Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1998/99Noël Kipré

Angriff Noël Kipré

Geburtstag * 09.04.1972 in Issia
NationalitätElfenbeinküste
Pflichtspiele Profis7
Tore Profis0
Zeit bei Energie07/1998 - 12/1998
Erstes Spiel für Energie09.08.1998, Tennis Borussia Berlin - FC Energie 1:0 (0:0)
Letztes Spiel für Energie13.11.1998, FC Energie - SC Rot-Weiß Oberhausen 1904 0:2 (0:1)
Vereine vor EnergieRC Daloa (Elfenbeinküste, 07/1988 - 06/1989)
Stade d'Abidjan (Elfenbeinküste, 07/1989 - 06/1992)
AUC (Association Universitaire Campus) (Elfenbeinküste, 07/1992 - 06/1993)
Rio Sport d'Anyama (Elfenbeinküste, 07/1993 - 06/1994)
ASC Bouaké (Elfenbeinküste, 07/1994 - 06/1995)
ASEC Mimosas (Elfenbeinküste, 07/1995 - 06/1997)
Perak FA (Malaysia, 07/1997 - 06/1998)
Vereine nach EnergieSV Babelsberg 03 (01/1999 - 06/1999)
Wuppertaler SV (07/1999 - 06/2004)
Wuppertaler SV Borussia (07/2004 - 06/2005)
1. FC Wülfrath (01/2006 - 06/2006)
VfB 1920 Linz (07/2015 - 06/2020)
Karriereende2020
TrainerkarriereWuppertaler SV Borussia U15 (07/2008 - 06/2009, Co-Trainer)
TuRu 1880 Düsseldorf U17 (07/2010 - 06/2011, Co-Trainer)
VfB 1920 Linz U17 (07/2015 - 06/2017, Trainer)
VfB 1920 Linz II (07/2017 - 06/2020, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1998/992. Bundesliga5041
1998/99DFB-Pokal2011
1998/99NOFV-Oberliga Süd6102

Biographie

Noël Kipré begann, wie so viele fußballbegeisterte Jungs in seinem Alter, als Straßenfußballer. Irgendwo in Issia, einer mittelgroßen Stadt im Westen der Elfenbeinküste, kickte er mit seinen Freunden gegen den Ball. Erst mit 16 Jahren fand Noël Kipré einen Verein, in dem er sein Talent weiterentwickeln und Fußballspielen konnte. Beim RC Daloa war er ein Jahr, danach ging es für drei Jahre in die Millionenmetropole Abidjan zu Stade d'Abidjan. Abidjan sollte auch später nach seiner aktiven Zeit noch eine große Rolle für den Ivorer spielen. Nach drei weiteren Stationen innerhalb der Elfenbeinküste landete Kipré schließlich bei ASEC Mimosas. Für die war er von 1995 bis 1997 am Ball und wurde in der Zeit zum Nationalspieler der Elfenbeinküste. Sechs Partien absolvierte der Ivorer insgesamt für sein Land. 1997 verließ Kipré seine Heimat und erfüllte sich den Traum, den viele in seiner Heimat träumen: den Traum von einer Karriere in Europa. Er wechselte nach einer Zwischenstation in Malaysia 1998 zum FC Energie Cottbus.
Cottbus befand sich derweil im zweiten Zweitligajahr und suchte weiter nach bezahlbaren und fähigen Spielern. Noël Kipré war beides und so gab Geyer dem inzwischen 26-jährigen Offensivmann eine Chance. Am 2. Spieltag debütierte Kipré vor über 6.000 Zuschauern bei Tennis Borussia Berlin (Endstand 1:0 für die Berliner). Seine Konkurrenten im Sturm machten es dem Ivorer allerdings nicht leicht, auf Einsatzzeiten zu kommen: neben Antun Labak standt unter anderem Marcel Rath in der Gunst des Trainers weiter oben, sodass Kipré oft nur die Jokerrolle zuteilwurde. Seinen einzigen Startelfeinsatz hatte Kipré am 13. Spieltag beim 1:1 in Gütersloh, als er zusammen mit Marcel Rath die Angriffsreihe bildete. Eine Woche später bei der Heimniederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen war er dann letztmalig für den FCE auf dem Feld. Insgesamt fünf Zweitligaspiele in der Hinrunde 1998/99 und zwei DFB-Pokal-Einsätze waren das Ergebnis seiner ersten Station in Deutschland. So kam es, dass Kipré sich nach Alternativen umschaute - und im Winter mit dem SV Babelsberg auch fand.
Im Januar 1999 wechselte Kipré zu den Potsdamern in die Regionalliga. Er stand bei den Nulldreiern 13 Mal auf dem Rasen und konnte seine ersten beiden Tore erzielen. Im Sommer 1999 wechselte er dann zum Wuppertaler SV - ein im positiven Sinne folgenschwerer Wechsel. Denn hier war Noël Kipré nicht nur sechs Jahre aktiv, auch lernte er den damaligen Wuppertaler Vereinspräsidenten und Unternehmer Friedhelm Runge kennen. Der sollte ihm später in seiner Firma Arbeit als Industriekaufmann verschaffen und ihm ein guter Vertrauter werden. Auch sportlich lief es für den Ivorer in Wuppertal gut: in seiner ersten Spielzeit konnte er in 27 Spielen mit elf Tore seine Mannschaft zur Qualifikation für die Regionalliga-Aufstiegsrunde schießen. Der Aufstieg wurde jedoch knapp verpasst. 2002/03 lief es dann besser für den Verein: als souveräner Meister der Oberliga Niederrhein stieg die Mannschaft in die Regionalliga auf. Kipré war mit 29 Spielen und sieben Torbeteiligungen ein Wegbereiter des Aufstiegs. In der Regionalliga kam der inzwischen 31-jährige nur noch auf sechs Einsätze. Ab 2004 war Kipré dann sogar nur noch in der Reserve der Wuppertaler aktiv. Insgesamt blickt er auf 118 Liga-Einsätze und 36 Tore für die Erste zurück. Kipré verließ die Wuppertaler 2005 - jedoch nur temporär. Nach einem kurzen Gastspiel 2006 in Wülfrath, stellte ihn dem Wuppertaler SV Borussia 2008 als Nachwuchstrainer an. Ein Jahr trainierte er die U15 des Vereins als Co. 2010/11 war er Co-Trainer der U17 bei TuRu 1880 Düsseldorf, seit 2015 ist er in Linz am Rhein als Trainer der U17 des VfB 1920 Linz aktiv, für dessen zweiter Mannschaft er derzeit auch nochmal aktiv die Schuhe schnürt. Weitaus größer ist jedoch das, was Noël Kipré derzeit im sozialen Bereich leistet. Und das führt uns zurück in die ivorische Millionenmetropole Abidjan: er und zwei ehemalige Mitstreiter kennen die Zustände in seiner Heimat. Viele Jugendliche von der Elfenbeinküste erfahren keine gute Bildung, ihnen fehlt es an Perspektiven und Angeboten in ihrer Heimat. Damit verbunden flüchten viele über das Mittelmeer nach Europa - und das bewegte Kipré dazu gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Mitstreitern eine Fußballschule in Abidjan aufzubauen. In ihr sieht er eine Möglichkeit, Kinder von der Straße zu holen, ihnen Bildungsangebote und gleichzeitig gute Trainingsbedingungen zu bieten.

(Stand: April 2016)