Energie Cottbus
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A-Junioren 1979/80Ingo Schneider

Abwehr Ingo Schneider

Geburtstag * 28.11.1964 in Cottbus
NationalitätDeutschland
Pflichtspiele Profis261
Tore Profis30
Zeit bei Energie07/1970 - 06/1985
08/1988 - 02/1990
05/1990 - 11/1991
07/1992 - 06/1997
Erstes Spiel für Energie30.09.1984, FC Vorwärts Frankfurt (Oder) II - BSG Energie 2:1 (2:0)
Letztes Spiel für Energie14.06.1997, VfB Stuttgart 1893 - FC Energie 2:0 (1:0) (Pokal)
Vereine vor EnergieBSG Energie Cottbus (07/1970 - 06/1985)
FC Vorwärts Frankfurt (Oder) (07/1985 - 08/1988)
BSG Energie Cottbus (08/1988 - 02/1990)
BSG Chemie Wilhelm-Pieck-Stadt Guben (02/1990 - 04/1990)
BSG Energie Cottbus (05/1990 - 06/1990)
FC Energie Cottbus (07/1990 - 11/1991)
1. FC Union Berlin (12/1991 - 06/1992)
Vereine nach Energie1. FC Union Berlin (07/1997 - 06/2004)
Karriereende2004
Trainerkarriere1. FC Union Berlin II (07/2004 - 06/2005, Trainer)
1. FC Union Berlin (07/2005 - 06/2007, Technischer Leiter Amateurbereich, Koordinator des Nachwuchsleistungszentrums)
1. FC Union Berlin U11 (07/2005 - 06/2006, Trainer)
1. FC Union Berlin U17 (07/2006 - 12/2006, Trainer)
SV Eiche Branitz 1902 (12/2017 - 12/2019, Trainer)
SV Eiche Branitz 1902 II (07/2019 - 12/2019, Trainer)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
1996/97Regionalliga Nordost17135
1996/97Relegation 2. Bundesliga2000
1996/97DFB-Pokal4013
1996/97FLB-Pokal2110
1996/97Verbandsliga Brandenburg13502
1995/96Regionalliga Nordost31016
1995/96DFB-Pokal1000
1995/96FLB-Pokal4200
1994/95Regionalliga Nordost30000
1994/95FLB-Pokal7200
1993/94NOFV-Oberliga Mitte26404
1993/94NOFV-Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga3000
1993/94FLB-Pokal2100
1992/93NOFV-Oberliga Mitte30206
1992/93FLB-Pokal2000
1991/92NOFV-Oberliga Mitte17703
1991/92Intertoto-Cup Gruppe 45103
1991/92LFV-Pokal1010
1990/91DDR-Oberliga / Oberliga Nordost8111
1990/91DDR-Nachwuchsoberliga2110
1990/91Intertoto-Cup Gruppe 55100
1990/91DFV-Pokal / NOFV-Pokal1000
1990/91DFB-Pokal1001
1989/90DDR-Oberliga16201
1989/90FDGB-Pokal1000
1988/89DDR-Oberliga17201
1988/89FDGB-Pokal2000
1984/85DDR-Liga Staffel A26323
1984/85Bezirksliga Cottbus3
1983/84Bezirksliga Cottbus12
1982/83Bezirksliga Cottbus16382
1981/82Junioren-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1980/81Junioren-Bezirksliga Cottbus192814
1980/81Junge-Welt-Pokal der Junioren2001
1980/81Junge-Welt-Bezirkspokal der Junioren3400
1980/81Junge-Welt-Kreispokal der Junioren2100
1979/80Junioren-Bezirksliga Cottbus2120
1979/80Junge-Welt-Pokal der Junioren1010
1979/80Jugend-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost36
1978/79Jugend-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1977/78Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1976/77Schüler-Bezirksklasse Cottbus Staffel Ost
1975/76Schüler-Sonderklasse Cottbus
1974/75Knaben-Sonderklasse Cottbus
1973/74Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel x
1972/73Kinder-Kreisklasse Cottbus Staffel I
1971/72Kinder-Kreisklasse Cottbus
1970/71Kinder-Kreisklasse Cottbus

Biographie

Insgesamt 23 Jahre war er für Energie Cottbus am Ball. Mit 261 Pflichtspieleinsätzen hat er die neuntmeisten der Energiehistorie gespielt. 1989 hielt er mit der Oberliga-Mannschaft erstmals die Klasse und spielte insgesamt drei Jahre für Cottbus im Oberhaus. Doch auch nach der Wende hatte Ingo Schneider riesige Erfolge, erlebte den kompletten Neuaufbau unter Geyer mit und gehörte zum festen Stamm der Mannschaft. 1997 stieg er mit Energie in die 2. Bundesliga auf und erreichte mit dem Amateurverein das DFB-Pokalfinale.

