Energie Cottbus
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3. Mannschaft 1963/64Peter Schrödter

Mittelfeld Peter Schrödter

Geburtstag * 29.12.1940 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis0
Tore Profis0
Zeit bei Energie05/1963 - 03/1966
Erstes Spiel für Energie27.03.1966, BSG Chemie Schwarzheide - BSG Energie II 6:2 (4:1)
Letztes Spiel für Energie
Vereine vor EnergieSG Dynamo Cottbus (07/1955 - 08/1958)
ASG Vorwärts Löbau (09/1958 - 05/1959)
ASG Vorwärts Eilenburg (06/1959 - 11/1960)
BSG Lokomotive Cottbus (02/1961 - 05/1963)
Vereine nach EnergieBSG Lokomotive Cottbus (04/1966 - 06/1975)
Karriereende1975
TrainerkarriereBSG Traktor Döbbern (07/1969 - 06/1971, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1965/66Bezirksliga Cottbus1000
1965/66Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1964/651. Kreisklasse Cottbus
1963/64Bezirksklasse Cottbus Staffel 1

Biographie

Ein Jeder, der mal ein Jugendspiel des FC Energie, eine Heimpartie der zweiten Mannschaft oder ein dort ausgetragenes Testspiel der Profis besuchte, der kennt sie - die Gaststätte "Loki" im altehrwürdigen Lok-Stadion. Seit 1982 betrieben Peter und Erika Schrödter, sowie ab 2006 Tochter Ines die Stadionkneipe auf dem ehemaligen Gelände des Vereins Lokomotive Cottbus. Viele Familienfeste wurden dort gefeiert, das ein oder andere Bier an Spieltagen ausgeschenkt, und leckerste gutbürgerliche Speisen aufgetafelt. Dass Peter Schrödter selbst auch eine fußballerische Vergangenheit hatte, kommt da nicht überraschend. Und nicht nur das - Peter Schrödter war auch bei der Gründung des SC Cottbus hautnah dabei.

Peter Schrödter wurde 1940 in Cottbus geboren. Schon früh begeisterte er sich für das runde Leder und war in seiner Kindheit viel mit seinen Freunden auf dem Bolzplatz unterwegs. So verbrachte er bis zu seinem 18. Lebensjahr auch seine Jugend in einem Fußball-Verein und spielte viele Jahre für Dynamo Cottbus. Im September 1958 verpflichtete sich Schrödter zum Wehrdienst, weswegen er acht Monate bei der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Löbau, und von Juni 1959 bis November 1960 bei Vorwärts Eilenburg spielte. Anschließend kehrte Schrödter nach Cottbus zurück, wo er ab Februar 1961 für die BSG Lokomotive Cottbus die Schuhe schnürte.

Mit seinen jungen 20 Jahren galt Schrödter als kleines Talent und konnte sich im Männerbereich von Lok spielerisch weiterentwickeln. Als 1963 der SC Cottbus gegründet wurde, zog es auch Schrödter zum neuen Club. Dort bildete er mit vielen anderen ehemaligen Lok-Spielern die 3. Mannschaft. Unter dem Trainer Günter Knöffel trat Mittelfeldmann Schrödter 1963/64 in der Bezirksklasse Cottbus für den SCC III an. An seiner Seite spielten übrigens spätere Energie-Profis wie Siegfried Becker oder Wolfgang Kunick, sowie der spätere Energie-Trainer Ulrich Nikolinski - was die dritte Mannschaft schon zu einer schlagkräftigen Truppe machte. In der Liga reichte es für die Drittvertretung allerdings nur zu Platz 8, weswegen der Spielbetrieb 1964/65 in der Kreisklasse fortgesetzt wurde. Dort dominierten Schrödter und Co allerdings die Liga nach Belieben und holten sich den Staffelsieg - noch vor den Armeemannschaften Vorwärts Cottbus-Süd und Vorwärts Cottbus-Mitte.

Schrödters gute Leistungen während der Bezirksklasse-Saison 1965/66 führten übrigens dazu, dass Karl-Heinz Wohlfahrt, Trainer der zweiten Mannschaft, den defensiv-starken Mann ins Bezirksligateam nach oben zog. So konnte Schrödter am 27. März 1966 für die BSG Energie Cottbus II ein Spiel in der Abwehr bestreiten, was für ihn eine große Ehre war. Bei der BSG Chemie Schwarzheide verloren die Cottbuser allerdings mit neu zusammengestellter Truppe deutlich 2:6. Es blieb Schrödters einziger höherklassiger Einsatz für eine Energie-Mannschaft. Nach drei Jahren endete seine Zeit bei Energie und er kehrte im April 1966 zu Lokomotive Cottbus zurück.

Die anschließende Lok-Zeit war dann eine äußerst prägende für Peter Schrödter. Nicht nur, dass er über neun Jahre lang noch bis 1975 das Trikot der Lokschen trug und den sensationellen Aufstieg aus der Bezirksliga in die DDR-Liga 1974 begleitete. Auch beruflich eröffneten sich für ihn auf dem Vereinsgelände des Lok-Stadions nach seinem Karriereende ganz neue Möglichkeiten. Der gelernte Küchenchef, der zuvor im Textilkombinat Cottbus tätig war, übernahm am 12. November 1982 gemeinsam mit seiner Frau Erika die Gaststädte im Loki. Da seine Frau bereits in der Gaststätte "Bergmann" in Sachsendorf berufliche Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt hatte, fiel den beiden das Vorhaben nicht allzu schwer.

Auch Peters drei Kinder verlebten so einen Großteil ihrer Freizeit auf dem Sportplatz - die Söhne Mathias und Christian traten in Papas Fußstapfen und der Fußballmannschaften von Lok bei, Tochter Ines verschrieb sich der Leichtathletik. Auch nach der Wende und dem Ende des Lok-Fußballs erhielten die Schrödters ihre Gaststätte weiter am Leben. Mit zahlreichen Privat-Feiern, aber auch an Spieltagen der nun einziehenden Jugend- und Männermannschaften von Energie wurde mit köstlichen Speisen und kalten Getränken Umsatz gemacht. Tochter Ines Schrödter war es dann 2006 auch, die die Geschäfte ihrer Eltern übernahm und die Sportgaststätte im Loki weiterführte. Peter und Erika übernahmen die Küche und so florierte das Geschäft noch viele Jahre lang. Erst vor kurzem wurde der Gaststättenbetrieb nach fast vier Jahrzehnten und unzähligen unvergesslichen Stunden leider eingestellt.

(Stand: Dezember 2020)