Energie Cottbus
Museumsseite

2. Mannschaft 1983/84Matthias-Uwe Prieß

Tor Matthias-Uwe Prieß

Geburtstag * 09.12.1959 in Berlin
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis23
Tore Profis0
Zeit bei Energie07/1982 - 06/1984
Erstes Spiel für Energie26.09.1982, BSG Energie - BSG Stahl Eisenhüttenstadt 2:1 (1:0)
Letztes Spiel für Energie04.03.1984, BSG Stahl Brandenburg - BSG Energie 6:4 (2:3)
Vereine vor EnergieBSG Einheit Weißensee (07/1968 - 06/1970)
BFC Dynamo (07/1970- 06/1982)
Vereine nach EnergieBSG Kabelwerk Oberspree Berlin (07/1984 - 06/1986)
BSG Motor Ludwigsfelde (07/1986 - 06/1988)
BSG Kabelwerk Oberspree Berlin (07/1988 - 06/1989)
BSG Tiefbau Berlin (07/1989 - 06/1990)
SV Blau-Gelb Berlin (07/1990 - 06/1991)
SV IHW Alex 78 Berlin (07/1991 - 04/1993)
Marzahner SV (05/1993 - 06/2000)
FC Nordost Berlin (07/2000 - 06/2014)
Karriereende2014
TrainerkarriereTSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf (07/1997 - 06/2000, Trainer)
SG Stern Kaulsdorf (07/2011 - 06/2016, Co-Trainer)
TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf (07/2016 - 11/2016, Co-Trainer)
TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf (11/2016 - 04/2017, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1983/84DDR-Liga Staffel B13000
1983/84Bezirksliga Cottbus100
1982/83DDR-Liga Staffel B10000
1982/83Bezirksliga Cottbus4000

Biographie

Mit Matthias-Uwe Prieß verbindet man eine gewisse "Wachablösung" anfang der 1980er Jahre im Energie-Tor. Nachdem Torhüterlegende Andreas Wendt als jahrelanger Stammkeeper 1982/83 in seine letzte Saison ging, brauchte es frischen Wind im Kasten von Energie. Vom BFC konnte man mit Matthias-Uwe Prieß einen würdigen Nachfolger verpflichten, der bereits als Jugendspieler etliche Titel abgeräumt hatte und als großes Torhütertalent galt. Zwei Jahre lang hielt er den Cottbuser Kasten in der DDR-Liga sauber und lieferte sich heiße Duelle mit Rolf-Dieter Kahnt und Ingolf Krause.

Matthias-Uwe Prieß wurde 1959 in Berlin geboren. Bei der BSG Einheit Weißensee machte er zwischen 1968 und 1970 seine ersten fußballerischen Gehversuche und wurde anschließend vom BFC Dynamo entdeckt. Beim BFC durchlief er alle Nachwuchsmannschaften und konnte als junges Torhütertalent auch den einen oder anderen Titel erringen. So wurde er im späteren Verlauf seiner Jugendzeit mit dem BFC in der Nachwuchsoberliga Meister und konnte auch zwei Mal den Pokal gewinnen. Auch für die Nachwuchsauswahlmannschaften der DDR konnte Prieß viele Spiele bestreiten - so kam er beispielsweise auf 35 Spiele in der DDR-Juniorenauswahl und erhielt weitere 15 Einsätze in der U21 DDR-Nachwuchsauswahlmannschaft. Im Sommer 1982 konnte schließlich Oberliga-Absteiger Energie Cottbus das Talent von einem Vereinswechsel überzeugen.

In Cottbus war zu der Zeit noch Andreas Wendt im Kasten gesetzt. Der wegen seiner unkonventionellen Figur bekannte, aber trotzdem durch großartige Leistungen gefeierte Kultkeeper war allerdings mit 32 Jahren nicht mehr der Jüngste, weswegen Energie mit Prieß noch einen zweiten, jüngeren Torhüter nach Cottbus geholt hatte. Mit den starken Torleuten ging Trainer Günther Guttmann in die Saison und vertraute an den ersten drei Spieltagen der alten Nummer eins, Andi Wendt. Nach drei Spielen stand Cottbus noch ohne Sieg da und hatte sechs Gegentore kassiert. Nachdem Karl-Heinz Jahn und Andreas Wendt im anschließenden Pokalspiel in Karl-Marx-Stadt nach einer Slapstick-Rückgabe ein Gegentor fabriziert hatten und ausschieden (2:4), entschloss sich Guttmann für das kommende Ligaspiel nicht nur in der Abwehr Veränderungen vorzunehmen, sondern auch auf der Torhüterposition zu wechseln. Die Chance für Matthias-Uwe Prieß war gekommen.

