
Mittelfeld Norbert Mészáros

Geburtstag | * 19.08.1980 in Pápa |
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Nationalität | Ungarn |
Pflichtspiele Profis | 24 |
Tore Profis | 2 |
Zeit bei Energie | 07/2004 - 06/2005 |
Erstes Spiel für Energie | 19.09.2004, SC Rot-Weiß Essen - FC Energie 4:2 (1:0) |
Letztes Spiel für Energie | 22.05.2005, Karlsruher SC - FC Energie 3:2 (1:2) |
Vereine vor Energie | Pápai SE (Ungarn, 07/1994 - 06/1995) Pápai ELC (Ungarn, 07/1995 - 06/2000) Dunaferr SE Dunaújváros (Ungarn, 07/2000 - 02/2003) Békéscsabai Előre FC (Ungarn, 02/2003 - 06/2003) Balaton FC (Ungarn, 07/2003 - 06/2004) |
Vereine nach Energie | Debreceni VSC (Ungarn, 07/2005 - 07/2020) Tiszafüredi VSE (Ungarn, 07/2020 - 07/2022) Hajdúszoboszló SE (Ungarn, 07/2022 - 01/2023) Nagykállói VSE (Ungarn, 01/2023 -) |
Saisonstatistik
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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2004/05 | 2. Bundesliga | 24 | 2 | 18 | 4 |
Biographie
Nur eine Saison verbrachte Norbert Mészáros in Cottbus. Doch manchmal braucht es nicht viel mehr als ein Tor, um einen gewissen Kultstatus aufzubauen. Beim Zweitligaspiel zum Energie-Geburtstag 2005 in Dresden wurde der erst spät eingewechselte Ungar zum Matchwinner und sorgte mit seinem Tor für den erst zweiten Auswärtssieg in Dresden überhaupt. Und, dass jenes Tor gegen einen Erzrivalen nicht nur bei den Fans gut ankam, ist das eine. Dass am Ende der Saison ein einziges Tor mehr ausreichte um die Klasse zu halten, das wohl Entscheidendere. Norbert Mészáros war ein Baustein dieser kuriosen Spielzeit, der in 24 Einsätzen, häufig von der Bank kommend, stets sein bestes gab. Später feierte er in seiner Heimat noch etliche Meisterschaften und stand sogar in der Champions League an der Anfield Road Steven Gerrard und Fernando Torres gegenüber.
Norbert Mészáros wurde 1980 in der westungarischen Kleinstadt Pápa geboren. Schon als Kind mit dem Fußballvirus infiziert, verbrachte er seine Jugendzeit beim Dunaferr Sport Egyesület, ein in der zentralungarischen Stadt Dunaújváros beheimateter Klub. Dort durchlief er alle Altersklassen und schaffte den Sprung in den Männerbereich. Zwar ohne Einsatz in der ersten Mannschaft, erlebte das junge Mittelfeldtalent die ungarische Meisterschaft des Klubs im Jahre 2000 mit. Im Februar 2003 verließ er Dunaújváros in Richtung Békéscsabai Előre FC, wo er allerdings nur einige Monate verweilte. Im Sommer 2003 ging es zum Balaton FC, an den am Südufer des Sees gelegenen Ort Siófok. Mit dem BFC Siófok erreichte Mészáros den vierten Platz in der ungarischen Meisterschaft.
2004 erfolgte sein erster und einziger Wechsel ins Ausland. Ziel des Ungarn war die 2. Bundesliga - der FC Energie hatte sich seine Dienste gesichert. Ede Geyer, der ja nach der Wende auch eine Vergangenheit in Siófok hatte, ließ den Ungarn zum Saisonauftakt allerdings erst mal außen vor. Am dritten Spieltag schaffte es Mészáros nach guten Trainingsleistungen erstmals in den 18er-Kader und sah von der Bank ein 0:0 in Saarbrücken. Den ersten Einsatz gab es zwei Spieltage später beim Auswärtsspiel in Essen - allerdings konnte auch er in den letzten fünf Minuten an der 2:4-Niederlage nichts mehr drehen. Mokthari, Gunkel, Reghecampf, Rost und Ogungbure - so hieß die Konkurrenz, mit der sich Mészáros mannschaftsintern um die begehrten Plätze in der ersten Elf duellierte. Am neunten Spieltag kam er schließlich zu seiner Startelfpremiere - in Unterhaching schickte ihn Geyer die vollen 90 Minuten aufs Feld. Trotz Cottbuser Führung ging auch dieses Spiel mit 1:2 verloren. Überhaupt drohte Energie in der Tabelle immer weiter abzurutschen, womit man nach dem knapp verpassten Aufstieg aus der Vorsaison so sicher nicht gerechnet hatte.
