Energie Cottbus
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1. Mannschaft 2008/09Igor Mitreski

Abwehr Igor Mitreski

Geburtstag * 19.02.1979 in Struga
NationalitätNordmazedonien
Pflichtspiele Profis82
Tore Profis0
Zeit bei Energie07/2006 - 01/2009
07/2009 - 01/2010
Länderspiele als Energiespieler20
Erstes Spiel für Energie19.08.2006, FC Energie - Hamburger SV 2:2 (0:1)
Letztes Spiel für Energie18.12.2009, Rot Weiss Ahlen - FC Energie 0:4 (0:2)
Vereine vor EnergieFK Makedonija Gjorče Petrov (Jugoslawien, Mazedonien, 07/1988 - 06/1995)
FK Karaorman Struga 1923 (Mazedonien, 07/1995 - 06/1998)
FK Napredok Kičevo (Mazedonien, 07/1998 - 06/1999)
FK Sileks Kratovo 1965 (Mazedonien, 07/1999 - 06/2001)
FK Spartak Moskva (Russland, 07/2001 - 03/2005)
FC Metalurg Saporischschja (Ukraine, 07/2005 - 01/2006)
Beitar Jerusalem FC (Israel, 01/2006 - 07/2006)
FC Energie Cottbus (07/2006 - 01/2009)
Germinal Beerschot AC (Belgien, 01/2009 - 06/2009)
Vereine nach EnergiePFK ZSKA Sofia (Bulgarien, 01/2010 - 06/2010)
Neftçi PFK 1937 (Aserbaidschan, 07/2010 - 06/2014)
Karriereende2014
TrainerkarriereKF Shkëndija Tetovo 1979 (Mazedonien, 07/2014 - 11/2014, Teammanager)
KF Shkëndija Tetovo 1979 (Mazedonien, Nordmazedonien, 07/2018 -, Sportdirektor)

Saisonstatistik

Saison Wettbewerb Spiele Tore Ein Aus
2009/102. Bundesliga13020
2009/10DFB-Pokal2000
2008/091. Bundesliga4020
2008/09DFB-Pokal2010
2007/081. Bundesliga32002
2007/08DFB-Pokal1000
2006/071. Bundesliga27002
2006/07DFB-Pokal1000

Biographie

Igor Mitreski stand von Sommer 2006 bis Ende 2009 in Cottbus unter Vertrag und gab in seinen ersten beiden Bundesligaspielzeiten einen starken Innenverteidiger ab. Mit Mitreski hielt Energie zwei Mal sensationell die Klasse und erlebte so noch einmal drei Jahre Fußball in Deutschlands höchster Spielklasse. Nach einer Leihe nach Belgien kehrte der mazedonische Nationalspieler 2009 zum FCE zurück und spielte sogar noch ein halbes Jahr unter Wollitz in Liga 2, bevor er sich endgültig aus Deutschland verabschiedete.

Igor Mitreski wurde 1979 in der heute mazedonischen, damals jugoslawischen Kleinstadt Struga geboren. Bis zu seinem 16. Lebensjahr spielte Mitreski für den mazedonischen Klub FK Makedonija Gjorce Petrov, für den er bis 1997 im Nachwuchs kickte. Anschließend wechselte Mitreski in drei Jahren drei Mal den Verein, ehe er im Jahr 2000 erstmals seine Heimat verließ, um beim russischen Klub Spartak Moskau anzuheuern. Schon in seiner ersten Saison in Moskau wurde der gelernte Abwehrspieler Stammspieler und absolvierte 27 Spiele für den Hauptstadtklub. Er gewann mit Spartak Moskau die Meisterschaft und wurde auch international, ja sogar deutschlandweit berühmt. Denn in der Meisterschaftssaison spielten die Moskauer in einer Champions League-Gruppe mit Bayern München - und Mitreski stand in beiden Begegnungen mit den Bayern auf dem Platz. Dies gelang ihm übrigens im Jahr darauf erneut, denn auch da wurden dem russischen Klub die Bayern zugelost.

Mitreski spielte insgesamt fünf Jahre in Moskau und absolvierte in Summe 85 Meisterschaftsspiele für die Russen. Außerdem bestritt er bereits erwähnte 18 Champions League Spiele für die Hauptstädter und sechs beziehungsweise vier Spiele im UEFA- respektive UI-Cup. 2003 gewann er mit dem russischen Pokal zudem seinen zweiten nationalen Titel mit Spartak. Im Juli 2005 entschied sich Mitreski dann zur Luftveränderung und schloss sich dem ukrainischen Verein FC Metalurh Zaporizhya an. In der Hinrunde der ukrainischen Meisterschaft kam der Abwehrspezialist jedoch nicht über drei Einsätze hinaus, weswegen Mitreski im Winter bereits wieder auf neuer Vereinssuche war. Im Januar 2006 verschlug es den Mazedonier dann sogar bis nach Israel, wo er für Beitar Jerusalem auf Punktejagd ging. Doch auch hier war nach einigen Monaten bereits wieder Schluss. Allerdings stand Mitreski schon länger auf den Zetteln einiger Scouts und so war er auch beim FC Energie ein Thema geworden. Im Sommer 2006 vermeldete der FCE dann auch Vollzug und verpflichtete Mitreski für seinen Bundesligakader.

