Energie Cottbus
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SpielerarchivTorsten Mattuschka

Mittelfeld Torsten Mattuschka

Geburtstag * 04.10.1980 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis73
Tore Profis5
Zeit bei Energie07/1988 - 06/1995
01/2002 - 06/2005
09/2014 - 06/2016
Erstes Spiel für Energie03.05.2003, FC Energie - Hamburger SV 0:0
Letztes Spiel für Energie14.05.2016, FC Energie - 1. FSV Mainz 05 II 2:3 (0:0)
Vereine vor EnergieBSG Traktor Merzdorf (07/1985 - 06/1988)
BSG Energie Cottbus (07/1988 - 06/1990)
FC Energie Cottbus (07/1990 - 06/1996)
SV Rot-Weiß Merzdorf 1952 (07/1996 - 06/1998)
SV Dissenchen 04 (07/1998 - 12/2001)
FC Energie Cottbus (01/2002 - 06/2005)
1. FC Union Berlin (07/2005 - 08/2014)
Vereine nach EnergieVSG Altglienicke (07/2016 - 06/2018)
Karriereende2018
TrainerkarriereVSG Altglienicke U19 (07/2016 - 12/2017, Trainer)
VSG Altglienicke (04/2018 - 06/2024, Co-Trainer)
VSG Altglienicke (11/2023, Interimstrainer)
VSG Altglienicke (07/2024 -, Mitglied der Sportlichen Leitung)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2015/163. Liga231126
2015/16FLB-Pokal3210
2014/153. Liga282017
2014/15FLB-Pokal3001
2004/052. Bundesliga6023
2004/05NOFV-Oberliga Nord211102
2004/05FLB-Pokal3300
2003/042. Bundesliga4013
2003/04NOFV-Oberliga Süd181404
2003/04FLB-Pokal
2002/031. Bundesliga4031
2002/03NOFV-Oberliga Süd28716
2002/03FLB-Pokal
2001/02NOFV-Oberliga Süd11201
1994/95C-Junioren-Landesklasse Brandenburg Staffel Südost
1993/94C-Junioren-Landesklasse Brandenburg Staffel Südost
1992/93D-Junioren-Landesklasse Brandenburg Staffel Südost
1991/92D-Junioren-Kreisliga Niederlausitz Staffel 2
1990/91Kinder-Bezirksliga Cottbus
1989/90Knaben-Kreisklasse Cottbus Staffel I
1988/89Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel I
1987/88Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel xxx
1986/87Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel xxx

Biographie

Torsten Mattuschka - der authentische und auf dem Boden gebliebene Cottbuser Jung, der seine Karriere in der Heimat startete und später in Köpenick zur Legende wurde. In der Cottbuser Jugend viele Jahre am Ball, gab er 2003 für Energie sein Bundesligadebüt und spielte später auch noch einige Zweitligapartien. Sein Wechsel 2005 in die Oberliga war ein segenreicher Neuanfang. Bei Union war Mattuschka neun Jahre lang aktiv und konnte mit dem Verein von der Oberliga bis in die zweite Liga durchmarschieren. Dabei wurde er zum Publikumsliebling, sowie Dreh- und Angelpunkt im Berliner Spiel. 281 Partien, 61 Tore und 62 Torvorlagen sind der Beweis für eine herausragende Zeit. Auch bei seiner Rückkehr nach Cottbus 2014 hörte er auf sein Herz und konnte seine Energie-Bilanz auf 73 Spiele nach oben schrauben. Heute ist Torsten Mattuschka Co-Trainer beim erfolgreichen Regionalligisten VSG Altglienicke.

Torsten Mattuschka wurde 1980 in Cottbus geboren. Schon als Kind begeisterte er sich für den Fußball, weswegen er bereits mit vier Jahren bei den Kleinsten im Nachwuchs der BSG Traktor Merzdorf anfing. Nur drei Jahre spielte Mattuschka in Merzdorf, dann wurde man auch bei Energie auf das begnadete Jugendtalent aufmerksam. 1988 wechselte Mattuschka schließlich zur BSG. Zu seinen ersten Trainern im Energie-Nachwuchs gehörten Ralf Daubitz, Joachim Helas und Karl-Heinz Jahn, die den Offensivspieler in den ersten Jahren auf seinem Weg begleiteten. 1992/93 wurde Mattuschka mit der D-Jugend Hallenlandesmeister im NOFV, wofür die jungen Wilden die Konkurrenz aus Magdeburg, Rostock oder Erfurt hinter sich ließen. Schon da zeigte der Torschützenkönig des Turniers Torsten Mattuschka (8 Treffer), wie ehrgeizig er in frühen Jahren bereits war.

Auch ein Jahr später gewann Mattuschka mit der C-Jugend den Hallentitel des FLB. 1996 wechselte das Talent aber erst einmal zurück zu seinem ersten Jugendverein nach Merzdorf, wo er zwei Jahre kickte und auch erste Erfahrungen im Männerbereich sammelte. Anschließend spielte er noch im Nachbarort für den SV Dissenchen einige Spielzeiten in der Landesklasse, ehe er im Januar 2002 zu Energie zurückkehrte. Der technisch versierte Mittelfeldmann fand sich nun in Jürgen Mesecks Oberligamannschaft des FCE wieder und fügte sich dort sogleich ein. Schon in der Rückrunde 2001/02 gelangen ihm zwei Tore bei elf Einsätzen und ein Mittelfeldrang in Liga 4.

