Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1998/99Tzanko Tzvetanov

Abwehr Tzanko Tzvetanov

Geburtstag * 06.01.1970 in Svistov
NationalitätBulgarien
Pflichtspiele Profis49
Tore Profis0
Zeit bei Energie07/1998 - 08/2001
Erstes Spiel für Energie31.07.1998, FC Energie - SV Stuttgarter Kickers 2:0 (1:0)
Letztes Spiel für Energie01.04.2001, VfL Bochum 1848 - FC Energie 1:0 (0:0)
Vereine vor EnergieAcademic Svistov (Bulgarien, 07/1979 - 06/1988)
FK Etar Veliko Tarnovo (Bulgarien, 07/1988 - 06/1993)
FK Levski 1914 Sofia (Bulgarien, 07/1993 - 06/1995)
SV Waldhof Mannheim 07 (07/1995 - 06/1996)
Aberdeen FC (Schottland, 07/1996 - 06/1998)
Vereine nach EnergiePFK Levski Sofia (Bulgarien, 08/2001 - 06/2002)
FK Etar Veliko Tarnovo (Bulgarien, 07/2002 - 11/2003)
Karriereende2003
TrainerkarrierePFK Levski Sofia (Bulgarien, 07/2004 - 06/2007, Co-Trainer)
PFK Litex Lovetch (Bulgarien, 07/2008 - 06/2009, Co-Trainer)
A-Nationalmannschaft Bulgarien (07/2009 - 12/2010, Co-Trainer)
AS Anórthosis Famagusta (Zypern, 12/2010 - 06/2011, Co-Trainer)
FK Etar 1924 Veliko Tarnovo (Bulgarien, 12/2011 - 06/2012, Trainer)
FK Etar 1924 Veliko Tarnovo (Bulgarien, 08/2012 - 09/2012, Trainer)
FK Etar 1924 Veliko Tarnovo (Bulgarien, 09/2012 - 10/2012, Trainer)
FK Botev Plovdiv (Bulgarien, 01/2013 - 06/2014, Co-Trainer)
FK Astana (Kasachstan, 07/2014 - 12/2017, Co-Trainer)
SFK Etar Veliko Tarnovo (Bulgarien, 09/2017 - 08/2021, Vorstandsmitglied)
PFK Levski Sofia (09/2021 -, Co-Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2000/011. Bundesliga5011
1999/002. Bundesliga19002
1999/00DFB-Pokal4002
1998/992. Bundesliga21016

Biographie

Tzanko Tzvetanov kann auf eine recht erfolgreiche Karriere zurückblicken. 1994 sorgte er als WM-Teilnehmer für Bulgarien für das historische Viertelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft. Denn nicht nur die beiden Torschützen Stoichkov und Letschkov brachten die Bulgaren auf die Siegerstraße - auch Männer wie der emsige Tzvetanov spielten eine bärenstarke Partie. Mit Waldhof Mannheim und Energie Cottbus kickte Tzvetanov in den 90ern außerdem in der zweiten Liga und erreichte in den drei Cottbuser Jahren das nächste Karrierehighlight - 2000 stieg er mit Energie in die Bundesliga auf. In der höchsten Spielklasse absolvierte er ebenfalls Spiele und schaffte den sensationellen Klassenerhalt mit unserem Verein. Auch vor und nach seiner Zeit beim FCE konnte Tzvetanov vor allem in seiner Heimat etliche Titel einfahren, war vier Mal bulgarischer Meister, einmal Pokalsieger und nach seiner aktiven Karriere sogar als Co-Trainer der bulgarischen Nationalmannschaft tätig. Wir blicken anlässlich seines 50. Geburtstages noch einmal auf Tzanko Tzvetanovs Karriere zurück!