Ingo Schneider kam 1964 - wie sollte es anders sein - in Cottbus zur Welt. Der fußballbegeisterte Junge wurde von seinen Eltern bereits mit fünf Jahren bei der BSG Energie Cottbus angemeldet und sollte in der Jugend für mächtig Aufsehen sorgen. Unter seinen ersten Trainern (u,a, Karl-Heinz Wohlfahrt) legte der Defensivspieler, der anfangs noch viel in der Offensive spielte, seine ersten Grundlagen und reifte zu einem sehr guten Nachwuchskicker heran. 1982 schaffte er den Sprung in den Männerbereich und spielte vorerst für die zweite Mannschaft der BSG. Für das Bezirksligateam, das von Joachim Helas betreut wurde, konnte Schneider in seiner ersten Saison 16 Spiele absolvieren und drei Treffer erzielen.

Nach einer weiteren Saison für die Reservemannschaft verschaffte ihm Energietrainer Günther Guttmann dann seinen ersten Einsatz für die erste Mannschaft. Im September 1984 trat Energie bei Vorwärts Frankfurt (Oder) II an und beinahe hätte sich Schneider mit einem Tor perfekt eingeführt. Der an diesem Tag als Außenbahnspieler eingesetzte Debütant traf nach einer halben Stunde nur die Latte - Energie verlor am Ende mit 1:2. Dennoch hatte Schneider den Trainer überzeugt, der ihn dann auch für die weiteren Saisonspiele einplante. Seinen ersten Treffer erzielte Ingo Schneider dann beim Rückrundenauftakt gegen den Tabellenzweiten Motor Babelsberg, als er nach sechs Minuten für die Cottbuser Führung sorgte. Am Ende glichen die Gäste noch aus. Schneider konnte im Saisonverlauf noch zwei weitere Tore erzielen und stand in seiner Premierensaison 26 Mal für Energie auf dem Feld.

Als im Sommer 1985 der FC Vorwärts Frankfurt (Oder) bei Schneider anfragte, entschied dieser sich zum Wechsel in die Oderstadt. Immerhin spielte Vorwärts in der Oberliga und galt nicht nur auf Grund der Vizemeisterschaft von 1983 als gute Adresse. Anfangs hatte Schneider Probleme gegen die starke Konkurrenz in der Frankfurter Mannschaft und musste sich vorerst mit der Bank begnügen. Erst zum Saisonende hin konnte Schneider bei Trainer Peter Ukrow durch gute Trainingsleistungen überzeugen und sich immer wieder Einsätze erarbeiten. Acht Oberligaspiele im ersten Jahr waren der Lohn für die harte Arbeit, weitere 16 folgten im zweiten Jahr bei Vorwärts. Im dritten Jahr wurde Schneider im Saisonverlauf dann endgültig Stammspieler und überzeugte durch gutes Zweikampfverhalten in der Abwehr. Die Richtung zeigte bei Vorwärts dennoch nach unten und so musste Schneider am Ende der Saison 1987/88 seinen ersten Abstieg hinnehmen.

Da er den Ehrgeiz und das Potenzial hatte, auch weiterhin in der Oberliga zu spielen, kam der gerade erreichte Oberliga-Aufstieg seines Heimatvereins Energie wie gerufen. Schnell wurden sich beide Seiten einig und Energie bekam mit Schneider einen mittlerweile erfahrenen Oberligaspieler zurück. Der Abwehrblock um Vogel, Schneider, Melzig und Pohland spielte sich im Saisonverlauf immer besser ein und wurde bald zum Garanten des Erfolgs. Gab es in den vorhergehenden Oberligaspielzeiten teils deftige Niederlagen, so konnte Energie nun aus einer guten Abwehr heraus ihr Spiel aufbauen. Bereits im zweiten Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg brachte Schneider seine Mannschaft durch den frühen Führungstreffer auf die Siegerstraße (Endstand 3:1). Ein weiteres Tor (es war das goldene) gelang ihm beim Heimsieg über Rot-Weiß Erfurt. Energie überzeugte seine Zuschauer und verdiente sich letztendlich mit Platz 10 den lange ersehnten ersten Oberligaklassenerhalt der Vereinsgeschichte.

