Energie Cottbus
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1. Mannschaft 1988/89Jörg Schwanke

Abwehr Jörg Schwanke

Geburtstag * 12.01.1969 in Peitz
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis73
Tore Profis3
Zeit bei Energie07/1978 - 06/1981
07/1985 - 06/1991
Energiefußballer des Jahres1989/90: 2. Platz
Länderspiele als Energiespieler1
Erstes Spiel für Energie17.04.1988, BSG Energie - FC Vorwärts Frankfurt (Oder) II 6:2 (4:0)
Letztes Spiel für Energie25.05.1991, FC Energie - FC Carl Zeiss Jena 0:2 (0:0)
Vereine vor EnergieBSG Energie Cottbus (07/1978 - 06/1981)
BFC Dynamo (07/1981 - 06/1985)
Vereine nach EnergieVfL Bochum 1848 (07/1991 - 06/1995)
1. FC Union Berlin (07/1995 - 10/1996)
LR Ahlen (10/1996 - 11/1997)
SV Babelsberg 03 (11/1997 - 08/1998)
1. FC Union Berlin (08/1998 - 06/2000)
LR Ahlen (07/2000 - 12/2001)
SC Paderborn 07 (01/2002 - 06/2002)
Dresdner SC Fußball 98 (07/2002 - 06/2003)
BFC Dynamo (07/2003 - 06/2004)
SV Babelsberg 03 (07/2004 - 06/2005)
1. FC Union Berlin (07/2005 - 10/2006)
SV Germania 90 Schöneiche (01/2007 - 09/2007)
RSV Waltersdorf 09 (10/2007 - 06/2008)
Karriereende2008
TrainerkarriereESV Lok Elstal U17 (07/2009 - 03/2010, Trainer)
Club Italia 80 Berlino (03/2010 - 02/2011, Trainer)
Hertha BSC (07/2011 - 10/2017, Scout)
Hertha BSC II (07/2011 - 02/2012, Co-Trainer)
Hertha BSC U19 (02/2012 - 06/2012, Interimstrainer)
Hertha BSC (07/2012 - 11/2012, Assistenz der Akademieleitung)
Hertha BSC U19 (11/2012 - 06/2013, Trainer)
Hertha BSC II (07/2013 - 11/2013, Trainer)
Hertha BSC U16 (07/2014 - 06/2016, Trainer)
Hertha BSC U17 (07/2016 - 06/2017, Trainer)
SV Empor Berlin (10/2017 - 06/2018, Trainer)
Borussia VfL 1900 Mönchengladbach U19 (07/2018 - 08/2021, Co-Trainer)
Borussia VfL 1900 Mönchengladbach II (08/2021 - 06/2022, Co-Trainer)
RasenBallsport Leipzig Nachwuchs (09/2023 -, Technik- & Individualtrainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1990/91DDR-Oberliga / Oberliga Nordost24001
1990/91Intertoto-Cup Gruppe 56100
1990/91DFV-Pokal / NOFV-Pokal2000
1989/90DDR-Oberliga21211
1989/90FDGB-Pokal1001
1988/89DDR-Oberliga13011
1988/89Bezirksliga Cottbus1
1987/88DDR-Liga Staffel A6010
1987/88Bezirksliga Cottbus0
1986/87DDR-Juniorenoberliga25200
1986/87Junge-Welt-Pokal der Junioren2100
1985/86Junioren-Bezirksliga Cottbus
1980/81Schüler-Sonderklasse Cottbus
1979/80Knaben-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1978/79Knaben-Sonderklasse Cottbus

Biographie

Jörg Schwanke hat im Fußball so ziemlich alles erlebt was es zu erleben gibt. In der Jugend von Energie Cottbus und dem BFC Dynamo ausgebildet, stieg er mit Energie 1988 in die DDR-Oberliga auf. Dort wurde er nach kurzer Zeit Stammspieler und schaffte mit seinem Verein erstmals den Klassenerhalt in der höchsten Spielklasse. Später wurde Schwanke sogar DDR-Nationalspieler, da er im letzten Länderspiel des DFV gegen die Auswahl Belgiens nominiert wurde. Neun Jahre gehörte Schwanke der BSG Energie an, in denen er 73 Spiele absolvierte. Nach der Wende wurde Schwanke Bundesligaprofi in Bochum, erlebte dabei neben der Freude über den zweifachen Klassenerhalt auch Abstiege. Auch bei Union Berlin ist Schwanke kein Unbekannter - spielte er doch viele Jahre in Köpenick, war dort Mannschaftskapitän und Publikumsliebling.