Eigentlich sollte Prieß eine Heimpremiere feiern - letztendlich wurde das Spiel von Energie gegen Stahl Eisenhüttenstadt aber aus disziplinarischen Gründen auf neutralen Boden nach Forst strafverlegt. Grund war ein Becherwurf gegen einen Betreuer der BSG Stahl Hennigsdorf im vorherigen Heimspiel. Prieß und die Mannschaft machten das Beste daraus und konnten am Ende mit dem 2:1-Erfolg den ersten Saisonsieg feiern. Guttmann ließ Prieß dann auch für den Rest der Hinrunde im Kasten, der das Vertrauen des Trainers nicht enttäuschte und nur zwölf Gegentore kassierte. Im Winter verpflichtete Energie für den abgewanderten Wendt dann mit Rolf-Dieter Kahnt einen erfahrenen Torhüter mit Energie-Vergangenheit nach, der den Druck auf Prieß erhöhte und letztendlich auch den Vorzug vor dem jungen Mann erhielt. Kahnt stand so in der Rückrunde im Tor und beendete die Saison mit Energie auf Rang drei.

Zu Beginn der Spielzeit 1983/84 übernahm Kahnt das Co-Traineramt in der zweiten Mannschaft von Energie. Ralf Wilken, der gemeinsam mit Kahnt in der Winterpause der Vorsaison gekommen war, wurde von Guttmann zwischen die Pfosten gestellt. Es dauerte erneut drei Spieltage, bis Matthias-Uwe Prieß seine nächste Chance auf Einsatzzeiten bekommen sollte. Wieder war es der vierte Spieltag, an dem Prieß in die Saison startete und einen 3:1-Erfolg in Hennigsdorf feiern konnte. An der Spitze der Tabelle lieferte sich Energie mit Stahl Brandenburg, Motor Babelsberg und Stahl Eisenhüttenstadt einen erbitterten Vierkampf, wobei das Spitzenspiel des 16. Spieltags gegen den späteren Staffelsieger Stahl Brandenburg für Prieß das letzte sein sollte. In einem offenen Schlagabtausch ging Energie drei Mal in Führung und konnte das 3:2 mit in die Halbzeit nehmen. Kurz nach der Pause brachte Abwehrspieler Robert Reiß seinen Keeper nach einer Rückgabe in Bedrängnis und sorgte so für die Wende im Spiel. Brandenburg siegte am Ende mit 6:4 - und auch die Presse ließ nach diesem Spiel kein gutes Haar an der Mannschaft. Zu allem Übel erlitt Prieß nur kurze Zeit später im Training einen Beinbruch, der ihn für den Rest der Saison außer Gefecht setzte. Im Sommer 1984 endete Prieß' Zeit nach zwei Jahren und 23 Pflichtspielen in Cottbus.

Im Anschluss spielte er noch einige Jahre bei der BSG Kabelwerk Oberspree Berlin aber auch zwei Jahre für die BSG Motor Ludwigsfelde, mit denen er den Aufstieg bis in die DDR-Liga schaffte. Nach der Wende ließ es Prieß dann etwas ruhiger angehen und kickte noch bei einigen unterklassigen Berliner Vereinen. Auch für die Berliner Stadtauswahl war er noch aktiv und machte mit dieser 2011 seine letzten Spiele, die er heute noch zu den Höhepunkten zählt. Gegen die Wiener Stadtauswahl spielte er beispielsweise im Wiener Ernst-Happel-Stadion und bestritt das Rückspiel im Olympiastadion zu Berlin. 2014 hängte er die Schuhe dann aber endgültig an den Nagel. Zuvor hatte Prieß auch eine Trainerkarriere gestartet und von 1997 bis 2000 die TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf betreut. Von 2011 bis 2017 hatte er zudem als Co-Trainer bei der SG Stern Kaulsdorf mitgewirkt und war dort als Meister der Kreisliga in die Bezirksliga aufgestiegen.

Heute wohnt Matthias-Uwe Prieß in Petershagen, ist nach wie vor fußballinteressiert und genießt seinen Ruhestand.

(Stand: Dezember 2019)