Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1975/76Peter Effenberger

Angriff Peter Effenberger

Geburtstag * 10.07.1943 in Zottwitz (Schlesien)
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis211
Tore Profis108
Zeit bei Energie10/1966 - 12/1975
Erstes Spiel für Energie12.02.1967, BSG Energie - BSG Motor Stralsund 2:0 (1:0)
Letztes Spiel für Energie01.11.1975, Hallescher FC Chemie - BSG Energie 2:0 (1:0)
Vereine vor EnergieBSG Chemie Friedrichshain (07/1952 - 06/1959)
BSG Chemie Döbern (07/1959 - 04/1965)
SG Dynamo Hohenschönhausen (05/1965 - 01/1966)
BFC Dynamo (01/1966 - 09/1966)
Vereine nach EnergieBSG Chemie Döbern (01/1976 - 08/1987)
Karriereende1987
TrainerkarriereBSG Energie Cottbus 1. Kinder (07/1966 - 06/1969, 07/1971 - 06/1972, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2./3. Knaben (07/1972 - 06/1973, Trainer)
SV Döbern (10/1996 - 06/1999, Trainer)
SG Frischauf Briesen 1912 (07/1999 - 06/2007, Trainer)
SG Sielow (07/2008 - 06/2009, Trainer)
SV Dissenchen 04 (07/2009 - 06/2010, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1975/76DDR-Oberliga6031
1975/76FDGB-Pokal1210
1975/76DDR-Liga Staffel D1101
1973/74DDR-Oberliga6111
1973/74FDGB-Pokal4200
1972/73DDR-Liga Staffel B221600
1972/73Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga8100
1972/73FDGB-Pokal1000
1971/72DDR-Liga Staffel B21900
1971/72FDGB-Pokal2100
1970/71DDR-Liga Staffel Nord241110
1970/71FDGB-Pokal2100
1969/70DDR-Liga Staffel Nord302100
1969/70FDGB-Pokal4700
1968/69DDR-Liga Staffel Nord291601
1968/69FDGB-Pokal1100
1967/68DDR-Liga Staffel Nord301203
1967/68FDGB-Pokal5200
1966/67DDR-Liga Staffel Nord15500
1966/67Bezirksliga Cottbus1000

Biographie

Peter Effenberger war Ende der 1960er, Anfang der 1970er das, was man heute unumstritten als Unterschiedsspieler bezeichnen würde. Der gelernte Angreifer war nicht nur ein absoluter Toptorjäger, sondern auch ein unermüdlicher Ackerer und sehr mannschaftsdienlicher Spieler. Mit seinen 105 Pflichtspieltoren in 211 Profispielen für Energie Cottbus gehört er zudem zu den treffsichersten Stürmern der Klubhistorie. In seinen fast zehn Jahren Vereinszugehörigkeit erreichte er mit Cottbus zwei Mal die Oberliga und hatte am Aufstieg 1973 mit seinen 16 Toren maßgeblichen Anteil.

Peter Effenberger wurde 1943 im schlesischen Zottwitz geboren. Schon als kleiner Junge war er sehr fußballbegeistert und verbrachte viel Zeit mit dem runden Leder. Mit acht Jahren fand er in der BSG Chemie Döbern seinen ersten Verein. Von 1952 bis 1965 spielte er in den verschiedenen Altersklassen der Döberner und verließ den Verein topausgebildet mit Anfang zwanzig. Sein neuer Verein war ab Sommer 1965 der damalige DDR-Ligist SG Dynamo Hohenschönhausen, den er allerdings nach einem halben Jahr schon wieder verließ um beim BFC Dynamo seine Entwicklung fortzusetzen. Ohnehin wurde der SG Dynamo Hohenschönhausen nach der Saison im Sommer 1966 aufgelöst und als zweite Mannschaft in den BFC Dynamo eingegliedert. Effenberger verbrachte ein ganzes Jahr beim langjährigen Oberligisten. Nachdem er dort jedoch keinerlei Spielpraxis erhielt, entschied sich das noch junge Sturmtalent im November 1966 zu einem Wechsel zur BSG Energie Cottbus.

Schon im Februar zum Rückrundenauftakt gegen Motor Stralsund (2:0) stand Effenberger erstmals für Energie auf dem Platz. Sein erstes Tor folgte nur zwei Wochen später, als er beim 3:0 über Lichtenberg sein DDR-Liga-Tordebüt gab. Effenberger erarbeitete sich schnell einen Stammplatz und sollte seine Torausbeute in den nachfolgenden Spielzeiten stetig steigern. 1967/68 erzielte er beispielsweise starke zwölf Treffer in 30 Partien, was ihn neben Sturmpartner Werner Grun auf Platz vier der Torjägerliste brachte und Energie Cottbus fast den Oberligaaufstieg eingebracht hätte - wären seine Ex-Kollegen vom BFC Dynamo nicht noch stärker aus der Saison gegangen.

