


Geburtstag | * 04.06.1955 in Weißwasser |
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Nationalität | Deutschland |
Pflichtspiele Profis | 242 |
Tore Profis | 13 |
Zeit bei Energie | 07/1973 - 04/1976 11/1977 - 06/1984 07/1985 - 06/1987 |
Energiefußballer des Jahres | 1980: 3. Platz 1981: 3. Platz 1982: 2. Platz 1983: 1. Platz |
Erstes Spiel für Energie | 08.09.1974, BSG Energie - BSG Aktivist Schwarze Pumpe 1:1 (1:0) |
Letztes Spiel für Energie | 06.06.1987, BSG Stahl Brandenburg - BSG Energie 0:1 (0:0) |
Vereine vor Energie | BSG Lokomotive Schleife (07/1961 - 06/1973) BSG Energie Cottbus (07/1973 - 04/1976) ASG Vorwärts Dessau (05/1976 - 10/1977) BSG Energie Cottbus (11/1977 - 06/1984) BSG Lokomotive Cottbus (07/1984 - 06/1985) |
Vereine nach Energie | BSG Chemie Döbern (07/1987 - 06/1990) SV Chemie Döbern (07/1990 - 06/1994) SV Döbern (07/1994 - 06/1998) |
Karriereende | 1998 |
Trainerkarriere | SV Chemie Döbern (01/1994 - 06/1994, Spielertrainer) SV Döbern (07/1994 - 06/1998, Spielertrainer) SV Rot-Weiß Bad Muskau (07/1998 - 06/2000, Trainer) SV Trebendorf (07/2000 - 06/2002, Trainer) SV Lok Schleife Frauen (06/2004 - 12/2004, Trainer) SV Grün-Weiß Weißwasser (01/2005 - 06/2006, Trainer) SV Döbern (07/2006 - 06/2007, Trainer) SV Lok Schleife (07/2007 - 06/2009, Trainer) SV Borussia Welzow 09 (07/2009 - 06/2010, Trainer) SV Trebendorf (07/2010 - 06/2013, Trainer) |
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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1986/87 | DDR-Oberliga | 15 | 0 | 6 | 0 |
1986/87 | Bezirksliga Cottbus | 5 | 1 | 0 | 1 |
1985/86 | DDR-Liga Staffel A | 34 | 2 | 0 | 2 |
1985/86 | FDGB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 0 |
1983/84 | DDR-Liga Staffel B | 18 | 1 | 1 | 0 |
1983/84 | FDGB-Pokal | 1 | 0 | 0 | 0 |
1982/83 | DDR-Liga Staffel B | 8 | 2 | 1 | 1 |
1982/83 | Bezirksliga Cottbus | 3 | 0 | 0 | 0 |
1981/82 | DDR-Oberliga | 26 | 3 | 0 | 1 |
1981/82 | FDGB-Pokal | 4 | 0 | 0 | 0 |
1980/81 | DDR-Liga Staffel D | 20 | 0 | 0 | 0 |
1980/81 | Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga | 8 | 0 | 0 | 0 |
1980/81 | FDGB-Pokal | 1 | 0 | 0 | 0 |
1979/80 | DDR-Liga Staffel D | 21 | 0 | 1 | 3 |
1979/80 | Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga | 8 | 0 | 0 | 1 |
1979/80 | FDGB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 0 |
1978/79 | DDR-Liga Staffel D | 18 | 0 | 0 | 0 |
1978/79 | Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga | 8 | 0 | 1 | 0 |
1978/79 | FDGB-Pokal | 7 | 1 | 0 | 0 |
1977/78 | DDR-Liga Staffel D | 3 | 0 | 0 | 0 |
1977/78 | FDGB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 0 |
1975/76 | DDR-Oberliga | 5 | 0 | 1 | 0 |
1975/76 | FDGB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 0 |
1975/76 | DDR-Liga Staffel D | 17 | 0 | 0 | 1 |
1975/76 | FDGB-Bezirkspokal | 3 | 0 | 0 | 0 |
1974/75 | DDR-Liga Staffel D | 21 | 4 | 2 | 6 |
1974/75 | Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga | 4 | 0 | 2 | 2 |
1974/75 | FDGB-Pokal | 3 | 0 | 1 | 0 |
1973/74 | DDR-Juniorenoberliga | 24 | 5 | 1 | 2 |
Robert Reiß verbrachte fast zwölf Jahre seiner Karriere bei Energie Cottbus. Dabei absolvierte er 242 Pflichtspiele für die BSG, was Platz elf in der ewigen Statistik bedeutet. Seine Erfolge sind historischer Natur - über einen Zeitraum von elf Jahren stieg er drei Mal mit dem Klub in die DDR-Oberliga auf. Reiß war während seiner Energie-Vergangenheit ein wichtiger Teil der Mannschaft und ging auch später als Kapitän stets mit bedingungslosem Einsatz vorneweg. Der immer direkte, aber äußerst sympathische und offensivstarke Rechtsverteidiger stand auch in der Gunst der Energiefans ganz weit oben und gewann sogar einmal die Auszeichnung zum Energiefußballer des Jahres.
