Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2006/07Vlad Munteanu

Mittelfeld Vlad Munteanu

Geburtstag * 16.01.1981 in Bacău
NationalitätRumänien
Pflichtspiele Profis33
Tore Profis11
Zeit bei Energie07/2006 - 06/2007
Energiefußballer des Jahres2006: 3. Platz
Erstes Spiel für Energie12.08.2006, Borussia VfL 1900 Mönchengladbach - FC Energie 2:0 (0:0)
Letztes Spiel für Energie19.05.2007, VfB Stuttgart 1893 - FC Energie 2:1 (1:1)
Vereine vor EnergieLPS Bacău (Rumänien, 07/1992 - 06/1996)
FC Municipal Bacău (Rumänien, 07/1996 - 06/2000)
FC Dinamo 1948 Bucureşti (Rumänien, 07/2000 - 12/2001)
FC Municipal Câmpina (Rumänien, 01/2002 - 06/2002)
FC Dinamo 1948 Bucureşti (Rumänien, 07/2002 - 12/2004)
F.C. National Bucureşti (Rumänien, 01/2005 - 06/2005)
FC Dinamo 1948 Bucureşti (Rumänien, 07/2005 - 06/2006)
Vereine nach EnergieVfL Wolfsburg (07/2007 - 12/2007)
AJ Auxerre (Frankreich, 01/2008 - 06/2008)
VfL Wolfsburg (07/2008 - 12/2008)
DSC Arminia Bielefeld (01/2009 - 06/2009)
VfL Wolfsburg (07/2009 - 12/2009)
FSV Frankfurt 1899 (01/2010 - 06/2010)
VfL Wolfsburg (07/2010 - 12/2010)
FC Dinamo 1948 Bucureşti (Rumänien, 01/2011 - 06/2011)
CS Concordia Chiajna (Rumänien, 07/2011 - 06/2012)
FC Erzgebirge Aue (07/2012 - 06/2013)
Karriereende2013
TrainerkarriereF.C. Universitatea Cluj 1919 (Rumänien, 11/2013 - 05/2015, Präsident)
Federația Română de Fotbal (08/2016 - 12/2016, Manager des Regionalzentrums)
Federația Română de Fotbal (01/2017 -, Sportdirektor der Nationalmannschaften)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2006/071. Bundesliga3311019

Biographie

Energie Cottbus und seine rumänischen Spieler - seit jeher waren diese Garant für den Erfolg unseres Vereins. Ob ein Laurentiu-Aurelian Reghecampf, Sergiu Radu oder Emil Jula - sie alle gaben für Energie in der Bundesliga ihr Bestes und waren erfolgreich. Auch wenn er nur eine Saison für Cottbus spielte, gehört Vlad Munteanu zweifelsohne dazu. An ihn erinnert sich sicherlich jeder Energiefan gern zurück. Gemeinsam mit seinem kongenialen Landsmann Sergiu Radu erzielten beide 25 Bundesligatore und sicherten Energie 2006/07 den Klassenerhalt im Oberhaus. Die Fans wählten den technisch starken Munteanu außerdem auf Platz 3 zur Wahl des Energiefußballer des Jahres 2006 und würdigten damit die erbrachten Leistungen. Auch mit dem VfL Wolfsburg und Arminia Bielefeld spielte Munteanu erstklassig und kann auch drei rumänische Pokaltitel vorweisen.

Vlad Munteanu wurde 1981 in der nordöstlich gelegenen rumänischen Stadt Bacău geboren. Als 10-Jähriger war sein Heimatclub LPS Bacău auch gleichzeitig der erste Anlaufpunkt für den fußballbegeisterten Jungen. Beim FC Municipal Bacău setzte Munteanu dann seine Jugendzeit fort, ehe er im Sommer 2000 topausgebildet zum großen Club Dinamo Bukarest wechselte. Im Jahr 2001 stand er mit Dinamo bereits im Finale des rumänischen Supercups, in dem seine Mannschaft allerdings Stadtrivale Steaua unterlag. 2003 folgte dann der erste Titel - im Finale des rumänischen Pokals gewann Munteanu mit Dinamo gegen National Bukarest mit 1:0. Den Cup konnte der junge Mittelfeldmann im Jahr darauf sogar noch einmal verteidigen. In der Liga kam Munteanu dann erst ab 2004 für den damals amtierenden Meister zu Einsätzen. Im Winter 2004/05 wechselte er auf Leihbasis zu National Bukarest und konnte sich in der Rückrunde einen Stammplatz auf Linksaußen erspielen. Nachdem er im Sommer 2005 zu Dinamo zurückkehrte, platzte auch hier der Knoten und Munteanu wurde erste Wahl - inklusive Einsätze im UEFA-Cup. Mit dem 3. Platz und dem Gewinn des rumänischen Supercupfinales gegen Steaua (3:2) verabschiedete sich Munteanu im Sommer 2006 aus Bukarest.