Jörg Schwanke wurde 1969 in Peitz geboren. Als Neunjähriger schloss er sich mit Energie Cottbus seinem ersten Verein an. Von 1978 bis 1981 kickte Schwanke im Energie-Nachwuchs, ehe er mit zwölf Jahren an die KJS nach Ost-Berlin delegiert wurde und sich dort für vier Jahre dem Nachwuchs des Spitzenclubs BFC Dynamo anschloss. Top ausgebildet kehrte Schwanke 1985 nach Cottbus zurück und spielte unter anderem 1986/87 für Energies Junioren in der Junioren-Oberliga. Im April 1988 schaffte Schwanke dann mit 19 den Sprung in den Herrenbereich. Beim 6:2-Sieg über FC Vorwärts Frankfurt (Oder) II stand er erstmals für Energie auf dem Rasen. Auch in den weiteren sieben Liga-Spielen durfte Schwanke fünf Mal ran - und schaffte so mit Energie am Saisonende den Oberliga-Aufstieg.

Sein Oberliga-Debüt feierte Schwanke gleich am ersten Spieltag gegen Jena, als er beim starken 2:1-Erfolg über die Thüringer für die letzten acht Minuten eingewechselt wurde. Nach seinem zweiten Einsatz (eine Halbzeit lang gegen Hansa Rostock, Endstand 0:3) wurde Schwanke in der Hinrunde nicht mehr eingesetzt. Erst zum Rückrundenauftakt in Jena hatte sich der Mittelfeldspieler endgültig in die Startelf gekämpft und spielte die Saison ohne auch nur eine Minute zu verpassen durch. Diesen persönlichen Erfolg krönten er und seine Mitspieler mit dem sensationellen Oberliga-Klassenerhalt, welcher der erste in Energies Vereinsgeschichte war.

Jörg Schwanke hatte seinen Trainer Fritz Bohla zudem so stark von sich überzeugen können, dass Bohla auch im zweiten Oberligajahr in Serie auf Schwankes Leistungen baute. In 21 von 26 Spielen wurde das Mittelfeldtalent aufgeboten und zeigte sogar hin und wieder ungeahnte Offensivqualitäten. Am 11. Spieltag der Saison 1989/90 schoss Schwanke bei der 1:4-Niederlage gegen den Tabellenzweiten 1. FC Magdeburg sein erstes Oberligator für Energie. Im März 1990 sorgte er mit dem 1:1-Ausgleichstreffer beim schier übermächtigen BFC Dynamo für einen historischen Moment und eine Punkteteilung. Energie packte erneut den Oberligaklassenerhalt und schien sich in der höchsten Spielklasse der DDR etabliert zu haben.

Auf Grund seiner starken Leistungen im Verein wurde Schwanke von den Energiefans bei der Wahl zum Energiefußballer des Jahres der zweite Platz verliehen. Im Frühjahr 1990 eröffnete sich für Schwanke dann auch noch eine andere neue Welt, als er für den B-Kader der DDR-Nationalmannschaft nominiert und aufgeboten wurde. Noch größer war jedoch die Freude, als ihn der damalige A-Nationaltrainer Eduard Geyer für das Länderspiel der DDR in Brüssel gegen Belgien einberief. An jenem 12. September 1990 endete die Länderspielkarriere des DFV, da die politische Wende und anschließende Wiedervereinigung Deutschlands auch im Fußball stattfinden sollte. Vor 10.000 Zuschauern konnte Schwanke in der Startelf an der Seite von Kapitän Matthias Sammer auflaufen, die 90 Minuten komplett durchspielen und einen 2:0-Sieg für die DDR feiern.

In der letzten Oberligasaison 1990/91 verpasste Nationalspieler Schwanke dann auch nur zwei Spiele, konnte mit der Mannschaft allerdings nicht ganz an die guten Ergebnisse aus den Vorjahren heranreichen und fand sich sportlich am Ende auf einem Abstiegsplatz wieder. Da jedoch die Wiedervereinigung keinen Absteiger mehr vorsah, die Endplatzierung allerdings als Qualifikation für die neu eingeteilten DFB-Ligen galten, fand sich Energie nach der Saison in der drittklassigen NOFV-Oberliga wieder. Für Jörg Schwanke bedeutete die Wiedervereinigung jedoch ganz neue Möglichkeiten und er wechselte im Sommer 1991 zu Bundesligist VfL Bochum 1848.

