Energie Cottbus
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A-Junioren 1965/66Matthias Jahn

Angriff Matthias Jahn

Geburtstag * 13.12.1948 in Forst/Lausitz
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis55
Tore Profis20
Zeit bei Energie07/1964 - 07/1969
Erstes Spiel für Energie13.08.1967, TSG Wismar - BSG Energie 0:2 (0:0)
Letztes Spiel für Energie18.05.1969, BSG Energie - ASG Vorwärts Cottbus 1:0 (0:0)
Vereine vor EnergieBSG Einheit Forst (07/1958 - 06/1964)
Vereine nach EnergieBSG Stahl Eisenhüttenstadt (07/1969 - 06/1974)
BSG Chemie Wilhelm-Pieck-Stadt Guben (07/1974 - 06/1985)
SV Chemie Guben 1990 (09/1991 - 06/1992)
Karriereende1992
TrainerkarriereBSG Chemie Wilhelm-Pieck-Stadt Guben (07/1974 - 06/1976, Spielertrainer)
SV Chemie Guben 1990 Jugend (07/1993 - 06/1997, Trainer)
1. FC Guben Bambinis (07/2004 - 06/2010, Trainer)
1. FC Guben (09/2009 - 06/2010, Trainer)
1. FC Guben (07/2010 - 06/2016, Co-Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1968/69DDR-Liga Staffel Nord291501
1968/69FDGB-Pokal1000
1967/68DDR-Liga Staffel Nord22513
1967/68FDGB-Pokal3010
1966/67Bezirksliga Cottbus1000
1966/67Junioren-Bezirksliga Cottbus
1965/66Junioren-Bezirksliga Cottbus
1964/65Jugend-Kreisklasse Cottbus Staffel 1

Biographie

Matthias Jahn wurde 1948 in Forst geboren. Mit neun Jahren begann er seine sportliche Laufbahn bei der BSG Einheit Forst und spielte fünf Jahre für seinen Heimatverein im Nachwuchs. 1964 wechselte Jahn in die Jugend des SC Cottbus. Das junge Offensivtalent konnte anschließend mit den Cottbusern den einen oder anderen Erfolg feiern. So gewann er mit der Juniorenmannschaft der BSG Energie 1966 die Meisterschaft in der Bezirksliga Cottbus und holte außerdem den Junge-Welt-Bezirkspokal. Durch den Sieg qualifizierte sich die Energie-Mannschaft für den landesweiten Junge-Welt-Pokal. Nach Siegen im Achtelfinale beim 1. FC Union Berlin (1:0) und im Viertelfinale gegen den 1. FC Magdeburg (2:0) erreichte erstmals eine Energie-Juniorenmannschaft das Pokalhalbfinale. Dort unterlagen Matthias Jahn, Horst Rackel und Co der Juniorenmannschaft von Rot-Weiß Erfurt mit 0:1, sicherten sich im Spiel um Platz drei gegen die BSG Motor Zwickau mit 2:1 jedoch Bronze.

Im Herbst 1966 wurde Jahn in den Kader der DDR-Juniorennationalmannschaft aufgenommen. Zwischen Oktober und November 1966 bestritt er als Stürmer vier Länderspiele und erzielte im Spiel Rumänien – DDR (2:1) den Ehrentreffer seiner Mannschaft.
Auf Vereinsebene lief es ebenfalls weiterhin gut - denn auch 1967 wurde der Energienachwuchs um Matthias Jahn wieder Bezirksmeister. Durch seine herausragenden Leistungen im Nachwuchs hatte sich Jahn inzwischen für die Männermannschaft von Energie empfohlen und wurde von Helmut Beulich eingeladen bei den ganz Großen mitzutrainieren. Und Jahn sollte seinen Trainer nicht enttäuschen.

Bereits am ersten Spieltag der Saison 1967/68 stand er im Startaufgebot der Cottbuser und errang mit Energie einen 2:0-Erfolg bei der TSG Wismar. Nur eine Woche später stand vor 10.000 Zuschauern das prestigeträchtige Stadtderby gegen Vorwärts Cottbus an. In der 23. Minute ging Werner Grun beherzt am damals bei Vorwärts spielenden Manfred Duchrow vorbei, spielte den Ball in den Strafraum zu Sturmkollege Peter Effenberger, der die Kugel zu Matthias Jahn weiterleitete, der wiederum trocken versenkte. Jahns erstes Tor war gleich mal ein ganz wichtiges und sicherte Energie am Ende des Tages einen Punkt. Auch in den weiteren Spielen der Hinrunde schoss Jahn Tore, so etwa beim 3:0 über Neubrandenburg, beim 5:0 in Köpenick oder beim 2:1-Heimerfolg über Hansa Rostock II. In seiner ersten Spielzeit konnte er so fünf Treffer in 23 Partien erzielen und landete mit Energie auf dem zweiten Platz, hinter dem Staffelsieger BFC Dynamo.

