Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2000/01Toni Micevski

Mittelfeld Toni Micevski

Geburtstag * 20.01.1970 in Bitola
NationalitätNordmazedonien
Pflichtspiele Profis18
Tore Profis3
Zeit bei Energie07/2000 - 12/2001
Länderspiele als Energiespieler3
Erstes Spiel für Energie12.08.2000, SV Werder Bremen - FC Energie 3:1 (2:1)
Letztes Spiel für Energie01.04.2001, VfL Bochum 1848 - FC Energie 1:0 (0:0)
Vereine vor EnergieFK Poeševo (Jugoslawien, 07/1985 - 06/1987)
FK Novaci 1956 (Jugoslawien, 07/1987 - 07/1991)
FK Pelister Bitola 1945 (Jugoslawien, Mazedonien, 07/1991 - 12/1995)
F.C. Hansa Rostock (01/1996 - 06/1998)
Tennis Borussia Berlin (07/1998 - 12/1999)
FK Pelister Bitola 1945 (Mazedonien, 01/2000 - 07/2000)
Vereine nach EnergieFK Pobeda Prilep (Mazedonien, 01/2002 - 06/2002)
VfL Osnabrück 1899 (07/2002 - 12/2003)
TSV Wallenhorst 1924 (01/2005 - 07/2006)
USV Eschen-Mauren (Liechtenstein, 07/2006 - 06/2007)
Karriereende2007

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2000/011. Bundesliga162411
2000/01DFB-Pokal2111

Biographie

Toni Micevski kam nach dem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2000 zum FCE und spielte anderthalb Spielzeiten für unseren Verein. Dabei erlebte er etliche vereinshistorische Meilensteine - vor allem der sensationelle Klassenerhalt in der ersten Bundesligasaison war für den mazedonischen Nationalspieler ein bleibendes Erlebnis. Micevski war dabei, als der Underdog aus Cottbus den großen FC Bayern mit 1:0 schlug, er stand auf dem Feld, als der FCE seine Bundesligapremiere in Bremen spielte und war auch an einigen Toren der Mannschaft direkt beteiligt. 16 Bundesligaeinsätze und zwei Tore gelangen dem Mittelfeldmann, der stets durch energischen Einsatz und einen unbändigen Kampfgeist der Mannschaft zum Klassenerhalt verhalf.

Toni Micevski kam 1970 in der ehemaligen jugoslawischen Republik (im heutigen Mazedonien), genauer in der Großstadt Bitola zur Welt. Seine Jugendzeit verbrachte das junge Fußballtalent in den 80ern beim FK Poeševo und ab 1987 beim FK Novaci, wo er auch seine ersten Spuren im Männerbereich hinterließ. 1991 wechselte Micevski dann zum Heimatclub FK Pelister Bitola, der frischgebackener mazedonischer Pokalsieger war und in der ersten Liga kickte. In seinen ersten Jahren in Bitola konnte sich Micevski auch für den mazedonischen Verband empfehlen, für den er 1993 sein erstes Länderspiel absolvierte. Bis ins Jahr 2001 sollte Toni Micevski insgesamt 43 Länderspiele für Mazedonien bestreiten. Auf Vereinsebene kickte der Mittelfeldmann indes bis 1995 für Bitola, ehe die Bundesliga und seine Scouts auf den emsigen Fußballer aufmerksam wurde.

Hansa Rostock, seinerzeit ebenfalls noch in der ersten Liga unterwegs, verpflichte Micevski für die Rückrunde 1995/96, in der er fünf Mal zum Einsatz kam und im offensiven Mittelfeld wirbelte. Dabei erkämpfte die Kogge mit Micevski einen Sieg in Dortmund (2:1) und auch das erste Bundesligator des Mazedoniers ließ nicht lange auf sich warten. Schon im dritten Spiel in Gladbach tat er sich als Torschütze hervor, auch wenn Hansa mit 2:3 unterlag. Am Saisonende feierte Aufsteiger Rostock einen beeindruckenden sechsten Tabellenplatz. Diesen konnte Micevski, der in den beiden folgenden Jahren zum Stammspieler avancierte, 1998 noch einmal wiederholen. Im Nachhinein beschreibt Micevski seine Zeit in Rostock als die beste Zeit seiner Karriere, in der er mit den Norddeutschen nicht nur drei Mal die Klasse hielt, sondern auch zwei Mal kurz vor dem Sprung in den UEFA-Cup stand. 47 Bundesligaspiele zierten seine Bilanz in Rostock, ehe er 1998 den Verein wieder verließ.

