltag gegen die BSG Motor Dessau im Sturm neben dem ebenfalls frisch hinzugekommenen Ekkehard Zeidler auf und hatte überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten. Im Gegenteil - Röhl eröffnete in der 10. Minute das Torfest und erzielte das 1:0 für den SCC. Auch nach der Halbzeit schloss er einen Angriff beherzt ab und erzielte sein zweites Tor für Cottbus. Am Ende stand ein 4:0-Erfolg für den SC und Röhl hatte bei Trainer Willi Schober sichtlich Eindruck hinterlassen. Eine Woche später stand Röhl wieder in der Anfangself und netzte bei Dynamo Hohenschönhausen erneut ein - diesmal verloren die Cottbuser aber mit 1:2. Auch beim desolaten Auftritt gegen Spitzenreiter SC Neubrandenburg (1:7) am letzten Spieltag war Röhl der einzige Lichtblick und traf immerhin zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Dennoch konnten sich vier Spiele und vier Tore zum Saisonende für Röhl allemal sehen lassen.

Auch zum Saisonstart 1964/65 knüpfte Röhl da an wo er aufgehört hatte. Beim FDGB-Pokal-Erstrundenspiel in Laubusch erzielte er den 1:0-Siegtreffer und sorgte für das Cottbuser Weiterkommen. Seinen besonderen Moment in der Liga bekam der inzwischen zum Stammspieler gereifte Angreifer dann ebenfalls. Im prestigeträchtigen Stadtderby gegen Vorwärts Cottbus traf Röhl im Stadion 8. Mai zum 1:0 für den SCC und sorgte so für einen Punktgewinn gegen den Dauerrivalen (1:1). Insgesamt fünf Tore erzielte er für den SC Cottbus in jener Spielzeit, die der Verein auf Platz zwei abschließen konnte. Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Gründung der BSG Energie Cottbus. Röhl spielte 1965/66 erneut einen guten Part und war besonders zu Saisonbeginn sehr auffällig. Beim Auswärtsspiel in Greifswald erzielte er einen Doppelpack zum 3:0-Sieg und auch in Hohenschönhausen (4:1) und gegen den SC Potsdam (3:1) traf er zu Siegen. Sechs Tore von Röhl waren es am Ende der Spielzeit für unseren Verein. Cottbus verpasste mit Platz drei wieder nur knapp den Sprung nach ganz oben.

1966/67 baute Trainer Heinz Frenzel dann nur noch selten auf die Dienste von Röhl. Insgesamt drei Partien absolvierte dieser noch für Energie, kam ansonsten aber nur noch in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. In der Bezirksliga absolvierte Röhl 16 Spiele für die Reserve. Am letzten Spieltag ließ man Röhl dann aber doch noch mal in der "Ersten" ran - ausgerechnet gegen seine alte Mannschaft von Vorwärts Neubrandenburg. Hochmotiviert und ehrgeizig traf Röhl dann sogar zum 3:1 und sorgte so für den Sieg im letzten Spiel der Saison (3:2). 1967 begann dann Röhls letzte Spielzeit für Energie. Acht Einsätze konnte er noch für den DDR-Ligisten absolvieren und schloss anschließend das Kapitel in Cottbus; nach 64 Spielen und 17 Toren für die erste Mannschaft.

Röhls weiterer Werdegang verschlug ihn im Sommer 1968 zu DDR-Ligist TSG Wismar, wo er allerdings nur kurze Zeit weilte und im Winter bereits weiterzog. Seine letzte Station war schließlich DDR-Liga-Neuling BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort, für die er ab Januar 1969 spielte und mit denen er am Saisonende den überraschenden Klassenerhalt schaffte. 1969/70 spielte er mit der Mannschaft anschließend eine überragende Saison und wurde Vierter. Im Sommer 1971 beendete Werner Röhl dann seine aktive Karriere.

Seit 1973 wohnt Werner Röhl mit seiner Familie in Parchim. Ein Comeback für die ortsansässige BSG Hydraulik Nord Parchim lehnte er zwar ab, engagierte sich von 1982 bis 1986 allerdings als Nachwuchstrainer im Verein und gab seine gesammelten Erfahrungen an sportbegeisterte Jugendliche weiter.

(Stand: Dezember 2018)