Nur eine Woche nach Unterhaching stand das Heimspiel gegen Erzgebirge Aue an. Für Mészáros sicher etwas besonderes, denn seine drei Einsätze zuvor fanden alle auswärts statt. Vor heimischem Publikum zeigte Mészáros, als Spieler der ersten Elf, eine gute Partie. Vor 9.000 Zuschauern war es schließlich der Ungar, der in er 60. Minute eine Flanke in den Auer Strafraum brachte, die Reghecampf zum 1:0-Sieg versenkte. Auch im Heimspiel danach reihte sich Mészáros in die Statistik ein, als er gegen Rot-Weiß Erfurt den Bann brach und einen abgefälschten Schuss kurz vor der Pause zum 1:0 ins Tor schoss (Endstand 3:0). Zur Winterpause war die Mannschaft dennoch bis auf Platz 13 abgerutscht und hatte nur einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Nachdem auch der Auftakt nach der Winterpause mit dem 3:5 gegen den 1. FC Köln keine Punkte brachte, war das Auswärtsspiel in Dresden gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt schon von großer Bedeutung.
Geyer-Nachfolger Petrik Sander, der im Dezember 2004 den Trainerposten übernommen hatte, sah in Mészáros eher den Bankspieler, der im Verlauf des Spiels noch einmal Impulse setzen könne. So fand sich der Ungar auch im wichtigen Spiel in Dresden erst mal auf der Bank ein. Nach nur sieben Minuten gab es den ersten Schock für Energie - Björn Brunnemann musste nach Gelb-Rot vom Platz. In Unterzahl bei schwierigen Witterungsbedingungen kämpfte sich die Mannschaft durch das Spiel, erarbeitete sich sogar Chancen. Nachdem im zweiten Durchgang der Schneefall einsetzte, schwanden auch bei Energie die Kräfte immer mehr. Dynamo wurde stärker und hatte in der 75. Minute die Riesenchance, die allerdings auf der Linie geklärt werden konnte. Sander brachte in der Schlussviertelstunde mit Mészáros und Baumgart noch einmal frische Offensivleute - und diese beiden waren es auch, die dem Spiel die entscheidende Wendung gaben. Steffen Baumgart setzte sich in der 82. Minute auf dem rechten Flügel durch, flankte mustergültig auf Mészáros, der zum 1:0 Sieg einköpfte und 2.000 Gästefans zum Ausflippen brachte. Es war erst der zweite Sieg in Dresden überhaupt in der gesamten Energie-Historie und der erste Auswärtssieg seit fast einem Jahr.
Auch den Rest der Rückrunde fungierte Mészáros jeweils nur als Einwechsler. Ausnahme bot am 26. Spieltag das Heimspiel gegen Unterhaching (0:0), bei dem der Ungar bereits in den ersten 45 Minuten spielte. Bis zum Saisonfinale in Karlsruhe schlitterte die Mannschaft gefährlich nahe an der Abstiegsklippe und konnte am letzten Spieltag mit einem Punktgewinn die Klasse aus eigener Kraft halten. Nachdem Energie zur Halbzeit 2:1 im Wildpark führte, schien die Saison einen guten Ausklang zu nehmen. Doch der KSC glich aus und ging in der 90. Minute sogar in Front. Auch Mészáros, der zur 78. Minute eingewechselt wurde, kämpfte ums sprichwörtliche Überleben. Am Ende blieb es bei der Niederlage, doch Energie hielt mit dem um ein Tor besseren Torverhältnis gegenüber Eintracht Trier die Klasse. Ein Glücksfall auch für Mészáros, der in 24 Einsätzen für Energie immerhin auch zwei Treffer zu diesem Szenario beigetragen hatte.
Norbert Mészáros verabschiedete sich im Sommer 2005 und ging anschließend zurück in seine ungarische Heimat. Beim Debreceni Vasutas SC sollte er in der Folge noch einen Titel nach dem anderen gewinnen und sogar international in der Champions League spielen. Insgesamt sechs Meisterschaften (2006, 2007, 2009, 2010, 2012 und 2014), sowie vier Pokalsiege (2008, 2010, 2012 und 2013) konnte Mészáros mit Debrecen holen. Zu Beginn der Saison 2009/10 schaffte er mit der Mannschaft die Qualifikation zur Champions League, in der er anschließend vier Spiele bestritt. So war er mit Debrecen in einer Gruppe mit dem FC Liverpool, Olympique Lyon und dem AC Florenz. Ohne Punkt, aber mit starken Spielen an der Anfield Road (0:1) oder zu Hause gegen Liverpool (0:1) und Florenz (3:4) verabschiedete sich Mészáros erhobenen Hauptes und mit tollen Erfahrungen aus der Königsklasse.
Bis zur Saison 2017/18 war er noch Stammspieler beim ungarischen Spitzenklub und blickt bis heute auf 329 Pflichtspieleinsätze (zehn Tore) zurück. Nach 15 überaus erfolgreichen Jahren in Debrecen wechselte Mészáros im Sommer 2020 noch einmal den Verein. Mit seinen inzwischen 40 Jahren ist er nun für den ungarischen Drittligisten Tiszafüredi VSE am Ball.
(Stand: August 2020)