Energie Cottbus
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2. Mannschaft 1988/89Steffen Rietschel

Mittelfeld Steffen Rietschel

Geburtstag * 24.04.1965 in Hoyerswerda
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis21
Tore Profis4
Zeit bei Energie01/1988 - 12/1988
Erstes Spiel für Energie20.02.1988, BSG KKW Greifswald - BSG Energie 1:3 (0:0)
Letztes Spiel für Energie03.12.1988, BSG Energie - FC Karl-Marx-Stadt 3:1 (3:0)
Vereine vor EnergieBSG Aktivist Laubusch (07/1970 - 12/1982)
BSG Aktivist Schwarze Pumpe (01/1983 - 06/1984)
BSG Aktivist Brieske-Senftenberg (07/1984 - 12/1987)
Vereine nach EnergieBSG Aktivist Brieske-Senftenberg (01/1989 - 06/1989)
BSG Aktivist Schwarze Pumpe (07/1989 - 02/1991)
SV Aktivist Laubusch (02/1991 - 06/1991)
FSV Glückauf Brieske-Senftenberg (07/1991 - 06/1998)
Karriereende1998
TrainerkarriereFSV Glückauf Brieske-Senftenberg (07/1998 - 06/1999, Co-Trainer)
SV Eintracht Ortrand (01/2001 - 06/2011, Trainer)
FSV Glückauf Brieske-Senftenberg (09/2011 - 06/2022, Trainer)
FSV Glückauf Brieske-Senftenberg (2010er Jahre -, Vizepräsident)
FSV Glückauf Brieske-Senftenberg (11/2023 - 06/2024, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1988/89DDR-Oberliga5130
1988/89FDGB-Pokal1000
1987/88DDR-Liga Staffel A15301

Biographie

Spricht man Fußballer rückblickend auf die erfolgreichste Zeit ihrer Karriere an, benennen sie oftmals Stationen, bei denen sie besonders lange aktiv waren oder verweisen auf ihre Titel und Triumphe. Bei Steffen Rietschel schlagen sicher zwei oder drei Herzen in einer Brust. Seine Vita verrät, dass seine große Liebe irgendwo zwischen Brieske-Senftenberg und der BSG Aktivist Schwarze Pumpe herum mäandert. Rein vom Papier her hatte Rietschel aber seine erfolgreichste Zeit bei Energie Cottbus. DDR-Liga, Aufstieg, Oberliga. Und das alles eindrucksvoll kompakt in nur zwölf Monaten des Jahres 1988.

Steffen Rietschel wurde 1965 in Hoyerswerda geboren. Bei der BSG Aktivist Laubusch begann er als Fünfjähriger das Fußballspielen. In der Laubuscher Jugend blieb er zwölf Jahre und wechselt im Januar 1983 mit 17 Jahren erstmals zum DDR-Ligisten BSG Aktivist Schwarze Pumpe. Mit Pumpe konnte er in der Rückrunde den zweiten Platz hinter Riesa einfahren, der Verein verpasste jedoch dadurch die Oberliga-Aufstiegsspiele. Auch in der Spielzeit 1983/84 erfüllte sich der Traum von Oberligafußball in Pumpe nicht - wieder landete man auf dem zweiten Rang. Im Sommer 1984 wechselte Rietschel zur BSG Aktivist Brieske-Senftenberg. In Senftenberg war man nach der Neueinteilung der DDR-Liga auf zwei Staffeln à 18 Mannschaften darauf bedacht, möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und sich in der neuen Liga bestmöglich zu präsentieren. In Rietschels erster Spielzeit für Senftenberg gelang dies auch mit einem passablen elften Rang. Nur ein Jahr später stieg Senftenberg jedoch als 16. in die Bezirksliga ab. Rietschel blieb in Senftenberg und belohnte sich und sein Team mit dem sofortigen Wiederaufstieg 1987. Von Sommer bis Dezember 1987 spielte Rietschel somit nochmals mit den Briesker Knappen in der DDR-Liga, ehe er im Januar 1988 innerhalb der Liga nach Cottbus wechselte.