Mattuschka entwickelte sich zum Stammspieler der 2. Mannschaft und kämpfte für seinen Traum auch mal in der ersten Elf Bundesligaluft schnuppern zu dürfen. Die Empfehlung hierfür gab er 2002/03 mit 28 Oberliga-Einsätzen und sieben Toren ab. Tatsächlich blieb Mattuschkas Stärke nicht unbemerkt und so durfte er noch früh in besagter Saison auch bei den Bundesliga-Profis auf der Bank Platz nehmen. Bis zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz dauerte es dann aber bist zum 31. Spieltag, als der Hamburger SV zu Gast im Stadion war. In der 85. Minute schickte Geyer seinen Jungspund auf den Rasen, der immerhin seinen ersten Bundesligapunkt beim 0:0 vor 12.000 Zuschauern miterleben durfte. Da war der Abstieg des FCE aber praktisch schon besiegelt.

Geyer nutzte diesen Umstand um Mattuschka auch in den letzten drei Spielen weiterhin Spielpraxis zu geben, wobei besonders der Heimabschied gegen Nürnberg (2:1) und das sensationelle 1:1 in Dortmund einen würdigen Abgang bedeuteten. Auch nach dem Abstieg und einem Umbruch musste sich Mattuschka erst wieder über die 2. Mannschaft empfehlen. Dies tat er aber in besonders eindrucksvoller Form: in 18 Oberligaspielen schoss er 14 Tore und dabei unter anderem die hochgehandelten Mannschaften von Magdeburg (2:1) und Zwickau (3:2) ab. Besonders seine Freistoßkünste blitzten immer häufiger auf. Der ruhende Ball war Mattuschkans Waffe - egal ob direkter Freistoß oder als Eckballspezialist und Vorlagengeber. Mattuschka zog die Fäden bei den Amateuren und gehörte dort zu den besten Spielern seiner Mannschaft. So kam er schließlich auch zu seinem ersten Zweitligaeinsatz und errang mit den Profis am 11. Spieltag nach einem 3:1-Auswärtssieg in Bielefeld die Tabellenspitze. Drei weitere Einsätze konnte Mattuschka in jener Saison bestreiten, die Energie am Ende leider knapp hinter den Aufstiegsplätzen abschloss.

Die Saison 2004/05 war dann eine richtige Horrorsaison für die Mannschaft, die in einen Abwärtsstrudel geriet und gefährlich nahe an die Abstiegsränge rutschte. Mattuschka selbst konnte da nur wenig für, da er auch in dieser Saison lediglich sporadische Einsätze bekam. Erstmals Ende Oktober, beim 1:0-Erfolg über Aue, spielte er von Anfang an. Nach dem Trainerwechsel von Geyer zu Sander stand Mattuschka ebenfalls für einige Spiele auf dem Platz, wurde ab Ende Februar jedoch gar nicht mehr berücksichtigt. Stattdessen erlebte er das Herzschlagfinale mit der Niederlage in Karlsruhe und dem Klassenerhalt mit einem Tor Unterschied nur noch von außen mit. Mit der 2. Mannschaft lief es dafür umso besser - und auch das sollte sich in der Folge noch auszahlen. Denn durch erneut starke Leistungen und elf Toren in 21 Spielen hatte er sich für andere Vereine interessant gemacht. So auch für den Regionalliga-Absteiger Union Berlin, der sich beim Aufbau einer schlagkräftigen Oberligatruppe für die Saison 2005/06 mit Torsten Mattuschka verstärkte.

Und Mattuschka tat auch in Berlin das, was er in den vergangenen Oberligaspielzeiten bei den Energie-Amteuren getan hat - Tore schießen. Acht Mal netzte der kreative Spielgestalter für die Unioner ein und führte die Mannschaft an die Spitze der Oberliga. Der sofortige Wiederaufstieg gelang eindrucksvoll und Mattuschka ging mit den Eisernen in der Regionalliga auf Punktejagd. Hier dauerte es zwei Jahre, ehe der nächste Ligawechsel gelang. Mit dem 4. Platz 2007/08 (Mattuschka traf sieben Mal in 34 Spielen) qualifizierte sich Union für die neugeschaffene 3. Liga. Dass Union auch diese Liga so klar dominieren würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Dennoch gelang in dieser Spielzeit alles und so wurde Mattuschka mit Union bei 78 Punkten der erste Drittliga-Meister nach der Einführung als Profiliga.

