


Geburtstag | * 08.08.1967 in Sarajevo |
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Nationalität | Bosnien und Herzegowina |
Pflichtspiele Profis | 32 |
Tore Profis | 8 |
Zeit bei Energie | 01/1997 - 06/1998 |
Erstes Spiel für Energie | 01.02.1997, Eisenhüttenstädter FC Stahl - FC Energie 0:2 (0:0) |
Letztes Spiel für Energie | 15.03.1998, FC Energie - KFC Uerdingen 05 2:2 (0:1) |
Vereine vor Energie | FK Sarajevo 1946 (Jugoslawien, 07/1974 - 06/1991) Angers SCO 1919 (Frankreich, 07/1991 - 06/1992) A.S.O.A. Valence (Frankreich, 07/1992 - 12/1994) FC St. Gallen 1879 (Schweiz, 01/1995 - 06/1995) 1. FC Dynamo Dresden (07/1995 - 12/1996) |
Vereine nach Energie | VfB Leipzig (07/1998 - 06/2000) SV Babelsberg 03 (07/2000 - 06/2002) Ludwigsfelder FC (07/2002 - 06/2003) BSV 68 Sebnitz (07/2003 - 06/2004) |
Karriereende | 2004 |
Trainerkarriere | BSV Sebnitz (01/2004 - 06/2004, Spielertrainer) DSC Arminia Bielefeld II (01/2005 - 06/2006, Trainer) DSC Arminia Bielefeld (01/2005 - 06/2006, Co-Trainer) DFB-Stützpunkt (01/2007 - 12/2007, Trainer) TuS Koblenz 1911 (07/2009 - 06/2010, Co-Trainer) BFC Dynamo (09/2011 - 12/2011) Hilal Maroc Bergheim (07/2013 - 09/2013, Trainer) Federação Angolana de Futebol (10/2016 - 02/2017, Leiter Nationale Fußballakademie) U20-Nationalmannschaft Angola (03/2017 - 07/2019, Trainer) |
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore | Ein | Aus |
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1997/98 | 2. Bundesliga | 15 | 3 | 3 | 7 |
1997/98 | DFB-Pokal | 2 | 0 | 0 | 2 |
1996/97 | Regionalliga Nordost | 10 | 3 | 1 | 5 |
1996/97 | Relegation 2. Bundesliga | 2 | 0 | 2 | 0 |
1996/97 | DFB-Pokal | 1 | 0 | 1 | 0 |
1996/97 | FLB-Pokal | 2 | 2 | 2 | 0 |
Igor Lazic kam im Januar 1997 zum FC Energie und erlebte einige der aufregendsten Momente der Vereinsgeschichte hautnah mit. Der Mittelfeldspieler schaffte es umgehend. sich in eine bereits eingespielte Mannschaft zu integrieren und das Spiel der Cottbuser noch variabler zu gestalten. Igor Lazic zeichnete sich als technisch feiner und auch torgefährlicher Spieler aus und erreichte mit dem FCE schon nach wenigen Monaten mit dem Zweitligaaufstieg und dem Erreichen des DFB-Pokalfinales den ganz großen Coup. Auch wenn er zuvor kein einziges Pokalspiel bestritten hatte, durfte er im Berliner Olympiastadion für die letzten 25 Minuten den einzigartigen Finaltag genießen. Auch in der anschließenden Zweitligasaison gehörte er in der Hinrunde zu Geyers Stammpersonal und erzielte in 15 Zweitligaspielen drei Treffer. Später wechselte er noch zum VfB Leipzig, mit denen er knapp am Aufstieg in die zweite Liga scheiterte - besser machte er es in Babelsberg, wo er 2001 erneut an einem Aufstieg mitwirkte. Igor Lazic war bis vor einigen Jahren auch noch im Trainergeschäft tätig.
Igor Lazic wurde 1967 in Sarajevo geboren. Der Bosnier erlernte das Fußballspielen mit sieben Jahren beim FK Sarajevo, für den er bis 1991 tätig war, bevor er erstmals seine Heimat verließ. Von Jugoslawien zog es den Mittelfeldspieler 1991 nach Frankreich zum Zweitligisten SCO Angers. Mit den Franzosen wurde Lazic Zweiter und scheiterte nur knapp in der Relegation an Racing Strasbourg. Anschließend wechselte Lazic innerhalb der zweiten Liga zum Aufsteiger A.S.O.A. Valence, mit denen er zum Saisonende 1992/93 Platz fünf holte. Im Winter 1993/94 wechselte er erneut das Land und schloss sich dem FC St. Gallen an. Die Schweizer verließ er allerdings nach einem halben Jahr wieder. Seine nächste Station sollte Dynamo Dresden sein.