In seiner ersten Saison beim VfL war Schwanke mit 16 Einsätzen schnell angekommen und erreichte mit der Mannschaft einen 15. Tabellenplatz. Dieser sicherte den Bochumern den Bundesliga-Klassenerhalt. In der darauffolgenden Saison wurde er sogar Stammspieler, musste mit seinen Bochumern allerdings den Abstieg hinnehmen und anschließend in der 2. Bundesliga den Neuanfang starten. Schwanke ging auch in die zweite Liga mit und sorgte mit starken Leistungen dafür, dass der VfL im Fußballunterhaus dominierte. Als Tabellenerster stieg Schwanke mit den Bochumern postwendend wieder in die erste Liga auf. Als die Folgesaison jedoch erneut den Abstieg brachte, verließ Schwanke, der ohnehin nur noch 15 Mal eingesetzte wurde, nach insgesamt 59 Bundesligaspielen in blau-weiß den Verein. Er schloss sich 1995 dem Regionalligisten 1. FC Union Berlin an.

In Berlin wurde er zum Mannschaftskapitän und Führungsspieler, allerdings musste der Verein ihn kurz nach Beginn der Saison 1996/97 nach 31 Ligaeinsätzen wegen finanzieller Schwierigkeiten zum LR Ahlen abgeben. In Ahlen bekam Schwanke zwar pünktlich sein Gehalt, wurde dort aber nicht wirklich glücklich und verließ den Verein nach einem Jahr zum SV Babelsberg 03, wo sein alter Trainer aus Union-Tagen Karsten Heine inzwischen auf der Bank saß. Nachdem jedoch auch Babelsberg finanzielle Probleme bekam, holte Union im Sommer 1998 Schwanke zurück nach Köpenick.

Auch bei seinem zweiten Engagement für die Unioner wurde Schwanke wieder zum Spielführer, Stammspieler und Publikumsliebling. Jedoch scheiterte er in der Saison 1999/2000 mit dem Verein knapp in der Relegation für die zweite Bundesliga, als zunächst der VfL Osnabrück und dann LR Ahlen zu stark für Union waren. Nach dem verpassten Aufstieg verließ er den Klub und heuerte erneut bei Ex-Verein Ahlen an, um doch noch einmal zweite Liga spielen zu können. Nachdem er in Ahlen nur auf 15 Einsätze in anderthalb Spielzeiten kam, verließ er den Verein im Winter 2001/02.

Nach einem halben Jahr bei Regionalligist SC Paderborn 07 e.V., spielte er 2002/03 für den Dresdener SC. Auch dieser spielte in der Regionalliga, musste am Saisonende allerdings absteigen. Schwanke kehrte im Sommer 2003 schließlich noch einmal zum Verbandsligisten BFC Dynamo zurück, für den er ja bereits in der Jugend aktiv war. Doch auch hier blieb Schwanke nur ein Jahr und versuchte es dann nochmals in Babelsberg, für die er noch 31 Spiele in der Oberliga spielte und Platz drei erreichte. Zu Beginn der Saison 2005/06 wechselte Schwanke zum dritten Mal in seiner Karriere zum 1. FC Union Berlin. Wieder wurde er zum Kapitän ernannt, machte aufgrund von Verletzungen aber nur zehn Spiele - gehörte aber dennoch zur Mannschaft die den Wiederaufstieg der Eisernen in die Regionalliga schaffte. Anschließend musste er Union jedoch wieder verlassen und ging zum Oberligisten SV Germania 90 Schöneiche, für die er elf Spiele absolvierte. Seine Karriere ließ Schwanke beim RSV Waltersdorf 09 ausklingen, wo er im Sommer 2008 die Fußballschuhe an den Nagel hängte.

Nach einem Jahr Pause packte Jörg Schwanke allerdings das Fußballfieber und er schlug seine Trainerlaufbahn ein. Im Sommer 2009 übernahm er durch die Vermittlung Steffen Freunds beim ESV Lokomotive Elstal die B-Juniorenmannschaft als Trainer. 2010 kehrte er zurück nach Berlin, um dort das Training der Männermannschaft vom Club Italia zu übernehmen. Von 2011 bis 2017 arbeitete Schwanke bei Hertha BSC in der Nachwuchsakademie in verschiedenen Funktionen, als Assistent der Leitung, Nachwuchsscout, Individualtrainer und Cheftrainer der U23, U19, U17 und U16. Im Oktober 2017 wechselte er als Trainer zum Berlinligisten SV Empor Berlin. Seit Juli 2018 ist Jörg Schwanke Co-Trainer der U19 von Borussia Mönchengladbach.

(Stand: Januar 2019)