Energie hatte gerade zum zweiten Mal den Aufstieg in die Bundesliga geschafft und suchte vor allem im Osten Europas nach fähigen aber auch erfahrenen Spielern für das Unternehmen Klassenerhalt. Mitreski war dabei ein kleiner Glücksgriff - denn der zweikampf- und kopfballstarke Innenverteidiger passte perfekt ins Anforderungsprofil von Energie. Da es in der Bundesliga die eine oder andere Abwehrschlacht zu überstehen galt, kam der Mazedonier wie gerufen. Und Mitreski sollte sich perfekt in die Mannschaft integrieren. Schon am zweiten Spieltag im Heimspiel gegen den HSV stand Igor Mitreski an der Seite von Kevin McKenna in der Cottbuser Innenverteidigung. Mit einem 2:2 sammelte Energie die ersten Punkte und Mitreski seine ersten Bundesligaerfahrungen. Mit ihm erhielten die Lausitzer mehr Stabilität im Defensivverbund und konnten aus der sicheren Abwehr heraus auch nach vorne Akzente setzen. Mit Mitreski hinten spielte Energie in den Folgepartien zwei Mal zu null (1:0 in Bochum, 2:0 gegen Mainz) und setzte sich als Aufsteiger auf Platz 5. Natürlich war das nur eine Momentaufnahme und trotzdem funktionierte ziemlich viel im Team von Petrik Sander. Insgesamt 27 Bundesligaspiele absolvierte Mitreski bereits im ersten Jahr in Cottbus - und es wären wahrscheinlich noch mehr geworden, wenn er auf Grund eines Syndesmosebandrisses nicht wochenlang hätte pausieren müssen. Mit Energie schaffte Mitreski am Saisonende souverän den Klassenerhalt und wurde sensationell 13.

Auch im zweiten Jahr war an Mitreski kein vorbeikommen. Und schon wie in der Saison zuvor gehörte er wieder zu den Konstantesten im Team des FCE. Diesmal bildete er mit Kukielka den Deckungsverbund und sorgte mit seiner Art zu verteidigen für viele großartige Momente. Einige dieser Saisonhighlights sind bis heute unvergessen. Sicherlich zählt dazu der erste Saisonsieg am 12. Spieltag gegen Schalke (1:0), oder das 5:1 über Hannover 96 im eigenen Stadion. Auch der Auswärtssieg in Leverkusen (3:2) ist legendär - allerdings längst nichts gegen den 2:0-Sieg über Rekordmeister Bayern München. Mitreski meldete gegen den haushohen Favoriten sowohl Miroslav Klose als auch Luca Toni ab und sicherte seiner Mannschaft hinten die weiße Weste. Am Saisonende feierten die Cottbuser erneut den von vielen nicht für möglich geglaubten Klassenerhalt durch einen 2:0-Heimsieg gegen Hamburg. Mitreski stand in 32 von 34 Spielen für Energie auf dem Platz und gehörte damit unbestritten zu den Machern dieses Erfolgs.

Das dritte Jahr verlief dann weniger gut für den mazedonischen Nationalspieler. Nachdem er 2008/09 anfangs noch spielte und auch beim 1:0-Auswärtssieg bei Hertha noch auf dem Platz stand, bekam er am achten Spieltag beim Auftritt in Köln die rote Karte. Die anschließende Rotsperre belief sich auf drei Partien - doch auch danach sollte Mitreski kein Spiel mehr für den Bundesligisten machen. Anfang November 2008 wurde Mitreski nach öffentlicher Kritik an den Cottbuser Vereinsverantwortlichen zunächst auf unbestimmte Zeit suspendiert, durfte jedoch kurze Zeit darauf wieder mit dem Team trainieren. Im Januar 2009 wurde er an den belgischen Erstligisten Germinal Beerschot Antwerpen verliehen, um wieder Spielpraxis sammeln zu können und nicht seine Nationalmannschaftskarriere zu riskieren. Dort absolvierte er 16 Spiele in der Rückrunde und schaffte mit Antwerpen den Klassenerhalt. Diesen hatte Energie leider nicht geschafft - denn nach den Relegationsspielen gegen Nürnberg musste Cottbus nach drei Jahren wieder aus der Bundesliga absteigen. Da Antwerpen die angebotene Kaufoption für Mitreski nicht zog, kam der Mazedonier nach Cottbus zurück und musste mit Energie 2009/10 in der 2. Bundesliga antreten.

Neutrainer Pele Wollitz begrüßte dies natürlich - denn so einen erfahrenen Mann konnte man als Stütze auch für den Umbruch sehr gut im Kader gebrauchen. In den ersten sieben Spielen der neuen Saison spielte Mitreski neben Markus Brzenska in der Innenverteidigung - doch nach dem 1:5-Debakel in Paderborn wurde er vom Trainer für zwei Spiele auf die Bank gesetzt. Anschließend spielte er wieder in gewohnter Manier und konnte bis zur Winterpause 13 Begegnungen für den Zweitligisten verbuchen. Dass Mitreski jedoch schon länger mit dem Gedanken spielte, den Klub zu verlassen, wurde im Winter nun konkretisiert. Nach dreieinhalb Jahren kehrte er Cottbus den Rücken und versuchte sich ab Januar 2010 bei ZSKA Sofia.

In Sofia konnte Mitreski allerdings nur drei Rückrundenspiele bestreiten und wurde mit den Bulgaren Vizemeister. Im Sommer 2010 probierte er es schließlich noch einmal in Aserbaidschan, wo er bei Neftchi Baku unterkam. Dort hatte er noch einmal richtig Erfolg - mit drei Meistertiteln und zwei Pokaltriumphen krönte er abschließend seine herausragende Karriere. Im Sommer 2014 beendete Igor Mitreski seine aktive Karriere. Mitreski ging danach in seine Heimat zurück und war einige Monate als Teammanager von KF Shkëndija Tetovo tätig. Heute lebt Mitreski mit seiner Frau und drei Kindern in Skopje.

(Stand: Februar 2019)