




Geburtstag | * 10.08.1977 in Râmnicu Vâlcea |
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Nationalität | Rumänien |
Pflichtspiele Profis | 103 |
Tore Profis | 32 |
Zeit bei Energie | 07/2005 - 06/2007 07/2009 - 01/2011 |
Energiefußballer des Jahres | 2007: 2. Platz |
Erstes Spiel für Energie | 06.08.2005, FC Energie - TSV Eintracht Braunschweig 2:1 (0:1) |
Letztes Spiel für Energie | 22.12.2010, VfL Wolfsburg - FC Energie 1:3 (0:3) (Pokal) |
Vereine vor Energie | Chimia Râmnicu Vâlcea (Rumänien, 07/1987 - 06/1995) CS Viitorul Oradea (Rumänien, 07/1995 - 06/1996) CS Jiul Petroşani (Rumänien, 07/1996 - 06/1997) Olimpia Satu Mare (Rumänien, 07/1997 - 08/1998) FC Rapid Bucureşti (Rumänien, 08/1998 - 07/2001) F.C. National Bucureşti (Rumänien, 07//2001 - 07/2003) Le Mans FC (Frankreich, 07/2003 - 12/2004) F.C. National Bucureşti (Rumänien, 01/2005 - 06/2005) FC Energie Cottbus (07/2005 - 06/2007) VfL Wolfsburg (07/2007 - 01/2008) VfB Stuttgart 1893 (01/2008 - 06/2008) 1. FC Köln (08/2008 - 06/2009) |
Vereine nach Energie | TSV Alemannia Aachen (01/2011 - 06/2012) |
Karriereende | 2012 |
Trainerkarriere | U17-Nationalmannschaft Rumänien (??? - 06/2018, Co-Trainer) |
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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2010/11 | 2. Bundesliga | 8 | 0 | 7 | 0 |
2010/11 | DFB-Pokal | 2 | 1 | 2 | 0 |
2009/10 | 2. Bundesliga | 22 | 3 | 9 | 10 |
2009/10 | DFB-Pokal | 2 | 1 | 0 | 1 |
2006/07 | 1. Bundesliga | 34 | 14 | 0 | 9 |
2005/06 | 2. Bundesliga | 33 | 12 | 0 | 18 |
2005/06 | DFB-Pokal | 2 | 1 | 0 | 1 |
Sergiu Radu gilt für viele Energiefans noch heute als einer der besten Stürmer die zu Bundesligazeiten in Cottbus spielten. Und rein statistisch gesehen stimmt das auch: mit 14 Toren in einer Saison stellte Radu vereinsintern einen Bundesligarekord auf. Dass Energie überhaupt noch einmal Bundesligaluft schnuppern durfte, hängt auch mit dem Namen Sergiu Radu zusammen. Denn Radu schoss mit seinen Treffern den FCE erst zum Aufstieg 2006 in die höchste Liga. Nach einem Intermezzo in Wolfsburg und einigen Leihen, kehrte der Publikumsliebling 2009 noch einmal nach Cottbus zurück, um beim Neustart in der 2. Bundesliga mitzuwirken. Für Radu ist Cottbus während seiner aktiven Zeit zur "zweiten Heimat" geworden, wie er selbst immer wieder betont.
Sergiu Radu wuchs im rumänischen Städtchen Râmnicu Vâlcea auf. Der 1977 geborene Rumäne begann dort als Zehnjähriger das Fußballspielen und sollte bis zu seinem 17. Lebensjahr bei seinem Heimatverein Chimia Râmnicu Vâlcea kicken. Mit 18 begann für Radu dann die Reise quer durch den rumänischen Fußball, die schließlich bei den großen Bukarester Hauptstadtklubs Rapid und National Bukarest endete. Bekannt wurde er dabei vor allem durch seine starke Zweitligasaison 1997/98 mit Olimpia Satu Mare, bei denen er mit zwölf Toren aus 23 Spielen großen Anteil am Aufstieg hatte. Es folgte der Wechsel zu Rapid Bukarest, wo Radu prompt im ersten Jahr den rumänischen Meistertitel erringen konnte. Radu wechselte 2001 dann auch noch zum Stadtrivalen FC Național Bukarest.
Erstmals im Sommer 2003 zog es das rumänische Sturmtalent fort aus seiner Heimat. Sein Wechsel zum französischen Erstligisten UC Le Mans sollte sich am Ende als wenig erfolgreich herausstellen. Radu war in Le Mans kein Stammspieler und zu allem Überfluss stand am Saisonende 2003/04 der Abstieg in die Ligue 2. Im Dezember desselben Jahres kehrte Radu aufgrund der Perspektivlosigkeit bei den Franzosen für ein halbes Jahr zum FC Național Bukarest zurück und schoss in der Rückrunde der Saison 2004/05 sieben Tore in 15 Spielen. Radu schien wieder in alter Form zu sein - und auch die Scouts aus Cottbus hatten dies mitbekommen.