Als er 1995 zu Dynamo kam, stand der Verein vor einem Scherbenhaufen. Durch Misswirtschaft zwangsabgestiegen, versuchten es die Dresdener mit einem Neustart in der Regionalliga. Igor Lazic war Teil des Neuaufbaus der Mannschaft und wurde recht schnell zum neuen Hoffnungsträger - denn der bosnische Mittelfeldspieler machte sich schnell durch seine vielen Tore unverzichtbar. Schon im ersten Saisonspiel traf er beim 4:2 in Eisenhüttenstadt doppelt und bugsierte Dynamo ins obere Tabellendrittel. In 33 Spielen erzielte er starke 15 Treffer für die Elbstädter und war auch der Siegtorschütze beim 1:0 über seinen späteren Arbeitgeber Energie Cottbus. Mit Dynamo fuhr er am Ende auf Rang vier ein. Im Jahr darauf hielt es den Bosnier dann nur noch ein halbes Jahr in Dresden - seine Einsätze wurden unter dem neuen Trainer immer weniger. Nur sieben Spiele in der Hinrunde und ein gesteigertes Interesse von Ligaprimus Energie Cottbus sorgten im Winter 1996/97 für Lazic' Wechsel an die Spree.
Bei Energie fiel Lazic die Eingewöhnung nicht schwer. Von der Mannschaft gut aufgenommen und von Geyer mit besonderen taktischen Aufgaben versehen, war Lazic bereits zum Rückrundenauftakt in Eisenhüttenstadt gesetzt und feierte nach 90 Minuten einen 2:0-Auswärtssieg. Sein erstes Tor für den FCE erzielte er nur zwei Wochen nach dem Debüt beim 5:0 in Velten, Auch in den folgenden Spielen hinterließ der technisch versierte und schussstarke Mittelfeldmann einen guten Eindruck und verhalf der Mannschaft zu weiteren Erfolgen. Auf weitere Tore mussten die Energiefans allerdings bis zum vorletzten bzw. letzten Spieltag warten, als Lazic zu den 3:1-Siegen gegen Spandau und RW Erfurt jeweils einmal einnetzte. Nach Platz eins in der Regionalliga Nordost stand die Aufstiegsrelegation gegen Hannover 96 an, bei der Lazic als Joker für die Offensiven Seifert und Irrgang aushelfen musste. Sowohl im Hin- als auch im legendären Rückspiel kam Lazic von der Bank und sicherte dem Team als frischer Spieler noch einmal die nötigen Kräfte um das Ergebnis nach Hause zu bringen. Lazic stieg mit Energie Cottbus am Ende verdient in die 2. Bundesliga auf.
Auch die Pokalsaison machte Energie Cottbus in jener Spielzeit berühmt. Doch Eduard Geyer hatte im Winter zum Zeitpunkt der Verpflichtung von Lazic bereits eine eingeschworene Truppe auf dem Feld und tat auch gut daran, an dieser festzuhalten. Die sensationellen Pokalrundenerfolge gaben ihm schließlich Recht - doch auch Lazic durfte noch einmal in einen ganz besonderen Pokalgenuss kommen. Nachdem sich Energie bis ins Finale gespielt hatte, tauchte nun auch Lazic erstmals auf dem Spielberichtsbogen auf. Zwar saß er zu Spielbeginn noch auf der Bank, doch das Erlebnis Pokalfinale war auch für ihn eine ganz neue und einzigartige Erfahrung. Trotz des 2:0-Rückstandes gegen den VfB Stuttgart dürfte sich Lazic in der 65. Minute über seine Einwechslung mehr als gefreut haben. Zwar konnte auch er das Ruder am Ende nicht mehr rumreißen und musste zusehen, wie der VfB das Spiel sicher nach Hause trug - doch das Erlebte ließ die ohnehin erwartbare Niederlage zumindest etwas leichter verkraften. Aufstieg und Pokalfinale waren am Ende einer langen und kräftezehrenden Saison die Erfolge, von denen auch heute 20 Jahre später immer noch die Menschen voller Begeisterung sprechen.