Robert Reiß wurde 1955 in Weißwasser geboren. Mit sechs Jahren schloss er sich der Knabenmannschaft der BSG Lokomotive Schleife an, bei der er bis zu seinem 18. Lebensjahr alle Jugendmannschaften durchlief. 1973 wechselte der talentierte Abwehrspieler dann zur BSG Energie Cottbus. Dort legte er gleich Mal in der Juniorenoberliga los und wurde unter Trainer Lothar Lehmann Stammspieler. Etwa ein Jahr später hatte sich Reiß an die erste Mannschaft heran gekämpft und erhielt von Trainer Manfred Kupferschmied auch seine ersten Einsatzchancen. Am 8. September 1974 debütierte er im Männerbereich beim 1:1 gegen die BSG Aktivist Schwarze Pumpe. Diesem Spiel sollten in seiner Premierensaison noch zwanzig weitere folgen. Zudem machte sich der Rechtsverteidiger auch als Torschütze einen Namen und traf fünf Mal für die Lausitzer - einmal sogar doppelt beim 5:2-Auswärtserfolg in Werdau. Reiß war auf Anhieb zum Stammspieler geworden und war durch seine Unbekümmertheit und seine Spielintelligenz ein belebendes Element im Cottbuser Spiel. Mit Energie qualifizierte er sich als Staffelsieger für die Aufstiegsrunde zur Oberliga, wo der Verein sich dank einer starken Mannschaftsleistung im Kampf um die Oberligaplätze durchsetzen konnte.
In der Oberligaspielzeit 1975/76 musste Reiß dann um den Anschluss und seinen Platz im Kader kämpfen, was dem nun erhöhten Konkurrenzkampf geschuldet war. Dennoch verzeichnete Reiß auch in seiner ersten Oberliga-Saison fünf Einsätze. Nach dem sofortigen Wiederabstieg begann dann seine Wehrdienstzeit, für die er den Verein verließ und bei der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Dessau unterkam. In Dessau spielte er jedoch nur in der zweite Mannschaft, da er sich nicht für drei Jahre verpflichten wollte, sondern nur den Grundwehrdienst von anderthalb Jahren wählte. Als dieser endete, kehrte Reiß sofort zu Energie zurück. In der Spielzeit 1977/78 kam er unter Trainer Hans-Jürgen Stenzel dann wieder zu drei Einätzen in der Liga. 1978/79 lief es dann schon deutlich besser - Reiß konnte sich seinen Platz im Team zurückerkämpfen und lief 18 Mal für Energie auf. Er erreichte mit der BSG zudem in den Jahren zwischen 1979 und 1981 drei Mal die Aufstiegsrunde zur Oberliga - in den Aufstiegsspielen bestritt er jeweils alle Spiele. Und da aller guten Dinge drei sind, konnte die Mannschaft beim dritten Versuch 1981 wieder in die Oberliga zurückkehren.
