Energie Cottbus
Museumsseite

1. Mannschaft 2007/08Steffen Baumgart

Angriff Steffen Baumgart

Geburtstag * 05.01.1972 in Rostock
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis90
Tore Profis6
Zeit bei Energie07/2004 - 12/2007
Erstes Spiel für Energie08.08.2004, 1. FC Köln - FC Energie 0:0
Letztes Spiel für Energie30.09.2007, FC Energie - SG Eintracht Frankfurt 2:2 (2:0)
Vereine vor EnergieSG Dynamo Rostock-Mitte (07/1979 - 06/1988)
SG Dynamo Schwerin (07/1988 - 04/1990)
Polizei SV Schwerin (04/1990 - 06/1991)
SpVg Aurich (07/1991 - 06/1994)
F.C. Hansa Rostock (07/1994 - 06/1998)
VfL Wolfsburg (07/1998 - 10/1999)
F.C. Hansa Rostock (10/1999 - 06/2002)
1. FC Union Berlin (08/2002 - 06/2004)
Vereine nach Energie1. FC Magdeburg (01/2008 - 06/2008)
SV Germania 90 Schöneiche (08/2008 - 03/2009)
SV 1919 Woltersdorf (09/2010 - 06/2011)
Karriereende2011
TrainerkarriereSV Germania 90 Schöneiche (07/2008 - 04/2009, Co-Trainer)
1. FC Magdeburg (04/2009 - 03/2010, Trainer)
F.C. Hansa Rostock (01/2012 - 06/2013, Co-Trainer)
SSV Köpenick-Oberspree (02/2014 - 06/2014, Trainer)
Berliner AK 07 (07/2015 - 08/2016, Trainer)
SC Paderborn 07 (04/2017 - 06/2021, Trainer)
1. FC Köln (07/2021 - 12/2023, Trainer)
Hamburger SV (02/2024 - 11/2024, Trainer)
1. FC Union Berlin (01/2025 -, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2007/081. Bundesliga8060
2007/08DFB-Pokal1010
2007/08Regionalliga Nord14326
2006/071. Bundesliga332210
2006/07DFB-Pokal1000
2005/062. Bundesliga140113
2005/06NOFV-Oberliga Süd1001
2004/052. Bundesliga314311
2004/05DFB-Pokal2001

Biographie

Bevor der sympathische und ehrgeizige Stürmer 2004 in die Lausitz kam, hatte er bereits eine beachtliche Karriere als Spieler hingelegt. Schon zu DDR-Zeiten schlug er sich mit DDR-Ligist Dynamo Schwerin überraschend bis ins FDGB-Pokalfinale durch, verhalf nach der Wende Hansa Rostock zum Aufstieg in die Bundesliga und spielte für Hansa und Wolfsburg mehrere Jahre in der höchsten Spielklasse. Später feierten sie ihn bei Union Berlin als Helden und auch in Cottbus wurde "Baumi" zur großen Stütze. 2005 verhalf er mit seinem unermüdlichen Einsatz zum Zweitligaklassenerhalt und gehörte nur ein Jahr später zu den Aufstiegshelden in die erste Liga. Auch mit Cottbus gab es so noch einmal Bundesligafußball für den erfahrenen Angreifer, der nun schon seit einigen Jahren als Trainer unterwegs ist und Bevor der sympathische und ehrgeizige Stürmer 2004 in die Lausitz kam, hatte er bereits eine beachtliche Karriere als Spieler hingelegt. Schon zu DDR-Zeiten schlug er sich mit DDR-Ligist Dynamo Schwerin überraschend bis ins FDGB-Pokalfinale durch, verhalf nach der Wende Hansa Rostock zum Aufstieg in die Bundesliga und spielte für Hansa und Wolfsburg mehrere Jahre in der höchsten Spielklasse. Später feierten sie ihn bei Union Berlin als Helden und auch in Cottbus wurde "Baumi" zur großen Stütze. 2005 verhalf er mit seinem unermüdlichen Einsatz zum Zweitligaklassenerhalt und gehörte nur ein Jahr später zu den Aufstiegshelden in die erste Liga. Auch mit Cottbus gab es so noch einmal Bundesligafußball für den erfahrenen Angreifer, der nun schon seit einigen Jahren als erfolgreicher Trainer unterwegs ist. 2019 führte er den SC Paderborn in die erste Liga und ist aktuell mit dem 1. FC Köln erstklassig unterwegs.