Auch 1968/69 stand sein Name immer wieder im Spielberichtsbogen unter den Torschützen. Nach einer starken Hinrunde und einer fast genauso guten Rückrunde konnte Effenberger 15 Tore zum angestrebten Ziel Oberligaaufstieg beitragen. Es reichte jedoch erneut nicht für Energie und man schloss - anders als in den Jahren zuvor - mal nicht auf den ersten drei Plätzen ab. Die wohl persönlich beste Saisonleistung lieferte der Vollblutstürmer wohl 1969/70 ab, als ihm beachtliche 21 Tore sogar die Torjägerkrone der Liga bescherten. Schon im ersten Auswärtsspiel der Saison gelang ihm beim 8:1-Kantersieg gegen Magdeburg II ein Viererpack. Effenberger traf stets aus allen Lagen, war ein ständiger Unruheherd und besaß eine herausragende Schusstechnik. Nicht nur dass er immer anspielbar war und weite Wege für den Erfolg der Mannschaft ging, auch war es seine eiskalte Abgezocktheit und Ruhe vor dem Tor, die dem Angreifer so unheimlich viele Treffer ermöglichte. Und dies nicht nur in den Ligaspielen - 1969/70 kamen die Cottbuser auch dank Effenbergers sieben Treffer im FDGB-Pokal bis ins Achtelfinale.

Der große mannschaftliche Erfolg stellte sich für ihn und Energie dann aber erst 1972/73 ein. Mit 16 Toren schoss er die BSG bis auf den zweiten Rang der Liga-Staffel. Da Platz eins von der nicht aufstiegsberechtigten zweiten Mannschaft des BFC Dynamo belegt wurde, durfte Energie anstelle der Berliner in die Aufstiegsspiele gehen. Die Cottbuser setzten sich dort auch gegen Stralsund, Zeitz und Vorwärts Leipzig durch und konnten den erstmaligen Aufstieg in die DDR-Oberliga perfekt machen. Viele Anläufe hatte es gebraucht - doch auch wegen eines Peter Effenberger stand man nun endlich da, worauf man gezielt seit Jahren hingearbeitet hatte.

Effenberger, der zur Oberliga-Spielzeit 1973/74 auf 30 Jahre rundete, gehörte nun auch nicht mehr zu den Jüngsten im Team und wurde nun immer häufiger durch andere Spieler ersetzt. Dennoch durfte auch er sich auf höchster Ebene im DDR-Fußball präsentieren und schoss bei der 1:2-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden im Oktober 1973 sein erstes Oberligator. Nur zwei Wochen später ließ er beim 1:2 gegen Wismut Aue sein zweites folgen - es sei vorweggenommen, dass dies auch sein letztes Punktspieltor für Energie sein sollte. Nach dem sofortigen Wiederabstieg der Cottbuser nahmen vermehrt andere ebenfalls großartige Spieler seinen Platz in der Offensive ein. Mit Erhard Gröger und Klaus Grebasch waren zwei starke treffsichere Spieler in den Reihen, die Energie 1975 zum zweiten Oberligaaufstieg der Vereinsgeschichte schossen. Effenberger durfte in der anschließenden Oberligaspielzeit zwar noch sechs Mal ran, erzielte jedoch kein Tor mehr und beendete nach der Hinrunde seine herausragende Fußballkarriere. Nach 211 Pflichtspielen und enorm starken 105 erzielten Toren ging mit Peter Effenberger eine Energie-Legende von Bord und ließ seine Karriere später bei der BSG Chemie Döbern ausklingen, mit der er 1983 noch einmal für eine Saison in die DDR-Liga zurückkehrte.

Dem Fußball blieb Effenberger auch nach seiner Spielerlaufbahn treu. Dass er als Trainer mit dem SV Döbern beim einstigen Jugendverein (und Nachfolger der BSG Chemie Döbern) anheuerte, ist dabei nur wenig verwunderlich. Effenberger übernahm den Verein in der Landesliga und trainierte diesen von 1996 bis 1999. Anschließend betreute er von 1999 bis 2007 die erste Männermannschaft der SG Frischauf Briesen. Auch bei der SG Sielow saß er 2008/09 auf der Trainerbank und beendete seine Trainerlaufbahn schließlich nach der Spielzeit 2009/10 beim SV Dissenchen. Heute lebt Peter Effenberger nach wie vor in Cottbus und genießt sein wohlverdientes Rentnerdasein.

(Stand: Juli 2018)