Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1994/95Toralf Konetzke

Angriff Toralf Konetzke

Geburtstag * 10.12.1972 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis206
Tore Profis65
Zeit bei Energie07/1985 - 06/1988
01/1990 - 07/1998
07/2000 - 12/2000
Energiefußballer des Jahres1996: 1. Platz
Mannschaftskapitän07/1997 - 07/1998
Erstes Spiel für Energie24.02.1990, FC Karl-Marx-Stadt - BSG Energie 3:1 (2:1)
Letztes Spiel für Energie01.11.2000, SSV Ulm 1846 - FC Energie 2:0 (0:0) (Pokal)
Vereine vor EnergieSG Kiekebusch (07/1983 - 06/1985)
BSG Energie Cottbus (07/1986 - 06/1988)
BFC Dynamo (07/1988 - 12/1989)
BSG Energie Cottbus (01/1990 - 06/1990)
FC Energie Cottbus (07/1990 - 07/1998)
S.C. Fortuna Köln (07/1998 - 06/2000)
Vereine nach EnergieFC St. Pauli 1910 (01/2001 - 06/2002)
SV Wacker Burghausen (07/2002 - 06/2003)
FV Dresden 06 Laubegast (07/2003 - 06/2004)
Karriereende2004

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2000/01DFB-Pokal1010
1997/982. Bundesliga306110
1997/98DFB-Pokal2101
1996/97Regionalliga Nordost3215213
1996/97Relegation 2. Bundesliga2000
1996/97DFB-Pokal6200
1996/97FLB-Pokal6632
1995/96Regionalliga Nordost20798
1995/96FLB-Pokal4700
1995/96Verbandsliga Brandenburg12314
1994/95Regionalliga Nordost324157
1994/95FLB-Pokal5011
1994/95Landesliga Brandenburg Staffel Süd1000
1994/95FLB-Pokal1300
1993/94NOFV-Oberliga Mitte279108
1993/94NOFV-Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga2010
1993/94FLB-Pokal3301
1993/94Landesliga Brandenburg Staffel Süd2300
1992/93NOFV-Oberliga Mitte132100
1992/93FLB-Pokal2001
1992/93Landesliga Brandenburg Staffel Süd181902
1992/93FLB-Pokal2300
1991/92NOFV-Oberliga Mitte16332
1991/92LFV-Pokal1000
1991/92Bezirksliga Cottbus11801
1990/91DDR-Nachwuchsoberliga16204
1990/91A-Junioren-Landesliga Brandenburg
1989/90DDR-Oberliga2020
1989/90DDR-Nachwuchsoberliga6002
1987/88DDR-Jugendliga Staffel A
1987/88Jugend-Bezirksliga Cottbus
1986/87Schüler-Bezirksliga Cottbus
1985/86Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost

Biographie

Wenn in den 1990ern im Stadionrund der Name "Locke" fiel, dann wusste ein jeder wer mit dieser komisch anmutenden Bezeichnung gemeint war. Toralf Konetzke, der Mann mit der Glatze und gelernter Torjäger des FCE, spielte gleich drei Mal bei Energie. Anfang 1990 noch als Oberliganeuling, 1996/97 als Aufstiegs- und Pokalheld und im Jahr 2000 als Rückkehrer zum frischgebackenen Bundesligisten - Konetzke blickt auf viele schöne Momente seiner Karriere zurück.

Toralf Konetzke wurde 1972 in Cottbus geboren. Mit elf Jahren schloss sich Konetzke der SG Kiekebusch an und spielte dort zwei Jahre in der Jugend. 1985 wurde Energie auf das junge Sturmtalent aufmerksam und holte ihn nach Cottbus. Dort spielte er sich durch die Jugendmannschaften des Vereins, wechselte dann kurzzeitig zum BFC Dynamo und kehrte zur Spielzeit 1989/90 wieder nach Cottbus zurück. In Cottbus bestritt er anschließend unter anderem sechs Nachwuchsoberligaspiele. Am 24. Februar 1990 warf Trainer Fritz Bohla ihn dann erstmals im Männerbereich ins kalte Oberligawasser. Dabei wurde er bei der 1:3-Niederlage in Karl-Marx-Stadt bereits nach neun Minuten für Detlef Irrgang eingewechselt. Auch eine Woche später in Jena stand Konetzke zur Einwechslung kurz vor Ende der Partie bereit. Da Konetzke nach wie vor für die A-Jugend spielberechtigt war, spielte er 1990/91 mit dieser noch eine Spielzeit und arbeitete sich nach und nach an die erste Mannschaft heran.