Sein Ziel war Deutschland, wo der FC Energie gerade in die Bundesliga zurückgekehrt war. Petrik Sander war auf der Suche nach einem schnellen Außenbahnspieler auf den bis dato eher noch unbekannten Rumänen gestoßen, der über die linke Seite kommend den Angriff um Sergiu Radu und Francis Kioyo mit Bällen füttern sollte. Munteanu gehörte von Spieltag 1 an zur Startelf und spielte sich schon bald in die Herzen der Energiefans. Mit seinen starken Dribblings, präzisem Passspiel, gefährlichen Standards, seinem guten Auge und seiner Torgefährlichkeit wurde er bald zur absoluten Stütze der Mannschaft. Besonders gut harmonierte er mit Landsmann Sergiu Radu, dem er das ein oder andere Tor auflegte. Schon am 2. Spieltag war es Munteanu selbst, der beim Stand von 0:1 gegen den HSV beim Heimdebüt die Kugel schnappte, und mit dem verwandelten Handelfmeter sein erstes Bundesligator erzielte (Endstand: 2:2). Im darauffolgenden Heimspiel gegen Mainz machte er ebenfalls mit dem Tor zum 2:0 den Deckel drauf. Wieder nur wenige Wochen später erzielte er beim wichtigen 2:1-Auswärtssieg in Aachen mit seinem starken linken Fuß den Ausgleich und leitete die Wende im Spiel ein. Auch vor den großen Teams schreckte der kleine Rumäne nicht zurück - gegen den BVB machte er ein bärenstarkes Spiel, erzielte ein Tor und glänzte als Vorbereiter - leider verlor die Mannschaft mit 2:3.

Auch dank seiner tollen Leistungen stand Energie nach zehn Spieltagen auf Platz 6, was so sicherlich niemand erwartet hatte. Natürlich war das nur eine Momentaufnahme, die Realität hieß nach der Hinrunde Platz 15 mit minimalem Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Doch wie gut die Mannschaft nach der Winterpause auftrat, trotzte auch den schärfsten Kritikern wieder Respekt ab. Gegen Mönchengladbach startete Energie mit einem 3:1-Erfolg in die Rückrunde, Munteanu bereitete ein Tor für Doppelpacker Radu vor und besiegelte den 3:1-Endstand selbst. Und auch die Revanche gegen den BVB ließ nicht lange auf sich warten - beim sensationellen 3:2-Auswärtssieg im Westfalenstadion war Munteanu der Spieler des Spiels und traf gleich zweifach ins gegnerische Gehäuse. Der Auswärtssieg bei Hertha BSC (1:0) und der eingefahrene Dreier bei Eintracht Frankfurt (3:1, ein Tor durch Munteanu) lassen sich vorbehaltlos zu den Highlights jener Saison zählen. Im Saisonendspurt krönte die Mannschaft die Spielzeit dann noch mit Siegen gegen Wolfsburg (3:2, wieder Munteanu mit Tor und Vorlage) und Leverkusen (2:1) und sicherte sich sensationell den frühzeitigen Klassenerhalt.