1981/82 stand der gebürtige Weißwasseraner nach sechs Jahren wieder in der höchsten Spielklasse der DDR. Und anders als zu Beginn der Karriere war Reiß inzwischen zu einer absolut unverzichtbaren Persönlichkeit gereift, die es nun mit den stärksten Spielern der DDR aufnehmen konnte. 26 Mal kam Reiß in der Oberligaspielzeit zum Einsatz und verpasste somit kein einziges Spiel. Und auch seine Treffsicherheit erlangte der Verteidiger wieder und schoss drei Tore für die Rot-Weißen. Vor allem das entscheidende Tor zum 3:2-Heimerfolg über Wismut Aue wird den älteren Energiefans noch im Gedächtnis sein - vielleicht auch das entscheidende Tor beim 2:0 gegen Chemie Halle. Leider reichte es auch diesmal nicht für den Klassenerhalt und Energie stieg mal wieder nach nur einer Saison in der Oberliga ab. Noch frustrierender war jedoch die Verletzung, die sich Reiß zum Saisonende zuzog: ein Sprunggelenksbruch ließ ihn über ein halbes Jahr ausfallen.
Für Reiß setzte so der DDR-Liga-Alltag erst wieder in der Rückrunde 1982/83 ein. Unter Trainer Günter Guttmann kämpfte er sich zurück aufs Feld, absolvierte acht Einsätze und schoss zwei Tore. 1983/84 war er dann wieder ganz in alter Form, war Stammspieler auf der rechten Außenverteidigerposition und hatte nicht nur den Trainer von sich überzeugt - auch die Fans feierten ihren spiel- und zweikampfstarken Defensivkünstler und prämierten seine Leistungen mit dem ersten Platz bei der Wahl zum Energiefußballer des Jahres 1983. Zuvor hatte Reiß bei dieser prestigeträchtigen Wahl schon zwei Mal Platz drei und einmal Platz zwei abgeräumt. Nach 18 weiteren DDR-Ligapartien und einem Tor entschied sich Kapitän Reiß jedoch für eine Luftveränderung - und wechselte 1984 zum Stadtrivalen Lok Cottbus in die Bezirksliga. Bereits nach einer Spielzeit mit den Eisenbahnern kehrte Reiß im Sommer 1985 wieder zurück zu Energie.
Unter Trainer Fritz Bohla spielte Reiß anschließend eine wahnsinnig starke Saison und verpasste keines der 34 Spiele im Dress der Lausitzer. Die Mannschaft sicherte sich mit Platz zwei den erneuten Aufstieg in die Oberliga - es war bereits der dritte für unseren Abwehrspieler. 1986/87 konnte Reiß seiner Vita somit noch einmal 15 DDR-Oberligaeinsätze hinzufügen. Nach insgesamt 242 Pflichtspielen und 13 Toren für Energie verabschiedete sich der 32-jährige nach der Saison und dem erneuten Gang in die Zweitklassigkeit von seinem Herzensverein.
Reiß wechselte anschließend zum Bezirksligisten BSG Chemie Döbern und spielte dort noch bis 1998 - ab Januar 1994 in Doppelfunktion als Spielertrainer. Als größten Erfolg seiner Döberner Zeit ist sicherlich der Aufstieg in die Verbandsliga Brandenburg zu nennen. Nach seinem endgültigen Karriereende 1998 konzentrierte sich Reiß dann vollends auf die Arbeit als Trainer. Von 2000 bis 2013 war er an verschiedenen Standorten Cheftrainer - so profitierten von seiner Expertise die Vereine SV Rot-Weiß Bad Muskau, SV Trebendorf, die Männer- und Frauenmannschaft des SV Lok Schleife, SV Grün-Weiß Weißwasser und der Borussia aus Welzow, mit der er den Aufstieg in die Kreisklasse feierte. Seine letzte Tätigkeit war von 2010 bis 2013 die Anstellung als Hauptverantwortlicher beim SV Trebendorf. Danach zog sich Reiß von den Trainerstühlen zurück.
Heute lebt Robert Reiß in Schleife, ist stolzer Opa von zwei Enkeln und immer noch begeisterter Energie-Anhänger.
(Stand: Juni 2020)