Energie Cottbus
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SpielerarchivUwe Möhrle

Abwehr Uwe Möhrle

Geburtstag * 03.12.1979 in Überlingen
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis160
Tore Profis15
Zeit bei Energie01/2012 - 06/2016
Energiefußballer des Jahres2014: 2. Platz
2015: 3. Platz
Mannschaftskapitän07/2012 - 02/2016
Erstes Spiel für Energie06.02.2012, TSV 1860 München - FC Energie 2:0 (1:0)
Letztes Spiel für Energie14.05.2016, FC Energie - 1. FSV Mainz 05 II 2:3 (0:0)
Vereine vor EnergieSV Großschönach 1959 (06/1984 - 06/1985)
SC Pfullendorf (07/1985 - 06/2002)
F.C. Hansa Rostock (07/2002 - 06/2005)
MSV Duisburg (07/2005 - 06/2006)
VfL Wolfsburg (07/2006 - 07/2007)
FC Augsburg 1907 (08/2007 - 12/2011)
Vereine nach EnergieSV Blau-Weiß Rühen 1920 (11/2019 - 06/2020)
Karriereende2020
TrainerkarriereVfL Wolfsburg (08/2016 - 06/2018, Mitarbeiter Fußballakademie)
VfL Wolfsburg U16 (07/2018 - 06/2019, Co-Trainer)
VfL Wolfsburg Nachwuchs (07/2019 - 12/2019, Trainer)
VfL Osnabrück 1899 U17 (10/2021 - 12/2022, Trainer)
TuS Blau-Weiß Lohne 1904 (12/2022 -, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2015/163. Liga34202
2015/16DFB-Pokal1000
2015/16FLB-Pokal3200
2014/153. Liga37801
2014/15DFB-Pokal1000
2014/15FLB-Pokal3000
2013/142. Bundesliga31111
2013/14DFB-Pokal1000
2012/132. Bundesliga34100
2012/13DFB-Pokal1000
2011/122. Bundesliga14100

Biographie

Uwe Möhrle schnürte insgesamt viereinhalb Jahre die Schuhe für unseren Verein und erlebte sowohl Höhen als auch Tiefen mit Energie. Der frühere Bundesligaspieler, der sowohl mit Rostock, Duisburg, Wolfsburg und vor allem Augsburg erstklassig spielte, fand 2012 den Weg nach Cottbus und wurde hier recht schnell zum Abwehrchef und Stammspieler. Doch nicht nur die Abwehr dirigierte der 1,88 m große Defensivmann, auch fungierte er lange Zeit als verlängerter Arm der Trainer und führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Trotz dem Möhrle immer alles gab und er nie einen Zweikampf scheute und sich sogar als torgefährlichster Abwehrspieler der 3. Liga im Jahr 2014/15 feiern lassen konnte, musste er mit Energie zwei bittere Abstiege hinnehmen. Es ehrt den Sportsmann Möhrle, dass er nach dem Abstieg in die 3. Liga in Cottbus blieb und dem Verein beim Neuaufbau helfen wollte. Gerne wäre er auch nach dem Abstieg in die Regionalliga geblieben, hatte da allerdings schon die Schuhe an den Nagel gehängt und anschließend seine zweite Karriere als Nachwuchstrainer in Wolfsburg begonnen.

Uwe Möhrle wurde 1979 in Überlingen am Bodensee geboren. Mit vier Jahren kickte er bereits als Jugendspieler beim SV Großschönach. Von dort aus wechselte er 1985 zum SC Pfullendorf, für die er 17 Jahre lang in der Jugend spielte und im Mai 2000 seinen ersten Einsatz im Männerbereich als Regionalligaspieler absolvierte. Nachdem der Verein 2001 aus der damaligen dritten Liga abstieg, spielte Möhrle noch ein Jahr in der Oberliga und wechselte 2002 zum Bundesligisten Hansa Rostock. Dort spielte er anfangs in der zweiten Mannschaft, für die er 30 Mal auflief und absolvierte in derselben Spielzeit auch seine ersten beiden Bundesligaspiele. 2003/04 gehörte er dann ausschließlich dem Profikader der Hanseaten an und konnte 25 Spiele absolvieren. Auch in der Saison 2004/05 stand er 33 Mal auf dem Feld, musste jedoch am Saisonende mit der Kogge aus der Bundesliga absteigen.

Möhrle wechselte anschließend zum Bundesligaaufsteiger MSV Duisburg, bei denen er auch sofort Stammspieler war, jedoch nach nur einem Jahr das gleiche Schicksal wie in Rostock erlebte und ebenfalls wieder abstieg, Erneut suchte sich Möhrle einen neuen Verein und wurde beim VfL Wolfsburg fündig. Mit den Wölfen gelang Möhrle 2006/07 der Sprung bis ins DFB-Pokal-Halbfinale, wo jedoch gegen den VfB Stuttgart Endstation war. Nachdem Möhrle 2007/08 noch ein Spiel für die Wolfsburger absolvierte, verließ er den Verein noch zu Saisonbeginn Richtung Augsburg.