Auch in der Wendesaison 1989/90 war Ingo Schneider für seinen Trainer Fritz Bohla unverzichtbar. Ob als kampfstarker Verteidiger oder leidenschaftlich agierender Mann im Mittelfeld - Schneider füllte jede ihm zugewiesene Rolle aus. In den ersten zehn Saisonspielen verloren Schneider und seine Mitspieler nur ein einziges Spiel (1:3 in Rostock) und waren eines der Überraschungsteams der Saison. Besonders gegen die Spitzenteams gab man keinen Zentimeter Rasen her und spielte beispielsweise gegen den BFC und Karl-Marx-Stadt unentschieden (2:2 und 0:0), oder gewann gegen den Tabellendritten aus Magdeburg sogar 2:0, wobei Schneider abermals ein Tor erzielen konnte. Energie griff sogar noch einmal in den Meisterschaftskampf ein, als man dem letztendlichen Titelgewinner Dynamo Dresden am vorletzten Spieltag vor 15.000 Zuschauern ein 0:0 abtrotzte. Am Ende erreichte Ingo Schneider mit Energie einen sensationellen 7. Platz, den Cottbus so sicherlich niemand zugetraut hatte.

Für die Saison 1990/91 hatte sich Energie für den Intertoto-Cup qualifiziert, der zu internationalen Spielen gegen Malmö, Kaiserslautern und Bohemians Prag berechtigte. Beim Gastspiel in Prag konnte Schneider seinen ersten internationalen Treffer bejubeln, als er das Siegtor beim 2:1-Auswärtserfolg besorgte. Die Gruppenphase überstand Cottbus zwar nicht, dennoch waren die Spiele für die Mannschaft echte Highlights gewesen. In der Oberliga-Saison konnte die Mannschaft nicht mehr an die Erfolge der Vorsaison anknüpfen, auch der Wechsel auf der Trainerposition brachte Unruhe in den Verein - letztendlich kam Schneider nur noch zu acht Einsätzen in der Hinrunde und Energie nur noch auf einen 13. Platz. Damit verpasste der Verein die Qualifikation für eine höhere Liga, die nun im Zuge der Wiedervereinigung und einer gesamtdeutschen Ligaeinteilung möglich gewesen wäre. Energie wurde in die NOFV-Oberliga abgestuft und spielte fortan nur noch drittklassig.

Schneider und viele andere blieben dennoch bei Energie und spielten in der neuen Liga weiterhin um die vorderen Plätze mit. Bis zur Winterpause konnte sich Energie oben festbeißen, doch bereits jetzt schien der 1. FC Union Berlin, der fast alles gewann, uneinholbar. Schneider entschloss sich in der Winterpause nach Köpenick zu wechseln und heuerte beim Tabellenführer an. Bei Union erlebte er eine starke Rückrunde in der die Berliner auch weiterhin nichts anbrennen ließen und den Staffelsieg einfuhren. Damit nahmen er und der FCU an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga teil, in denen Schneider auch in vier von sechs Partien auf dem Platz stand - am Ende aber am Aufstiegsmodus scheiterte. Nach einem halben Jahr in Berlin kehrte Ingo Schneider dann wieder nach Cottbus zurück.

Auch in den kommenden zwei Jahren lieferte sich der FCE mit Union einen Kampf um den Staffelsieg, den Union jedoch stets für sich entscheiden konnte. 1994 konnte Energie allerdings als Zweiter an den Aufstiegsspielen teilnehmen, hatte allerdings gegen die viel besser vorbereiteten Teams vom FSV Zwickau und BSV Brandenburg keine Chance. Im Verein wurde ein neuerlicher Umbruch eingeleitet und Schneider bekam mit Eduard Geyer den letzten DDR-Auswahltrainer als neuen Übungsleiter. Schneider, der mit seinen 30 Jahren einer der erfahrensten Spieler in Geyers Kader war, blieb auch eine der Säulen im Spielsystem des neuen Trainers. Nachdem im Übergangsjahr 1994/95 nur Platz 7 heraussprang, konnte sich die Mannschaft ein Jahr später schon wieder deutlich nach oben orientieren. Lediglich TeBe Berlin und Dauerrivale Union standen noch besser in der Tabelle. Ingo Schneider, Sven Benken und Mike Jesse hielten den Laden hinten zumeist dicht und sorgten für die nötige Stabilität.

