Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1974/75Lutz-Michael Häder

Abwehr † Lutz-Michael Häder

Geburtstag / Todestag * 06.07.1947 in Groß Ottersleben (Magdeburg)
† 08.11.2024 in Burg (Spreewald)
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis83
Tore Profis6
Zeit bei Energie07/1973 - 06/1978
Erstes Spiel für Energie25.08.1973, BSG Energie - F.C. Hansa Rostock 0:0
Letztes Spiel für Energie13.03.1976, 1. FC Magdeburg - BSG Energie 3:0 (1:0)
Vereine vor EnergieBSG Traktor Südwest Magdeburg (07/1959 - 06/1960)
SC Aufbau Magdeburg (07/1960 - 06/1965)
SC Magdeburg (07/1965 - 12/1965)
1. FC Magdeburg (12/1965 - 06/1967)
FC Vorwärts Berlin (07/1967 - 06/1971)
ASG Vorwärts Stralsund (07/1971 - 06/1973)
Vereine nach Energie-
Karriereende1978
TrainerkarriereBSG Energie Cottbus II (07/1978 - 06/1980, Trainer)
BSG Energie Cottbus Junioren (07/1981 - 06/1982, Trainer)
BSG Energie Cottbus Kinder (11/1983 - 06/1984, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2. Knaben (07/1984 - 06/1985, Co-Trainer)
BSG Lokomotive Cottbus (07/1985 - 12/1985, Trainer)
BSG Lokomotive Cottbus (07/1986 - 06/1988, Co-Trainer)
BSG Fortschritt Cottbus (07/1988 - ???, Trainer)
BSG Aktivist Dissenchen (Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
80-84BSG Energie Alte Herren5125
1977/78Bezirksliga Cottbus2
1976/77Bezirksliga Cottbus0
1975/76DDR-Oberliga19000
1975/76FDGB-Pokal3000
1974/75DDR-Liga Staffel D22303
1974/75Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga8000
1974/75FDGB-Pokal2100
1974/75Bezirksliga Cottbus1
1973/74DDR-Oberliga22063
1973/74FDGB-Pokal7211

Biographie

Der einstige Spieler und späterer Nachwuchs-Trainer von Energie Cottbus wirkte fast zehn Jahre in unserem Verein. Als starker Mann in der Verteidigung erlebte er die ersten beiden DDR-Oberliga-Spielzeiten 1973/74 und 1975/76 mit und war als Stammspieler einer der Stützen unserer Mannschaft. Auch nach seiner aktiven Karriere blieb er dem Verein treu, Als Trainer der 2. Mannschaft holte er mit dem Team die Bezirksligameisterschaft 1979 und konnte 1982 auch den ersten Platz mit den Energie-Junioren in der Bezirksklasse holen. Auch den ganz jungen Jahrgängen vermittelte Häder sein Fußballwissen und formte spätere Energie-Profis sportlich und charakterlich. Viele ehemalige Mitstreiter beschreiben Häder als ehrgeizigen, aber auch sehr menschlichen Zeitgenossen, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte und ein echter Sportsmann war. Lutz-Michael Häder starb am 8. November 2024 in Burg (Spreewald).

Lutz-Michael Häder kam am 6. Juli 1947 in Groß Ottersleben (Magdeburg) geboren. Seine fußballerische Laufbahn begann mit 12 Jahren bei der BSG Traktor Südwest Magdeburg und führte ihn zu Aufbau Magdeburg (später als SC Magdeburg). Dort erlebte er im Dezember 1965 die Gründung des 1. FC Magdeburg als ausgegliederte Fußball-Abteilung des SC Magdeburg mit. Bis 1967 spielte er bei den Magdeburgern und wurde dann von Vorwärts Berlin verpflichtet. Dort gab er im Oktober 1971 auch sein Oberliga-Debüt und konnte in der Saison 1971/72 insgesamt 22-mal für die Berliner auflaufen.

Nachdem Vorwärts absteigen musste, holte Oberliga-Neuling Energie Cottbus Lutz-Michael Häder für den Aufbau einer Oberliga-tauglichen Defensive ins Boot. Häder brachte seine gesammelte Erfahrung mit in die Lausitz und wurde zum Stammspieler in Manfred Kupferschmieds Team. In guter Gesellschaft mit unter anderem Klaus Stabach und Hajo Prinz gab er in jedem Spiel alles, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. In 22 Liga-Spielen und in sieben weiteren FDGB-Pokalpartien, in denen Häder mit Energie bis ins Halbfinale vordrang (und im Halbfinale-Hinspiel beim 1:1 gegen Jena auch traf), gehörte er zu den Leistungsträgern.

