Energie Cottbus
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SpielerarchivJoachim Helas

Abwehr Joachim Helas

Geburtstag * 14.07.1950 in Doberschau
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis30
Tore Profis2
Zeit bei Energie11/1971 - 06/1980
Erstes Spiel für Energie14.11.1971, BSG Energie - BSG Motor Babelsberg 4:1 (2:0)
Letztes Spiel für Energie02.03.1975, BSG Energie - BSG Wismut Aue II 2:1 (0:0)
Vereine vor EnergieBSG Chemie Gnaschwitz/Doberschau (07/1958 - 06/1964)
ASG Vorwärts Bautzen (07/1964 - 06/1968)
BSG Motor Bautzen (07/1968 - 12/1969)
ASG Vorwärts Löbau (01/1970 - 10/1971)
Vereine nach Energie-
Karriereende1980
TrainerkarriereBSG Energie Cottbus 2. Kinder (07/1972 - 06/1973, Trainer)
BSG Energie Cottbus Jugend (07/1973 - 06/1974, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2. Kinder (07/1975 - 06/1976, Trainer)
BSG Energie Cottbus 3. Kinder (07/1976 - 06/1977, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2. Kinder (07/1977 - 06/1978, Trainer)
BSG Energie Cottbus II (07/1978 - 09/1980, Co-Trainer)
BSG Energie Cottbus II (09/1980 - 06/1981, Trainer)
BSG Energie Cottbus NWOL (07/1981 - 06/1982, Trainer)
BSG Energie Cottbus II (07/1982 - 06/1983, Trainer)
BSG Energie Cottbus Kinder (11/1983 - 06/1984, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2. Knaben (07/1984 - 06/1985, Trainer)
BSG Energie Cottbus Knaben (07/1985 - 06/1986, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2. Schüler (07/1986 - 06/1987, Trainer)
BSG Energie Cottbus Schüler (07/1987 - 06/1988, Trainer)
BSG Energie Cottbus 2. Kinder (07/1988 - 06/1989, Trainer)
BSG Energie Cottbus Kinder (07/1989 - 06/1990, Trainer)
FC Energie Cottbus 2. Knaben (07/1990 - 06/1991, Trainer)
FC Energie Cottbus D1 (07/1991 - 06/1992, Trainer)
FC Energie Cottbus C1 (07/1992 - 06/2005, Trainer)
FC Energie Cottbus A2 (07/2005 - 06/2008, Co-Trainer)
FC Energie Cottbus U18 (07/2008 - 06/2009, Co-Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
76-??FC Energie Altliga562173
1979/80Bezirksliga Cottbus1
1978/79Bezirksliga Cottbus1
1977/78Bezirksliga Cottbus1
1976/77Bezirksliga Cottbus4
1975/76DDR-Liga Staffel D2020
1974/75DDR-Liga Staffel D11152
1974/75FDGB-Pokal3102
1974/75Bezirksliga Cottbus2
1973/74Bezirksliga Cottbus1
1972/73DDR-Liga Staffel B5020
1972/73FDGB-Pokal1001
1972/73Bezirksliga Cottbus2
1971/72DDR-Liga Staffel B10022

Biographie

Nicht nur als Spieler verbrachte Energie-Urgestein Joachim Helas etliche Jahre im Verein, vor allem als Nachwuchstrainer entwickelte er viele junge Spieler zu späteren Profis. 1973 und 1975 stieg er selbst als Spieler mit der ersten Mannschaft in die DDR-Oberliga auf und konnte 1975 auch mit der zweiten Mannschaft den Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga feiern. Bereits Anfang der 1970er begann er parallel dazu sich der Nachwuchsarbeit im Verein zu widmen und begleitete als Trainer in der Folge unter anderem die späteren Bundesligaprofis René Rydlewicz, Martin Männel, Alexander Bittroff, Arne Feick, Alexander Walke oder Daniel Frahn - um nur einige zu nennen. Bis 2009 vergingen insgesamt 38 ereignisreiche Jahre, in denen Helas eng mit dem Verein Energie Cottbus verbunden war und viele Weichen im Nachwuchs stellte.

Joachim Helas wurde 1950 in Doberschau, einer Gemeine in der sächsischen Oberlausitz, geboren. Als Achtjähriger fand er den Weg zum Vereinsfußball, der ihn zu seinem Jugendklub BSG Chemie Gnaschwitz/Doberschau führte. In diesem kleinen Verein spielte er bis zu seinem 14. Lebensjahr unter anderem mit dem späteren DDR-Auswahltrainer Bernd Stange in einer Mannschaft. 1963/64 spielte Helas auch in der Bezirksauswahl Dresden mit und gewann an der Seite von Dixie Dörner die DDR-Meisterschaft der Bezirksauswahlmannschaften. Ab 1964 setzten sowohl Helas als auch Stange ihre Karriere bei der ASG Vorwärts Bautzen fort, wo ihre Entwicklung noch einmal einen gehörigen Schub nahm. Mit 18 wechselte Helas dann zum Stadtrivalen BSG Motor Bautzen, wo er seine ersten Gehversuche im Männerbereich wagte. Bei Motor sammelte er dann auch anderthalb Jahre Erfahrungen im Bezirksligateam, ehe er im Januar 1970 seinen Wehrdienst antrat. Im Zuge dessen schloss er sich der Armeesportgemeinschaft Vorwärts Löbau an. Mit den Armeefußballern gelang ihm 1971 mit dem Aufstieg in die DDR-Liga der erste mannschaftliche Erfolg. In der DDR-Liga traf Helas nach einem Spiel zwischen Vorwärts Löbau und Energie Cottbus auf DHfK-Ausbilder Rudi Speer, der ihm anbot nach seiner Armeezeit doch nach Cottbus zu kommen um dort sein Sportlehrer-Studium zu beginnen.