Beim FC Augsburg hieß es für Möhrle erstmals Zweitligaluft einzuatmen. Auch bei den bayerischen Schwaben gehörte er von Anfang an zur ersten Elf und spielte drei Jahre lang im Unterhaus. Als sich der FCA 2009/10 als Tabellendritter für die Aufstiegsrelegation qualifizierte, musste er sich nach den Duellen mit dem 1. FC Nürnberg geschlagen geben. Gleichzeitig spielte sich der FCA auch im DFB-Pokal durch fast alle Runden und gelangte bis ins Halbfinale. Gegen Werder Bremen führte Möhrle die Augsburger als Kapitän aufs Feld und musste wie schon in Wolfsburg kurz vor dem Finale das Ausscheiden hinnehmen. Ein Jahr später gelang Möhrle und Co dann aber doch noch der ganz große Coup und nach seinen bisherigen drei Abstiegen durfte Möhrle nun endlich auch mal den umgekehrten Weg gehen. Nach dem sensationellen Bundesligaaufstieg 2011 gehörte Möhrle am Anfang noch dem 18er-Kader an, spielte auch neun Mal für den FCA, wurde dann aber durch eine Adduktorenverletzung zurückgeworfen und letztendlich aussortiert. So kam es, dass er im Winter 2011/12 den Verein verließ und sein Glück nun in Cottbus suchte.

Zum 1. Januar 2012 wechselte Möhrle schließlich zum Lausitzer Zweitligisten. Möhrle unterschrieb einen Zweieinhalbjahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. Bei Energie konnte er dank seiner langjährigen Erfahrung sofort zum Stammspieler werden und fast alle Spiele der Rückrunde bestreiten. Möhrle gab dabei einen sehr geradlinigen Verteidiger, der jeden Zweikampf annahm und besonders in Luftduellen fast immer die Hoheit besaß. Zusammen mit Hünemeier bildete er dabei einen schwer auszuspielenden Block im Defensivverbund und dirigierte seine Mannen auf dem Feld. Schon in seinem zweiten Spiel für Energie zeigte er zudem, dass er als kopfballstarker Spieler auch offensiv eine Waffe war und sorgte mit seinem 1:1-Ausgleich im Heimspiel gegen Aachen für einen Punktgewinn. Auch ihm ist es zu verdanken, dass Energie im Saisonendspurt die Nerven behielt und den Klassenerhalt kurz vor Ende der Spielzeit perfekt machte.

2012/13 stand Möhrle in allen 34 Spielen auf dem Platz und sorgte in seiner Rolle als neuer Kapitän der Mannschaft für noch mehr Stabilität. Energie hatte diesmal nichts mit dem Abstieg zu tun und spielte sogar eine ganze Weile im Kampf um die vorderen Plätze eine Rolle. Am Ende reichte es für den Mannschaftsführer und seine Kollegen zu einem achten Platz. Was in der darauffolgenden Saison passierte, hatte wohl niemand zu träumen gewagt. Energie kam nie richtig in die Gänge und stand bereits zur Winterpause auf dem letzten Tabellenplatz. Auch Möhrle musste sich, genau wie seine Mitspieler in jener Zeit viel Kritik anhören. Der Kapitän versuchte seine Mannschaft zu pushen und immer wieder aufzurichten - am Ende der Saison 2013/14 wurde jedoch der Abstieg besiegelt. Als das Unheil unabkehrbar war, setzte Möhrle ein Zeichen und verlängerte seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.

In der Drittligasaison 2014/15 lief es wieder besser bei Möhrle und Co. Unter Stefan Krämer erlangte der Abwehrrecke auf seine alten Tage noch einmal ungeahnte Torjägerqualitäten und erzielte acht Treffer. Damit war Möhrle der torgefährlichste Abwehrspieler der 3. Liga. Auch so hatte sich Möhrle durch sein Treuebekenntnis und seinen unbändigen Willen es nochmal allen zeigen zu wollen in viele Herzen der Energiefans gespielt, was sich in der Wahl zum Energiefußballer des Jahres 2014 mit Platz zwei und 2015 mit Platz drei widerspiegelte. Cottbus verpasste auf Rang sieben den Wiederaufstieg jedoch deutlich, was vor allem an der schwächeren Rückrunde lag.

2015/16 folgte dann sogar der Super-GAU: Energie geriet in einen wahren Abstiegsstrudel, kämpfte lange Zeit im unteren Tabellendrittel und geriet zum Saisonende hin immer tiefer in den Keller. Der zwischenzeitlich als Trainer eingesetzte Vasile Miriuta entmachtete zudem während der Saison seinen Kapitän Möhrle und gab die Spielführerbinde an Sukuta-Pasu weiter. Doch all das half nichts mehr, auch der als Retter geholte Pele Wollitz konnte am Ende den Abstieg nicht mehr verhindern. Möhrle musste mit Energie den zweiten Abstieg innerhalb von zwei Jahren hinnehmen. Nachdem man mit Möhrle für die Regionalligaspielzeit nicht mehr plante und er mit 36 Jahren nun auch nicht mehr der jüngsten Einer war, verließ er den Verein im Sommer 2016 und beendete damit auch seine Karriere. Insgesamt hatte Möhrle in seinen viereinhalb Jahren 160 Pflichtspiele für Energie bestritten und sich dabei 15 Mal als Torschütze auszeichnen können.

Mittlerweile wohnt Uwe Möhrle mit seiner Familie in Wolfsburg und arbeitete von Sommer 2016 bis 2018 in der Fußballakademie des VfL. Dabei begleitete er die U16, U17 und die U19. Noch heute ist Uwe Möhrle als Co-Trainer der U16 aktiv und gibt seine ganze Erfahrung dem Nachwuchs weiter. Auch einen Trainerlehrgang des DFB hat er erfolgreich abgeschlossen und besitzt nun die A-Lizenz.

(Stand: Dezember 2019)