Tzanko Tzvetanov wurde 1970 im bulgarischen Svistov geboren. Im Alter von neun Jahren schloss er sich seinem ersten Verein an, der sich mit Academic Svistov direkt im Heimatort befand. Erst im Alter von 18 Jahren wechselte er den Klub und kam beim FK Etar Veliko Tarnovo unter. Von 1988 bis 1993 absolvierte Tzvetanov dort über 140 Spiele im Männerbereich und wurde mit Tarnovo 1991 bulgarischer Meister. Der gelernte Abwehrspieler spielte sich dank seiner starken Leistungen in der Meisterschaft nun auch in den Kader der bulgarischen Nationalmannschaft und debütierte für diese noch im selben Jahr.

1993 wechselte Tzvetanov dann zum Hauptstadtklub Levski Sofia und wurde dort ebenfalls Stammspieler. Er gewann mit Sofia zwei Mal die Meisterschaft und einmal den bulgarischen Pokal. Nationaltrainer Dimitar Penew nominierte Tzvetanov dann auch für den Kader der WM 1994, bei der die Bulgaren eine herausragende Rolle spielen sollten. Nicht nur dass sie es bis ins Halbfinale des Wettbewerbs schaffen sollten - Tzvetanov und Co. schalteten im Viertelfinale trotz Rückstands durch ein Matthäus-Tor die Deutschen sogar mit 2:1 aus. Im Halbfinale war dann gegen Italien (1:2) Schluss. Nach zwei erfolgreichen Jahren in Sofia, in denen er unter anderem mit Levski im Landesmeisterwettbewerb spielte, verabschiedete sich Tzvetanov erstmals aus seinem Heimatland und suchte sein Glück im Ausland - der SV Waldhof Mannheim sicherte sich 1995 seine Dienste.

In Mannheim erwartete Tzvetanov erstmals der harte Zweitliga-Alltag, den er aber ziemlich gut annahm und mit Waldhof eine tolle Serie spielte. 17 Mal kam er dabei zum Einsatz und erreichte mit dem SVW Platz 7. Nach nur einer Spielzeit war in Mannheim aber schon wieder Schluss und der ehrgeizige Abwehrspieler versuchte beim schottischen Klub FC Aberdeen noch mehr Spielpraxis zu bekommen. Da Aberdeen sich für den UEFA-Cup qualifiziert hatte, spielte der Bulgare 1996/97 erneut international. Nach zwei Saisons in Schottland verließ er den Klub allerdings wieder. Seine nächste Station zog ihn zurück nach Deutschland und sollte der FC Energie Cottbus sein.

In Cottbus heuerte Tzvetanov 1998 an. Im Team von Eduard Geyer waren seine Stärken besonders in der Defensive, hin und wieder aber auch im linken Mittelfeld gefordert. Zu seinem ersten Einsatz kam Tzvetanov gleich zum Saisonauftakt gegen die Stuttgarter Kickers, wo er einen 2:0-Erfolg feierte. Tzvetanov erspielte sich im Saionverlauf neben Hoßmang, Schröder, Amadou und Vata immer häufiger Einsätze im Team und gehörte spätestens ab der Rückrunde zum festen Bestandteil des Abwehrverbundes. Insgesamt 21 Partien absolvierte er in seiner ersten Energie-Saison und verfolgte mit dem FCE nur ein Ziel - den Klassenerhalt. Dieser wurde mit Platz 11 am Ende auch souverän eingefahren. Damals ahnte allerdings noch niemand, welch grandiose Spielzeit dem Verein im Folgejahr bevorstehen sollte.

Tzvetanov gehörte auch in seiner zweiten Saison bei Energie zum Stammpersonal. Nur hätte auch er sich wohl nicht träumen lassen, in welchen Erfolgsrausch sich die Mannschaft spielte. Bereits zu Saisonbeginn konnte sich der FCE an die Spitze der 2. Bundesliga schießen, stand nach drei Spieltagen mit perfekter Punktausbeute und 9:0 Toren ganz oben. Tzvetanov verpasste bis zum 9. Spieltag keine Partie, setzte dann nach einer Gelbsperre einmal aus und spielte die Hinrunde zu Ende. In dieser gelangen ihm und seinem Team wichtige Punkterfolge gegen direkte Aufstiegskonkurrenten wie den 1. FC Nürnberg (2:0) oder auswärts in Bochum (4:2) oder Borussia Mönchengladbach (2:2). Cottbus hielt sensationell oben mit und befand sich zur Winterpause auf Platz 1. In der zweiten Saisonhälfte fiel Tzvetanov dann leider auch auf Grund von Verletzungen häufig aus und machte nur noch drei Spiele für den Klub. So war er im Mai 2000 nur noch Zuschauer, als der FC Energie durch einen 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln den Bundesliga-Aufstieg perfekt machte. Mit 19 Saisoneinsätzen hatte allerdings auch der Bulgare einen großen Anteil am Sensationserfolg der Mannschaft. Die erste Bundesliga war auch für ihn ein Traum gewesen, der nun wahr geworden war.