Selbst das Thema "Europacup" kam bei den kühnsten Optimisten auf Grund eines einstelligen Tabellenplatzes noch zur Sprache, wurde aber mit drei Niederlagen zum Ende hin wieder schnell ad acta gelegt. Nichtsdestotrotz hatte die Mannschaft eine Wahnsinnssaison hingelegt, mit Leidenschaft, Wille, Kampf, aber auch mit gutem Fußball eine weitere Saison in Liga 1 gesichert. Vlad Munteanu war mit 11 Toren zweitbester Torschütze im Team und konnte zudem zu sieben weiteren Toren als Vorlagengeber beitragen. Nur Sergiu Radu war mit 14 Treffern erfolgreicher. Es verwunderte nicht, dass die starken Leistungen der beiden schließlich den VfL Wolfsburg dazu veranlasste, sehr viel Geld in die Hand zu nehmen und beide Rumänen im Doppelpack in die Autostadt zu lotsen. Damit endete Munteanus Zeit beim FCE nach nur einer Saison, die allerdings bis heute unvergessen bleibt. Die Fans wählten ihren Vlad 2006 nicht ohne Grund auf Platz 3 als Energiefußballer des Jahres, der hier deutliche Spuren hinterlassen konnte.

Seine Zeit bei den Wölfen begann dann eigentlich vielversprechend. Schon am ersten Spieltag 2007/08 gehörte er genau wie Radu zum Startaufgebot des VfL gegen Arminia Bielfeld. Nach der 1:3-Pleite gegen die Ostwestfalen rotierte Trainer Magath jedoch wieder und Munteanu bekam bis zum 9. Spieltag lediglich vier Kurzeinsätze zugesprochen. Insgesamt durfte Munteanu in der Hinrunde nur zehn Einsätze absolvieren, weswegen die Wölfe ihren Linksaußen im Winter nach Frankreich zu AJ Auxerre verliehen. Dort spielte er neun Mal in der Ligue 1 und schaffte mit dem Club den Klassenerhalt. Auch in der Meistersaison der Wölfe kam er 2008/09 zu keinem Einsatz für den VfL, weswegen eine weitere Winter-Leihe zu Arminia Bielefeld anstand. Bei den Arminen lief es für ihn persönlich richtig gut und Munteanu konnte in 15 Bundesligaspielen zwei Tore erzielen. Leider stieg der DSC als Letzter ab und Munteanu kehrte im Sommer 2009 zum neuen Deutschen Meister zurück. Diesmal wurde er gleich in die 2. Mannschaft der Wölfe gesteckt und erneut im Winter verliehen. Die dritte Halbjahres-Leihe brachte ihn zu Zweitligist FSV Frankfurt, für die er 12 Spiele bestritt und am Ende auch die Klasse halten konnte.

Nachdem Munteanu auch 2010/11 in Wolfsburg keine Chance mehr erhielt, wechselte er im Winter diesmal ablösefrei zurück in die rumänische Heimat. Bei seinem Ex-Club Dinamo Bukarest konnte er wieder einige Spiele machen und mit der Mannschaft wieder das Pokalfinale erreichen. Trotzdem versuchte es Munteanu ab Sommer 2011 beim CS Concordia Chiajna, einem frischgebackenen Aufsteiger in die erste rumänische Liga. Dort wurde er sogleich Stammspieler und konnte die Mannschaft mit seiner Erfahrung und als zeitweiser Kapitän zu Platz 10 führen. Nach der erfolgreichen Saison zog es Vlad Munteanu dann doch noch einmal zurück nach Deutschland, wo Erzgebirge Aue seine letzte Station werden sollte. Sechs Zweitligapartien, den Klassenerhalt und ein Wiedersehen mit Energie Cottbus später machte der Rumäne dann aber im Sommer 2013 endgültig Schluss. Eine erfolgreiche Karriere endete im Alter von 32 Jahren. Insgesamt 58 Bundesligaspiele (13 Tore), 18 Zweitligapartien und drei nationale Titel in Rumänien runden seine Vita ab.

Nach der aktiven Karriere startete Munteanu als Fußballfunktionär durch. Beim CFR Cluj bekleidete er von November 2013 bis Mai 2015 das Amt des Vereinspräsidenten und führte die Mannschaft ins internationale Geschäft. Von August bis Dezember 2016 übernahm er außerdem das Management des Regionalzentrums beim rumänischen Fußballverband. Jedoch nur übergangsweise - seit Januar 2017 ist Vlad Munteanu nämlich nochmals eine Stufe geklettert und als Sportdirektor der rumänischen Nationalmannschaft für die Geschicke seines Heimatlandes zuständig.

(Stand: Januar 2020)