1996/97 folgte dann der ganz große Angriff auf die Spitze. Mit einer beeindruckenden Serie an ungeschlagenen Spielen schafften es Schneider und die seinen, die Regionalligatabellenführung zu erobern und zu behaupten. In beeindruckender Manier gewann die Mannschaft ihre Spiele zum Teil recht deutlich und spielte sich in einen Rausch. Doch nicht nur die Liga wurde dominiert - auch im DFB-Pokal sorgte Energie für Wahnsinnsspiele. Im Achtel- und Viertelfinale schaltete Energie mit dem MSV Duisburg und St. Pauli gleich zwei höherklassige Mannschaften im Elfmeterschießen aus und kam so in den Genuss dieses nach wie vor unglaublichen Halbfinalspiels gegen den Karlsruher SC. Im Schneetreiben wurde der Bundesligist mit 3:0 nach Hause geschickt und brachte eine ganze Region zum Ausrasten. Anschließend holte Cottbus in der Liga den souveränen Staffelsieg und erreichte die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga. Gegen Hannover 96 stand Schneider als Außenbahnspieler in beiden Relegationsspielen auf dem Platz und besiegte die Niedersachsen am Ende dramatisch mit 3:1. Der Aufstieg in den Profifußball war geschafft und sollte uns noch viele Jahre und jede Menge unvergessener Momente bescheren.

Ingo Schneiders letztes Pflichtspiel für den FC Energie war dann nochmal ein besonderes und persönliches Karrierehighlight. Nach einer irren Saison hatten er und die Mannschaft noch ein Spiel im Olympiastadion offen, wo das Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm stand. Auch gegen den nächsten Bundesligisten war Energie krasser Außenseiter und hatte gegen das magische Dreieck um Balakov, Bobic und Elber nur wenige Möglichkeiten. Letztgenannter erzielte auch beide Tore für den am Ende verdienten 2:0-Erfolg der Schwaben - dennoch hatten sich Schneider, Irrgang, Hoßmang, Benken, Konetzke und Co. deutschlandweit einen Namen gemacht und Respekt verschafft. Für Schneider endete mit diesem Spiel das Kapitel Energie aber. Nach 23 Jahren, 261 Spielen, 30 Toren, vielen Erfolgen und einer Fabelsaison am Ende hatte sich Schneider noch einmal selbst ein fantastisches Abschiedsgeschenk gemacht.

Ingo Schneider ging ein letztes Mal zurück zum 1. FC Union Berlin und wollte auch mit den Berlinern wieder höher hinaus. Beim Regionalligisten wurde er auf Anhieb Stammspieler, schaffte es aber weder in der ersten, noch in der zweiten Saison ganz oben mitzumischen. 1999/2000 spielte er zwar nur noch drei Mal für Union, jedoch erlebte er wie die Köpenicker den Staffelsieg holten und anschließend in der Relegation am VfL Osnabrück scheiterten. Ein Jahr später stiegen die Berliner aber doch noch auf. Ingo Schneider spielte noch bis 2004 im Verein, beendete dann aber seine aktive Karriere. Es folgte seine Trainerkarriere, die er nahtlos bei Union fortsetzte. 2004/05 trainierte er die zweite Mannschaft des Vereins und wurde anschließend Technischer Leiter des Amateurbereichs und Koordinator des Nachwuchsleistungszentrums. Zudem trainierte er auch die U11 und die U17 des FCU für kurze Zeit. Im Sommer 2007 endete dann auch seine Zeit bei Union.

Ingo Schneider ist inzwischen wieder in die Heimat zurückgekehrt und kann nach wie vor nicht ohne den Fußball. Seit Dezember 2017 trainiert er den Kreisligisten SV Eiche Branitz und ist bis heute noch dort als Übungsleiter tätig.

(Stand: November 2019)