Energie Cottbus
Museumsseite

SpielerarchivManfred Schuster

Mittelfeld Manfred Schuster

Geburtstag * 19.12.1942 in Schwarzkollm
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis128
Tore Profis13
Zeit bei Energie05/1963 - 10/1967
Erstes Spiel für Energie18.08.1963, SC Cottbus - SG Dynamo Schwerin 1:1 (1:0)
Letztes Spiel für Energie10.09.1967, SG Dynamo Schwerin - BSG Energie 1:0 (0:0)
Vereine vor EnergieBSG Aktivist Laubusch (07/1953 - 06/1962)
SC Aktivist Brieske-Senftenberg (07/1962 - 05/1963)
Vereine nach EnergieFC Rot-Weiß Erfurt (11/1967 - 06/1976)
BSG Motor Optima Erfurt (07/1976 - 06/1979)
Karriereende1979
TrainerkarriereFC Rot-Weiß Erfurt Jugend (07/1976 - 06/1985, Trainer)
BSG Aufbau Erfurt (07/1979 - 06/1980, Trainer)
Nachwuchsstützpunkt Thüringen (07/1985 - 06/1990)
DFB-Stützpunkt Erfurt (07/1990 - 06/2014, Trainer)
FC Rot-Weiß Erfurt Traditionsmannschaft (07/1998 - 06/2021, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1967/68DDR-Liga Staffel Nord4000
1967/68FDGB-Pokal2000
1966/67DDR-Liga Staffel Nord29500
1966/67FDGB-Pokal2000
1965/66DDR-Liga Staffel Nord27400
1965/66FDGB-Pokal2000
1964/65DDR-Liga Staffel Nord30200
1964/65FDGB-Pokal2000
1963/64DDR-Liga Staffel Nord29200
1963/64FDGB-Pokal1000

Biographie

Manfred Schuster gehörte am 18. August 1963 zur Startelf jener Mannschaft, die als SC Cottbus neugegründet, das erste Liga-Spiel bestritt. Auch die Gründung der BSG Energie Cottbus als Nachfolger des SCC erlebte Schuster hautnah mit. Denn von 1963 bis 1967 kam man am Mittelfeldmann und Spielgestalter der Cottbuser kaum vorbei. 128 Pflichtspiele und 13 Treffer steuerte Schuster in den Anfangsjahren unseres Vereins bei. Schon bevor er zum SC Cottbus kam, war er mit Brieske in der DDR-Oberliga unterwegs - und auch nach seiner Cottbuser Zeit spielte er mit Rot-Weiß Erfurt mehrere Jahre erstklassig. Heute feiert Manfred Schuster seinen runden 80. Geburtstag!

Manfred Schuster wurde 1942 im ostsächsischen Schwarzkollm geboren. Nach Kriegsende suchte Schuster nach Gleichaltrigen, mit denen er seiner Leidenschaft dem Fußball nachgehen konnte. 1953 schloss er sich dafür dem Nachwuchs der BSG Aktivist Laubusch an. Bei Laubusch durchlief er alle Nachwuchsteams bis zu seinem 19. Lebensjahr. Schon als Jugendspieler galt er als großes Talent. So wurde Schuster zwischen 1960 und 1961 zum Kader der DDR-Junioren-Nationalmannschaft berufen, wo er In vier Länderspielen als Mittelfeldspieler eingesetzt wurde. Nachdem er für den Männerbereich spielberechtigt geworden war, spielte er bis 1962 mit der BSG Aktivist in der drittklassigen II. DDR-Liga.

Selbst DDR-Oberligist Aktivist Brieske-Senftenberg hatte von Schusters Talent erfahren und wollt den herausragenden Jungen verpflichten. So wechselte Schuster im Sommer 1962 nach Brieske an die Elsterkampfbahn. Dort wurde er prompt Stammspieler und spielte mit Senftenberg um den Verbleib in der Liga. 19-mal kam er in der Oberliga zum Einsatz, erlebte allerdings auch nur drei Siege seiner Mannschaft, die am Ende leider absteigen musste. Gemeinsam mit vielen seiner Mitspieler ging er schließlich den Weg zum SC Cottbus mit. Der SCC hatte sich 1963 gegründet und füllte seine erste Mannschaft fast ausschließlich mit ehemaligen Briesker Knappen auf, die in die Bezirkshauptstadt delegiert wurden.

In Cottbus startete Manfred Schuster also nicht ganz bei "Null", war auch unter dem Trainer Willi Schober erste Wahl. Und so stand er gemeinsam mit anderen späteren Energie-Legenden wie Klaus Stabach, Hajo Prinz, Joachim Kurpat öder Hans-Ulrich Koinzer beim ersten Liga-Spiel des SC Cottbus auf dem Platz. 1:1 trennte man sich am Ende von Dynamo Schwerin. Besonders fieberte das Cottbuser Publikum natürlich dem Kracher Vorwärts Cottbus gegen den SCC entgegen. Und auch in diesen Stadtderbys war Manfred Schuster dabei und konnte mit den Rot-Weißen beide Spiele gegen die Armeesportler gewinnen (2:1 und 1:0). Dass man am Ende der Saison noch hinter Vorwärts auf Platz 4 landete und nur die Nummer zwei der Stadt war, sollte sich alsbald ändern.