1991/92 stand er dann wieder im Aufgebot der ersten Elf und konnte in 16 Spielen auch seine ersten drei Tore im Herrenbereich erzielen. Zum Stammspieler hatte es der junge abschlussstarke Stürmer jedoch noch nicht ganz geschafft. Dafür ballerte er sich 1992/93 in der zweiten Mannschaft durch die Landesliga, schoss 19 Tore in 18 Spielen und brachte sich selbst zurück in den Fokus der Trainer. Auch in der ersten Mannschaft dufte er in der Amateur-Oberliga 13 Mal ran und wurde immer selbstbewusster und wichtiger für das Team. Nur eine Saison danach gehörte er schon wieder zur ersten Elf, stand 27 Mal für Energie auf dem Rasen und erzielte starke neun Tore. Cottbus qualifizierte sich als Zweiter für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga, scheiterte jedoch in der Relegation. Als 1994 Ede Geyer das Zepter in Cottbus übernahm, musste Konetzke - wie zuvor auch - erstmal mit der Jokerrolle Vorlieb nehmen. 32 Spiele, davon 15 als Einwechsler zeigten dennoch, dass Geyer auf den Angreifer baute. Als Konetzke in der anschließenden Saison auch wieder vermehrt in der Torschützenstatistik auftauchte und in zwanzig Partien sieben Mal einnetzte, war dies nur der Anfang des Wahnsinns, der sich anbahnte.

In der Saison 1996/97 konnte Konetzke erstmals sein Jokerdasein ablegen und war nun endgültig in der Offensive neben Detlef Irrgang gesetzt. Und das in ihn gesetzte Vertrauen wusste "Locke" mehr als ordentlich zurückzuzahlen. Mit 15 Regionalligatoren wurde er nicht nur bester Schütze der Cottbuser Mannschaft, sondern schoss diese auch zur Staffelmeisterschaft und damit in die Relegation. Als sich Cottbus in den beiden Aufstiegsspielen gegen Hannover 96 durchsetzen konnte, gab es in der Lausitz kein Halten mehr. Doch nicht nur der Aufstieg, auch die DFB-Pokaltriumphe sind eng mit dem Namen Toralf Konetzke verknüpft. So sorgte er mit dem 1:0 gegen den MSV Duisburg im Achtelfinale dafür, dass sich Cottbus bis ins Elfmeterschießen rettete und am Ende das Spiel für sich entschied. Auch beim legendären Schneespiel im Halbfinale gegen den Karlsruher SC sorgte er mit dem Tor zum 3:0 für die endgültige Entscheidung und den Einzug ins Pokalfinale.

Auch nach dem Aufstieg stand Konetzke in der Gunst des Trainers weiter oben. So absolvierte er 30 Profispiele für Energie in der 2.Bundesliga und erzielte sechs Tore - darunter einen Doppelpack gegen Mainz 05 (2:2). In der Blüte seiner fußballerischen Laufbahn entschied sich Konetzke 1998 zu einem Wechsel zu Ligakonkurrent Fortuna Köln. Mit den Fortunen feierte er im Anschluss den knappen Klassenerhalt in einem spannenden Saisonfinale. Insgesamt 34 Spiele bestritt Konetzke bei den Kölnern, die 2000 dann aber doch den Abstieg hinnehmen mussten. Nachdem die Fortuna ab- und Energie sensationell in die Bundesliga aufgestiegen war, wechselte Konetzke noch einmal zurück in die Lausitz. Bis auf 13 Minuten beim DFB-Pokal-Zweitrundenaus in Ulm konnte der Angreifer jedoch keine Spiele mehr für Energie bestreiten. Nur ein halbes Jahr nach der Rückkehr wechselte Konetzke daher im Januar 2001 zu Zweitligist FC St. Pauli.

Bei den Hamburgern lief es zu Beginn auch ausgesprochen gut. In elf Rückrundenbegegnungen half Konetzke dem Team mit vier Toren, den dritten Platz zu erreichen und damit den Aufstieg perfekt zu machen. Der Traum von der Bundesliga, den er in Cottbus nicht ausleben konnte, wurde nun mit St. Pauli möglich. In zehn Partien durfte er 2001/02 ran und erzielte auch ein Bundesligator gegen den SC Freiburg (2:2). Dennoch musste sich St. Pauli nach nur einer Spielzeit wieder von der Bundesliga verabschieden. Auch Konetzke verabschiedete sich und heuerte bei Zweitligaaufsteiger Wacker Burghausen an. Nach nur einem Jahr zog er weiter zu Dresden-Laubegast und beendete nach einem Spieljahr in der Oberliga 2004 seine Karriere.

Heute betreibt Toralf Konetzke gemeinsam mit Detlef Konetzke eine Automobildienstleistungsfirma, die sich auf Autoreparaturen und Pannenhilfe spezialisiert hat.

(Stand: Dezember 2016)