Für Igor Lazic begann nun die Vorfreude auf die erste Profisaison in Deutschland. Auch zum Saisonauftakt in Freiburg (0:2) hatte der Bosnier wieder einen Stammplatz sicher und trieb das Offensivspiel der Cottbuser an. So kam es nicht von ungefähr, dass es schließlich auch Lazic war, der Energies erstes Tor im Profifußball für Energie erzielte - am zweiten Spieltag beim 1:1 zuhause gegen den VfB Leipzig zum zwischenzeitlichen Führungstreffer von Energie. Am sechsten Spieltag sorgte Lazic dann mit seinem goldenen 1:0 gegen den SV Meppen zudem für den ersten Heimsieg der Cottbuser Zweitligageschichte. Insgesamt absolvierte Lazic in der 2. Bundesliga 15 Spiele für die Lausitzer und schoss drei Tore. Nachdem Lazic in der Rückrunde praktisch gar nicht mehr im 18er-Kader zu finden war, schaute er sich nach Energies starkem achten Platz nach einer neuen Herausforderung um. Nach 32 Einsätzen und acht erzielten Toren verließ er den Verein im Sommer 1998 Richtung Leipzig.
Der VfB Leipzig war gerade aus der zweiten Liga abgestiegen und ging mit der Zielsetzung sofortiger Wiederaufstieg in die Regionalligasaison. Lazic traf auch sieben Mal für seinen neuen Arbeitgeber und konnte ganze 27 Spiele bestreiten - doch am Ende konnte der VfB trotz sehr guten 70 Punkten nur den zweiten Platz für sich verbuchen. Der Chemnitzer FC war in dieser Spielzeit noch stärker und sicherte sich den Staffelsieg. Die darauffolgende Saison 1999/2000 war nach der Regionalligareform als Qualifikationsspielzeit für die neugeschaffene zweigleisige Regionalliga gedacht. Platz sieben musste der VfB Leipzig mindestens erreichen, um nicht in die Oberliga abgestuft zu werden. Mit Platz neun verfehlten Lazic und Kollegen dieses Ziel jedoch knapp. Nach dem Abstieg des VfB suchte auch Lazic noch einmal einen neuen Verein und fand bei den für die kommende Regionalliga qualifizierten Babelsbergern eine neue Bleibe.
Und der Wechsel nach Potsdam sollte sich für Lazic lohnen. Nicht nur dass er auch in Babelsberg wieder zur alten Form fand und acht Mal in 28 Spielen traf, auch gelang den Babelsbergern mit Platz zwei hinter Union Berlin der direkte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Lazic hatte erneut geschafft, was er mit Energie einst vollbrachte. Mit seinen inzwischen 34 Jahren ging er nun also in die letzte Zweitligasaison. Er selbst wusste auch, dass andere, vor allem jüngere Spieler nun vermehrt die Chance bekamen sich in Babelsberg zu zeigen. Lazic kam in seiner letzten Spielzeit im höherklassigen Fußball nur noch zu vier Einsätzen. Nachdem die Babelsberger am Saisonende als Tabellenletzter absteigen mussten und Lazic ohnehin keine Perspektive mehr in der Landeshauptstadt sah, verließ er die Nulldreier 2002 wieder. Nach je einem Jahr beim Ludwigsfelder FC und beim BSV Sebnitz beendete Lazic 2004 seine aktive Karriere.
Bereits in Sebnitz durfte Lazic erstmals Trainerluft schnuppern, als er für ein halbes Jahr den Posten auf der Bank übernahm. Dank seiner Kontakte im Fußball erhielt er 2005 die Möglichkeit bei Bundesligist Arminia Bielefeld seine Trainerkarriere voranzutreiben und als Coach der zweiten Mannschaft Erfahrungen zu sammeln. Bis Juni 2006 war er gleichzeitig auch Co-Trainer unter Uwe Rapolder bei der ersten Mannschaft von Arminia. Im Januar 2007 begann Lazic dann als DFB-Stützpunkttrainer für ein Jahr zu arbeiten und kehrte im Juni 2009 auf Vereinsebene zurück auf die Trainerbank. Er heuerte bei TuS Koblenz an und stand dort ebenfalls seinem alten Trainerkollegen Rapolder für ein Jahr zur Seite. Im September 2011 übernahm er dann das Traineramt beim Oberligisten BFC Dynamo, wurde jedoch nur wenige Monate später wegen Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung abgesetzt. Anschließend begann Lazic seine Ausbildung zum Fußballlehrer, im Zuge dessen er auch ein Praktikum bei Schalke 04 unter Huub Stevens absolvierte. Seine letzte Trainerstation auf Vereinsebene war 2013 Hilal Maroc Bergheim. Danach widmete er sich der Entwicklung des Fußballs in Angola, wo er unter anderem eine Fußballakademie leitete und seit März 2017 die U20-Nationalmannschaft Angolas betreut.
(Stand: August 2017)