Energie Cottbus
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2. Mannschaft 1972/73Klaus Hübner

Abwehr † Klaus Hübner

Geburtstag / Todestag * 18.12.1949 in Zechau-Leesen
† 20.03.2008 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis50
Tore Profis4
Zeit bei Energie07/1970 - 12/1975
Erstes Spiel für Energie09.08.1970, BSG Stahl Eisenhüttenstadt II - BSG Energie 1:3 (1:2) (Pokal)
Letztes Spiel für Energie31.05.1975, BSG Chemie Leipzig - BSG Energie 3:0 (0:0)
Vereine vor EnergieBSG Aktivist Zipsendorf (07/1959 - 10/1968)
TSV Luckenwalde (11/1968 - 04/1970)
Vereine nach EnergieTSG Lübbenau (01/1976 - 06/1983)
SG Drachhausen (07/1983 - 06/1984)
SG Glinzig (07/1984 - 06/1994)
Karriereende1994
TrainerkarriereBSG Energie Cottbus 2. Junioren (07/1972 - 06/1973, Trainer)
SG Drachhausen (07/1983 - 06/1984, Spielertrainer)
SG Glinzig (07/1984 - 12/1993, Spielertrainer)
TSG Lübbenau 63 (01/1994 - 09/1994, Trainer)
SV Dissenchen 04 (01/1996 - 09/1997, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1975/76DDR-Liga Staffel D2001
1975/76FDGB-Bezirkspokal1101
1974/75Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga1000
1974/75Bezirksliga Cottbus1
1973/74DDR-Oberliga10003
1973/74FDGB-Pokal4110
1973/74Bezirksliga Cottbus5
1972/73DDR-Liga Staffel B7021
1972/73Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga3030
1972/73FDGB-Pokal1100
1972/73Bezirksliga Cottbus3
1971/72DDR-Liga Staffel B13211
1971/72Bezirksliga Cottbus2
1971/72FDGB-Pokal1010
1970/71DDR-Liga Staffel Nord9070
1970/71FDGB-Pokal1010
1970/71Bezirksliga Cottbus12100

Biographie

Klaus Hübner spielte in den 1970ern fünfeinhalb Jahre für Energie, stieg dabei 1973 und 1975 mit der ersten Mannschaft in die Oberliga auf und schaffte 1975 auch den Aufstieg mit der zweiten Mannschaft in die DDR-Liga. Außerdem konnte der gelernte Abwehrspieler zehn Mal für unseren Verein in der höchsten Spielklasse auflaufen. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er noch als Trainer in der Lausitz und war ehrenamtlich für den Landesverband und seine Auswahlmannschaft tätig. Klaus Hübner starb leider im März 2008 nach langer und schwerer Krankheit in Cottbus.

Klaus Hübner, Spitzname "Paule", wurde 1949 im thüringischen Zechau geboren. Seine ersten fußballerischen Erfahrungen sammelte er im Nachbardorf von Zechau, genauer in Meuselwitz - der Ort, welcher heute vor allem für den Regionalligisten ZFC Meuselwitz bekannt ist. Damals war der Verein noch als BSG Aktivist Zipsendorf auf den Fußballplätzen Thüringens unterwegs und fungierte als Betriebssportgemeinschaft des Zipsendorfer Braunkohlewerkes. In die Jugend stieg Klaus Hübner als Neunjähriger ein und entwickelte sich im Nachwuchs des Klubs prächtig. Bis zu seinem 18. Lebensjahr spielte Hübner in allen Altersklassen des Vereins und wechselte erst im November 1968 zum TSV Luckenwalde. In Luckenwalde war er dann auch ausschließlich im Männerbereich am Ball und kickte während seiner Wehrdienstzeit anderthalb Jahre für die Brandenburger.

Im Sommer 1970 bekam es Klaus Hübner dann wieder mit einem Verein mit Braunkohleträgerbetrieb zu tun - diesmal führte ihn sein Weg zu Energie Cottbus. Dort war das Abwehrtalent gleich im ersten Pflichtspiel der Saison im Kader, als er mit Cottbus zur Erstrundenbegegnung des FDGB-Pokals nach Eisenhüttenstadt fuhr, um gegen die Zweitvertretung von Stahl anzutreten. In der 60. Minute wurde Hübner für Horst Krautzig beim Stande von 1:2 eingewechselt, um den Auswärtssieg nach Hause zu bringen. Energie siegte am Ende sogar mit 3:1 und zog in die nächste Runde ein. Hübner war anschließend dann erst mal für die zweite Mannschaft auf Punktejagd in der Bezirksliga und spielte dort mit seinem Team um den Klassenerhalt - der am Ende auch eingefahren werden konnte. Dabei empfahl er sich auch wieder für die erste Mannschaft, in der er von Trainer Erich Lüddeke nun zunehmend häufiger in der Rückrunde eingesetzt wurde. Auf neun Partien kam Edeljoker Hübner so im ersten Jahr für Energie.