Steffen Baumgart wurde 1972 in Rostock geboren. Seine ersten fußballerischen Gehversuche machte er bei seinem Heimatverein SG Dynamo Rostock-Mitte, für den er von 1980 bis 1988 im Nachwuchs kickte. 1988 folgte sein Wechsel zu Dynamo Schwerin (später als Polizei SV Schwerin bekannt), wo das junge Sturmtalent schon bald seine ersten Einsätze im Männerbereich absolvieren sollte. Nachhaltig in Erinnerung brachte sich Baumgart, als er 1989/90 beim DDR-Ligisten mit 15 Toren bester Torschütze im Verein wurde und mit den Schwerinern als krasser Außenseiter bis ins FDGB-Pokalfinale einziehen konnte und unterwegs namhafte Gegner wie den 1.FC Magdeburg und Lok Leipzig ausschaltete. Im Finale verlor der PSV Schwerin dann trotz früher Führung gegen Oberligameister Dynamo Dresden mit 1:2.

Nach der deutschen Wiedervereinigung verschlug es Baumgart ins ostfriesische Aurich. Dort spielte er als Vertragsamateur und machte eine Kfz-Ausbildung. 1994 zog es Baumgart wieder zurück in seine Heimatstadt und er heuerte für mehrere Jahre beim F.C. Hansa Rostock an. Die spielten damals noch zweitklassig und schafften auch dank der zehn Tore von Baumgart 1995 den Aufstieg in die Bundesliga. Baumgart hatte sich bei Hansa recht schnell in die erste Elf gespielt und gehörte nun auch in der höchsten Spielklasse zum Stammkader. In seiner ersten Bundesligasaison wiederholte Baumgart seine Torausbeute aus dem Vorjahr und traf zehnfach in der Liga. Mit Platz 6 schafften er und seine Kollegen eine Wahnsinnsplatzierung und etablierten den Aufsteiger aus Mecklenburg-Vorpommern in der Bundesliga. Nach dem Klassenerhalt 1997 und einem erneuten sechsten Platz 1998 entschied sich Baumgart zum Wechsel nach Wolfsburg.

Mit dem VfL schaffte er es 1999 bis ins Pokalhalbfinale und war auch in der Liga in 31 Spielen fünf Mal erfolgreich. Nachdem er 1999/2000 nur noch einen Uefa-Cup-Einsatz verzeichnen konnte und sonst ohne Hinrundeneinsatz bei den Wölfen blieb, entschied sich Baumgart zur Rückkehr zum abstiegsbedrohten F.C. Hansa. Mit Rostock gelang ihm und der Mannschaft in der Rückrunde der Sprung bis ins Pokalhalbfinale, wo die Kogge allerdings an Bayern München scheiterte. Auch der Liga-Klassenerhalt wurde knapp geschafft, sodass Baumgart noch zwei weitere Jahre Bundesliga mit den Rostockern dranhängen durfte. Nachdem er 2001/02 nur noch zwölf Mal für Rostock auflaufen konnte, wechselte er im Anschluss an die Saison zum Zweitligisten Union Berlin. Bei den Köpenickern wurde Baumgart schnell zum Publikumsliebling und Kapitän der Mannschaft und erzielte in seiner zweijährigen Berliner Zeit 21 Tore in 64 Partien. Leider endete die Zeit bei Union unerwartet negativ und Baumgart stieg in der Saison 2003/04 als Tabellenvorletzter aus der 2. Bundesliga ab. Er blieb jedoch in der Liga und fand in Energie Cottbus einen neuen Verein.

