Energie Cottbus
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2. Mannschaft 1971/72Michael Noack

Angriff Michael Noack

Geburtstag * 07.02.1955 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis53
Tore Profis12
Zeit bei Energie07/1964 - 05/1974
Erstes Spiel für Energie31.03.1972, BSG Energie - SG Dynamo Fürstenwalde 3:0 (2:0)
Letztes Spiel für Energie16.03.1974, BSG Energie - 1. FC Magdeburg 0:4 (0:0)
Vereine vor Energie-
Vereine nach EnergieBFC Dynamo (05/1974 - 06/1984)
Karriereende1984
TrainerkarriereBFC Dynamo Nachwuchs (07/1985 - 02/1990, Trainer)
FC Berlin Nachwuchs (02/1990 - 06/1991, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1973/74DDR-Oberliga16253
1973/74FDGB-Pokal6221
1973/74Bezirksliga Cottbus3
1972/73DDR-Liga Staffel B20611
1972/73Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga7202
1972/73Bezirksliga Cottbus1
1971/72DDR-Liga Staffel B4000
1971/72Bezirksliga Cottbus1
1971/72Junioren-Bezirksliga Cottbus
1970/71Junioren-Bezirksliga Cottbus
1970/71Jugend-Bezirksklasse Cottbus Staffel x
1969/70Jugend-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1968/69Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel B
1967/68Schüler-Kreisklasse Cottbus Staffel xx
1966/67Knaben-Kreisklasse Cottbus Staffel I
1965/66Knaben-Kreisklasse Cottbus Staffel x

Biographie

Bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz 1972 war Noack mit 17 Jahren und einem Monat der jüngste Spieler in der Pflichtspiel-Geschichte von Energie Cottbus und hielt diesen Rekord bis ins Jahr 2017, wo ihn Niklas Geisler mit 16 Jahren und 8 Monaten neu setzte. Zehn Jahre spielte Michael Noack von 1964 an für Energie Cottbus und stieg mit der Mannschaft 1973 erstmals in die DDR-Oberliga auf. In der höchsten Spielklasse stand er 16 Mal für die BSG im Rampenlicht und schoss zwei Tore. Anschließend wurde er vom BFC abgeworben, wo Noack zur Legende werden sollte - über 200 Oberligaspiele, sechs Meistertitel und sogar zwei Berufungen in die Nationalmannschaft zierten seine weitere Karriere.

Michael Noack kam 1955 in Cottbus zur Welt. Mit neun Jahren meldeten ihn seine Eltern beim erst ein Jahr zuvor gegründeten SC Cottbus an, wo er seine ersten fußballerischen Gehversuche machte. Noack spielte bereits im Knabenalter gemeinsam mit der Energie-Legende Ralf Lempke unter Trainer Karl Krause zusammen. Im Schüler-Bereich wurde er von Lothar Lehmann trainiert, der das Ausnahmetalent weiter sportlich und charakterlich formte. Auch im Jugendbereich stach Michael Noack hervor, gewann dort mit der Nachwuchself 1970 die Bezirksmeisterschaft und den Bezirkspokal. Bereits 1971 nahm Trainer Joachim Kurpat den jungen Angreifer zur zweiten Herrenmannschaft dazu, wo eri n der Bezirksliga erste Erfahrungen sammelte.

Noch im selben Jahr war es dann Manfred Kupferschmied, der Noack sogar in die Profimannschaft beorderte. Am 31. März 1972 debütierte Michael Noack vor heimischem Publikum und feierte einen 3:0-Erfolg über Dynamo Fürstenwalde. Damit war er bis 2017 mit gerade einmal 17 Jahren und einem Monat Energies jüngster Spieler aller Zeiten. Auch in den folgenden Knallerspielen gegen Stadtrivale Vorwärts Cottbus (2:2) und Brieske Senftenberg (5:4) stand Noack von Beginn an auf dem Platz. Energie wurde am Saisonende Dritter. Bereits in der Saison 1972/73 konnte sich Noack als Offensivtalent immer weiter behaupten und in die Startelf spielen. Auch sein erstes Tor glückte ihm im Oktober 1972 beim Heimsieg gegen Spitzenreiter Vorwärts Frankfurt II (3:2). Insgesamt erzielte Noack sechs Treffer in 20 Spielen und führte seine Mannschaft mit tollen Leistungen auf den zweiten Rang. Dieser reichte aus um an den Aufstiegsspielen zur Oberliga teilzunehmen, da die zweite Mannschaft des BFC als Staffelsieger kein Aufstiegsrecht besaß. Und auch in der Aufstiegsrunde überzeugte Noack, traf sogar im Doppelpack gegen Chemie Zeitz (3:2) und sicherte seiner Mannschaft wichtige Punkte. Sieben von acht Einsätze konnte Noack für sich verbuchen und schaffte am Ende den ersten Aufstieg mit Energie in der Vereinsgeschichte.

Auch in der Oberliga leuchtete Noacks Stern, obwohl die Mannschaft der Konkurrenz sportlich kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Zwar nährte die Mannschaft zu Saisonbeginn noch von der Anfangseuphorie und konnte in vier Spielen vier Punkte holen - doch sollten sich bald auch die Gegner immer besser auf die Lausitzer einstellen. Noack gehörte vor allem in der Hinrunde zur Stammelf und ließ auch seine Torpremiere in der Oberliga recht schnell folgen. Schon am zweiten Spieltag konnte er mit Energie einen 0:2-Rückstand bei Chemie Leipzig in eine 3:2-Führung drehen, zu der er das dritte Tor beisteuerte - am Ende teilten sich dennoch beide Teams die Punkte. Auch am fünften Spieltag gegen Sachsenring Zwickau besorgte Noack die überraschende Führung für Energie, musste sich am Ende jedoch noch mit 1:3 geschlagen geben. Im Pokal siegten sich die Cottbuser dafür von Spiel zu Spiel und wurden erst im Halbfinale von Jena gestoppt. Noack konnte auch in diesem Wettbewerb glänzen und schoss zwei Tore in sechs Begegnungen. Insgesamt gelang Cottbus in der Saison aber nicht mehr viel - nur ein einziger Sieg in der Liga bedeutete am Ende verdientermaßen den Abstieg. Noacks 16 Einsätze und die beiden Tore brachten ihm jedoch die Delegation zum BFC Dynamo ein, weswegen er in der ersten Liga bleiben durfte. Er verließ Energie Cottbus nach zehn Jahren im Sommer 1974.

Seine Zeit beim BFC war geprägt von Erfolgen, Titeln und Triumphen. Vom Offensivspieler wurde er zum Abwehrspieler umfunktioniert und sollte in den kommenden zehn Jahren kaum mehr aus der ersten Elf wegzudenken sein. Noack prägte zudem die Ära des Serienmeisters mit, die mit dem Meistertitel 1979 ihren Anfang nahm. Als 210-facher Oberligaspieler wurde er bei den Berlinern zur Legende, gewann sechs Meistertitel, dazu etliche Pokalspiele national sowie international und wurde auch zweimal zur DDR-Nationalmannschaft eingeladen. Das Finale des FDGB-Pokals erreichte Noack mit Berlin dreimal, scheiterte aber jeweils an Dresden und Magdeburg. Auf internationaler Ebene trat er für Dynamo in 23 Spielen des UEFA-Cup bzw. Europapokals der Landesmeister an und wurde einer der Fußballerpersönlichkeiten jener Epoche. Nach seinem Karriereende 1984 trainierte er noch sechs Jahre den BFC-Nachwuchs, ehe er sich aus dem Fußballgeschäft gänzlich zurückzog.

(Stand: Februar 2020)