Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1990/91Michael Sommer

Mittelfeld Michael Sommer

Geburtstag * 19.12.1968 in Karlsruhe
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis9
Tore Profis0
Zeit bei Energie11/1990 - 06/1991
Erstes Spiel für Energie24.11.1990, FC Energie - Eisenhüttenstädter FC Stahl 0:0
Letztes Spiel für Energie17.05.1991, Eisenhüttenstädter FC Stahl - FC Energie 2:1 (1:0)
Vereine vor EnergieSV 1920 Rülzheim (07/1974 - 06/1985)
1. FC Kaiserslautern (07/1985 - 06/1990)
Vereine nach EnergieVfR Mannheim 1896 (07/1991 - 06/1998)
SV Sandhausen 1916 (07/1998 - 06/2001)
SV Viktoria 1913 Herxheim (07/2001 - 06/2005)
SV 1920 Rülzheim (07/2005 - 06/2009)
SV Olympia 1920 Rheinzabern (07/2009 - 06/2013)
Karriereende2013
TrainerkarriereSV Viktoria 1913 Herxheim (07/2003 - 06/2004, Spielertrainer)
SV Olympia 1920 Rheinzabern (07/2009 - 06/2013, Spielertrainer)
FV 1923 Neuburg (06/2013 - 06/2016, Trainer)
FC 1924 Insheim (06/2017 -, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1990/91DDR-Oberliga / Oberliga Nordost9014
1990/91DDR-Nachwuchsoberliga1000

Biographie

Von der Bundesliga in die DDR-Oberliga - diesen Wechsel vollzogen sicherlich nicht viele Fußballer zur Wendezeit. Eher schlossen sich viele DDR-Fußballer nach dem Mauerfall westdeutschen Vereinen an. Michael Sommer hingegen kam im Sommer 1990 vom frischgebackenen Pokalsieger aus Kaiserslautern mit 20 Bundesligaeinsätzen im Gepäck zu Energie Cottbus. In der Oberliga spielte er dann einige Partien für Energie und verließ nach der letzten Spielzeit im DDR-Fußball unseren Verein auch schon wieder.

Michael Sommer kam 1968 in Karlsruhe zur Welt. Unweit seiner Heimatstadt fand Sommer als Fünfjähriger im SV 1920 Rülzheim seinen ersten Verein. Bei den Südpfälzern verbrachte er insgesamt elf Jahre im Nachwuchs und spielte dort in allen Altersklassen. Sein Talent wurde schließlich von Scouts des 1. FC Kaiserslautern entdeckt, die ihn für den Betzenberg begeistern konnten. Ab 1985 spielte er in der Jugend des FCK und entwickelte sein Talent stetig weiter. Der Sprung in den Herrenbereich glückte ebenfalls und so spielte er erst bei den Amateuren der Lauterer, wurde dann ab 1987/88 in den Profikader hochgeholt. Noch in der selben Spielzeit sollte Sommer schließlich auch sein Profidebüt geben.

Am 9. April 1988 spielte er mit dem FCK beim VfB Stuttgart. In der 72. Minute brachte Lautern-Trainer Josef Stabel Michael Sommer für Axel Roos aufs Feld und gönnte seinem jungen Mittelfeldtalent die ersten Bundesligaminuten. Stuttgart gewann mit 3:0, der FCK konnte allerdings am Saisonende das Ziel Klassenerhalt sicher erreichen. Im Jahr darauf gehörte Sommer dann durchgängig zum Profiaufgebot der Pfälzer. Zwölf Bundesligaeinsätze konnte er zudem verzeichnen - und auch sein erstes Bundesligator für die roten Teufel erzielen. Beim überzeugenden 3:0-Erfolg über den VfL Bochum traf Sommer zum 2:0 und sorgte so für die Vorentscheidung. Lautern landete außerdem auf einem respektablen neunten Platz. 1989/90 wurde Sommer dann nur noch in fünf Bundesligaspielen eingesetzt. Mit dem FCK konnte er jedoch noch Pokalgeschichte schreiben. Schon das Achtelfinale des DFB-Pokals war ein denkwürdiger Tag, fand es doch an jenem 9. November statt, als die Mauer in Berlin fiel. Am Ende schafften es die Pfälzer bis ins Finale und schlugen dort Werder Bremen mit 3:2. Dies bedeutete den ersten Pokalsieg für Kaiserslautern nach zuvor vier verlorenen Endspielen.

Nach der Saison verabschiedete sich Sommer aus Kaiserslautern und ging den umgekehrten Weg vieler Fußballer; nämlich vom Westen in den Osten. Er heuerte bei DDR-Oberligist Energie Cottbus an und spielte somit auch im anderen deutschen Staat erstklassig. Sein Debüt für Energie gab Michael Sommer am 24. November 1990, im Heimspiel gegen Stahl Eisenhüttenstadt. Neben Burow, Lehmann, Schneider und Schwanke wurde er im Mittelfeld eingesetzt und errang mit den Rot-Weißen ein 0:0. Weitere Einsätze gab es für Sommer dann erst zur Rückrunde, in der er sich immer häufiger in die erste Elf spielte. Da die Mannschaft in der letzten Spielzeit der höchsten Spielklasse der DDR nur noch selten als Sieger vom Platz ging (drei Mal), waren es insbesondere die Punkteteilungen, die noch etwas Resthoffnung auf einen positiven Saisonausgang gaben. An weiteren Unentschieden gegen Halle (1:1), Dynamo Dresden (1:1) und Hansa Rostock (1:1) war dabei auch Sommer beteiligt, konnte allerdings am Ende der Saison mit Energie nur den vorletzten Platz belegen. Dieser bedeutete nach der Reformierung der deutschen Fußballligen einen Startplatz in der drittklassigen Oberliga Nordost. Für Michael Sommer hingegen war nach einer Saison und neun Pflichtspieleinsätzen (plus einem Einsatz in der DDR-Nachwuchsoberliga) das Kapitel Energie wieder beendet.

Sommer spielte ab Juli 1991 für den VfR Mannheim, mit dem er ab 1994 in der Regionalliga Süd antrat und bis 1998 insgesamt 182 Spiele (zwölf Tore) absolvierte. Anschließend heuerte er beim SV Sandhausen an und wurde im Jahr 2000 Oberligameister in Baden-Württemberg. 2001 führte es Sommer dann weiter in Richtung alte Heimat, wo er für den pfälzischen Verbandsligisten SV Viktoria Herxheim kickte. 2003/04 übernahm er dort auch das Traineramt. 2005 zog es Sommer dann zurück zu seinem Jugendverein SV 1920 Rülzheim, mit dem er Zweiter in der Kreisliga Südpfalz wurde und den Aufstieg in die Bezirksklasse Vorderpfalz schaffte. 2009 fand er im SV Olympia Rheinzabern seine letzte Station als Aktiver, bei der er bis 2013 als Spielertrainer tätig war. Anschließend hängte er die Schuhe an den Nagel, arbeitete allerdings noch beim FV Neuburg als Trainer und schaffte dort 2015 einen Aufstieg von der unterklassigen B-Klasse in die A-Klasse. Seit 2017 ist Sommer Trainer beim FC 1924 Insheim.

Michael Sommer lebt heute mit seiner Familie in Kuhardt bei Offenbach und arbeitet als Angestellter bei Mercedes Benz.

(Stand: Dezember 2018)