Unter Spielertrainer Manfred Kupferschmied erhielt Hübner dann im Folgejahr die Chance, dauerhaft für die erste Mannschaft aufzulaufen. Dabei zeigte Hübner auch erstmals ungeahnte Torjägerfähigkeiten und traf am elften und zwölften Spieltag jeweils zu Punktgewinnen - 4:1 gegen Motor Babelsberg, 1:1 gegen Stahl Eisenhüttenstadt. Besonders das Duell mit Stahl war äußerst prestigeträchtig, da beide Teams um den Staffelsieg kämpften und Hübner mit seinem Treffer kurz vor Schluss fast für zwei Punkte gesorgt hätte - am Ende glichen die Stahlstädter aber doch noch aus. Energie belegte zum Saisonende dann auch nur Rang drei. Erst im Jahr darauf erreichte Hübner mit seiner Mannschaft den zweiten Platz, der normalerweise nicht für die Aufstiegsrunde berechtigt hätte - da allerdings der Staffelsieger BFC Dynamo II als Zweitvertretung nicht aufsteigen konnte, rutschte Energie in die Relegationsrunde. In den Aufstiegsspielen kam Hübner dann auch drei Mal zum Einsatz und konnte letztendlich mit Cottbus den ersten Oberliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte klarmachen.

In der Hinrunde der ersten Oberligasaison wurde Hübner anfangs aufgrund der starken Konkurrenz im Kader nicht berücksichtigt und tauchte erst mal wieder im Bezirksligakader der zweiten Mannschaft auf. Nachdem er dort abermals mit tollen Leistungen herausstach, nahm ihn Kupferschmied in der Rückrunde wieder häufiger zu den Spielen der ersten Mannschaft mit. Da Energie nach der unbefriedigenden Punkteausbeute in der Hinrunde ohnehin frische Kräfte nötig hatte, konnte Hübner davon profitieren. In der zweiten Saisonhälfte stand er dann auch zehn Mal für den Oberligisten auf dem Feld und konnte unter anderem Achtungserfolge gegen den BFC Dynamo (1:1) oder Karl-Marx-Stadt (0:0) feiern. Leider stieg Energie schlussendlich nach nur einem Jahr wieder ab.

1974/75 war dann eine der erfolgreichsten Spielzeiten für Energie Cottbus. Nicht nur, dass die erste Mannschaft den sofortigen Wiederaufstieg feiern durfte - auch konnte die zweite Mannschaft erstmals in die DDR-Liga aufrücken, da die erste Elf den Platz in der DDR-Liga durch den Aufstieg freimachte. Klaus Hübner spielte in besagter Spielzeit wieder für beide Teams und konnte sich somit als "doppelter Aufsteiger" fühlen. Zwar kam er kaum noch in der ersten Elf zum Einsatz, war aber beispielsweise in der Aufstiegsrunde für die Kupferschmied-Truppe aktiv - und veredelte den Staffelsieg der Mannschaft mit der Oberliga-Rückkehr. Auch mit der zweiten Mannschaft holte er Platz eins in der Bezirksliga Cottbus und kletterte eine Liga nach oben. In seiner letzten Saison bei Energie spielte er dann nur noch ausschließlich für die Reservemannschaft, für die er noch zwei DDR-Liga-Partien bestreiten sollte. Zur Winterpause verabschiedete sich Klaus Hübner dann jedoch nach insgesamt 50 Pflichtspieleinsätzen für die erste Mannschaft und etlichen weiteren für die Zweite.

"Paule" Hübner zog es anschließend zur TSG Lübbenau, die damals in der Bezirksliga kickten. 1978 stieg er mit der TSG sogar in die DDR-Liga auf, konnte sich allerdings nur ein Jahr dort halten. Auch 1980 gelang noch einmal die Rückkehr ins Unterhaus, die dem Verein ein weiteres Jahr zweitklassigen Fußball bescherte. Im Mai 1982 erfuhr Klaus Hübner das nächste Highlight - mit der TSG Lübbenau fand eine Energie- und Kohle-Austauschreise ins westliche Ruhrgebiet nach Moers statt, was ihn und seine Mitspieler erstmals in den Genuss einer Westreise brachte. Im Sommer 1983 endete auch seine Zeit in Lübbenau, er spielte noch ein Jahr als Spielertrainer für die SG Drachhausen. Hübner beendete seine Karriere schließlich bei der SG Glinzig, für die er noch bis 1994 die Schuhe schnürte und ebenfalls parallel als Übungsleiter fungierte. Im Anschluss war Hübner noch fast acht Jahre als Trainer vom SV Dissenchen 04 tätig.

Eine Begegnung mit dem früheren Energie-Spieler und -trainer Detlef Wohlfahrt im Krankenhaus brachte Hübner dann zu seiner letzten Aufgabe. Detlef Wohlfahrt war nach seiner Energie-Zeit als Trainer beim Fußball-Landesverband Brandenburg tätig und fragte Hübner, ob er nicht auch zum Landesverband kommen wolle um als ehrenamtlicher Betreuer der Auswahlmannschaften mitzuwirken. Hübner sagte zu und war in dieser Funktion noch von 2004 bis 2007 im Einsatz. Dabei begleitete er junge Talente, wie beispielsweise einen Martin Männel, die in ihm auch eine Vertrauensperson sahen. Überhaupt loben alle, die mit Klaus Hübner zu tun hatten, seinen Ehrgeiz, seine Fußballverrücktheit, aber auch seinen liebenswürdigen und freundlichen Umgang mit seinen Mitmenschen. Leider musste Klaus Hübner den letzten Kampf seines Lebens in der Obhut von Ärzten austragen, den er leider nach langer Krebs-Erkrankung im Alter von nur 58 Jahren verlor. Klaus Hübner starb am 20. März 2008 in Cottbus.

(Stand: Dezember 2019)