Die kommenden Zweitligajahre waren für Mattuschka wie ein Traum. Aus dem einstigen Oberligaspieler war nun wieder ein Zweitligaprofi geworden, der auch in dieser Spielklasse absoluter Stammspieler war. In Köpenick wurde Mattuschka über die kommenden Jahre zur Legende. Der Publikumsliebling der Unionfans war Dreh- und Angelpunkt im Berliner Mittelfeld und entschied viele Spiele mit seinen Aktionen. Schon 2009/10 traf er unter anderem gegen seinen Ex-Club Energie, als sich beide Kontrahenten in der Alten Försterei 1:1 trennten. Auch im Rückspiel in Cottbus gelang ihm ein Treffer - hier konnte aber Energie mit 4:2 siegen. Noch spektakulärer war vor allem auch der Freistoßtreffer im Stadtderby gegen Hertha BSC, welchen er 2010/11 als Kapitän der Unioner im ausverkauften Olympiastadion schoss und damit den Zweitligatabellenführer blamierte.

Doch nicht nur in solchen Momenten zeigte sich Mattuschkas Stärke. Denn auch charakterlich bewies er oft, was für ein feinfühliger und authentischer Mensch er ist. Erinnert sei an das Saisonfinale 2011/12, in dem Energie in argen Abstiegsnöten steckte und am 34. Spieltag gegen Union punkten musste. Beim Stand von 1:0 für Energie zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt: Elfmeter für Union. Der etatmäßige Schütze hieß Mattuschka - doch der verweigerte aus Respekt vor seiner alten Liebe Energie. Stattdessen trat Markus Karl an und verschoss. Energie siegte am Ende mit 2:1 und hielt die Klasse. Auch das sagt vieles über die Person Mattuschka aus.

Mit Union spielte der Mittelfeldmann weitere gute Saisons, traf auch in den Folgejahren immer zweistellig und landete mit der Mannschaft immer auf einstelligen Plätzen. Auch in seiner letzten vollen Saison 2012/13 schoss er wieder starke 12 Tore für die Köpenicker, wurde aber dennoch ein Jahr später aussortiert. Union schlug personell eine Neuausrichtung ein und der Publikumsliebling musste langsam aber sicher abtreten. Im September 2014 entschlossen sich daher Energie und Torsten Mattuschka ein drittes Mal gemeinsame Sache zu machen. Der Drittligakader von Energie konnte einen Spielmacher ohnehin gut gebrauchen und so spielte Mattuschka als späte Verpflichtung ab dem 9. Spieltag unter Stefan Krämer mit.

Am 14. Spieltag gegen Duisburg (2:0) war es dann auch soweit: Mattuschka erzielte sein erstes Profitor für Energie im Stadion der Freundschaft. Energie setzte sich über die Saison hinweg im oberen Tabellendrittel fest, für ganz oben reichte es allerdings nicht. Mattuschka konnte sich dennoch nach seiner Rückkehr über 28 Einsätze, zwei Treffer und neun Torvorlagen freuen. Auch den Landespokal konnte er mit Energie nach Cottbus holen. Die anschließende Saison war dann wieder völlig konträr zur vorherigen und brachte die Mannschaft frühzeitig in die Abstiegsregionen. Und auch als der Trainerwechsel hinzu Miriuta stattfand und Mattuschka beim spät erlittenen Ausgleich in Magdeburg (2:2) mit seinem Tor zum 2:1 fast für drei Punkte gesorgt hätte, bestand immer noch Hoffnung. Dass diese sich bis zum letzten Spieltag gegen Mainz II halten würde, war auch der Steigerung der Mannschaft im Schlussspurt geschuldet. Als Mattuschka an jenem letzten Spieltag in der 85. Minute nach tollem Kampf platt vom Feld ging, war Energie mit 2:1 in Front und gerettet. Nur wenige Minuten später hatte die Mainzer Reserve jedoch das Spiel gedreht und Cottbus aus der Liga geschossen. Für Torsten Mattuschka und die gesamte Mannschaft wohl eine der bittersten Stunden überhaupt.

Umso schwerer fiel im Sommer 2016 der Abschied des sympathischen Cottbuser Jung. Mit seinen inzwischen fast 36 Jahren fand er dennoch eine reizvolle neue Aufgabe: bei der VSG Altglienicke. Der aufstrebende Oberligist hatte großes vor und mit anderen Haudegen wie Björn Brunnemann einen aufstiegsreifen Kader zusammengestellt. Mattuschka führte die VSG nicht nur als Kapitän aufs Feld, sondern war auch Spielertrainer - und konnte in 25 Spielen neun Tore, sowie acht Vorlagen beitragen. Altglienicke schaffte mit ihm auf Anhieb den Aufstieg und spielte ab 2017/18 in der Regionalliga. Auch hier schnürte Tusche noch einmal die Schuhe und kam zu weiteren 18 Einsätzen. 2018 beendete er dann jedoch endgültig seine aktive Karriere und ist seit April desselben Jahres Co-Trainer der VSG. Nach dem Klassenerhalt 2017/18 gehört die Mannschaft inzwischen zu den Topteams der Liga und konnte trotz des Spitzenreiterplatzes 2019/20 Corona-bedingt leider nicht an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga teilnehmen. Aktuell befindet sich Mattuschkas Mannschaft auf Rang 2.

(Stand: Oktober 2020)