Und Baumgarts Dienste waren ein Segen für die Cottbuser, die gerade in der Spielzeit 2004/05 in gefährliches Fahrwasser gerieten. Sowohl Trainer Eduard Geyer als auch der ihn später ersetzende Petrik Sander bauten auf Baumes Erfahrung und brachten den Kämpfer und unermüdlichen Arbeiter immer wieder in den schwierigen Phasen der Saison aufs Feld. Zwar klappte es mit dem Toreschießen in Cottbus nicht mehr so wie man es von ihm erwartete, jedoch brachte er andere Tugenden ein, mit denen er die Mannschaft immer wieder antrieb. Wenn Baumgart in Zweikämpfe ging, dann tat er dies immer mit dem unbedingten Willen und einer großartiger Entschlossenheit. Baumgart erarbeitete sich Chancen oft selbst, machte viele Wege in der Offensive, opferte sich auch in den Schlussphasen einer Partie immer wieder für die Mannschaft auf und lief noch einige Meter mehr. Zum goldenen Torschützen wurde er am vierten Spieltag gegen Rot-Weiß Oberhausen, als er zum wichtigen 1:0 in der Schlussviertelstunde abstaubte. Auch gegen Trier (1:2), Rot Weiß Erfurt (3:0) und gegen den 1.FC Köln (3:5) traf der erfahrene Mann und tat alles ihm Mögliche um den Klassenerhalt mit Cottbus zu schaffen. Dieser wurde am letzten Spieltag dank der um ein Tor besseren Tordifferenz gegenüber Eintracht Trier dann doch noch geschafft.

In der nächsten Spielzeit gehörte Baumgart anfangs nicht mehr zur ersten Elf und musste sich erst wieder an die Stammplätze heranspielen. Wenig erstaunlich, dass seine Dienste in der Rückrunde zwar wieder gefragt waren, verwunderlich war es jedoch schon, dass Pet Sander ihn nun vermehrt auf ungewohnter Position einsetzte. Statt Sturmzentrum half Baumgart nun des Öfteren in der Defensive aus und machte unter anderem als Rechtsverteidiger bärenstarke Spiele für den FCE. Sanders Schachzug ging auf, allerdings war das Risiko ohnehin nicht allzu groß, baute er mit Baumgart schließlich auf einen der Kämpfer im Team. Sein gutes Zweikampfverhalten, seine ruhige Ballführung nach Ballgewinn und seine Entschlossenheit bis in die Schlussminuten alles zu geben, machten ihn so wertvoll. Cottbus gewann Spiel um Spiel und krönte die Klassesaison mit der überraschenden Rückkehr in die Bundesliga.

Wieder zurück im Oberhaus zählte Baumgart zwar nur zwölf Mal zum Startaufgebot der Lausitzer, wurde aber fast in jedem Spiel eingewechselt und kam somit trotzdem auf 33 Bundesligaspiele. Der Edeljoker traf sogar beim 1:1 im Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg und fügte im Dezember auch den Bayern einen kurzen Schreckensmoment zu. Beim Auswärtsspiel in München traf Baumgart zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, ehe Van Buyten nur wenige Minuten später den Münchenern einen 2:1-Sieg sicherte. Viel wichtiger als Baumgarts Tore war auch für ihn das gesamte Abschneiden der Mannschaft am Ende der Spielzeit - und das konnte sich mit einem sehr starken 13. Platz durchaus sehen lassen. Der Klassenerhalt war für Energie wieder einmal eine Sensation und Baumgart konnte noch eine weitere Saison mit Cottbus in der Bundesliga spielen. Nachdem Baumgart auch 2007/08 wieder für die Lausitzer auflief, nun allerdings nur noch acht Spiele absolvierte und davon auch nur zwei von Beginn an, schien seine Zeit bei Energie zu enden. Am 3. Januar 2008 wurde der zum Saisonende auslaufende Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Baumgart, der für Energie 90 Spiele bestritten hatte und sechs Tore erzielte, konnte nach dreieinhalb sehr erfolgreichen Jahren durchaus erhobenen Hauptes den Club verlassen.