Seine zweite Station in Deutschland war Tennis Borussia Berlin. Ein Club, der damals mit großen Ambitionen im Profifußball bis nach oben klettern wollte und dafür erfahrene Spieler wie Micevski verpflichtete. Mehr als die 2. Bundesliga war dem Verein indes nicht vergönnt, weswegen der mazedonische Mittelfeldspieler 1998/99 zweitklassig mit den Berlinern kickte. Dabei gelangen ihm in 19 Spielen vier Tore - unter anderem auch eines beim Gastspiel in Cottbus, wo Micevski für TeBe zwischenzeitlich auf 2:0 erhöhte, ehe Sebastian Helbig mit einem späten Doppelpack einen Punkt in Cottbus behielt. Am Saisonende erreichte Aufsteiger TeBe einen beachtlichen sechsten Platz. In seiner zweiten Saison bei den Berlinern fand der Mazedonier dann allerdings keine Berücksichtigung mehr, weswegen er im Dezember 1999 die Reißleine zog und für ein halbes Jahr zurück nach Bitola ging.

Doch Micevski stand längst auf den Zetteln anderer Vereine - so auch beim FC Energie. Die Lausitzer hatten gerade den sensationellen Aufstieg in die Bundesliga geschafft und wussten um die Erstligareife des Mittelfeldantreibers Micevski, der ja bereits in Rostock sein Können unter Beweis gestellt hatte. So wurde dieser im Sommer 2000 an die Spree geholt und sollte sogleich in Geyers Planungen eine gewichtige Rolle spielen. Schon beim ersten Bundesliga-Auftritt der Cottbuser Vereinsgeschichte kam Micevski beim Gastspiel in Bremen zum Einsatz. Zwar kam er erst in der zweiten Halbzeit für McKenna ins Spiel und konnte den inzwischen auf 1:3 angewachsenen Rückstand nicht mehr egalisieren - dennoch hatte er beim Trainer für positive Eindrücke gesorgt. So stand er in der darauffolgenden Woche beim Bundesliga-Heimdebüt gegen Borussia Dortmund bereits in der Startelf. Über die rechte Außenbahn zeigte Micevski zwar ordentlich Einsatz, verlor jedoch gegen starke Dortmunder mit 1:4. Am 7. Spieltag in Kaiserslautern ließ Micevski dann erstmals seine Torgefahr aufblitzen und sorgte mit seinem Tor beim 1:1 für einen Punktgewinn auf dem "Betze".

Nur zwei Wochen später kam der Rekordmeister Bayern München an die Spree und erlebte sein persönliches Waterloo. Gegen giftige und kampfstarke Cottbuser, die mit Micevski, Sebök und Co den Bayern Paroli boten, fanden die Münchner kein Rezept und unterlagen dank des Tores von Vilmos Sebök mit 0:1. In der gesamten Republik sorgte die mit vielen Osteuropäern gespickte Cottbuser Elf so für ungläubiges Staunen - und spätestens da wusste ein jeder, dass der FCE nicht gekommen war, um die Liga nach einer Saison schon wieder zu verlassen. Auch das anschließende Heimspiel gegen den VfL Bochum gewannen die Cottbuser dank des Führungstreffers von Micevski mit 2:0 und sicherten sich wichtige Punkte im Abstiegskampf. Auch in der Rückrunde zeigten sich die Mannen um Micevski sehr stark und überraschten beispielsweise mit einem 3:1-Sieg in Leverkusen, wo der Mazedonier eine Torvorlage zum Erfolg beisteuerte. Insgesamt konnte Micevski 16 Mal für den Bundesligisten auflaufen. Mehr als sensationell schaffte der FCE am Ende dann den viel umjubelten Klassenerhalt. Nur Micevskis Zukunft schien indes ungewiss.

Nachdem der Mazedonier in seine zweite Bundesligasaison mit Energie ging und bis zum Winter kein einziges Spiel mehr absolvieren sollte, entschied er sich im Dezember die Segel zu streichen und die Rückkehr in sein Heimatland anzutreten. Beim FK Pobeda Prilep spielte er die Rückrunde zu Ende und gewann dabei mit der Mannschaft den mazedonischen Pokal. Im Sommer 2002 entschied er sich erneut zu einem Wechsel nach Deutschland. Diesmal war der VfL Osnabrück an den Diensten des erfahrenen Spielers interessiert. Beim VfL wurde er sofort Stammspieler und schaffte mit dem Regionalligisten den Aufstieg in die 2. Bundeliga. Zurück im Profifußball kam Micevski noch zehn Mal für Osnabrück zum Einsatz und verließ den Verein schließlich im Winter wieder. Es folgte eine Pause, in der Micevski vereinslos blieb - erst im Alter von 35 schloss er sich im Januar 2005 noch einmal mit dem TSV Wallenhorst einem Verein in die Weser-Ems-Region an. Ich Sommer 2005 wechselte er nach Liechtenstein zum USV Eschen-Mauren in die Schweizerische 2. Liga (vierthöchste Spielklasse), wo er 2007 dann seine aktive Karriere beendete.

(Stand: Januar 2020)