Auch nach dem Abstieg von Energie arbeitete Häder akribisch daran mit, den Wiederaufstieg anzupeilen. Er und die Mannschaft lieferte auch wieder eindrucksvoll ab und holte die erneute Meisterschaft in der DDR-Liga-Staffel. Häder selbst stand 22-mal auf dem Platz und konnte sich in den Spielen auch immer wieder als Torschütze hervortun. So traf er beim 2:0 in Brieske-Senftenberg, zum 1:1 gegen Schwarze Pumpe und auch beim 2:1-Sieg gegen die Zweitvertretung von Wismut Aue. Durch den Meistertitel nahm Energie an der Aufstiegsrunde teil - und auch hier absolvierte Häder alle acht Aufstiegsspiele. Dabei konnte er mit Energie Wismut Gera, Dynamo Schwerin und Union Berlin hinter sich lassen und letztlich den Oberliga-Aufstieg perfekt machen.

Auch wenn man in die Oberliga-Spielzeit 1975/76 erneut nur als Außenseiter ging, konnte die Mannschaft einige Achtungserfolge feiern. Ob bei der knappen 3:4-Niederlage über den kommenden Meister Dynamo Dresden, beim 4:1-Sieg bei Chemie Leipzig, dem 2:2 gegen Häders Ex-Klub und Topteam 1. FC Magdeburg oder einem 2:1-Erfolg beim frischgebackenen Pokalsieger Lok Leipzig - es fehlte oft nicht viel, um konkurrenzfähig zu sein. Für Häder und seine Mitspieler wurde es am Ende dann aber doch der Abstiegsplatz und es ging erneut in die Zweitklassigkeit.

Häder selbst spielte zwar noch zwei Jahre bei Energie, allerdings im fortgeschrittenen Fußballeralter nur noch für die zweite Mannschaft. Mit der gewann er 1977 die Meisterschaft in der Bezirksliga, konnte aber natürlich nicht den Aufstieg in die DDR-Liga feiern, da dort ja die erste Mannschaft kickte. Im Folgejahr landete er mit Energie Cottbus II auf Platz zwei, und beendete schließlich seine Karriere. 83 Pflichtspiele für Energie (sechs Tore), davon 41 DDR-Oberliga-Einsätze zieren seine Vita.

Nahtlos schloss sich Häders Trainerkarriere im Verein an. Er übernahm die zweite Mannschaft als Cheftrainer und entwickelte dort viele Spieler, die später für die erste Mannschaft auflaufen sollten. Ob Torhüter Ingolf Krause, Klaus Pohle, René Röder, Uwe Weller, Ralf Daubitz oder Hagen Reeck - sie alle gingen erst den Weg über Häders zweite Mannschaft, um später den Sprung in die "Erste" zu schaffen. Häder hatte ein Talent besonders junge Spieler voranzubringen, ihre Stärken zu erkennen und zu fördern. Auch sportlich sah das alles sehr gut aus - 1979 führte er die Mannschaft zur nächsten Bezirksliga-Meisterschaft.

Zur Saison 1981/82 übernahm Häder dann die Junioren-Mannschaft von Energie, die er - wie sollte es anders sein - in der Junioren-Bezirksliga ebenfalls auf Platz eins führte. Auch bei der Aufgabe ging es primär wieder darum, Talente zu entwickeln und ihnen vom eigenen Erfahrungsschatz etwas mitzugeben. Unter Häder reiften so auch Beispielsweise ein Michael Wawrok oder die spätere Legende Ingo Schneider, der ja bekanntermaßen 1997 mit Cottbus in die 2. Liga Aufstieg und sogar im DFB-Pokalfinale stand. In der Saison 1983/84 sprang Häder dann nochmals als Co-Trainer der ersten Kinder-Mannschaft (heute E-Junioren) und 1984/85 bei der 2. Knabenmannschaft (heute D2-Junioren) ein.

Im Sommer 1985 bekam Häder die Möglichkeit bei Lokomotive Cottbus als Cheftrainer der ersten Mannschaft einzusteigen. Ein halbes Jahr saß er bei den Eisenbahnern auf der Trainerbank. Ab Juli 1986 wurde er dort für zwei Jahre als Co-Trainer eingesetzt. Anschließend coachte er auch noch Fortschritt Cottbus und saß später auch noch für Aktivist Dissenchen auf der Trainerbank, ehe er sich vom gänzlich vom Fußball zurückzog.

Am 8. November 2024 starb Lutz-Michael Häder im Alter von 77 Jahren in Burg (Spreewald).

(Stand: Februar 2025)