Nachdem seine Wehrzeit im Oktober 1971 endete, kam der Oberlausitzer Jung daraufhin in die Niederlausitz und schloss sich aufgrund dieser Begebenheit auch Energie Cottbus an. Dort wurde er unter Manfred Kupferschmied prompt zur ernsthaften Alternative im Abwehrverbund und konnte zehn Einsätze für sich verbuchen. Auch 1972/73 gehörte Helas der ersten Mannschaft an, die am Saisonende den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte und damit den Sprung in die DDR-Oberliga schaffte. In der Oberligasaison bekamen dann andere Spieler den Vorzug und Helas pendelte zwischen der ersten und zweiten Mannschaft hin und her. Nach dem Abstieg der Oberliga-Elf konnte Helas auch wieder für die Profis ran und absolvierte elf Liga-Spiele für Energie. Dabei gelang ihm am zweiten Spieltag gegen die Zweitvertretung von Dynamo Dresden sein erstes Tor im rot-weißen Dress, als er zum 1:1 gegen die Sachsen einnetzte und den Punkt sicherte. Am Saisonende stieg er mit Energie ein zweites Mal in die DDR-Oberliga auf. Doch damit nicht genug: auch in der zweiten Mannschaft durfte Helas in jener Saison ran und schaffte auch mit dem Bezirksligateam den Staffelsieg. Da die erste Mannschaft die DDR-Liga nach oben verließ, konnte auch die Energie-Reserve erstmals in die DDR-Liga aufsteigen.

Dass Joachim Helas in der anschließenden DDR-Liga-Saison nur auf zwei Einsätze für die "Zweite" kam, lässt sich damit begründen, dass es für Zweitvertretungen schon damals Altersquoten gab. Mit seinen 25 Jahren war Helas leider "Ü23", weswegen er meistens nur von außen zuschauen durfte. Nachdem die erste Mannschaft allerdings nach nur einer Spielzeit die Oberliga wieder verlassen musste, stieg auch die zweite Mannschaft wieder aus der DDR-Liga ab. Für Helas bedeutete das noch einmal vier Jahre Bezirksliga, in denen er im Schnitt zwanzig Spiele pro Saison bestritt und unter "Atze" Göhlich als verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz galt. 1980 beendete Helas schließlich seine aktive Karriere bei Energie.

Seine Trainerlaufbahn hatte indes längst begonnen. Denn bereits 1972 betreute er die Schülermannschaft der BSG, parallel zum aktiven Fußballsport. Damit einhergehend begann im selben Jahr an der Außenstelle der DHfK unter Chef-Ausbilder Rudi Speer die Ausbildung zum Fußballlehrer, die er 1977 erfolgreich abschloss. In den Jahren dazwischen betreute Helas neben der Schülermannschaft auch die Jugend- und Kindermannschaften des Vereins. 1978 durfte er auch im Herrenbereich ran, und trainierte als Co-Trainer die zweite Mannschaft, die er ab 1981 als Cheftrainer übernahm. 1983 gab er den Posten dann ab, um sich gänzlich wieder dem Jugendfußball im Verein zu widmen. Im weiteren Verlauf feierte er mit den diversen Kinder-, Knaben- und Schülermannschaften etliche Erfolge im Nachwuchs, wie beispielsweise 1988 den Sieg im FDGB-Bezirkspokal mit der ersten Schülermannschaft, 1992 den Titel bei den Hallenlandesmeisterschaften mit den D-Junioren, oder ein Jahr später mit den C-Junioren bei der NOFV-Hallenlandesmeisterschaft. Im Jahr 2000 gewann er außerdem mit den C-Jugendlichen den Landesmeistertitel auf dem Rasen. Zudem gehen auch die FLB-Pokalsiege Anfang der 2000er auf Helas zurück. Bis 2009 trainierte Helas bis auf die F-Junioren so ziemlich jede Nachwuchs-Altersklasse im Verein, ehe er das Trainer-Dasein mit fast 60 Jahren aufgab. Viele spätere Profis sind durch seine Schule gegangen und haben von Helas die Grundlagen des Mannschaftssports mit auf den Weg bekommen. Aber auch menschlich schätzten ihn seine Spieler sehr, da Helas jedem Nachwuchskicker stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Und das immer ehrenamtlich - seit 1972.

Heute lebt Joachim Helas in Klein Gaglow, hat bis vor einigen Jahren noch aktiv für die Altliga-Mannschaft von Energie gespielt und dabei seit 1976 insgesamt 562 Spiele absolviert. Auch heute noch ist er im Umfeld der Altliga-Mannen zu Hause, auch wenn er selbst nicht mehr gegen den Ball tritt.

(Stand: Juli 2020)