Noch im Januar wurde seine Wechsel zum 1. FC Magdeburg bekannt gegeben. Der FCM erhoffte sich von der Verpflichtung, mit dem routinierten Profi noch die Qualifikation zur 3. Dritten Liga zu erreichen. Da die Qualifikation verpasst wurde und die anschließenden Vertragsverhandlungen zu keiner Einigung führten, wechselte Steffen Baumgart zum SV Germania 90 Schöneiche. Dort hatte mit Dirk Berger Unions ehemaliger A-Jugendtrainer angeheuert, der einige Talente aus Berlin mitbrachte und auch Baumgart nach Schöneiche holte, wo er unter anderem als Co-Trainer Bergers fungierte. Nach nicht einmal einem Jahr Oberligafußball verließ Baumgart im März 2009 den Club wieder, um bei seinem neuen Arbeitgeber 1. FC Magdeburg das Traineramt zu übernehmen, nachdem unter Vorgänger Paul Linz das angestrebte Saisonziel des FCM, der Aufstieg in die 3. Liga, aufgrund eines zu großen Abstandes auf Spitzenreiter Holstein Kiel in weite Ferne gerückt war. In Magdeburg erhielt er zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende. Obwohl sich der Abstand auf den späteren Aufsteiger Kiel bis auf 14 Punkte vergrößerte und Magdeburg am Ende auf dem 4. Platz landete, wurde Baumgarts Vertrag um ein Jahr bis Sommer 2010 verlängert.

Seinen ersten Erfolg als Trainer errang Steffen Baumgart mit dem Landespokalsieg 2009, der durch ein 1:0 im Finale gegen den Halleschen FC an die Elbe geholt wurde. Im März 2010 wurde er nach einer Reihe von Niederlagen dann allerdings beurlaubt. Noch einmal schnürte Baumgart selbst die Schuhe und hielt sich 2010/11 beim SV Woltersdorf in der Landesklasse Ost fit. Nach der Saison beendete Steffen Baumgart im Alter von 39 Jahren endgültig seine aktive Spielerkarriere. Im Januar 2012 bekam er eine Anstellung als Co-Trainer bei seinem Heimatverein F.C. Hansa Rostock, die er bis Sommer 2013 ausfüllte. In der Spielzeit 2015/16 betreute er den ambitionierten Regionalligaklub Berliner AK 07 als Cheftrainer, verpasste mit dem Verein nur knapp die Aufstiegsspiele und landete auf Grund der Tordifferenz nur auf Platz 2 hinter dem FSV Zwickau. Am 31. August 2016 gab der Verein etwas überraschend die Trennung von Steffen Baumgart bekannt, der jedoch nicht lange auf ein neues Jobangebot warten musste.

Ins große Trainerrampenlicht schaffte es Steffen Baumgart, als er im April 2017 beim SC Paderborn anheuerte. Der ehemalige Bundesligist taumelte inzwischen im Keller der 3. Liga umher und drohte abzusteigen. Auch Baumgart konnte in den letzten Spielen den tabellarischen Abstieg nicht verhindern - jedoch blieben die Paderborner auf Grund des Zwangsabstieges von 1860 München in der Liga. Was dann in den Folgesaisons passierte grenzt an ein kleines Fußballwunder. Baumgart schaffte es nicht nur die Mannschaft nach seinen Wünschen neu aufzustellen - er formte aus dem SCP wieder einen echten Erfolgsclub. 2017/18 machte Baumgart aus einem Abstiegskandidaten eine Aufstiegsmannschaft und führte Paderborn auf den 2. Platz. Damit war die Rückkehr in die 2. Liga perfekt. Das war allerdings noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, denn nur ein Jahr später schaffte es Steffen Baumgart den SC Paderborn wieder zum Bundesligisten zu machen. Mit dem zweiten Platz 2018/19 war der direkte Durchmarsch und damit eine riesige Sensation perfekt. Die zweite Bundesligasaison der Paderborner nach 2014/15 endete zwar knapp mit dem Abstieg, den Status als kompetenten Bundesligatrainer konnte Baumgart jedoch keiner mehr absprechen. Und so kam es, dass Baumi nach einer weiteren Zweitligasaison in Paderborn nun auch bei den Erstligaclubs auf den Zetteln stand. im Sommer 2021 sicherte sich der 1. FC Köln seine Dienste. Nach einer echt starken Hinrunde rangiert Baumgart mit dem FC auf einem sehr guten achten Platz und wird sicher darum bemüht sein, die schnell euphorisch werdenen Töne im Umfeld der Kölner zu mäßigen. Denn Bodenständigkeit und harte Arbeit lebt Baumgart seit jeher vor - der Klassenerhalt bleibt weiter das Ziel.

(Stand: Januar 2022)