Schon im Jahr darauf landete Schuster mit den Cottbusern auf dem zweiten Platz der DDR-Liga Staffel Nord und verpasste nur knapp die Chance auf den Aufstieg hinter Staffelsieger Chemie Halle. Schuster verpasste 1964/65 kein Spiel und war damit erneut unter den Dauerbrennern im Kader. Auch nachdem Hellmut Trunschke als Trainer im März 1965 die Mannschaft übernahm, war Schuster sein gesetzter Mann im Mittelfeld. Mit seiner Übersicht und seinem guten Passspiel, sowie dem Fleiß auch nach hinten zu arbeiten, war Schuster kaum mehr wegzudenken. Im dritten Jahr, in dem auch die Fußballabteilung des SC Cottbus in die neugegründete BSG Energie Cottbus überging, kratzte er wieder an der 30-Spiele-Marke und setzte nur drei Mal aus. Wieder reichte es für die Cottbuser allerdings nicht zum Aufstieg, da der Krösus der Staffel Union Berlin hieß und mehr Punkte einfuhr.

Auch im Jahr darauf (1966/67) schafften es Schuster und seine Kollegen wieder oben mit dabei zu sein und scheiterten diesmal an Spitzenreiter 1. FC Magdeburg. Dafür gelang Schuster eine persönliche Bestmarke - mit fünf Treffern überbot er seine vier erzielten Tore aus der Vorsaison und sorgte damit für wichtige Punkte. Auch andere Teams hatten längst Interesse am flexibel einsetzbaren Mittelfeldmotor gefunden. Und so kam es, dass im Oktober 1967 sogar eine Anfrage aus der Oberliga auf dem Tusch landete. Rot-Weiß Erfurt lotste Manfred Schuster nach Thüringen und so endete das Kapitel Energie nach viereinhalb Jahren, 128 Pflichtspielen und 13 erzielten Toren.

Erfurt war gerade erst in die Oberliga aufgestiegen und baute sich eine schlagkräftige Truppe zusammen. Schuster passte da gut ins Team und setzte sich mit jedem Spiel mehr in den Stammkader fest. In den folgenden drei Oberligaspielzeiten sicherte sich Schuster einen Stammplatz im Mittelfeld des FC und absolvierte von 78 ausgetragenen Punktspielen 55. Stets wurde der Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben und Schuster konnte das Ziel auch drei Mal mit den Thüringern erreichen. Nach der Saison 1970/71 musste der FC Rot-Weiß dann allerdings absteigen.

In der DDR-Liga-Saison 1971/72 gehörte Schuster zwar noch zum Erfurter Aufgebot der 1. Mannschaft, kam aber nicht zum Einsatz. Der FC Rot-Weiß stieg postwendend wieder in die Oberliga auf, und seine 2. Mannschaft zog mit dem Aufstieg in die DDR-Liga nach. Schuster wurde dem Kader der 2. Mannschaft zugewiesen, mit der er 1972/73 19 Punktspiele bestritt, in denen er sechs Tore erzielte. Zur Saison 1973/74 wurde er wieder in die 1. Mannschaft zurückgeholt, mit der er 20 Punktspiele als Mittelfeldspieler absolvierte und erneut knapp die Klasse halten konnte. Im Alter von 31 Jahren ging Schuster 1974/75 in seine letzte Oberligasaison. Er bestritt noch einmal 17 Punktspiele und beendete danach seine Laufbahn im höherklassigen Fußball. In der Oberliga hatte er 119 Punktspiele bestritten, davon 100 für den FC Rot-Weiß Erfurt, für den er auch sein einziges Oberligator schoss.

Manfred Schuster blieb den Erfurtern anschließend noch als Trainer erhalten. Von 1976 bis 1985 trainierte er die Jugend von RWE und leitete ab 1985 den Nachwuchsstützpunkt Thüringen bis 1990. Anschließend arbeitete er noch 24 Jahre als DFB-Stützpunkttrainer in Erfurt und zog sich erst 2014 aus dem Fußballgeschäft zurück.

Selbstredend verfolgt er bis heute die Spiele seiner ehemaligen Mannschaften mit Argus-Augen und hat sich seine Begeisterung für den Fußball bis heute bewahrt. Manfred Schuster lebt nach wie vor in Erfurt und genießt in der thüringischen Landeshauptstadt sein Rentner-Dasein.

(Stand: Dezember 2022)