Die darauffolgende Saison lief für Matthias Jahn dann sogar noch besser. Immer häufiger trug sich der Angreifer nun in die Torschützenlisten ein und avancierte neben Peter Effenberger zum besten Offensivspieler der Mannschaft. Der Torreigen begann für Jahn bereits am ersten Spieltag beim 3:1 über Chemie Wolfen und setzte sich im Laufe der Saison kontinuierlich fort. Auch im Doppelpack traf Jahn nun des Öfteren - so beispielsweise gegen Dynamo Schwerin (6:1), Lichtenberg 47 (6:0), TSG Wismar (2:1) oder KKW Nord Greifswald (3:0). Auch in der neuerlichen Auflage des Lokalderbys gegen Vorwärts Cottbus wurde Jahn zum spielentscheidenden Akteur und erzielte den 1:0 Endstand. Am Ende der Saison landete Energie trotz der vielen Jahn-Tore nur auf Platz sechs der Liga. Jahn hatte mit seinen 16 Meisterschaftstreffern allerdings ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt und bildete mit Peter Effenberger (15 Tore) das gefährlichste Sturmduo der Staffel.

Seine großartigen Leistungen in jungen Jahren verschafften Matthias Jahn schließlich die Möglichkeit in die höchste Spielklasse der DDR zu wechseln. Die BSG Stahl Eisenhüttenstadt war gerade in die Oberliga aufgestiegen und verpflichtete dafür viele neue und talentierte Spieler. Matthias Jahn gehörte nun auch dazu und sollte in der Oberliga auch seine Einsätze bekommen. Am fünften Spieltag kam er erstmals für Eisenhüttenstadt zum Zuge, was Trainer Manfred Fuchs gleich mal so gut gefiel, dass er den erst zwanzigjährigen nun regelmäßig als Stürmer aufbot. Bis zum Saisonende kam Jahn somit auf zwanzig Punktspieleinsätze. Am zwanzigsten Spieltag erzielte er gegen den Halleschen FC mit dem 2:0-Endstand sein erstes und einziges Oberligator.

Nachdem Stahl Eisenhüttenstadt die Saison als Absteiger beendet hatte, stellte der DDR-Fußballverband anschließend zahlreiche Verstöße gegen die Spielordnung durch Funktionäre und Spieler fest und versetzte die BSG in die drittklassige Bezirksliga. Vier Spieler, unter ihnen auch Matthias Jahn wurden mit einer einjährigen Sperre belegt. Stahl Eisenhüttenstadt schaffte den sofortigen Aufstieg in die DDR-Liga, für die Jahn ab 1971/72 wieder spielberechtigt war. Er kam jedoch nur in vier Punktspielen zum Einsatz. Seinen Stammplatz eroberte er sich in der Spielzeit 1972/73 zurück, in der er zwanzig der 22 Punktspiele bestritt und mit sieben Treffern wieder bester Torschütze der Stahl-Mannschaft wurde.

Nach einer einsatzlosen Saison 1973/74 wechselte der inzwischen 25-jährige Jahn zum Bezirksligisten Chemie Guben. Gleich in seiner ersten Saison stieg er 1975 als Spielertrainer in die viertklassige Bezirksklasse ab, erreichte aber umgehend den Wiederaufstieg. 1986 stieg Chemie Guben gemeinsam mit Jahn dann in die DDR-Liga auf. Jahn wurde hernach neben dem 161-fachen Oberligaspieler Roland Hammer als Co-Trainer installiert. Leider schaffte das Trainerduo den Klassenerhalt nicht und musste zurück in die Bezirksliga absteigen. In der Saison 1988/89 qualifizierte sich die BSG Chemie Guben erneut für die Aufstiegsrunde zur DDR-Liga und setzte sich dort auch durch. Im Gegensatz zur ersten Saison in der DDR-Liga konnte der Verein in der Spielzeit 1989/90 durch einen elften Platz in der Liga-Staffel die Klasse halten. Anschließend verpasste man mit Platz zwei hinter Union Berlin nur knapp den Aufstieg nach ganz oben.

Nach der Wende arbeitete Jahn dann vor allem als Nachwuchstrainer in Guben und führte viele begeisterte Jugendliche an den Fußballsport heran. Bis 2009 war er für den Verein als Nachwuchstrainer tätig, ehe er wieder als Cheftrainer der Männermannschaft agierte. Von 2013 bis 2016 war Matthias Jahn dann wieder als Co-Trainer beim 1. FC Guben tätig. Heute lebt Matthias Jahn in der Nähe von Freiburg im Breisgau und genießt sein Rentnerdasein.

(Stand: Dezember 2018)