Natürlich rüstete Energie unter Geyer für die erste Bundesligasaison ordentlich nach. Viele Spieler kamen und gingen, der Konkurrenzkampf wurde neu belebt. Alle fieberten dem Saisonstart im Bremer Weserstadion entgegen, doch nur elf Mann sollten sich am Ende in der Trainergunst durchsetzen. Tzanko Tzvetanov gehörte nach starker Sommervorbereitung nun auch wieder dazu und sollte im ersten Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte über die linke Seite sowohl offensiv als auch defensiv für Momente sorgen. Nach 16 Minuten war dann der Wahnsinn erneut perfekt - Vasile Miriuta versenkte einen direkten Freistoß in die Bremer Maschen und brachte Energie mit 1:0 in Front. Leider konnte Werder das Spiel noch vor der Pause zu ihren Gunsten drehen und siegten am Ende sogar mit 3:1. Dennoch hatten Tzvetanov und Co. ihre Sache recht ordentlich gemacht und gegen den Europacup-Aspiranten gut mitgehalten. Am 4. Spieltag konnte Tzvetanov dann seinen zweiten Bundesliga-Einsatz bestreiten und feierte beim 2:0-Erfolg über Eintracht Frankfurt den ersten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte. Drei weitere Spiele konnte der Bulgare für den FCE noch absolvieren - im April 2001 beim Auswärtsspiel in Bochum (0:1) stand er dann letztmals im Energietrikot auf dem Platz. Am Saisonende hatten er und der FC Energie es dann tatsächlich geschafft: der Klassenerhalt, den niemand der Mannschaft zugetraut hatte, wurde mit Platz 14 erreicht. Eine weitere unglaubliche Geschichte war geschrieben.

Für Tzvetanov war nach 49 Pflichtspieleinsätzen in Rot-Weiß dann allerdings Schluss. Er verließ den Verein nach drei äußerst erfolgreichen Jahren wieder und kehrte nach Bulgarien zurück. Bei Levski Sofia wurde er abermals herzlich aufgenommen und wurde gleich nach seiner Rückkehr wieder bulgarischer Meister. 2002 kehrte er dann zu den Anfängen seiner Karriere zurück und ließ diese nach einem Jahr beim FK Etar Veliko Tarnovo Ende 2003 ausklingen.

2004 band sich Tzvetanov dann vertraglich wieder an Levski Sofia - diesmal allerdings als Co-Trainer. 2006 und 2007 gewann er in der Funktion erneut die Meisterschaft mit Levski. 2008 übernahm er beim bulgarischen Klub Litex Lovetsch das Co-Traineramt und wurde mit dem Klub Pokalsieger. Von Sommer 2009 bis Ende 2010 kam er dann zu hohen Ehren und wurde zum Co-Trainer der bulgarischen Nationalmannschaft ernannt. Danach trainierte er noch den zypriotischen Spitzenklub Anorthosis Famagusta und saß ab Dezember 2011 für seine alte Liebe FK Etar 1924 Veliko Tarnovo auf dem Trainerstuhl (interimsweise sogar als Cheftrainer). Von 2013 bis Sommer 2014 war er dann als Co-Trainer bei Botev Plovdiv unterwegs, ehe er von 2014 bis Ende 2017 auf seiner bis dato letzten Station den kasachischen Klub FK Astana als Co betreute. Mit Astana wurde er in seiner Zeit drei Mal kasachischer Meister.

(Stand: Januar 2020)