Im Sommer 2005 ging er auf Empfehlung des ehemaligen Cottbuser Spielers und damaligen Spielerberaters Vasile Miriuța zu Energie Cottbus. Sein zweiter Auslandsaufenthalt sollte sich über die nächsten Jahre als wahrer Glücksgriff erweisen - sowohl für ihn selbst als auch für Energie. Radu wurde in Cottbus zum Stammspieler, der sich aufgrund seiner Schnelligkeit und seiner Torgefahr auch bald in die Cottbuser Herzen spielen sollte. Besonders bei Kontern war Radu eine Waffe. Der Rumäne ackerte dabei unermüdlich jedem Ball hinterher und suchte stets den direkten Zug zum Tor. Seine starken Leistungen spiegelten sich auch in der Anzahl seiner Torerfolge wider. In der Zweitligasaison 2005/06 erzielte Radu zwölf Treffer für Energie, war damit erfolgreichster Torschütze und im Sturm neben seinem kongenialen Partner und Ballverteiler Francis Kioyo Teil der Cottbuser Erfolgsgeschichte. Nach dem sensationellen Bundesligaaufstieg von Energie gehörte Sergiu Radu in der Saison 2006/07 nun zum Bundesligakader - und spielte sich auch hier immer weiter ins Rampenlicht.
Der pfeilschnelle und technisch starke Stürmer konnte sich sogar gegenüber der großartigen Zweitligasaison aus dem Vorjahr nochmals steigern. Zudem bekam Radu mit Vlad Munteanu einen rumänischen Landsmann ins Mittelfeld gesetzt, der ihn mit Vorlagen fütterte und selber mit elf Toren eine bärenstarke Saison spielte. Radu und Munteanu wurden schnell zum Sinnbild einer erfolgreichen und gut durchdachten Transferpolitik des Vereins, der aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten immer wieder nach Osteuropa schaute und sich bei den dortigen Talenten als Sprungbrett für andere Topklubs anbot. Radu erzielte in seiner ersten Bundesligaspielzeit gleich mal 14 Tore und stellte damit einen vereinsinternen Bundesligarekord auf. Energie schaffte nicht nur dank seiner Tore, sondern auch aufgrund hervorragender kämpferischer Leistungen den hochverdienten Klassenerhalt. Und beinahe hätte der Rumäne sogar beim Kampf um die Meisterschaft ein Wörtchen mitgeredet. Am letzten Spieltag traf Radu in Stuttgart zum zwischenzeitlichen 1:0 für Energie, was den FC Schalke kurzzeitig zum Meister gemacht hätte - am Ende drehten die Schwaben jedoch die Partie und holten die Schale nach Stuttgart. Natürlich weckten die Leistungen von Radu auch bei anderen Bundesligisten Begehrlichkeiten und so kam, was kommen musste: Radu und Munteanu wurden im Doppelpack millionenschwer nach Wolfsburg verkauft.
In Wolfsburg hatte es Radu dann jedoch schwer sich im Angriff gegen Edin Dzeko und Grafité durchzusetzen - die ja bekanntermaßen nur ein Jahr später den VfL zur Meisterschaft schießen sollten. Ab Januar 2008 wurde Radu nach nur elf Einsätzen bei den Wölfen für ein halbes Jahr an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Doch auch in Stuttgart sollte sich Radu nicht durchsetzen können. In der Sommerpause 2008 wurde er schließlich an den 1. FC Köln verliehen. Beim damaligen Bundesligisten kam Radu zwar 22 Mal zum Einsatz, erzielte jedoch nur zwei Tore für den FC. Nachdem die Leihe endete und man Radu auch in Wolfsburg einen Vereinswechsel ans Herz legte, entschloss sich der Rumäne an den Ort zurückzukehren, an dem er seine erfolgreichste Zeit hatte. Es ging noch einmal zurück an die Spree zum FCE.
Im Juli 2009 wechselte der inzwischen fast 32-jährige Rumäne zu Energie Cottbus. Und Radu meldete sich gleich furios zurück. Wollitz stellte den Stürmer aufgrund seiner Erfahrung bereits im Pokalspiel in Magdeburg wieder auf und der Rückkehrer spielte eine fantastische Partie. Radu traf selbst einmal und legte zwei Mal für die Kollegen Jula und Shao zum 3:1-Sieg auf. Auch eine Woche später erzielte er zum Zweitligastart gegen Augsburg beim 3:1-Heimsieg den ersten Treffer der Partie. Leider konnte Radu das hohe Tempo in der Liga nicht mehr voll und ganz mitgehen und fand sich nun zunehmend häufiger auf der Bank wieder. Dennoch konnte Radu vier Saisontore beisteuern und erinnerte zwischenzeitlich den einen oder anderen Energiefan wieder an die eine oder andere, bessere Zeit.
Auch 2010/11 gehörte Radu noch dem Zweitligakader an, kam nun aber nur noch auf acht Ligaspiele für den Verein. Sein letztes Spiel für Energie fand kurz vor Weihnachten beim sensationellen Pokaltriumph in Wolfsburg statt, als der FCE die Wölfe hochverdient mit 3:1 aus dem Pokal kegelte. Radu kam dabei kurz vor Ende von der Bank aufs Feld und sicherte den Sieg der Lausitzer. Radus Zeit schien dennoch langsam aber sicher abgelaufen zu sein. Der Rumäne war jedoch erfahren und realistisch genug, um sich das auch selbst einzugestehen. Radu einigte sich in der Winterpause auf einen Wechsel zu seiner letzten Profistation nach Aachen. Mit der Bilanz von 103 Pflichtspielen und 32 Toren verließ der sympathische Rumäne den FCE. Beim Zweitligakonkurrenten konnte Radu noch zwei Spielzeiten um Zweitligapunkte kicken. Nach dem Abstieg der Alemannia 2012 verließ er jedoch den Verein und beendete seine Karriere. Heute lebt Sergiu Radu mit seiner Familie in Köln.
(Stand: August 2017)