Energie-Trainer Fritz Bohla war auch sofort angetan von Rietschels Fähigkeiten. Der Mittelfeldmann sollte demnach umgehend zu seinem ersten Einsatz für die Cottbuser kommen: zum Rückrundenauftakt am 20. Februar 1988 debütierte Rietschel bei der BSG KKW Greifswald. Cottbus gewann mit 3:1 und Rietschel durfte sich auch prompt mit einem Treffer in die Liste der Torschützen eintragen. Im Laufe der Spielzeit sollte er übrigens noch zwei weitere Male mit Toren zu Siegen beitragen - beim 3:0 über Motor Babelsberg und auch beim 4:1-Auswärtserfolg in Eisenhüttenstadt. 14 Spiele, drei Tore - für einen Mittelfeldspieler eine richtig tolle Quote. Energie wurde am Ende der Spielzeit 1987/88 souverän Meister der Staffel und stieg in die DDR-Oberliga auf. Rietschels Traum vom Oberligafußball wurde nach nur einem halben Jahr in Cottbus wahr. In der Oberliga spielte Rietschel für Energie dann fünf Mal. Gab es mit Rietschel in Dresden, in Zwickau und bei Lok Leipzig noch klare Niederlagen, so konnte Rietschel mit der Mannschaft zuhause gegen Stahl Brandenburg einen deutlichen 3:0-Sieg einfahren - und Rietschel schoss dabei sogar den zweiten Treffer selbst. Sein letztes Spiel für Energie bestritt Rietschel am 03. Dezember 1988 gegen den FC Karl-Marx-Stadt. Er verabschiedete sich standesgemäß mit einem 3:1-Heimsieg aus Cottbus. Im Januar 1989 ging es für Rietschel zurück nach Senftenberg. Cottbus schloss die Saison in der Oberliga übrigens mit einem guten zehnten Platz ab.

Für Senftenberg ging es in der Rückrunde 1988/89 noch um den Klassenverbleib in der DDR-Liga, Rietschel kam quasi als Hoffnungsträger zurück zu den Brieskern - und konnte den knappen Abstieg am Ende doch nicht mehr verhindern. Brieske musste abermals in die Bezirksliga absteigen. Rietschel zog es im Anschluss noch einmal zum Vorjahres-Fünften Aktivist Schwarze Pumpe zurück, bei denen er ja seine erste DDR-Liga-Spielzeit Anfang der 1980er miterleben durfte. Mit Schwarze Pumpe konnte Rietschel auch 1989/90 den fünften Platz in der DDR-Liga erlangen, ein Jahr später landete man auf dem siebenten Rang. Im Mai 1991 endete Rietschels Zeit in Pumpe. Er schloss sich nach einer kurzen Pause im Februar 1992 seinem Jugendverein in Laubusch an, blieb allerdings nur vier Monate und entschied sich im Sommer 1992 zur Rückkehr zu seiner alten Liebe - zum inzwischen unter dem Namen FSV Glückauf Brieske-Senftenberg geführten Verein. Von 1992 bis 1998 kickte er noch für die Senftenberger, ehe er seine Karriere beendete.

Er blieb jedoch auch nach seiner aktiven Zeit in Senftenberg und übernahm im Sommer 1998 das Co-Trainer-Amt beim FSV für eine Saison. Im Anschluss arbeitete Rietschel zehn Jahre lang von 2001 bis 2011 als Trainer des SV Eintracht Ortrand. Unter seiner Regie feierte die Eintracht den Aufstieg 2005 in die Landesliga Süd und den Aufstieg in die Verbandsliga Brandenburg im Jahr 2006. Seit September 2011 ist Rietschel wieder als Trainer in Senftenberg tätig und spielt mit dem FSV Glückauf derzeit in der Landesliga Süd. Rietschel lebt in Hörlitz bei Senftenberg und arbeitet hauptberuflich als Bereichsleiter der VR Bank Lausitz.

(Stand: April 2016)